Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 140671131116  /  Datum: 03.11.2014
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hochturmgasse
Hausnummer: 12
Postleitzahl: 78628
Stadt-Teilort: Rottweil

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Rottweil (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8325049025
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die dendrochronologische Untersuchung datiert die Errichtung des Dachwerks auf die Jahre 1345/ 46 (d) und die Errichtung der zugemauerten Öffnung in der westlichen Giebelwand auf 1346/ 47 (d). 2000 wird das Wohnhaus umfassend saniert.


1. Bauphase:
(1345 - 1346)
Abzimmerung des Dachwerkes (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1346 - 1347)
Zugemauerten Öffnung in der westlichen Giebelwand (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(2000)
Umfassende Sanierung.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78628 Rottweil (http://rottweil.net/frame/Ansichten/Innenstadt/Hochturmgasse/Hochturmgasse_12/Hochturmgasse_12_22.03.2000_01.JPG, letzter Zugriff am 4.11.2014)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78628 Rottweil (http://rottweil.net/frame/Ansichten/Innenstadt/Hochturmgasse/Hochturmgasse_12/September2001/Hochturmgasse_12_29.09.2001_02.JPG, letzter Zugriff 4.11.2014)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78628 Rottweil (http://rottweil.net/frame/Ansichten/Innenstadt/Hochturmgasse/Hochturmgasse_12/Hochturmgasse_12_23.07.2000_03.JPG, letzter Zugriff 4.11.2014)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78628 Rottweil (http://rottweil.net/frame/Ansichten/Innenstadt/Hochturmgasse/Hochturmgasse_12/Um1960/Hochturmgasse_12_Um_1960_02.jpg, letzter Zugriff 4.11.2014)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das traufständig zur Hochturmgasse stehende Wohnhaus schließt die nördliche Häuserzeile der Hochturmgasse nach Westen hin in Richtung Hochturm ab. Die südwestliche Giebelwand steht frei.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Wohnhaus besitzt zwei Vollgeschosse und wird durch ein Satteldach bekrönt. Dem ehemals großen Scheunentor, das ursprünglich eine Scheuer im Erdgeschoss erschloss, ist heute die Eingangstüre zum Wohnhaus eingeschrieben.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Obergeschoß liegen die Wohnräume.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im zurückliegenden Teil ist in der westlichen Giebelwand eine breite, vermauerte Öffnung zu erkennen, die aus Stuckmörtel gebildet ist.
Innen ist der Öffnung eine breitere, 18 cm tiefe Wandnische vorgelagert, die sich nach außen leicht verjüngt und nach oben von einem Balkensturz abgeschlossen wird. Die eigentliche Öffnung ist etwa 90 cm breit und verläuft gleichbleibend breit 29 cm durch die Mauerstärke. Sie zeigt weder innen noch außen eine Fase, eine Abkantung oder einen Falz auf. Oben ist die Öffnung rundbogig gewölbt, wenn auch nicht schön gleichmäßig, sondern mit einem leichten Knick an den Übergängen. Der Stuckmörtel zieht sich um die Wandungen der Nische und der Öffnung sowie deren Wölbung an einem Stück herum und überdeckt seitlich den losen Kalkmörtel des Mauerwerkes. Der Balkensturz ist zum Innenraum hin breit gefast mit einseitig noch erkennbarem gerundetem Auslauf und weist, an die eigentliche Öffnung anschließend, auf einer Seite ein rundes Loch zur Aufnahme einer Wendebohle auf mit einem Durchmesser von 8 cm. Auf der anderen Seite ist näher an die bestehende Brüstung gedrückt ein Holzstück mit eingebaut und überputzt, das offensichtlich mit dem Verschluss der Öffnung in Zusammenhang steht. Es weist einen abgebrochenen Holznagel auf, der dem Blockieren des Verschlusses gedient haben könnte, und eine kleine Aussparung wie für eine Türfalle, allerdings an der Unterseite.

