Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Petershauser Hof

ID: 195554318214  /  Datum: 30.09.2013
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hafenstraße
Hausnummer: 10
Postleitzahl: 88662
Stadt-Teilort: Überlingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Bodenseekreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8435059056
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der Petershauser Hof wurde um das Jahr 1518(d) fertiggestellt. Erbaut wurde ein viergeschossiger Massivbau mit giebelständiger Ausrichtung zur Straße.


1. Bauphase:
(1517 - 1518)
Fertigstellung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Petershauser Hof wurde um das Jahr 1518(d) fertiggestellt. Erbaut wurde ein viergeschossiger Massivbau mit giebelständiger Ausrichtung zur Straße.
Zwei Einfahrten und eine Haustür erschlossen das Gebäude von der Straße. Eine Einfahrt reichte über die gesamte Hauslänge bis in den rückwärtigen Hofraum.
Das zweistöckige Dachwerk und das freie, ohne Wandausbildung versehene, 3.Obergeschoss diente ausschließlich der Lagerung von Gütern.
Im 2. und 1. Obergeschoss war jeweils eine Wohneinheit mit Küche, Stube und Kammer angelegt. Der restliche Grundriss diente auch hier der Lagerung. Lediglich im 1. Obergeschoss waren im rückwärtigen Hausbereich zwei weitere Kammern abgetrennt. Soweit erkennbar bestanden die Wandfüllungen aus Ziegelausmauerungen. Teilweise wurden hier Farbbefunde angetroffen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Erdgeschoss gliedert eine die gesamte Gebäudelänge durchlaufende Massivwand den Grundriss in zwei Schiffe. Straßenseitig sind zwei Toreinfahrten nachweisbar, wobei die Einfahrt unter der Stube keine Ausfahrt am rückwärtigen Giebel besitzt. Neben der Nachbareinfahrt befindet sich am Straßengiebel, in Anlehnung an die Traufe, ein Hauseingang.
Das 1. Obergeschoss ist bis auf wenige Ausnahmen gleich wie das 2. Obergeschoss gegliedert.
Im Prinzip ist das 2. Obergeschoss vierzonig und dreischiffig gegliedert. Während die Zonenunterteilung durch den Sprung innerhalb der dritten Querachse nur geringfügig vom Schema abweicht, ist der Wechsel von drei auf zwei Schiffe an der Straßenseite sehr gravierend.
Diese Konzeption dient der Anlage von zwei größeren Räumen am Straßengiebel.
Insgesamt ist damit für dieses Geschoss eine zur Straße orientierte Wohneinheit (Küche, Stube und Kammer) mit großem rückwärtigem Freiraum (Lagerraum) belegbar.
Das 3.Obergeschoß ist insgesamt als freie Halle ausgebildet. Der Grundriss ist dreischiffig und vierzonig gegliedert.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Dach und 3. Obergeschoss

Das Gebäude steht giebelständig zur Straße. Es handelt sich um einen viergeschossigen Massivbau mit zweistöckigem Dachgerüst und zusätzlichem Spitzboden.
Als tragendes Gerüst der beiden Dachstockwerke sind liegende, verzapfte Stühle abgezimmert. Der Stuhl im 1. Dachstock ist auf Schwellen gegründet. Im 2.Dachstock sind die liegenden Ständer in die Kehlbalken über dem 1.Dachstock eingezapft. Insgesamt sind 8 Binder aufgerichtet, die über die beiden Dachstockwerke jeweils in vertikaler Abstimmung angeordnet sind. Die Querachsenbundseiten, der den massiven Giebeln vorgestellten Binder, sind zu den Giebeln ausgerichtet. Ausgehend vom straßenseitigen Giebel sind die einzelnen Binderachsen in steigender Folge mit ein bis acht Ausstichen markiert. Die Unterscheidung der beiden Traufen erfolgt durch eine zusätzliche Strichmarkierung an der Durchfahrtstraufe.
Das 3. Obergeschoss ist insgesamt als freie Halle ausgebildet. Der Grundriss ist dreischiffig und vierzonig gegliedert. Tragende Hölzer sind zwei innere Längsunterzüge, die durch profilierte Ständer mit Sattelhölzern in drei Querachsen unterstützt sind. Die Ständer stehen ohne Aussteifung auf den Resten des Dielenbodens. An beiden Giebeln sind auf dieser Ebene die Reste von Ladeöffnungen erhalten. Das 3. Obergeschoss ist ohne Zweifel als Lagerhalle anzusprechen.

