landwirt. Anwesen des Bauernweilers Grenzhof
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Grenzhof |
Hausnummer: | 5 |
Postleitzahl: | 69123 |
Stadt-Teilort: | Heidelberg-Wieblingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Heidelberg (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8221000008 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Der Bauerweiler Grenzhof geht auf das 771 erstmals erwähnte Dorf Grensheim zurück. Im 8./9. Jh. größtenteils an Kloster Lorsch tradiert, gelang er zwischen 1153 und 1184 in den Besitz des Klosters Schönau. In der 2. Hälfte des 12 Jh. wurde das Dorf von den Zisterziensern des Klosters Schönau in eine große Grangie umgewandelt: Das Kloster vertrieb als größter Grundherr die übrigen Bauern und setzte Laienbrüder (Konversen) für die Bewirtschaftung der Höfe ein. Meist wurde das alte Dorf bis auf einen zentralen Hof abgebrochen. Wirtschaftlicher Hintergrund war die Erhaltung rentabler Großgüter gegenüber der zunehmenden Zersplitterung der Grundherrschaft. Die Erzeugnisse der Grangie Grenzhof wurden über die Stadthöfe des Klosters abgesetzt.
1817 wurde der Grenzhof in 8 Höfe geteilt, die mit den dazugehörigen Ländereien etwa radial um den zentralen Dorfplatz gelegen sind. Im Jahr 1821 bekam der Grenzhof seinen eigenen Friedhof. Der Grenzhof war lange Stabhalterei von Wieblingen. Im Jahr 1920 kam der Grenzhof als „Nebenort“ zu Heidelberg, 1935 wurde er eingemeindet.
Der Weiler Grenzhof hat verschiedene Charakteristika der Grangie bewahrt: Die Anordnung der landwirtschaftlichen Gehöfe um einen langgezogenen Anger mit Wasserpumpe, durch Mauern aus rotem Bruchsandstein nach außen sowie zum zentralen Platz hin abgegrenzt, als reine Domäne ohne Kirche, jedoch mit einem eigenem vor dem Weiler gelegenen Friedhof. Die heute überlieferten Gebäude stammen großteils aus der Mitte des 19. Jh. und zeigen eine einheitliche, klassische Gestaltung.
Das landwirtschaftliche Anwesen Grenzhof 5 besteht aus einem eingeschossigen Wohngebäude mit Krüppeldach, das dorfeinwärts gelegen ist, einer großen, massiven Scheune mit steilem, hohem Krüppeldach, die das Hofgelände zu den Feldern begrenzt und einem im Hof sich rechtwinklig an die Scheune anschließendem Wirtschaftsgebäude.
Die Scheune ist nach einem Brand 1922 gänzlich neu errichtet worden, wobei die Dimension und Form des Vorgängerbaus wieder aufgenommen wurden.
Im Jahr 1996 wurde Dachgeschoss des Wohnhauses ausgebaut und neue Gauben errichtet. 2006 folgte der Umbau des Wirtschaftsgebäudes zu einem Cafe und Wohnungen.
(1840 - 1860)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
- Scheune
- Stallscheune
(1922)
(1996)
(2006)
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
- Scheune
Zugeordnete Dokumentationen
- Fotodokumentation des Wirtschaftsgebäudes
Beschreibung
Der Dorfkern wird umschlungen von einem Gürtel aus Scheunen, Stallungen und Unterständen. Das Zentrum de Grenzhofs bildet der Anger, mit seinem Baumbestand und Rasen.
- Siedlung
- Weiler
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
- Scheune
- Stallscheune
Das eingeschossige Wohngebäude mit Krüppeldach ist dorfeinwärts gelegen. Eine große, massive Scheune mit steilem, hohem Krüppeldach begrenzt das Hofgelände zu den Feldern. Im Hof schließt sich ein einstockiges Wirtschaftsgebäude rechtwinklig an die Scheune an.
Zonierung:
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Die massive Scheune und das Wirtschaftsgebäude sind aus Sandstein erbaut, verputzt und mit Krüppeldächern überdeckt.
Die Decke im EG des Wirtschaftsgebäudes ist in Holzkonstruktion errichtet.