Gerberhaus
ID:
104779134315
/
Datum:
09.11.2022
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Mühlvorstadt |
Hausnummer: | 2 |
Postleitzahl: | 88499 |
Stadt-Teilort: | Riedlingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Biberach (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8426097010 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 48,1542° nördliche Breite, 9,4772° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus, Froschlache 4 (88499 Riedlingen)
Wohnhaus, Gammertinger Straße 1 (88499 Riedlingen)
Fachwerkhaus, Ilgengasse 17/19 (88499 Riedlingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Marktplatz 15 (88499 Riedlingen)
Rathaus, Marktplatz 1 (88491 Riedlingen)
Zehntscheuer (88499 Riedlingen, Mühlgasse 13)
Wohnhaus, Vollmergasse 1 (88499 Riedlingen)
Wohn- und Handwerkerhaus (88499 Riedlingen, Weilerstraße 6)
Wohnhaus, Gammertinger Straße 1 (88499 Riedlingen)
Fachwerkhaus, Ilgengasse 17/19 (88499 Riedlingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Marktplatz 15 (88499 Riedlingen)
Rathaus, Marktplatz 1 (88491 Riedlingen)
Zehntscheuer (88499 Riedlingen, Mühlgasse 13)
Wohnhaus, Vollmergasse 1 (88499 Riedlingen)
Wohn- und Handwerkerhaus (88499 Riedlingen, Weilerstraße 6)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Das Gerberhaus Mühlvorstadt 2 in Riedlingen wurde 1661 (d) errichtet. Die Fachwerkwände mit Lehmstakenausfachungen und geringer Aussteifung wurden im 17.-20. Jh. teils erneuert oder versteinert. Die Wohngeschossfenster wurden im 18.-20. Jh. vergrößert. Die ursprüngliche Grundrissdisposition der beiden Wohngeschosse und des 1661 mit Kammern ausgebauten 1. Dachgeschosses wurde kaum verändert. Der Laubengang im 1. und 2. Geschoss wurde im 19.-20. Jh. teils in den Innenraum mit einbezogen. Fenster, Außenputz und Dachhaut stammen aus dem 20. Jh.. Aufgrund eines begonnenen Rückbaus sind Ausstattungselemente und Innenoberflächen weitgehend abgängig.
1. Bauphase:
(1661)
(1661)
Errichtung (d). Die Substanz der Erstbauphase ist in den beiden OGs und in den Dachräumen des Gebäudes umfassend erhalten. Fachwerkfassaden mit Bruchsteinausfachungen; Fachwerk-Innenwände mit Lehmflechtwerk, geritztem Lehm-Unterputz. Die beiden OGs umfassten bereits in der Erstbauphase jeweils eine vollständige Wohneinheit. Konstruktiv wirksamer Kammerausbau im 1. DG. Sonderelement: doppelgeschossiger Laubengang zur Bachseite. Keine sicheren Erkenntnisse über das EG in der Erstbauphase; Schmauchspuren und starke Verformungen der Balkendecke weisen auf eine Werkstattnutzung hin.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Handwerkerhaus
Konstruktionsdetail:
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bruchstein/Wacken
- Flechtwerk
2. Bauphase:
(1670 - 1750)
(1670 - 1750)
Sanierungen/Versteinerungen und Umgestaltungen.
Das weiche Gebäudegerüst mit Lehmstakenausfachungen und geringer Aussteifung hat sich früh verformt. In der Folge wurden viele Außen- und Innenwände in Bruchstein saniert: teils als Vollmauern, wie im Falle der EG-Wände und der gesamten Nordostfassade, teils durch Neuausfachung gerade gerichteter Fachwerkwände. Austausch kleiner Fenster im Riegelzwischenraum durch größere Fensterformate in den OG.
Das weiche Gebäudegerüst mit Lehmstakenausfachungen und geringer Aussteifung hat sich früh verformt. In der Folge wurden viele Außen- und Innenwände in Bruchstein saniert: teils als Vollmauern, wie im Falle der EG-Wände und der gesamten Nordostfassade, teils durch Neuausfachung gerade gerichteter Fachwerkwände. Austausch kleiner Fenster im Riegelzwischenraum durch größere Fensterformate in den OG.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
3. Bauphase:
(1750 - 1850)
(1750 - 1850)
Veränderungen des 18. und frühen 19. Jh.
Stratigraphisch jüngere Sanierungsmaßnahmen, Raumunterteilungen und Raumausstattungen, die dem Spätbarock zugerechnet werden können (Holzwerkwände ohne Streben, mit Backsteinausfachung; Lehmwickeldämmung von zuvor offenen Deckenfeldern mit gleichzeitiger Putzleistendecke).
Stratigraphisch jüngere Sanierungsmaßnahmen, Raumunterteilungen und Raumausstattungen, die dem Spätbarock zugerechnet werden können (Holzwerkwände ohne Streben, mit Backsteinausfachung; Lehmwickeldämmung von zuvor offenen Deckenfeldern mit gleichzeitiger Putzleistendecke).
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
4. Bauphase:
(1850 - 1950)
(1850 - 1950)
Sanierungen und Veränderungen des späten 19. und der 1. Hl. des 20. Jh.
