Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Rathaus

ID: 159874837520  /  Datum: 07.07.2012
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Marktplatz
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 88709
Stadt-Teilort: Meersburg

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Bodenseekreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8435036004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

„Anno 1551 ward firwahr Diß Ratthauß gebaut: In dem Jahr Anno 1582 Ist dieser Sahl verwendt Inn ain Stuben und wol volendt:“ (i) So die Inschrift auf einer Wappenscheibe, die früher im Ratssaal präsentiert wurde. Baugeschichtliche Daten bestätigen die Angaben: In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Meersburger Rathaus errichtet. Ob schon früher ein Gebäude mit dieser Nutzung bestand, ist bislang nicht gesichert. Vermutlich tagte der Rat zuvor in anderen Versammlungsstätten, wie dies manche Urkunden nahelegen. (a)


1. Bauphase:
(1551 - 1552)
Neuerrichtung des Rathausgebäudes in wesentlichen Teilen. (i)
Aussagen zu einem Vorgängerbau sind anhand der Schriftquellen bis dato nicht möglich. Ebenso wenig ist der Neubau des Rathauses in zeitgenössischen Schriftquellen festgehalten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

2. Bauphase:
(1582 - 1583)
Erweiterung des Rathausbaus um einen Ratssaal (Ratsstube), der sich bis heute über dem Vorburgtor im ersten Obergeschoss befindet. (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1739 - 1740)
Barockisierungsmaßnahmen im Inneren; mutmaßliche Erneuerung des 2. Obergeschosses; Aufschlagen eines neuen Dachwerks. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Anbau
  • Ausstattung
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung

4. Bauphase:
(1784)
Einrichtung eines Theatersaals im 2. Obergeschoss mit Küche und Nebenzimmer. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

5. Bauphase:
(1912 - 1913)
Ausbau des 2. Obergeschosses zu Verwaltungsräumen. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

6. Bauphase:
(1936)
Ausbau des Kellergeschosses (1. UG) zu einem Weinlokal. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

7. Bauphase:
(1955)
Durchbruch vom Rathaus zu dem bis dahin getrennten Pfründnerhaus. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1958 - 1960)
Restaurierung des Ratssaales. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1970)
Umbau 2. Obergeschoss im Pfründnerhaus. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Bauphase:
(1984)
Ausbau 1. Dachgeschoss. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Südfassade (2012) / Rathaus in 88709  Meersburg (01.03.2012 - strebewerk (Stuttgart))
Abbildungsnachweis
Nordfassade (2012) / Rathaus in 88709  Meersburg (01.03.2012 - strebewerk (Stuttgart))
Abbildungsnachweis
Dachzinnen des Westgiebels (2012) / Rathaus in 88709  Meersburg (26.03.2012 - strebewerk (Stuttgart))
Abbildungsnachweis
Westgiebel mit Abdruck/Baunaht des alten Dachstuhls an der Giebelscheibe (2012) / Rathaus in 88709  Meersburg (03.05.2012 - strebewerk (Stuttgart))
Abbildungsnachweis
Dachstuhl über dem Rathausgebäude; Blick nach Westen (2012) / Rathaus in 88709  Meersburg (03.05.2012 - strebewerk (Stuttgart))
Abbildungsnachweis
Eingehüllte Südfassade des Pfründnerhauses (2011) / Rathaus in 88709  Meersburg (09.12.2011 - strebewerk (Stuttgart))

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Rathaus von Meersburg befindet sich in der sog. Oberstadt. Eine Tordurchfahrt in der äußersten, westlichen Achse des Gebäudes verbindet den Schlossplatz vor der Südfront des Gebäudes mit dem Marktplatz auf der Nordseite.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude
    • Rathaus
    • Versammlungsstätte
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der dreigeschossige Massivbaukörper mit südseitig vorspringendem Treppenhaus und hohem Satteldach ist nordseitig an die ehemalige Stadtmauer angelehnt. Die Westseite des Gebäudes überbaut den Tordurchgang "Falbentor" , die Verbindung von der Oberstadt zum Schlossbezirk, nach Osten schließt das ehem. Pfründhaus an, das heute nutzungsmäßig teils in das Rathaus, teils in den östlich anschließenden Schussenrieder Hof einbezogen ist. Die Nordwand steht in der Flucht der älteren Stadtmauer (Ummauerung der sog. Vorbug). Die Rathausfassade gliedern sechs Fensterachsen an der Süd- wie an der Nordfront vertikal. An der Südfront liegen diese aufgrund des vorspringenden Treppenhauses nicht in einer Ebene.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die Binnenstrukturen unterschieden sich geschossweise stark und sind heute im Vergleich zur Bauzeit augenfällig modifiziert. Davon zeugen die umbauten Kreuzgewölbe und -pfeiler im Erdgeschoss, das zur Bauzeit offensichtlich als Halle konzipiert worden war. Im ersten Obergeschoss befindet sich der Ratssaal im Westen. Das zweite Obergeschoss und erste Dachgeschoss sind zu Bürozwecken kleinteilig gegliedert; auf der Ostseite führt im ersten und zweiten Obergeschoss jeweils ein Zugang ins Pfründhaus. Der Haupteingang befindet sich im Süden, an der Schmalseite des Vorsprungs; er liegt erhöht und ist über eine einläufige Treppe zu erreichen. Auf Höhe der fünften Fensterachse führen auf Straßenniveau außen zwei Treppenläufe auf ein gemeinsames Podest vor den Zugang in den Keller hinab; der Keller ist zu gastronomischen Zwecken ausgebaut. Die beiden westlichen Achsen durchbricht eine hohe Durchfahrt, die unter dem Gebäude vom südlichen Schlossplatz auf den Marktplatz im Norden des Rathauses führt; die Stichhöhe des Tonnengewölbes reicht bis unter das Obergeschoss.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Werkstein
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
  • Gewölbe
    • Kreuzgratgewölbe
  • Verwendete Materialien
    • Stein
    • Ziegel
  • Dachform
    • Satteldach
  • Gestaltungselemente
    • Zinnengiebel
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit Spitzständer
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Hängewerk
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
    • Unter-, Überzüge, Pfetten
Konstruktion/Material:
Dachwerk Rathaus:
Den oberen Abschluss des Rathauses bildet ein dreigeschossiges Dachwerk, das vollständig in Nadelholz abgezimmert ist. In konstruktiver Hinsicht handelt es sich um ein Sparrendach mit verzapften Firstpunkten und verzapften Kehlbalkenlagen.
Im 1. DG ist die Dachkonstruktion durch einen modernen Dachausbau weitgehend verkleidet. Freiliegende Stuhlsäulen und -streben zeigen jedoch eine seitliche liegenden Stuhlkonstruktion mit fünf innen liegenden Stuhlquerbünden, die sich sowohl über den Hauptbaukörper als auch über den südseitigen Treppenhausvorbau erstreckt. In der Mittellängsachse des Dachwerks befindet sich ein Mittellängsbund mit Überzug und bis zum First emporreichenden, mit dem Überzug durch breite Eisenbänder verbundenen Hängesäulen. Hierdurch wird die gesamte Dachbalkenlage nach oben in das Dachwerk gehängt und damit für das zweite Obergeschoss eine vollkommen vom Dachbereich unabhängige Grundrissgliederung wie auch die einst dort vorgenommene Einrichtung des großen Theatersaals ermöglicht.
Der heutige Treppenaufgang aus dem 2. OG heraus entstand um 1912/13 und wird von einer Putzdecke mit barock geformten Deckenstuck überspannt.
Im 2. DG ist ein seitlich liegender Stuhl und ein Windverband mit zweifacher Verriegelung und paarweise angeordneten wandhohen Streben verbaut. In der Mittellängsachse führen die Hängesäulen vom 1. DG bis zum First empor, wobei sie im 3. DG durch seitliche Streben abgestrebt sind.
An der westlichen und östlichen Giebelscheibe finden sich u.a. Abdrücke einer älteren Dachlinie, die durch Putzabdrücke und Negative für Ziegel und Lattung kenntlich sind.

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