Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Fruchtkasten

ID: 182468102720  /  Datum: 14.01.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Sigmaringer Straße
Hausnummer: 13
Postleitzahl: 72516
Stadt-Teilort: Scheer

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Sigmaringen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8437101003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude steht im Verdacht, dass es sich bei ihm im Kern um das den archivalischen Unterlagen zufolge ab 1659 errrichtete "Neue Schloß" der Truchsessen von Waldburg als Inhabern der Grafschaft Friedberg-Scheer handelt. Nach Ausweis der dendrochronologischen Datierung wurde es jedoch erst um 1789 errichtet und geht damit auf die Fürsten von Thurn und Taxis zurück, in deren Besitz sich die Herrschaft seit 1785 befand. Die Baubefunde legen es nahe, dass der Bau zunächst als Amtshaus errichtet wurde. Nach Umbauten im frühen 19. Jahrhundert wurde er dann als herrschaftlicher Fruchtkasten genutzt. 1962 wurde das Gebäude zusammen mit angrenzenden Wirtschafts- und Brauereigebäuden an einen privaten Braumeister verkauft und fortan für Brauerei- und Mälzereizwecke genutzt.


1. Bauphase:
(1788 - 1789)
Errichtung des Gebäudes (durch die Fürsten von Thurn und Taxis). Zuunterst großzügige Kelleranlage. Das Erdgeschoss stützenfrei, Nutzung über die Baubefunde nicht sicher zu ermitteln. Obergeschoss und erstes Dachgeschoss (Mansardgeschoss) mit schmalem Mittellängsflur und je sechs Einzelräumen auf jeder Seite, zudem kleines Treppenhaus und seitlicher Abortgang (?).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

2. Bauphase:
(1804 - 1805)
Nachdem zunächst im Erdgeschoss eine massive Mittellängswand eingezogen wurde und die barocken Hängewerke im Obergeschoss und im Dachgeschoss entfernt wurden, wurden 1804/05 (d) in Erd- und Obergeschoss neue Sprengwerke zur Unterstützung der weitgespannten Decken eingezogen. Mit diesen Umbauten waren alle barocken Innenwände entfernt worden, sodass die vorher zum Einzelräumen unterteilten Geschossebenen nun als ungeteilte Lagerflächen zur Verfügung standen. Mit den neuen Sprengwerken und neuen Ständerachsen zur Unterstützung der Deckenkonstruktion war das Gebäudeinnere jedoch immer noch durch "viel Holz" unterteilt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

3. Bauphase:
(1862 - 2000)
Nach dem Verkauf an einen privaten Braumeister wurde das Gebäude von der Brauerfamilie Götz aus Scheer für Brauerei- und Mälzereizwecke genutzt. Dabei fanden in Untergeschoss, Erdgeschoss, Obergeschoss und erstem Obergeschoss verschiedene Eingriffe statt, die im Zuge der vorgenommenen Untersuchung jedoch nicht weiter aufgeschlüsselt werden sollten.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Blick auf die Nordseite des Gebäudes. Im HIntergrund die modernen Brauereianbauten. / Fruchtkasten in 72516 Scheer (12/2016 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
1. Dachgeschoß, Blick durch den Innenraum nach Nordosten. Von den Hängewerken des späten 18. Jahrhunderts haben sich im Obergeschoß nur noch Reste (Hängesäulen und einzelne Streben erhalten. In ihrer Tragfunktion sind sie von Ständerachsen (im Obergeschoß und im ersten Dachgeschoß) sowie  von einzelnen Sprengwerken des 19. Jahrhunderts (in Erdgeschoß und im Obergeschoß) abgelöst worden. / Fruchtkasten in 72516 Scheer (12/2016 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Zweites Dachgeschoß. Querbund des Dachwerkes mit Strebe des Hängewerkes (rechts) und Hängesäule (Mitte). Über die vom Obergeschoß bis ins dritte Dachgeschoß hinaufreichenden Hängewerke war die Decke über dem Erdgeschoß nach oben gehängt, so daß die gesamte Erdgeschoßgrundfläche stützenfrei ausgebildet werden konnte. / Fruchtkasten in 72516 Scheer (12/2016 - Stefan Uhl)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Nördlich der Altstadt von Scheer über der Hangkante des Donautales gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Randlage
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Großer zweigeschossiger Bau über rechteckigem Grundriss mit Mansard-Vollwalmdach. Ostseitig jüngere Brauereigebäude angebaut, aonsonsten freistehend.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zweischiffige tonnengewölbte Kelleranlage. Im Erdgeschoss zweischiffige Binnengleiderung mit Lagerraumen im Norden und Gärkeller und Nebenräumen im Süden. Das Obergeschoss und die Dachgeschosse ohne ältere feste Innenausbauten, zuletzt großzügige Lagerflächen und einzelne neuere Einbauten für Nutzung als Brauerei und Mälzerei.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Gebäude seit Längerem unbenutzt, einzelne Bauschäden, die historische Konstruktion in den wesentlichen Teilen intakt.
Bestand/Ausstattung:
Reste der historischen Ausstattung in Form in Blockrahmen der Fenster und einzelnen Stuckprofilen des Deckenstuckes im Obergeschoss. Ansonsten die historische Ausstattung zugunsten der jüngeren Brauereinutzung praktisch vollständig entfernt.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachform
    • Mansardwalmdach
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Hängewerk
Konstruktion/Material:
Sehr großes, dreischossiges Mansardwalmdach des späten 18. Jahrhunderts. Bemerkenswert an der Baukonstruktion ist der Umstand, dass im ursprünglichen Zustand die gesamte Erdgeschossfläche des Baues stützenlos ausgebildet war. Die Decke über dem Erdgeschoss war an großen Hängewerken aufgehängt, die vom Obergeschoss bis in das dritte Dachgeschoss hinaufreichen.

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