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Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Stadtmauer

ID: 136097969613  /  Datum: 09.06.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Leiergasse
Hausnummer: 23-31
Postleitzahl: 75031
Stadt-Teilort: Eppingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Heilbronn (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8125026007
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 49,1015° nördliche Breite, 8,9744° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

1. Bauphase:
(1500 - 1550)
Die ca. 50 Meter lange und rund 65-90 Zentimeter dicke Stadtmauer an der westlichen Leiergasse wurde vermutlich ursprünglich, wie der größte Teil der Brettener Vorstadt, ab Anfang des 16. Jahrhundert errichtet und bildeten ein Teil der umfassenden Wehranlagen.
Teile der Mauer sind allerdings nicht mehr bauzeitlich und wurden in späteren Epochen rekonstruiert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtmauer

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Stadtmauer in 75031 Eppingen (24.04.2014 - strebewerk. Architekten GmbH)
Abbildungsnachweis
Stadtmauer in 75031 Eppingen (13.01.2015 - strebewerk. Architekten GmbH)
Abbildungsnachweis
Stadtmauer in 75031 Eppingen (13.01.2015 - strebewerk. Architekten GmbH)
Abbildungsnachweis
Stadtmauer in 75031 Eppingen (17.06.2014 - strebewerk. Architekten GmbH)
Abbildungsnachweis
Stadtmauer in 75031 Eppingen (24.04.2014 - strebewerk. Architekten GmbH)
Abbildungsnachweis
Stadtmauer in 75031 Eppingen (24.04.2014 - strebewerk. Architekten GmbH)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Schadenskartierung und Maßnahmenkonzeption

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das untersuchte Objekt liegt in der Südwestecke der historischen Brettener Vorstadt Eppingens. Die Leiergasse schließt hier im Osten an die Hafnergasse, im Westen führt die Leiergasse in einer 90° Kurve in die Brettener Strasse. Im Süden befinden sich hinter der Stadtmauer, zwischen Leiergasse und Frauenbrunner Straße, privat genutzte Gartengrundstücke.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtmauer
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Ein ca. 50 Meter langer und rund 65-90 Zentimeter dicker Abschnitt der ehemaligen Stadtmauer von Eppingen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Biogener Bewuchs und Verschmutzung
Größerer Schaden durch Bewuchs wurde in den Teilen des Mauerwerks hervorgerufen, welche mit Efeu bedeckt waren. Das Wurzelwerk ist an diesen Stellen in die Fugen des Mauerwerks eingedrungen und hat sowohl das Fugennetz als auch den Naturstein stark geschädigt.
Biogener Bewuchs durch Algen, Moose und Flechten findet sich fast in allen Bereichen der Mauer. Im Besonderen auf schrägen oder waagrechten Flächen wie Abdecksteinen und Treppenstufen.
Die Mikroorganismen können steinschädigende dauerfeuchte Situationen hervorrufen und den Untergrund als Substrat nutzen, was die Zermürbung der Gesteinsmatrix und insbesondere des Mörtels zur Folge hat.
Verschmutze, verschwärzte Bereiche und Steinflächen mit Salzausblühungen sind nur sehr vereinzelt, vor allem an der Nordseite zu beobachten.

Fehlstellen und Ausbrüche
Fehlstellen und Ausbrüche im Mauerwerk sind hier hauptsächlich im Sockelbereich der Südseite zu finden. Hier haben sich einzelne Steine aus dem Mauergefüge herausgelöst und beinträchtigen in diesen Bereichen die Standsicherheit.
Ausbrüche am Steinmaterial stehen oft mit abgängigen Schalen, Kantenabplatzungen und mechanischen Schäden an exponierten Punkten wie den Türleibungen in Verbindung, zum Teil sind diese Fehlstellen stark rückgewittert mit absandenden und abschuppenden Oberflächen.

