Botanischer Garten Schaugewächshäuser und Italienischer Garten
ID:
171586663820
/
Datum:
17.02.2016
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Hans-Thoma-Straße |
Hausnummer: | 6 |
Postleitzahl: | 76131 |
Stadt-Teilort: | Karlsruhe |
|
|
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Karlsruhe (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8212000031 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bibliotheksanbau (76133 Karlsruhe, Herrenstraße 45a)
Antiquariat Buchhandlung Braun, Waldstraße 17 (76131 Karlsruhe)
Wohn- und Geschäftshaus , Zirkel 32 (76113 Karlsruhe)
Antiquariat Buchhandlung Braun, Waldstraße 17 (76131 Karlsruhe)
Wohn- und Geschäftshaus , Zirkel 32 (76113 Karlsruhe)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Die massiv gemauerten Bauteile der Schaugewächshäuser sowie der Hirschgang stammen noch überwiegend aus der Umbauphase unter Heinrich Hübsch in den 1850er Jahren.
Die Holzkonstruktionen wurden in den 1860er Jahren unter den Baumeistern Berckmüller und Dyckerhoff durch eine Stahtkonstruktion ersetzt.
Weitere bauliche Veränderungen 1967.
Insgesamt hat sich mit den Schaugewächshäusern und der Metallkonstruktion des Italienischen Gartens also eine bemerkenswerte Konstruktion der 1860/70er Jahre erhalten.
1. Bauphase:
(1808)
(1808)
Der Botanische Garten mit Gewächshäusern wird auf dem ehemaligen Holzplatz westlich des Schlosses angelegt. Die Plangrundlage hierzu wurde von Friedrich Weinbrenner geliefert.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
2. Bauphase:
(1853 - 1857)
(1853 - 1857)
Umgestalung des Botanischen Gartens.
Am 09. März 1853 (a) erhielt Heinrich Hübsch den Auftrag zur Umgestaltung des Botanischen Gartens nach seinen Entwürfen. Dabei wurden auch sämtliche Gewächshäuser als Holzkonstruktionen neu errichtet.
Am 09. März 1853 (a) erhielt Heinrich Hübsch den Auftrag zur Umgestaltung des Botanischen Gartens nach seinen Entwürfen. Dabei wurden auch sämtliche Gewächshäuser als Holzkonstruktionen neu errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
3. Bauphase:
(1863 - 1871)
(1863 - 1871)
Bauliche Veränderungen an den Gewächshäusern
In den 1860er Jahren traten verstärkt Schäden an den Hölzern der Dachkonstruktion auf. Sie wurden zunächst wohl ausgebessert, doch schließlich war die Holzkonstruktion des Daches so schlecht,
dass die Dächer von Warm- und Kalthaus abgesprießt werden mussten. Beginnend am Palmenhaus wurden nacheinander ab 1863 das Warmhaus und das Kalthaus mit ihren Dachkonstruktionen erneuert. Am 01. Juli 1869 (a) folgte der Beschluss auch den italienischen Garten als Eisenkonstruktion umzubauen, dabei erhielt er mehr Tiefe und einen höheren Mittelbau.
In den 1860er Jahren traten verstärkt Schäden an den Hölzern der Dachkonstruktion auf. Sie wurden zunächst wohl ausgebessert, doch schließlich war die Holzkonstruktion des Daches so schlecht,
dass die Dächer von Warm- und Kalthaus abgesprießt werden mussten. Beginnend am Palmenhaus wurden nacheinander ab 1863 das Warmhaus und das Kalthaus mit ihren Dachkonstruktionen erneuert. Am 01. Juli 1869 (a) folgte der Beschluss auch den italienischen Garten als Eisenkonstruktion umzubauen, dabei erhielt er mehr Tiefe und einen höheren Mittelbau.
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
4. Bauphase:
(1952 - 1956)
(1952 - 1956)
Wiederaufbau nach Kriegszerstörung
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Gewächshäuser durch Bomben und Brände stark beschädigt. Wie historische Fotos zeigen blieben die Tragkonstruktionen jedoch weitestgehend bestehen. Lediglich die Verglasungen gingen verloren.