EG: Garageneinbau; Neuteilung Werkstatt. Neubau Treppenanlage EG-OG2. Sanierung des verkippten Südwestgiebels durch Neubau. Austausch der Fensterläden; Neugestaltung der Fassaden mit Rauputz; Austausch des Schornsteins; weitere lokale Eingriffe.
EG: Garageneinbau; Neuteilung Werkstatt. Neubau Treppenanlage EG-OG2. Sanierung des verkippten Südwestgiebels durch Neubau. Austausch der Fensterläden; Neugestaltung der Fassaden mit Rauputz; Austausch des Schornsteins; weitere lokale Eingriffe.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
5. Bauphase:
(1950 - 2020)
(1950 - 2020)
Erneuerung der Fensterverschlüsse. Dachsanierung durch Sparrenbeilattungen; Deckung mit Frankfurter Pfannen. Der Laubengang wurde im 1. OG zum weit auskragenden Balkon umgeformt. Der östliche Teil des Laubengangs wurde den entsprechenden Innenräumen zugeschlagen.
Betroffene Gebäudeteile:
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauaufnahme und Bauuntersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Mühlvorstadt; prägnanter Kopfbau der bachseitigen Häuserzeile, an der angerartigen Aufweitung der Straßenzüge, nahe der Brücke über den Mühlbach.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Allseitig freistehendes, dreigeschossiges Wohngebäude mit Satteldach, Dachneigung 56°, Firstrichtung Südwest-Nordost. Keine Unterkellerung festgestellt. Dachraum zweigeschossig.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Gliederung der Hauptgeschosse: Im EG dreijochig mit Mittelquerflur, in diesem auch die einläufige Treppenerschließung zum 1. OG. Die beiden Obergeschosse mit gleichartiger Gliederung: zweischiffig mit Mittellängswand, das nordwestliche Schiff zweijochig mit Stube und Kammer, das südöstliche dreijochig mit Küche, Diele und Kammern. Im 1. DG Kammerausbau der Erstbauzeit.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Teilrückbau; nicht wandfeste Ausstattung (insb. Türblätter) in den OG und im DG abgängig.
Bestand/Ausstattung:
Sonderelement: doppelgeschossiger Laubengang aus der Erstbauzeit (1661), durch auskragende Deckenbalken gebildet, durch Sparrenaufschieblinge gedeckt.
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Flechtwerk
- Decken
- Einschubdecke
- Lehmwickeldecke
- Dachgerüst Grundsystem
- Balkendach mit Rofen und stehendem Stuhl
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Mischbau
- Innenwand aus Holz
- Innenwand aus Stein
Konstruktion/Material:
Konstruktion der Hauptgeschosse:
Außenmauern des EG weitgehend aus Bruchstein; Innenwände teils massiv, teils Fachwerk; Balkendecke über EG; in den OGs Fassaden- und Innenwände bis auf die Nordostfassade in Fachwerk, Innenwände teils noch mit Lehmstaken-Ausfachung; Deckenbalken teils mit eingenutetem Fehlboden (über den Stuben), teils mit Lehmwickel-Ausfachungen (über den Küchen). Reste der erstbauzeitlichen Wandgestaltungen erkennbar (grau gefasste Fachwerkhölzer, weiß gefasste Ausfachungen mit teils doppeltem schwarzen Begleiter).
Dachraum / Dachwerk: im 1. DG ein dreiachsiger, dreijochiger stehender Stuhl; Längsaussteifung durch geblattete und gezapfte Kopfbänder in den äußeren Stuhlachsen und Kammerwände in der mittleren Stuhlachse, Queraussteifung durch Kammerwände. 2. DG ohne Primärtragwerk; an die Sparren geblattete zweite Kehlbalkenlage.
Sonderelement: auskragende Deckenbalken über dem EG und dem 1. OG bilden einen Laubengang an der Südostfassade, der über dem 2. OG von Sparrenaufschieblingen gedeckt wird.
Außenmauern des EG weitgehend aus Bruchstein; Innenwände teils massiv, teils Fachwerk; Balkendecke über EG; in den OGs Fassaden- und Innenwände bis auf die Nordostfassade in Fachwerk, Innenwände teils noch mit Lehmstaken-Ausfachung; Deckenbalken teils mit eingenutetem Fehlboden (über den Stuben), teils mit Lehmwickel-Ausfachungen (über den Küchen). Reste der erstbauzeitlichen Wandgestaltungen erkennbar (grau gefasste Fachwerkhölzer, weiß gefasste Ausfachungen mit teils doppeltem schwarzen Begleiter).
Dachraum / Dachwerk: im 1. DG ein dreiachsiger, dreijochiger stehender Stuhl; Längsaussteifung durch geblattete und gezapfte Kopfbänder in den äußeren Stuhlachsen und Kammerwände in der mittleren Stuhlachse, Queraussteifung durch Kammerwände. 2. DG ohne Primärtragwerk; an die Sparren geblattete zweite Kehlbalkenlage.
Sonderelement: auskragende Deckenbalken über dem EG und dem 1. OG bilden einen Laubengang an der Südostfassade, der über dem 2. OG von Sparrenaufschieblingen gedeckt wird.