2. Obergeschoss
Im Prinzip ist dieses Geschoss vierzonig und dreischiffig gegliedert. Während die Zonenunterteilung durch den Sprung innerhalb der dritten Querachse nur geringfügig vom Schema abweicht, ist der Wechsel von drei auf zwei Schiffe an der Straßenseite sehr gravierend.
Diese Konzeption dient der Anlage von zwei größeren Räumen am Straßengiebel, deren innere Umfassungswände zum Teil mit hoher Originalsubstanz erhalten sind. Dies trifft besonders auf die Raumtrennwand zu. Hier ist das Fachwerk und die ursprüngliche Verbindungsöffnung, mit äußerst repräsentativer Gestaltung der Türständer, vollständig erhalten.
Gestört, jedoch in seiner wesentlichen Gliederung nachweisbar, ist die gemeinsame Querwand in Achse II. Belegbar sind die beiden Zugänge. Hinsichtlich der ursprünglichen Nutzung sind zwei Befunde bemerkenswert. Innerhalb der Querachse II ist ein Wandabschnitt ohne Wandstreben, begrenzt durch zwei Ständer, nachweisbar. In Verbindung mit der hier angrenzenden Küche wird ein massiver Wandteil mit ehemaliger Hinterladeröffnung vermutet. Diese Vermutung steht in einem Zusammenhang mit den Befunden am Gebälk über den beiden Räumen. Über dem Raum mit Massivwandbereich besitzt das Gebälk seitliche Nuten für den Einbau eines Brettblindboden. Über dem angrenzenden Raum sind die Balken profiliert. Als Deckenaufbau ist hier nur der aufgelegte Dielenboden vorhanden.
Dies alles deutet an, dass ein Raum erwärmbar (und damit mit Blindboden ausgestattet wurde) und ein Raum nicht erwärmbar war.
Dem erwärmbaren Raum wird die Funktion als Stube, dem benachbarten Raum eine Nutzung als Kammer, zugeordnet.
Die rückwärtige Trennwand der verrußten Küche ist heute nur noch über die Stirnhölzer der Querschwelle und des Querrähmes an den Längshölzern nachweisbar. Die Wandschwelle und das unabhängig vom Deckenbalken verlaufende Wandrähm sind entfernt. Erhalten hat sich die Küchenwand im Zuge der Längsachse. Die Schwelle dieser Wand ist unmittelbar nach dem Schnittpunkt mit der Querachse III original abgeschnitten. Der Eckständer ist profiliert. In den Ständer ist am Kopfende ein zweiter Unterzug eingezapft, der nach dem freien Ständer in Querachse IV als Sattelholz endet.
Parallel zu der beschriebenen Längsachse ist ein weiterer Unterzug verbaut. Er wird von zwei freistehenden Ständern unterstützt. Beide Unterzüge enden original an Achse II. Hier sind sie mit dem Querrähm überblattend aufgelegt.
Die Lage des alten Treppenaufganges ist durch den original erhaltenen Wechsel nachweisbar.
Insgesamt ist damit für dieses Geschoss eine zur Straße orientierte Wohneinheit (Küche, Stube und Kammer) mit großem rückwärtigem Freiraum (Lagerraum) belegbar.

1. Obergeschoss
Das 1. Obergeschoss ist bis auf wenige Ausnahmen gleich wie das 2.Obergeschoss gegliedert.
Unterschiede bestehen in folgenden Punkten.
Die Querachse II springt um ein Balkenfeld. Damit ist die Raumtiefe der zur Straße orientierten Zimmer etwas größer. Die Trennwand zwischen den Räumen fehlt, ist jedoch durch die unterschiedliche Gestaltung der Deckenbalken und das Wandrähmauflager über dem mittigen Türständer in Querachse II nachweisbar. Dadurch wird auch eine unterschiedliche Raumbreite gegenüber den Räumen im 2. Obergeschoss erkennbar.
Der große Freiraum im rückwärtigen Hausbereich wurde durch die Anlage von zwei zusätzlichen Kammern eingeengt. Erhalten sind die Reste der Längswand und eine Tür. Die Ansätze der Querwände sind über die ehemaligen Einzapfungen der Querhölzer in die Längshölzer nachweisbar.
Bemerkenswert sind die Befunde im Zuge dieser Längsachse. Das auf dem Unterzug (bzw. Wandrähm) aufgelegte Quergebälk ist profiliert. Die Profilierung (Auslauf der Abkantungen) nimmt Bezug auf das Längsholz. In Anlehnung an die Querachse II sind die Profilierungen zur Kammertraufe versetzt, während sie am rückwärtigen Giebel zur Gegenseite versetzt sind.

Erdgeschoss
Im Erdgeschoss gliedert eine die gesamte Gebäudelänge durchlaufende Massivwand den Grundriss in zwei Schiffe. Straßenseitig sind zwei Toreinfahrten nachweisbar, wobei die Einfahrt unter der Stube keine Ausfahrt am rückwärtigen Giebel besitzt. Neben der Nachbareinfahrt befindet sich am Straßengiebel, in Anlehnung an die Traufe, ein Hauseingang. Er führt direkt auf die Treppe zum 1.Obergeschoß die zum jetzigen Zeitpunkt flacher und breiter als der alte Treppenlauf ausgebildet ist.

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