Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus (Judenberg)

ID: 155652860619  /  Datum: 30.06.2024
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Judenberg
Hausnummer: 16
Postleitzahl: 88471
Stadt-Teilort: Laupheim

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Biberach (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8426070011
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Haus am Judenberg 16 gehört zu den vier Judenhäusern, die nach dem ersten Judenschutzvertrag ab 1731 gebaut wurden. Es ist eines derjenigen Häuser, welches bis heute fast in seinem Originalzustand erhalten ist, denn wesentliche Teile von Gerüst- und Wandkonstruktionen des Erd- und Obergeschosses sowie das fast vollständige Dachwerk sind noch im Originalzustand vorhanden.

Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Ausbesserungen am Gebäude vorgenommen. Auf Grund mangelhafter Längsaussteifung des Gebäudes kam es zu einer Neigung in Richtung Süden. Um dem entgegenzuwirken wurde die komplette Süd-West-Ecke des Gebäudes ersetzt, ebenso Teile der Ostwand im Erdgeschoss. Die Arbeiten hatten auf den Grundriss keine weiteren Auswirkungen. Auch die erneuerten Bauteile machten eine noch geringe Gebäudebewegung mit, die auf Setzungen im Baugrund zurückzuführen ist.

Ende 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu wesentlichen Änderungen im Grundriss. lm Erdgeschoss wurde die einst große Küche in einen kleineren Küchenraum in Verlängerung des Flurs geändert. Der restliche Raum in der nordöstlichen Ecke des Gebäudes wurde zu einer kleinen Kammer und einer von der Küche aus zugänglichen Speisekammer umfunktioniert. lm
Obergeschoss wurde ebenfalls der große Küchenraum in Verlängerung des Flurs abgetrennt. Dadurch entstand wiederum eine kleine Kammer. Außerdem wurde wohl ein kleiner, alkovenartiger Zwischenraum zwischen den beiden nördlichen Kammern herausgetrennt.
Wesentlich wichtiger waren jedoch die Anbauten, die gemacht wurden. lm Osten wurde ein Massivanbau gemacht. So entstand sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss eine zusätzliche Kammer. Ebenfalls im Osten, jedoch abgetrennt vom Massivanbau, entstand ein kleiner Abortvorbau. Zusätzlich wurde der nordöstliche Teil der westlichen Erdgeschosswand ersetzt.


1. Bauphase:
(1734 - 1738)
Erbauung des Gebäudes (d/a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1800 - 1850)
Ausbesserungsarbeiten am Gebäude und die darauffolgende Ersetzung der kompletten Südwestecke mit Teilen der Ostwand.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1890 - 1910)
Grundrissänderungen und Anbauten
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Restauratorische Untersuchungen 1996-2011
  • Bauhistorische Kurzuntersuchung
  • Studenienarbeit: Dokumentation + Geschichte des Judenberges

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohnhaus befindet sich auf dem sog. Judenberg, einem einst am Ortsrand von Laupheim liegenden Hügel, auf dem eine Siedlung für die jüdischen Schutzbefohlenen errichtet wurde.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um die südliche Hälfte eines Doppelhauses. Es besitzt zwei Vollgeschoss sowie einen Keller und ein nach oben hin abschließendes Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude war für zwei Familien errichtet, wobei pro Stockwerk jede eine eigene Küche, eine Stube und zwei Kammern besaß. Der Keller und der Dachboden wurden gemeinsam genutzt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude. Es ist komplett aus Nadelholz abgezimmert und steht auf Streifenfundamenten. Die Ecken bestehen aus zweigeschosshohen Bundständern. Diese Bundständer stehen auf einem Kranz von kräftigen Längs- und Querschwellen. Die restliche Konstruktion wurde Stockwerksweise abgezimmert. Ein zweischiffiges Grundrissraster mit verspringendem Mittellängsbund wird durch die Bundständer festgelegt. Daher sind die beiden nördlichen Zonen deutlich schmäler als die südliche Zone. Die Wandflächen werden zusätzlich durch einen oder mehrere Zwischenständer unterteilt. Auf die Kopfenden der Bundständer sind längslaufende Rähme aufgezapft, auf denen das querlaufende Dachgebälk aufgekämmt ist. An der Vordertraufe steht es deutlich über die Außenfluchten des Gebäudes hervor, an der Rücktraufe nur wenig. ln die Eckständer sind Geschossrähme wie Geschossriegel eingezapft. Auf ihnen ist ein querlaufendes Deckengebälk aufgelegt, auf welchem wiederum die Wände des Obergeschosses mit eigenen Schwellen aufsetzen. Ausgesteift wird das Gebäude mit lnnen- und Außenbünden durch wandhohe, von den Ständern abgerückte, mäßig steil geneigte Streben. Sie sind meist symmetrisch angeordnet.

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