Czerny-Klinik / Samariterhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Voßstraße |
Hausnummer: | 3 |
Postleitzahl: | 69115 |
Stadt-Teilort: | Heidelberg-Bergheim |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Heidelberg (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8221000004 |
Flurstücknummer: | 1836 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
ehem. Lutherhaus, Kirchstraße 2 (69115 Heidelberg-Bergheim)
Blumsches Freibad (69115 Heidelberg-Bergheim, Schurmannstraße 1)
Ehem. Klinikumsverwaltung, Gebäude 4400, Voßstraße 2 (69115 Heidelberg-Bergheim)
Isoliergebäude der Neuen Medizinischen Klinik, Geb.-Nr. 4200 (69115 Heidelberg-Bergheim, Voßstraße 2)
Neue Medizinische Klinik, Geb.-Nr. 4190, Psychiatrische Ambulanz, Voßstraße 2 (69115 Heidelberg-Bergheim)
Psychiatrische Klinik, Voßstraße 4 (69115 Heidelberg)
Bauphasen
Das Krebsforschungsinstitut „Samariterhaus“ geht auf die Initiative Vinzenz Czernys (1842-1916) zurück, der seit 1876 in Heidelberg lehrte. Das Samariterhaus (auch Strahlenklinik) ist 1905/06 von Julius Koch im historisierenden Jugendstil erbaut worden. Die Innengestaltung wurde vom Karlsruher Akademieprofessor Karl Eyth ausgeführt. Im Jahre 1942 wurde das Gebäude nach dem Gründer der Institution „Czerny“ benannt.
Das von Vinzenz Czerny gegründete „Institut für Krebsforschung“ gilt als des bedeutendste unter den frühen Krebsinstituten in Deutschland. Es gliederte sich in eine Heil- und Pflegeanstalt für Krebskranke – das „Samariterhaus“ – und eine wissenschaftliche Abteilung – das „Institut für experimentelle Krebsforschung“. Für die Innenausstattung wurde Prof. V. Eyeth von der Kunstgewerbeschule Karlsruhe hinzu gezogen.
2004 erfolgte der Umzug der Poliklinik vom Bergheimer Samariterhaus in die neu erbaute Kopfklinik ins Neuenheimer Feld. Im Altklinikum Bergheim entsteht im Quartier Samariterhaus nach dem Umzug ein Wohn- und Gewerbeobjekt.
(1905 - 1906)
- Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
- Krankenhaus
(2004 - 2009)
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Zugeordnete Dokumentationen
- Fotodokumentation
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
- Krankenhaus
Zonierung:
Im östlichen Flügel befanden sich im Erdgeschoss ein Raum für Verwaltungszwecke, die Aufnahmeräume für Patienten, die Arbeitsräume des Direktors, ein Laborraum und Sammlungsraum. In den beiden Obergeschossen befanden sich je vier Krankenzimmer gegen Süden zu je 2 Betten, je ein Tagraum mit Veranda, Bad, Spülraum und Sanitäranlagen.
Im Erdgeschoss des Mittelbaues lagen östlich der Eingangshalle die Pförtnerloge, westlich ein Raum für frische Wäsche, östlich der Treppe die Teeküche für die Krankenabteilung, westlich ein Isolierzimmer, im 1. Obergeschoss gegen Norden der Operationsraum, daneben die Räume für Sterilisations-, Chlorformierung und Verbandstoffe, gegenüber, neben der Treppe, die für beide Krankenabteilungen nötige Teeküche und der Vorbereitungsraum für die Operation. Im 2. Obergeschoss des Mittelbaues waren über dem Operationsraum und den Nebenräumen, zwei Wohnungen für Ärzte, zu beiden Seiten der Treppe die Teeküche und ein Isolierzimmer vorgesehen. Der Dachstock erhielt im Mittelbau eine Wohnung der Oberin, neben der Treppe die Esszimmer des Personals, in den beiden Flügeln die Schlafräume für Pflegepersonal, sowie weitere Nebenräume. Im Kellergeschoss lag westlich von der Treppe ein Baderaum, östlich des Sortierraums für schmutzige Wäsche. Die übrigen Räume im Mittelbau und der ganze Westflügel dienten zu Heizzwecken. Im Ostflügel dienten der größere, östlich an den Vorplatz anschließende Raum zu Röntgenuntersuchungen, der kleinere Raum daneben als Dunkelkammer, die übrigen Räume für Aufbewahrung von Vorräten.
Im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich Wandbrunnen.
Weiterhin haben sich Fragmente der Treppenhausverglasung und mehrere mit Intarsien verzierte Möbelstücke erhalten.
Sämtliche Räume haben Ölfarb-Wandanstrich in verschiedener Behandlung und Farbgebung sowie in der Farbe dazu passenden Fußbodenbelag. Die Decken sind mit Kalkfarbe getüncht, im Operationsraum und seinen Nebenräumen mit Ripolin gestrichen.
Ein elektrisch betriebener Personenaufzug im Treppenhaus diente zum Transport von Schwerkranken, ein gleicher Aufzug in den Teeküchen zum Transport von Speisen.
Konstruktionen
- Verwendete Materialien
- Backstein
- Stein
- Steinbau Mauerwerk
- Backstein
- Dachform
- Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
Die Zwischendecken in allen Krankenräumen, Korridoren, im Treppenhaus und den Wohn- und Schlafräumen wurden aus Siegwartschen Hohlbalken errichtet und mit einem fugenlosen Estrich „Sanitas“, Korkment und Linoleum belegt. Den Wänden entlang bildete eine Hohlkehle, ebenfalls aus „Sanitas“ bestehend, den Übergang zum Bodenbelag. Die Teeküchen, Operationsräume und Bäder besaßen Plättchenbelag als Fußboden und an den Wänden. Die Sanitäranlagen, Spülräume und der Laborraum besaßen Terrazzobelag. Die Wände im der Eingangshalle waren mit Kunstplatten bekleidet.