Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 129003455315  /  Datum: 14.09.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Obere Ergat
Hausnummer: 3
Postleitzahl: 78479
Stadt-Teilort: Reichenau-Mittelzell

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335066002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um zwei spätmittelalterliche, zu unterschiedlichen Zeiten errichteten Baukörper.
Von Nord nach Süd orientiert liegt der älteste, in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts zu datierende Gebäudeteil im Norden. Daran schließt wohl in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts der südliche Anbau an. Bei beiden Gebäuden handelte es sich um einstöckige Fachwerkbauten mit einer zweigeschossigen Unterteilung des Unterbaus. Den Abschluss bildeten jeweils zweigeschossige Satteldächer.
Die ersten Umbaumaßnahmen bezogen sich auf eine Modernisierung des Nordbaus. Diese ist wohl im Zusammenhang mit seiner Teilung und der daraufhin folgenden Erweiterung nach Süden zu sehen, während die ersten massiven Unterfangungen des Nordbaus in das 17./18. Jahrhundert datieren. Die gravierendsten Veränderungen erfolgten im 19./20. Jahrhundert als mit der massiven Erneuerung der Erdgeschosswände nahezu alle mittelalterlichen Wände ersetzt wurden.


1. Bauphase:
(1450 - 1499)
Von Nord nach Süd orientiert liegt der älteste, in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts zu datierende Gebäudeteil im Norden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1500 - 1550)
An den ältesten Gebäudeteil im Norden schließt wohl in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts der südliche Anbau an.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1600 - 1799)
Die ersten Umbaumaßnahmen bezogen sich auf eine Modernisierung des Nordbaus. Diese ist wohl im Zusammenhang mit seiner Teilung und der daraufhin folgenden Erweiterung nach Süden zu sehen, während die ersten massiven Unterfangungen des Nordbaus in das 17./18. Jahrhundert datieren.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1800 - 1999)
Die gravierendsten Veränderungen erfolgten im 19./20. Jahrhundert als mit der massiven Erneuerung der Erdgeschosswände nahezu alle mittelalterlichen Wände ersetzt wurden.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Außenansicht / Wohnhaus in 78479 Reichenau-Mittelzell (10.03.2015 - Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation und Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem in der zweiten Hälfte des 15. Jahhunderts errichteten Gebäude handelt es sich im Kern um einen zweigeschossigen Fachwerkbau mit unbekannter Ausdehnung nach Norden und einem im Süden abgewalmten Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Nach einer späteren, wohl noch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert erfolgten Unterteilung ist von diesem Kernbau im Erdgeschoss die südliche Stubenzone mit benachbarter Kammer und nördlich angrenzendem Flur erhalten. Im Zuge der Unterteilung in Richtung Süden erweitert, wurden Stube und Kammer modernisiert und im Anbau der neue Hauseingang mit Küche angelegt.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Das Hausgerüst des Nordbaus
Nach der konstruktiven Analyse der im heutigen Dach erhaltenen Bauhölzer handelte es sich bei der ältesten erkannten und noch in Resten vorhandenen Dachkonstruktion um ein Sparrendach, dessen Sparrenpaare durch verblattete Kehlbalken verstärkt wurden. Sie unterteilen den Dachraum in zwei Dachgeschosse. Entlastet werden bzw. wurden die Sparrenpaare von einem Firsträhm und zwei Stuhlrähmen. Alle drei Hölzer sind nicht mehr in ursprünglicher Länge erhalten. Im Norden gekürzt, reichten sie ehemals weiter in den Dachraum des angrenzenden Nachbargebäudes. Die Dachbasis des Kerndaches bildeten die auf den ehemaligen Wandrähmen aufgelegten Dachbalken.
