Kath. Kirche St. Vitus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Kirchplatz |
Hausnummer: | 3 |
Postleitzahl: | 89601 |
Stadt-Teilort: | Schelklingen-Schmiechen |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Alb-Donau-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8425108012 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Schriftlichen Überlieferungen zufolge lässt sich die Kirche baugeschichtlich erst ab Ende des 15. Jahrhunderts genau belegen. Archäologische Untersuchungen wiesen im Boden ein kompliziertes Grundrissgefüge von Baustrukturen nach. Der älteste Baubefund (Bauphase 1) zeigt einen Grundriss mit mehrfach gebogenen, 75 cm breiten und unvermörtelten Mauern aus wenig gerundeten Schottern, die sich nicht exakt datieren lassen, aber spätestens im Frühmittelalter entstanden sein müssen. Aus einer II. Bauphase ließen sich Pfosten eines Holzbaus nachweisen, dessen Nutzung wie auch Datierung nicht eindeutig geklärt werden konnten. Im Westteil der Kirche wurden mehrere Gräber freigelegt, die zeitlich nach der ersten Steinbauphase und nach der Holzbauphase einzuordnen sind. Aus einer III. Bauphase, die in das 8./ 9. Jh. fällt, ließen sich die gesamten Grundrissmauern einer Kirche erfassen, von der große Teile der zweischaligen Mauern aus flächig behauenen, kleinen Kalkbruchsteinen in den Langhauswänden des bestehenden Baues erhalten sind. Durch den Einbau einer Krypta wurde der östliche Chorbereich zerstört. In einer IV. Bauphase (10./ 11. Jahrhundert) änderte sich der Kirchengrundriss überwiegend im Chorbereich. Das Kirchenschiff wurde teilweise, jedoch auf alten Fundamenten und ohne Änderung des Grundrisses neu aufgemauert. In der V. Bauphase, etwa Ende des 12./ Anfang des 13. Jahrhunderts, erfolgte die Vergrößerung des Chorraumes und die Erhöhung des Bodenniveaus. Das Langhaus erhielt einen Kalkmörtelanstrich. In der romanischen Bauphase oder auch etwas später wurde der Kirchturm errichtet. Spätestens mit der gotischen Umbaumaßnahme gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die tonnengewölbte Krypta eingebaut. In dieser VI. Bauphase wurde außerdem der Vorchor aufgegeben, der Triumphbogen nach Osten verschoben, sodass das Kirchenschiff vergrößert wurde. (a) Dendrochronologisch nachweisbar ist für das Jahr 1476 (d) die Abzimmerung des Dachstuhles über dem Langhaus und die des Dachwerkes über dem Chor 1492 (d).
Dem (nach-) romansichen Kirchturm an der Chorsüdseite wurde 1889 ein Glockengeschoss und ein Turmhelm aufgesetzt. 1990- 97 erhielt die Kirche einen modernen Erweiterungsbau.
Quelle: Erhardt Schmidt: Die lange Geschichte unserer Kirche. Ergebnisse und Aspekte der bauarchäologischen Untersuchung, in: Festschrift zum Abschluss der Erweiterung und Sanierung der Pfarrkirche St. Vitus, Oktober 1997.
(700 - 899)
(900 - 1099)
(1150 - 1210)
(1150 - 1450)
(1475 - 1499)
(1476)
- Dachgeschoss(e)
(1492)
- Dachgeschoss(e)
(1990 - 1997)
- Anbau
Zugeordnete Dokumentationen
- Dendrochronologische Altersbestimmung
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Sakralbauten
- Kirche, allgemein
Zonierung:
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Turmhelm
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein