Wohnhaus, ehem. Winzerhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Mühlenstraße |
Hausnummer: | 19 |
Postleitzahl: | 97877 |
Stadt-Teilort: | Wertheim |
|
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Main-Tauber-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8128131047 |
Flurstücknummer: | 592 (19) |
Historischer Straßenname: | Mühlenviertel |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Gebäudekomplex (97877 Wertheim, Gerbergasse 10/12)
Fachwerkhaus (97877 Wertheim, Gerbergasse 12)
Fachwerkhaus (97877 Wertheim, Gerbergasse 10)
Wohn- und Geschäftshaus (97877 Wertheim, Hospitalstraße 7)
Ehem. Gärtner- bzw. Pflanzenhaus (Tauberhofgarten), Kurt-Lutz-Straße 2 (97877 Wertheim)
Obere Hofapotheke, Rüdigerhof (97877 Wertheim, Marktplatz 3)
Wohnhaus, ehem. Winzerhaus, Mühlenstraße 17a (97877 Wertheim)
Wohnhaus (ehem. Gerberhaus) (97877 Wertheim, Nebenzollgasse 9)
ehem. Wohnhaus, Zollgasse 1 (97877 Wertheim)
Bauphasen
Das straßenseitige „Haupthaus“ in der Mühlenstraße 19 wurde nach der nun durchgeführten dendrochronologischen Altersbestimmung um das Jahr 1341 (d) erbaut. Aus dieser Zeit dürften neben dem Gewölbekeller große Teile der massiven Außenwände im Erdgeschoss sowie die Primärkonstruktion des Fachwerkbaus bis zur Decke des 1. Obergeschosses erhalten sein. Bemerkenswert ist hierbei, dass das Gebäude bereits in dieser Zeit die volle, heutige Ausdehnung in nordöstlicher Richtung besaß. Somit handelt es sich beim nordöstlichen Gebäudeteil nicht um einen „Anbau“, sondern vielmehr um eine spätere Aufstockung bzw. Veränderung.
Wie die dendrochronologische Datierung belegt, wurde das „Haupthaus“ um das Jahr 1812 (d) mit einem 2. Obergeschoss versehen und dabei auch das Mansarddach aufgerichtet.
Möglicherweise hat man in dieser Zeit nur denen „vorderen“ Teil des Gebäudes aufgestockt, so dass die heute unterschiedlichen Baukörper „Haupthaus“ und „Anbau“ entstanden.
Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dann auch der rückwärtige Gebäudeteil umgebaut und mit dem heutigen Satteldach versehen.
Um 1940 kommt es zu ungenehmigten Baumaßnahmen durch den damaligen Eigentümer. Im Jahr 1942 reicht der Bauherr schließlich ein Baugesuch nach, welches Bestandsgrundrisse enthält.
(1341)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
(1812)
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Dachform
- Mansarddach/-helm
(1940)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung und Aufmaß
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Im Erdgeschoss befindet sich eine kleine Wohnung sowie im nordöstlichen „Anbau“ ein gewölbter Kellerraum. Die beiden Obergeschosse sind zu Wohnzwecken ausgebaut. Das 1. Dachgeschoss bzw. Mansardgeschoss nimmt ebenfalls eine Wohnung auf. Das 2. Dachgeschoss ist unausgebaut und dient zu Lagerzwecken.
Konstruktionen
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Dachform
- Mansarddach/-helm
- Satteldach
- Holzgerüstbau
- allgemein
Ab dem 2. Obergeschoss bis hin zum Dachtragwerk findet sich fast ausschließlich Nadelholz, welches mit Verzapfungen gefügt wurde. Somit spricht schon hier vieles dafür, dass bis zur Decke des 1. Obergeschosses ein spätmittelalterliches Haus vorhanden ist, welches wohl in der Barockzeit mit dem 2. Obergeschoss versehen wurde und abschließend das Mansarddach erhielt.
Im 1. Dachgeschoss findet sich eine als Mansarddach ausgebildete liegende Stuhlkonstruktion. Im 2. Dachgeschoss ist ein zweifach stehender Stuhl vorhanden, bei welchem teilweise spätmittelalterliche Balken zweitverwendet wurden.
Das Dachtragwerk des „Anbaus“ zeigt sich als liegender Stuhl des späten 19. Jahrhunderts.
Die durchgeführte dendrochronologische Altersbestimmung der Fachwerkkonstruktion im 1. Obergeschoss belegt, dass die Bauhölzer im Winter 1340/ 1341 (d) gefällt wurden, so dass von einer Erbauung des Gebäudes (vom Keller bis Decke über 1. OG) im Jahr 1341 ausgegangen werden kann. Wie die Auswertung der weiteren Holzproben aus dem 2. Obergeschoss belegt, wurde das Gebäude um 1812 (d) aufgestockt und mit einem neuen Dach versehen.