Antiquariat Buchhandlung Braun
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Waldstraße |
Hausnummer: | 17 |
Postleitzahl: | 76131 |
Stadt-Teilort: | Karlsruhe |
|
|
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Karlsruhe (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8212000031 |
Flurstücknummer: | 248 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bibliotheksanbau (76133 Karlsruhe, Herrenstraße 45a)
Wohn- und Geschäftshaus , Zirkel 32 (76113 Karlsruhe)
Bauphasen
Das teilunterkellerte Gebäude stammt in seinem Kern aus der Gründungsphase der Stadt Karlsruhe und wurde 1718 (d) als eingeschossiges Reihenhaus mit vier Fensterachsen, Mansarddach und mit einem langen Hof nach hinten errichtet. Derzeit ist es das älteste bekannte Gebäude in Karlsruhes Innenstadt. Bis zu dem genannten Jahr waren in den Fächerstraßen insgesamt 60 Gebäude errichtet worden. Zusammen mit den Gebäuden der Waldstraße 5 und 7, diese stammen in ihrem Kern von 1719 (d), bildet es demnach den Siedlungskern in der Waldstraße. Infolge der neuen Bauvorschrift von 1752, die eine zweigeschossige Bauweise vorschrieb. Wurde um 1756 (a) dem Mansarddach eine durchgehende Gaupe aufgesetzt, um eine zweites Vollgeschoß vorzutäuschen.
Seine heutige Kubatur erhielt das Gebäude im Jahre 1797 (d). Dem Gebäude wurde ein echtes Obergeschoss mit einem neuen Satteldach aufgesetzt. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auf der Gartenseite ein offener und ca. 1,0 Meter breiter Laubengang angefügt. Die erdgeschossige Schaufassade wurden in Massivbauweise erneuert.
Das teilunterkellerte Rückgebäude mit zwei Vollgeschossen und steilem Satteldach wurde 1801 (d) errichtet und ist nahezu unverändert. Von der erbauungszeitlichen Ausstattung sind noch eine Tür und ein Fenster erhalten. Bemerkenswert sind hier die Deckenkonstruktionen über dem Erd- und Obergeschoss. Es handelt sich hier um Vollholzdecken aus mittig aufgetrennten Baumstämmen. Diese Halbstämme sind Seite an Seite verlegt. Der langgestreckte und schmale Seitenbau mit zwei Vollgeschossen und Pultdach wurde im 19. Jahrhundert errichtet.
Infolge eines Zimmerbrandes mussten 1866 (d) Teile der Decke im Obergeschoss erneuert werden. Im Jahre 1885 (d) wurde der Ladeneinbau vergrößert und die Straßenfassade entsprechend umgestaltet. Weiter wurde auch der Grundrisszuschnitt im Obergeschoss verändert. Bereits 1887 (d) wurden im Dachgeschoss mehrere Zimmer eingebaut und die Dachgauben errichtete. Im Jahr 1924 wurde die Ladenfläche abermals vergrößert und die Straßenfassade erhielt ihr heutiges Aussehen. Thomas Kellner, der Inhaber der Braun’schen Universitätsbuchhandlung, richtete ab 1978 ein Antiquariat ein. Die erforderlichen Umbau- und Instandsetzungsarbeiten wurden vom Architekten Gernot Bayne durchgeführt. Nach Auflösung der Buchhandlung übernahm Dr. Raimund Vögtle das Gebäude und baute es in den Jahren 2007/2008 mit der Architektin Marija Glucker zu einer Galerie mit Studentenwohnungen um.
(1718 - 1720)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1797)
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
(1801)
(1866)
(1885)
(1887)
(1924)
(1978 - 2007)
(2006 - 2007)
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
Zugeordnete Dokumentationen
- Raumbuch
- Dendrochronologische Altersbestimmung
- Instandsetzung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Zonierung:
Das Haus wird über eine Seitentür, die in den Flur führt, erschlossen. Im Flur befindet sich eine dreigeschossige Fluchttreppe und der zweigeschossige zum Innenhof angebaute Abort. Eine weitere Tür an der Strassenfassade führt in den Laden. Fast alle Trenwände im Erd- und Obergeschoss des Vorderhauses sind nachträglich entfernt worden, um eine große Verkaufsfläche zu erzielen. Über eine Spindeltreppe gelangt man in das 1. Obergeschoss. Von hier geht eine Tür in der Ladenraum zur Straße hin, der die gesamte Hausbreite einnimmt. Über eine andere Tür erschließt man die dreigeschossige Fluchttreppe, die bis in das Dachgeschoss führt. Im Dachgeschoss wurden zur Straße hin drei Räume eingebaut.
Sowohl im Erdgeschoss wie auch im 1. Obergeschoss gelangt man durch eine mittig angebrachte Tür in die zwei schmale Räume des Zwischenbaus. Der Zwischenbau ist mit dem Hinterhaus über eine Tür verbunden. Im Hinterhaus befinden sich kleine, jeweils in der Mitte durch Türen getrennte Kammern. Das Hinterhaus besitzt eine eigene Erschließung mit Flur und Treppen vom Hof aus. Die Raumaufteilung im Obergeschoss des Hinterbaus entspricht der im Erdgeschoss. Das Hinterhaus ist teilunterkellert. Der Keller wird über einen Treppenabgang aus dem Flur erschlossen, über eine alte gewendelte Holztreppe. Der Abgang ist mit einer begehbaren Holz-Bodenklappe verschlossen.
Die Mansardpfette in der Decke des 1. Obergeschosses ist erhalten.
Im Hinterhaus sind von der erbauungszeitlichen Ausstattung noch eine Tür und ein Fenster erhalten.
Konstruktionen
- Verwendete Materialien
- Holz
- Stein
- Ziegel
- Dachform
- Pultdach
- Satteldach
- Spitzgaube(n)/Lukarne(n)
- Decken
- Balkendecke
- Lehmwickeldecke
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Lambris/Täfer
- Lehmwickel
Die Kellerdecke des Vordergebäudes besteht aus längs durchgesägten, aneinander gefügten Baumstämmen, oben glatter Sägeschnitt, unten gewölbtes Holz.
Die erdgeschossige Schaufassade wurden in Massivbauweise ausgeführt. Die verzapfte Fachwerkkonstruktion des Vorderhauses aus Kiefernholz wurde mit Lehmgeflecht ausgefacht und seine Holzbalkendecken mit Strohlehmwickeln ausgestakt.
Das Hintergebäude ist teilunterkellert. Bei den Decken des Kellers handelt es sich um Holzbalkendecken mit Lehmfüllung und Eichenstaken. Die Wände sind aus Bruchsteinmauerwerk. Bei den Deckenkonstruktionen des Hinterhauses über dem Erd- und Obergeschoss handelt es sich um Vollholzdecken aus mittig aufgetrennten Baumstämmen.
Vorder- und Hintergebäude sind mit Satteldach, der Zwischenbau mit Pultdach überdeckt.