Haus Conrath
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Weinbrennerstraße |
Hausnummer: | 7 |
Postleitzahl: | 76307 |
Stadt-Teilort: | Karlsbad-Langensteinbach |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Karlsruhe (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8215096008 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das Haus Conrath ist ein kleines, aber architektonisch bemerkenswertes Haus am nördlichen Rand des alten Ortskernes von Langensteinbach. Eine dendrochronologische Untersuchung, im Auftrag des Vereins durch die Universität Hohenheim durchgeführt, belegt, dass die ältesten Bauteile des Hauses aus dem Jahr 1662 stammen.
Es ist ein sog. „Flur-Stuben-Haus“ d.h. es ist sowohl im Erd- als auch im Obergeschoss dreizonig gegliedert: die mittlere Zone, über die das Haus erschlossen wird besteht aus einem Flur mit Treppenaufgang zum OG an den sich ohne Abschluss die offene Küche anschließt. Rechts davon befindet sich die große Stube, links die kleinere Kammer.
Bei der Baukonstruktion des Hauses handelt es sich um eine sog. Schwellen-Riegel-Konstruktion. Dies bedeutet, dass die senkrechten Holzbalken, die „Ständer“ , direkt auf dem Sockel ruhen. Die unteren waagrechten Balken, die „Schwellen“ sind dazwischen eingezapft. Sehen kann man dies an der Südseite, der Eingangsfront des Hauses. Links neben der Eingangstür ruht ein mächtiger Ständer auf dem Sockel, ebenso der Ständer an der rechten Ecke des Gebäudes. Die Nachteile dieser Bauweise liegen auf der Hand: Ist der Sockel feucht, zieht Nässe am Balken hoch und deshalb wurde dieses Konstruktionsprinzip später durch eine durchgehende Schwelle abgelöst.
Das Außenfachwerk des Hauses weist mit Andreaskreuzen, giebelseitigem Rautenmuster im Erdgeschoss sowie den langgezogenen Fußstreben im Dachgeschoss dekorative Zierformen auf, die bemerkenswert sind. Betrachtet man das Rautenmuster an der Giebelseite genauer, erkennt man, dass es nicht ganz symmetrisch ist, was auf einen Umbau der Fensterpartie in späterer Zeit schließen lässt. Darauf weisen auch Hiebspuren am linken Eckständer der Giebelseite hin: offensichtlich wurde hier wohl „altmodisch“ erscheinender Zierrat entfernt, um das Haus „moderner“ erscheinen zu lassen.
Das Innere des Hauses beinhaltet ein regelrechtes Kleinod: , eine sog. Bohlen-Balken-Decke. Es handelt sich dabei um eine sehr aufwendige Konstruktion, die sonst nur in großen, repräsentativen Bauten zu finden ist.
Die architektonische Bewertung des Hauses belegt eindrucksvoll, dass es sich bei Langensteinbachs vermutlich ältestem noch erhaltenen Bauwerk um ein reizvolles Kleinod von ortsgeschichtlicher Bedeutung handelt. (http://www.haus-conrath.de, Stand November 2007)
(1662)
(1740)
(1995 - 1996)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
Zugeordnete Dokumentationen
- Karlsbad-Langensteinbach, Weinbrennerstraße 7, Haus Conrath: Voruntersuchung am Haus Conrath
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Das Dachgeschoss ist in der mittleren und rechten, zur Straße hin gelegenen, Zone ausgebaut. Der linke Teil mit Treppenaufgang zum Spitzboden ist nicht ausgebaut.
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Gestaltungselemente
- Zierglieder im Holzbau
- Decken
- Einschubdecke