Zur Unterstützung der in Firstrichtung verlaufenden Rähmhölzer sind drei Querbünde vorhanden. Kombiniert mit zwei Längsbünden im 1. Dachgeschoss und einem mittigen Längsbund im 2. Dachgeschoss bilden sie im 1. DG einen zweifach stehenden und im 2. DG einen einfach stehenden Stuhl aus. Der mittige Längsbund im 2. DG endet im Süden auf dem vorletzten Kehlbalken. Eine Blattsasse am Ende des Firsträhmes und ein Zapfenloch am Ständerfuß belegen den ursprünglichen Ansatz einer ehemals nach Süden abfallenden Walmkonstruktion. Ergänzt durch die Riegelzapfenlöcher in den Ständern des südlichen Querbundes ist hier der ursprüngliche Südabschluss des nördlichen Gebäudeteiles belegt.
Die Positionierung der als südliche Giebelscheibe zu bezeichnenden Querachse deckt sich mit der Lage der im Obergeschoss vorhanden Querwand. Diese steht in einem konstruktiven Zusammenhang mit einem nach Norden verlaufen Längsrähm, so dass im Schnittpunkt beider Achsen ein die alte Giebelscheibe untergliedernder Giebelständer zu vermuten ist. Weitere Aussagen zur Grundrissgliederung sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.
Auffallend ist die Tatsache, dass sich die älteste, im Erdgeschoss erhaltene Gerüstgliederung nur bedingt in das vom Dachgerüst vorgegebene Schema einbinden lässt. So nimmt hier allein die südliche Giebelwand eine mit den oberen Wandachsen abgestimmte Lage ein. Ihr gegenüber verläuft im Norden eine weitere Querwand. Im Vergleich zum nördlichen Querbund des Daches sitzt diese deutlich in Richtung Süden versetzt und bildet somit mit dem oberen Querbund keine vertikal abtragende Gerüstachse aus. Im Osten noch als Fachwerkwand erhalten ist sie im Westen massiv ersetzt. Einzig der bis in das Obergeschoss reichende Ständer am Westende ist noch erhalten. Er besitzt eine leere Bohlennut und gibt sich somit als ehemaliger Stubeneckständer zu erkennen. In diesen Zusammenhang passt dann auch die Deckenausbildung, die mit den längs eingeschobenen Brettfüllungen als ehemalige Stubendecke zu interpretieren ist. Dass die angetroffene Decke zum bauzeitlichen Bestand gehört ist nicht gesichert. Sie könnte auch im Zusammenhang mit der Unterteilung des Nordbaus erneuert, oder in Teilen wiederverwendt sein. So weist der westliche, parallel zur Traufwand verlegte Deckenbalken keinen konstruktiven Verbund zur ehemaligen Traufwand auf. Einen analogen Befund zeigt auch der östliche Deckenbalken der benachbarten Kammer. Später als Stall genutzt besitzt das hier ausgeführte Deckengebälk stärkere Querschnitte, ist ausgeprägter gefast und wird durch einen quer ausgerichteten Bretteinschub geschlossen.
Beiden Räumen vorgelagert verläuft eine schmale Raumeinheit, die wohl als ehemaliger Hausgang des Kernbaus zu interpretieren ist. An dessen östlichem Ende ist eine alte Türöffnung erhalten. Orientiert an der gekürzten Wandstrebe gehört auch sie nicht zum ursprünglichen Bestand.

Das Hausgerüst des Südbaus
Im Vergleich zum Dach des Nordbaus ist das Dachwerk des südlichen Anbaus weitgehend abgängig. Lediglich der südliche, in der alten Giebelscheibe verlaufende Kehlbalken und das darüber vorhandene Sparrenpaar scheinen noch an ihrer alten Stelle zu liegen. Danach waren die mit den Kehlbalken verzapften Sparren durch einen dreifach stehenden Stuhl unterstützt. Im Zuge des Giebels ist die Anlage einer ehemaligen Ladeluke zu vermuten.
Im Obergeschoss gehört das an der Osttraufe erhaltene Fachwerk zum Kerngerüst des Anbaus. Ursprünglich über zwei Geschosshöhen reichend, ist es im Erdgeschoss massiv ersetzt. Zusammen mit dem Dachbefund definiert der im Obergeschoss erhaltene Bestand die Längenentwicklung des Anbaus.
Im Erdgeschoss reduziert sich der bauzeitliche Bestand auf zwei Deckenbalken. Orientiert an ihrer Rußschwärzung und der Lage des Kamines ist innerhalb des Anbaus die Lage der Küche zu vermuten.

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