Nach unten lassen sich sowohl die Öffnung als auch die Nische noch etwas weiter als die bestehende Brüstung verfolgen, sodass sich eine Höhe der Öffnung von mindestens 150 cm ergibt. Darunter ist der Stuckmörtel als auch die Fuge nicht mehr weiter zu verfolgen. Die Breite der Öffnung von 90 cm, die Höhe von mindestens 150 cm und das einseitige Lager für eine Wendebohle lassen nur den Rückschluss auf eine Türöffnung zu. Welche Funktion sie hier genau hatte, lässt sich der stark veränderten Grundrissstruktur des Hauses nicht mehr gesichert entnehmen. Eine Eingangstür an der hinteren Ecke des Gebäudes, die zudem direkt ins Obergeschoss führt, würde eine große Ausnahme in Rottweil darstellen. Doch ist es durchaus denkbar, dass man hier die Endlage an der Häuserzeile für eine direkte Erschließung ausgenutzt hat, was bei den meisten Häusern, die innerhalb einer Häuserzeile liegen, nicht möglich gewesen wäre. Die gesamte Anlage der Öffnung ist sehr stark verformt, wodurch der Sturzbalken in eine beträchtliche Schieflage geriet und die Wölbung der Öffnung abgerissen und in sich verschoben ist.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
  • Verwendete Materialien
    • Putz
Konstruktion/Material:
Der zweigeschossige Massivbau steht mit seiner Schmalseite zur Gasse. Darauf ist ein traufständig ausgerichtetes Satteldach abgezimmert. Die ursprünglich massiven Giebelabschlüsse sind heute nicht mehr vorhanden.

Gerüst
Das tragende Gerüst für die First- und Mittelpfetten bildet ein dreifaches Hängewerk in drei Querachsen. Alle Binderquerachsen sind leer, das heißt, sie besitzen keine Wandfüllung. Die äußeren Querachsen wurden mit unterschiedlichen Abständen vor die ehemals massiv ausgeführten Giebel gestellt.
Hinsichtlich ihrer konstruktiven Ausführung sind alle Binderquerachsen gleich abgezimmert. Die äußeren Ständer sind fußzonig an den Dachbinderbalken geblattet, während der mittig angeordnete Dachfirstständer dem Dachbinderbalken aufgezapft ist. Alle drei Hölzer tragen kopfzonig die Pfetten. Die Belastung aus den Pfetten sollte offensichtlich nicht auf den Dachbinderbalken abgegeben werden. So ist der Dachfirstständer durch zwei angeblattete Scherbänder und die seitlichen Stuhlständer durch je ein überblattendes Scherband abgestrebt. Jede der drei Querbinderkonstruktionen wirkt nach dem Prinzip eines abgestrebten Hängewerkes, wobei die senkrechten Hölzer den Dachbinderbalken nach oben aufhängen. Diese Wirkung wird durch den Einbau des auf den beiden Mittelpfetten lagernden und den Dachfirstständer überblattenden Querholzes noch verstärkt. Es wird ebenfalls durch die Steigbänder überblattet. Bei einer Durchbiegung des Dachbinderbalkens wird ein weiteres, das in der Dachschräge liegendes Sparren- bzw. Strebenpaar beansprucht. Dieses ist am Firstpunkt miteinander verblattet und an den Fußpunkten an den Dachbinderbalken angeblattet. Die so nach maximal 3,40m unterstützten Pfetten tragen die zwischen den Binderquerachsen verlegten und aufgenagelten Rofen. Am Firstpunkt liegen sie lose nebeneinander.

Quergefüge
Die in drei Achsen vorhandenen Strebenpaare übernehmen die Queraussteifung des Dachwerkes.

Längsgefüge
In allen drei Längsachsen ist den senkrechten Hölzern eine sich überkreuzende Winkelsicherung aufgeblattet. Im Zuge der Firstständerachse wird dieses Gefüge durch einen aufgeblatteten Längsriegel verstärkt. Durch das Zusammenwirken der stehenden Hölzer mit den aufgezapften Pfetten bzw. aufgeblatteten Längshölzern und den schräg angeordneten Gefügehölzern besitzen die Längsachsen eine hohe Eigenstabilität und tragen einen beträchtlichen Anteil der Dachlasten eigenständig in die beiden Massivgiebel ab.

Sonstiges
Das rauchschwarze Dach ist insgesamt aus Nadelholz abgezimmert. Zwischen den Binderquerachsen war ursprünglich kein Dachgebälk verbaut. Das eigentliche Deckengebälk liegt tiefer und verläuft wie auch die Dachbinderbalken quer zum First. Auf der dem Gebälk aufgebrachten Dielung sind einzelne Balken verlegt. Die im Vergleich zu den Binderbalken um 90 Grad gedreht verbauten Balken sind hauptsächlich unter den senkrechten Hölzern der Binderquerachsen angeordnet. Dachbinderbalken, Querhölzer und Deckengebälk bilden so einen Balkenrost, der offensichtlich bei einer Überbeanspruchung des Hängewerkes als zusätzliche Sicherung zur Verfügung stand. Zwischen den Querbindern waren den Mittelpfetten keine Querhölzer aufgelegt. Der Dachraum war somit bis zum Dachfirst offen. Die Dachneigung beträgt ca. 46 Grad.

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