Absanden
Beim Absanden werden die Kornbindungen bzw. die Bindemittel im Kornverband des Steins ausgelöst und zerstört. Es ist ein Zerfall des Steins in Gesteinspartikel, der an der Oberfläche auftritt. An der Stadtmauer in der Leiergasse sandet der Schilfsandstein in der Fläche nur relativ wenig ab. Oft ist nur ein oberflächlicher Materialabgang zu verzeichnen. Vermehrt kommen sandende Bereiche in der Sockelzone auf beiden Seiten der Stadtmauer vor.

Abschuppen, Auflagern
Abschuppen ist eine stärker ausgeprägte Schadensform als Absanden. Es lösen sich dünne, flache Schalen in Millimetergröße an der Oberfläche des Steins ab, was zu einem Verlust der Oberflächeninformationen wie der ursprünglichen Steinbearbeitung führt.
Das Auflagern beschreibt die mit Mikrorissen versetzte oberflächliche Ablösung entlang von Lagerflächen oder Schieferungsflächen. Auflagernde Werksteine treten oft verbunden mit abschuppenden Bereichen auf.
Vermehrt sind abschuppende und auflagernde Bereiche ebenfalls in der Sockelzone zu beobachten, die durch ihre Nähe zur Wasserführenden Schicht stärker beeinträchtigt ist.

Schalenbildung
Ablösung einer oberflächenparallelen flachen Schicht, die durch einen Teilabgang der Schale sichtbar sein kann, oder aber äußerlich verdeckt bleibt. Manche verdeckt liegende Schalen werden durch Aufwölbung sichtbar, durch einen Hohlstellendetektor können auch nicht sichtbare Schalen ermittelt werden.
Wenn sich Schalen von der Oberfläche ablösen, kann dies zu Fehlstellen führen oder sogar je nach Größe und Ort eine Gefährdung der Verkehrssicherheit darstellen.

Risse und Brüche
Lagerhafte wie auch richtungslose Risse wurden hauptsächlich an den Werksteinen der Türleibungen, Abdecksteinen und Treppenstufen festgestellt. Die Risse reichen stellenweise verhältnismäßig tief, sodass eine Gefährdung durch herausbrechende Teile nicht ausgeschlossen werden kann. Die Ursache für die Rissbilder ist oft petrografisch durch schlechter zementierte Mineralgefüge oder verwitterungsanfälligere Gesteinskomponenten zu begründen. Etliche Risse stellen Nebenerscheinungen der Schalenbildungen dar.
An einzelnen Werksteinen wie Türgewänden und Türstürzen sind vermutlich durch statische Belastung irreparable Brüche entstanden.

Defekte Fugen und Fugenflächen
Sowohl das Fugennetz des gesamten Mauerwerks als auch die Fugen der Werksteine sind in großen Teilen defekt. Meist hat sich der Mörtel von den Steinflanken gelöst oder ist bereits vollständig ausgewittert, was den Wassereintrag ins Mauerwerk fördert.
Neuere Ausbesserungen mit Zementmörtel sind ungeeignet und führen durch die Härte des Mörtels zum Teil zu weiteren Schäden.

Korrodierte Eisenteile
Die Korrosion von Metallteilen beschränkt sich im Wesentlichen auf einzelne Nägel und Befestigungseisen in den Fugen und Beschlägen in den Türgewänden. Bereits entstandene größere Absprengungen und Rissbildung und auch Brüche im Naturstein sind hierbei zu beobachten.

Mauerwerksbrüche und Verformungen
An verschieden Stellen der Stadtmauer sind Mauerwerksbrüche und starke Verformungen zu beobachten, die entweder infolge älterer Störungen des Gesamtgefüges oder auch durch neuere Verschiebungen entstanden sind.
Ein Wandabschnitt ist zum Gartengrundstück verschoben und droht abzukippen. Dieser Wandabschnitt ist zudem vom Mauerwerksgefüge in einem schlechten Zustand. Es besteht Einsturzgefahr und eine akute Gefährdung der Verkehrssicherheit.
Durch Fundamentschürfen konnte festgestellt werden, dass das Fundament hier zumindest
augenscheinlich in einem relativ guten Zustand ist.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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