Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Haus Conrath

ID: 201213409268  /  Datum: 21.09.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Weinbrennerstraße
Hausnummer: 7
Postleitzahl: 76307
Stadt-Teilort: Karlsbad-Langensteinbach

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Karlsruhe (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8215096008
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Ruine der St. Barbarakapelle (76307 Karlsbad-Langensteinbach)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Haus Conrath ist ein kleines, aber architektonisch bemerkenswertes Haus am nördlichen Rand des alten Ortskernes von Langensteinbach. Eine dendrochronologische Untersuchung, im Auftrag des Vereins durch die Universität Hohenheim durchgeführt, belegt, dass die ältesten Bauteile des Hauses aus dem Jahr 1662 stammen.

Es ist ein sog. „Flur-Stuben-Haus“ d.h. es ist sowohl im Erd- als auch im Obergeschoss dreizonig gegliedert: die mittlere Zone, über die das Haus erschlossen wird besteht aus einem Flur mit Treppenaufgang zum OG an den sich ohne Abschluss die offene Küche anschließt. Rechts davon befindet sich die große Stube, links die kleinere Kammer.
Bei der Baukonstruktion des Hauses handelt es sich um eine sog. Schwellen-Riegel-Konstruktion. Dies bedeutet, dass die senkrechten Holzbalken, die „Ständer“ , direkt auf dem Sockel ruhen. Die unteren waagrechten Balken, die „Schwellen“ sind dazwischen eingezapft. Sehen kann man dies an der Südseite, der Eingangsfront des Hauses. Links neben der Eingangstür ruht ein mächtiger Ständer auf dem Sockel, ebenso der Ständer an der rechten Ecke des Gebäudes. Die Nachteile dieser Bauweise liegen auf der Hand: Ist der Sockel feucht, zieht Nässe am Balken hoch und deshalb wurde dieses Konstruktionsprinzip später durch eine durchgehende Schwelle abgelöst.

Das Außenfachwerk des Hauses weist mit Andreaskreuzen, giebelseitigem Rautenmuster im Erdgeschoss sowie den langgezogenen Fußstreben im Dachgeschoss dekorative Zierformen auf, die bemerkenswert sind. Betrachtet man das Rautenmuster an der Giebelseite genauer, erkennt man, dass es nicht ganz symmetrisch ist, was auf einen Umbau der Fensterpartie in späterer Zeit schließen lässt. Darauf weisen auch Hiebspuren am linken Eckständer der Giebelseite hin: offensichtlich wurde hier wohl „altmodisch“ erscheinender Zierrat entfernt, um das Haus „moderner“ erscheinen zu lassen.

Das Innere des Hauses beinhaltet ein regelrechtes Kleinod: , eine sog. Bohlen-Balken-Decke. Es handelt sich dabei um eine sehr aufwendige Konstruktion, die sonst nur in großen, repräsentativen Bauten zu finden ist.

Die architektonische Bewertung des Hauses belegt eindrucksvoll, dass es sich bei Langensteinbachs vermutlich ältestem noch erhaltenen Bauwerk um ein reizvolles Kleinod von ortsgeschichtlicher Bedeutung handelt. (http://www.haus-conrath.de, Stand November 2007)


1. Bauphase:
(1662)
Errichtung des Kerngebäudes um1661/62(d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1740)
Um 1739/40(d) wurde die westliche Giebelwand, vermutlich im Zusammenhang mit dem Scheunenanbau ersetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1995 - 1996)
Das Haus wird saniert und am 5. November 2006 eingeweiht (www.haus-conrath.de).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Karlsbad-Langensteinbach, Weinbrennerstraße 7, Haus Conrath, Straßenansicht / Haus Conrath in 76307 Karlsbad-Langensteinbach
Karlsbad-Langensteinbach, Weinbrennerstraße 7, Haus Conrath, Befundplan Erdgeschoss / Haus Conrath in 76307 Karlsbad-Langensteinbach

Zugeordnete Dokumentationen

  • Karlsbad-Langensteinbach, Weinbrennerstraße 7, Haus Conrath: Voruntersuchung am Haus Conrath

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das `Conraths-Häusle` befindet sich am nördlichen Rand des alten Ortskerns von Langensteinbach, in unmittelbarer Nähe des Pfarramtes und steht giebelständig zur Weinbrennerstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das freistehende, eingeschossige Gebäude mit den Grundmassen von ca. 10m auf 6.5m ist zu einem Drittel (zur Straße hin, unter der Stubenzone) unterkellert. Das Gebäude wird mit einem Satteldach überdeckt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die Erschließung des Erdgeschosses erfolgt von der südlichen Traufseite. Sowohl das Erd- wie auch das Dachgeschoss sind dreizonig gegliedert: an der mittleren Erschließungszone im Erdgeschoss mit der ehemaligen Küche liegen rechts Stuben und Kammern und links weitere Kammern. Die Küche ist L-förmig angelegt und ragt im hinteren Bereich in die linke Zone hineine; die dahinter liegende kleine Kammer wurde in jüngerer Zeit nach außen über die Giebelwand hinaus erweitert und darin ein Bad eingebaut. Sämtliche Fachwerkwände sind innen verputzt bzw. verkleidet.
Das Dachgeschoss ist in der mittleren und rechten, zur Straße hin gelegenen, Zone ausgebaut. Der linke Teil mit Treppenaufgang zum Spitzboden ist nicht ausgebaut.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im Gebäude hat sich eine seltene Bohlen-Balken-Decke erhalten.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Holzbau
  • Decken
    • Einschubdecke
Konstruktion/Material:
Die Außenwände sind in Fachwerkbauweise (Schwellen-Riegel-Konstruktion) errichtet, auf der Nord- und Westseite jedoch teilweise durch Massivwände ersetzt. Das noch vorhandene Außenfachwerk weist mit Andreaskreuzen, giebelseitigen Rautenmustern im Erdgeschoss sowie den lang gezogenen Fußstreben im Dachgeschoss dekorative Zierformen auf. In der Stube befindet sich eine Einschubdecke. Das Satteldach wurde ohne Fußschwellen abgezimmert .

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