Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 111684397512  /  Datum: 12.10.2020
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Adelshof
Hausnummer: 18
Postleitzahl: 79346
Stadt-Teilort: Endingen am Kaiserstuhl

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Emmendingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8316012003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Ein eingeschossiger Kernbau des 13. Jahrhunderts wird um die Mitte des 16. Jahrhunderts (1553) in gleicher Kubatur erneuert. 1655 wurde das Gebäude aufgestockt.


1. Bauphase:
(1553)
Erneuerung des eingeschossiges Kernbau aus dem 13. Jahrhunderts in gleicher Kubatur.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1655)
Aufstockung
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht / Wohnhaus in 79346 Endingen am Kaiserstuhl (2020 - Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das untersuchte Gebäude steht angrenzend an den Nordgiebel des sogenannten, um das Jahr 1489 (d) erbauten Üsenberger Hofes.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei diesem Gebäude handelt es sich um einen auf einem massiven Erdgeschoss abgezimmerten Fachwerkbau mit Satteldach. Es überbaut einen Gewölbekeller mit älteren Mauerstrukturen und ist zum Keller des untersuchten Gebäudes durch eine moderne Wand abgetrennt. Auf dem Kellersockel steht ein verputzter, zweigeschossiger Bau mit Satteldach, dessen First die Süd- Nord-Ausrichtung des südlich stehenden Üsenberger Hofes aufnimmt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Erschlossen ist das untersuchte Gebäude an der Osttraufe, in unmittelbarer Anlehnung an den Nordgiebel des prominenten Nachbargebäudes. Seitlich nach Norden versetzt, liegt hier auch der externe Kellerzugang.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Von dem Kernbau des untersuchten Gebäudes, der nach den baulichen Befunden im Keller in die zweite Hälfte des 13. Jahrhundert zu datieren ist, sind im Aufgehenden keine Bauteile mehr erhalten. Dass der zugehörige Bau im Jahre 1489, dem Zeitpunkt der Erbauung des Nachbarhauses, noch im Aufgehenden vorhanden war, belegt die Fachwerkstruktur des Nachbargebäudes. So weist diese innerhalb des Nordgiebels nicht nur zwei Türöffnungen auf, auch die Anordnung der Fensteröffnungen reagiert auf den ehemals angrenzenden Kernbau des untersuchten Gebäudes und gibt somit über die vorhandenen Putzbrauen Auskunft über das damalige Bauvolumen. Bei den Putzabgrenzungen handelt es sich um das Negativ eines Dachprofiles, welches über dem Keller einen ehemals eingeschossigen Baukörper erkennen lässt. Danach führte der untere Zugang des Fachwerkbaus in das Sockelgeschoss, während der obere Zugang den Dachraum erschloss.
Dieser Bau wird um das Jahr 1553 (d) mit gleicher Kubatur umfassend erneuert. Mit Sicherheit erhalten ist davon das Kerngerüst des damaligen Dachwerkes, während über den möglichen Altbestand im Sockelgeschoss keine Erkenntnisse vorliegen. Das Kerngerüst des damaligen Daches liegt im heutigen Obergeschoss.
Bei den erhaltenen Bauteilen des Altdaches handelt es sich um den unteren Bereich des Nordgiebels, die mittige Längswand sowie die Kehlbalkenlage über dem ehemaligen 1. Dachgeschoss.
Aus diesem Bestand lässt sich für die Mitte des 16. Jahrhunderts ein zweizoniger, die Dachlänge mittig unterteilender Dachgrundriss rekonstruieren. Danach lagen an beiden Giebelseiten jeweils zwei Raumeinheiten. Während die beiden Räume im Norden als Kammern anzusprechen sind und über je ein Giebelfenster belichtet waren, lagen die beiden südlichen Räume im Schatten des angrenzenden Nachbargebäudes. Von hier war dann wohl auch der südliche Dachraumbereich über dessen obere Türöffnung erschlossen. Über sie gelang man in einen Vorraum, der möglicherweise schon damals die Vertikalerschließung aufnahm. Eine weitere Vertikalerschließung wird in der Nordhälfte vermutet, obwohl zum jetzigen Zeitpunkt dafür keine baulichen Befunde vorliegen.

Im Jahre 1655 erfolgte die Aufstockung. Dazu wurden die alten Dachsparren abgebaut und das Traggerüst des 16. Jahrhunderts als inneres Traggerüst für die neu gewonnene Nutzungsebene weiterverwendet. Auf den beiden Längswänden wurden auf der Höhe der alten Traufen neue Fachwerkwände abgezimmert, die mit kurzen Querbalken zu den alten Stuhlrähmen hin verankert wurden. Dabei erfolgte ein teilweiser Ausgleich der bis zu diesem Zeitpunkt eingetretenen Absenkung der Mittellängswand. Auch im Nordgiebel erfolgte eine Erhöhung des alten Dachprofiles, um dann auf der neu gewonnenen Ebene das zugehörige Dachwerk aufzuschlagen.
Letzteres ist nahezu vollständig erhalten und zeigt als Traggerüst für die neuen Sparren eine zweifach liegende Stuhlkonstruktion. Letztere gliedert den Dachraum in drei Zonen, wobei der Dachraum insgesamt offen blieb. Dies gilt auch für das 2. Dachgeschoss, in dem ein stehender Längsbund mit Firsträhm eingebaut ist. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass für den Umbau als Bauholz offenbar nur Pappel und Ulme zur Verfügung stand. Dies steht in gewisser Hinsicht im Widerspruch zur farblichen Gestaltung des Obergeschosses, der doch eine repräsentative Absicht zuzuschreiben ist.
Mit hoher Sicherheit nicht als Wohnebene genutzt, handelte es sich bei dem neu gewonnenen Obergeschoss entweder um eine Lagerebene, um Herbergsräume für Gäste oder um Schlafräume für das Gesinde.
Zur Wohnebene wird das Obergeschoss erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Geprägt durch die Verwendung von minderwertigem und wiederverwendetem Baumaterial, vermittelt diese Baumaßnahme bis heute keinen in handwerklicher Hinsicht ausreichenden Anspruch, sondern eher das Werk eines Heimwerkers.

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