In den 1950er (a) Jahren wurden die Gewächshäuser repariert und wieder instand gesetzt. Dabei blieb die historische Stahlkonstruktion aus den 1860er Jahren weitestgehend erhalten. Bei der Neuverglasung von Warm- und Kalthaus wurde jedoch nicht mehr die Rundung zwischen Südfassade und Pultdach aufgenommen sondern eine winklig abknickende Trauflinie gewählt. Zudem wurden vereinzelte Reparaturen am Mauerwerk mit Beton ausgeführt und der südliche Betonsockel der Gewächshäuser neu erstellt, wobei die Fußpunkte der Stahlbinder in Beton eingegossen wurden.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Gewächshäuser durch Bomben und Brände stark beschädigt. Wie historische Fotos zeigen blieben die Tragkonstruktionen jedoch weitestgehend bestehen. Lediglich die Verglasungen gingen verloren.
In den 1950er (a) Jahren wurden die Gewächshäuser repariert und wieder instand gesetzt. Dabei blieb die historische Stahlkonstruktion aus den 1860er Jahren weitestgehend erhalten. Bei der Neuverglasung von Warm- und Kalthaus wurde jedoch nicht mehr die Rundung zwischen Südfassade und Pultdach aufgenommen sondern eine winklig abknickende Trauflinie gewählt. Zudem wurden vereinzelte Reparaturen am Mauerwerk mit Beton ausgeführt und der südliche Betonsockel der Gewächshäuser neu erstellt, wobei die Fußpunkte der Stahlbinder in Beton eingegossen wurden.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
5. Bauphase:
(1967)
(1967)
Der Botanische Garten Karlsruhe wird Teil der Bundesgartenschau (a).
In diesem Rahmen fanden auch Sanierungsmaßnahmen an den Gewächshäusern statt. Besonders war hier die Metallkonstruktion des Italienischen Gartens betroffen. Diese wurde auf ihre heutige Größe verkleinert und die in Teilen noch vorhandene Verglasung entfernt. Ursprünglich erstreckte sich die Konstruktion über die gesamte Rundung des Hirschgangs und verlief dann noch entlang der Seitenflügel.
In diesem Rahmen fanden auch Sanierungsmaßnahmen an den Gewächshäusern statt. Besonders war hier die Metallkonstruktion des Italienischen Gartens betroffen. Diese wurde auf ihre heutige Größe verkleinert und die in Teilen noch vorhandene Verglasung entfernt. Ursprünglich erstreckte sich die Konstruktion über die gesamte Rundung des Hirschgangs und verlief dann noch entlang der Seitenflügel.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Die baulichen Anlagen des botanischen Gartens Karlsruhe befinden sich westlich des Karlsruher Schlosses. Im Norden grenzt unmittelbar der Schlosspark an die Gebäude. Südlich vor den Gebäuden erstrecken sich die Grünflächen des botanischen Gartens.
Lagedetail:
- Schlossanlage
- allgemein
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Schaugewächshäuser
Die Schaugewächshäuser sind im Wesentlichen in drei bauliche Abschnitte untergliedert. Westlich steht das Kakteen- und Sukkulentenhaus, in der Mitte der hohe, kubische Baukörper des
Palmenhauses und östlich das Warm- oder Tropenhaus. Nach Norden besitzen die Gebäude eine hohe, massiv gemauerte Außenwand, an welche sich die stählerne Konstruktion der Gewächshäuser anlehnt. Das Kakteen- und das Warmhaus besitzen jeweils ein nach Süden ausgerichtetes, verglastes Pultdach und eine verglaste Südfassade. Das zentrale Palmenhaus besitzt eine reiche Fassadengliederung durch Buntsandstein-Säulen, umlaufende Gesimse und Karyatiden. Nach oben schließt das Palmenhaus mit einem gläsernen Pyramidendach ab.
Italienischer Garten
In östlicher Verlängerung zu den Schaugewächshäusern folgt zunächst der sog. Torbogenbau gefolgt vom nahezu halbkreisförmig verlaufenden Hirschgang. Südlich vor dem Hirschgang befindet sich der sog. Italienische Garten mit seiner stattlichen Metallkonstruktion. Dieses ehemals auch verglaste Gewächshaus besteht ebenso wie die Schaugewächshäuser im Wesentlichen aus drei Baukörpern: einem höheren, basilikal angelegten Zentralbau mit Mittelschiff und Seitenschiffen und den beider-
seits daran anschließenden, niedereren Seitenelementen, die den halbkreisförmigen Verlauf des Hirschgangs aufnehmen und sich nach oben mit einem Pultdach an den Hirschgang anlehnen.
Die gesamte Metallkonstruktion besitzt heute keine Verglasung mehr und wird als eine Art Pergola für die dort befindliche Außenbewirtschaftung der Badischen Weinstube genutzt.
Die Schaugewächshäuser sind im Wesentlichen in drei bauliche Abschnitte untergliedert. Westlich steht das Kakteen- und Sukkulentenhaus, in der Mitte der hohe, kubische Baukörper des
Palmenhauses und östlich das Warm- oder Tropenhaus. Nach Norden besitzen die Gebäude eine hohe, massiv gemauerte Außenwand, an welche sich die stählerne Konstruktion der Gewächshäuser anlehnt. Das Kakteen- und das Warmhaus besitzen jeweils ein nach Süden ausgerichtetes, verglastes Pultdach und eine verglaste Südfassade. Das zentrale Palmenhaus besitzt eine reiche Fassadengliederung durch Buntsandstein-Säulen, umlaufende Gesimse und Karyatiden. Nach oben schließt das Palmenhaus mit einem gläsernen Pyramidendach ab.
Italienischer Garten
In östlicher Verlängerung zu den Schaugewächshäusern folgt zunächst der sog. Torbogenbau gefolgt vom nahezu halbkreisförmig verlaufenden Hirschgang. Südlich vor dem Hirschgang befindet sich der sog. Italienische Garten mit seiner stattlichen Metallkonstruktion. Dieses ehemals auch verglaste Gewächshaus besteht ebenso wie die Schaugewächshäuser im Wesentlichen aus drei Baukörpern: einem höheren, basilikal angelegten Zentralbau mit Mittelschiff und Seitenschiffen und den beider-
seits daran anschließenden, niedereren Seitenelementen, die den halbkreisförmigen Verlauf des Hirschgangs aufnehmen und sich nach oben mit einem Pultdach an den Hirschgang anlehnen.
Die gesamte Metallkonstruktion besitzt heute keine Verglasung mehr und wird als eine Art Pergola für die dort befindliche Außenbewirtschaftung der Badischen Weinstube genutzt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Schaugewächshäuser
Die drei Baukörper sind jeweils hallenartig angelegt; besitzen also keine weitere Grundrissunterteilung. Lediglich an der nördlichen Rückwand befinden sich (teils nachträglich angebaute bzw. erweiterte) separat abgetrennte Heizräume.
Die drei Baukörper sind jeweils hallenartig angelegt; besitzen also keine weitere Grundrissunterteilung. Lediglich an der nördlichen Rückwand befinden sich (teils nachträglich angebaute bzw. erweiterte) separat abgetrennte Heizräume.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
An den Gewächshaus-Konstruktionen wurden einige Befunde erkannt, die nähere Aufschlüsse über die baugeschichtliche Entwicklung der Gebäude geben können.
An dieser Stelle soll noch angemerkt werden, dass aus Sicht des Verfassers ein deutlich größerer Handlungsbedarf an der Metallkonstruktion des Italienischen Gartens besteht als an der Stahlkonstruktion der Schaugewächshäuser. Die Binder der Schaugewächshäuser sind mittlerweile abgesprießt und zeigen keine erheblichen Schäden. Die Metallkonstruktion des Italienischen Gartens zeigt hingegen deutlich Schäden in tragenden Konstruktionselementen!
So konnten zahlreiche Risse und Ausbrüche in den Gusseisen-Elementen beobachtet werden!
An dieser Stelle soll noch angemerkt werden, dass aus Sicht des Verfassers ein deutlich größerer Handlungsbedarf an der Metallkonstruktion des Italienischen Gartens besteht als an der Stahlkonstruktion der Schaugewächshäuser. Die Binder der Schaugewächshäuser sind mittlerweile abgesprießt und zeigen keine erheblichen Schäden. Die Metallkonstruktion des Italienischen Gartens zeigt hingegen deutlich Schäden in tragenden Konstruktionselementen!
So konnten zahlreiche Risse und Ausbrüche in den Gusseisen-Elementen beobachtet werden!
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben