Scheune
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Kirchstraße |
Hausnummer: | 14/3 |
Postleitzahl: | 71126 |
Stadt-Teilort: | Gäufelden - Öschelbronn |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Böblingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8115016002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Vorgängerbebauung:
Der östliche Teil des Gewölbekellers unter dem Barn in der südlichen Querzone weicht in Ausrichtung und Lage deutlich vom Scheunenneubau von 1561/62 (d) ab. Hier liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ein Relikt einer Vorgängerbebauung handelt. Da sich die beiden Teile aber hinsichtlich der Mauerwerksstruktur nur wenig unterscheiden, ist eine spätmittelalterliche Datierung zu vermuten.
Bauphase 1561/62 (d):
Vermutlich im Jahr 1562 wurde die Scheune als dreizonige und zweischiffige bzw. im EG dreischiffige Fachwerkkonstruktion neu erbaut. Die südliche Querzone wurde im Anschluss an den Keller der Vorgängerbebauung weiter unterkellert und mit einem Kellerhalsvorbau vor der Westfassade versehen, von dem sich heute nichts mehr erhalten hat. Das Fachwerkgefüge aus Nadelholz erhielt Ausfachungen mit Strohlehm-Flechtwerk.
Die Grundrissgliederung der südlichen Querzone und der Tenne entsprach dem heutigen Zustand. Allerdings war das Tennentor deutlich kleiner als heute. In der nördlichen Querzone befand sich ein eingeschossiger Stall in der westlichen Längszone, der mit zwei Futterluken mit Schiebeläden zur Tenne hin ausgestattet war und eine kleine Zugangstür auf der Westseite besaß. In der mittleren Längszone befand sich wie an der Südseite auch eine Tenne. Die schmale östlichste Längszone war als eingeschossiger Stall ausgeführt. Die Dachgeschosse der neuen Scheune waren wahrscheinlich auf beiden Giebelseiten auskragend.
Bauphase 1696 ff (d) und 18. Jahrhundert:
Vermutlich 1696 (das Dendrolaborergebnis ist uneindeutig) wurde an der Nordfassade die Schwelle erneuert und dabei auch etwas höher gesetzt. Zeitgleich oder zeitnah dazu wurden an der Auskragung des 1. DG Stützkonsolen angebracht.
Bereits ins späte 18. Jahrhundert dürften der Austausch eines Teils der Schwelle und des Rähms an der Westwand wie auch der Einbau des Remisentors datieren. Gleichzeitig wurde auch das Tor in die Tenne etwas vergrößert.
Zusammen mit dem Remisentoreinbau wurde der ehemalige Stall nach Osten hin erweitert, indem die dortige Barnbrüstung durch eine Fachwerkwand mit Türöffnung ersetzt wurde. Zusammen mit den Reparaturen wurden im EG die Lehmflechtwerkausfachungen durch Bruchsteinmauerwerksausfachungen ersetzt.
Bauphase 19. Jahrhundert (1845/46 (d)):
Für das 19. Jahrhundert ist nur der Neubau des Südgiebels für die Jahre 1845/46 (d) präzise zu fassen. Der Neubau erfolgte vollständig mit Eichenholzfachwerk.
Umbauten im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert:
Umbauten im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert betreffen ausschließlich die Tennenzone. In der Ostwand entstanden zwei neue Fenster mit Klappläden und im östlichen Bereich der Tenne wurde eine Zwischendecke neu eingebaut. Schließlich wurde nochmals ein neues Remisentor angebracht, mit dem die zwischenzeitlich entstandenen Neigungen und Setzungen der Scheune ausgeglichen wurden.
Umbauten im späteren 20. Jahrhundert:
Im späten 20. Jahrhunderts fanden nur noch wenige Umbauten statt. Erwähnenswert ist hier vor allem der Neubau des westlichen Vorbaus mit dem Kellerabgang und die Neuausfachung der Südfassade.
(1450 - 1550)
- Untergeschoss(e)
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
(1561 - 1562)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Siedlung
- Dorf
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Stallscheune
- Holzgerüstbau
- allgemein
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Flechtwerk
(1696 - 1714)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
(1790 - 1799)
- Erdgeschoss
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
(1845 - 1846)
- Dachgeschoss(e)
- Holzgerüstbau
- allgemein
- Verwendete Materialien
- Holz
(1870 - 1930)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
(1970 - 1999)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Anbau
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
- Bauaufnahme
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
Zonierung:
Die südliche Querzone wird weitgehend vom Barn eingenommen. Lediglich der östlichste Teil ist für einen schmalen Stall abgetrennt. In der mittleren Querzone befindet sich die von Westen her erschlossene Tenne und in der nördlichen Querzone eine eingeschossige Remise. Auch hier ist der östlichste Teil für einen schmalen Stall abgetrennt. Die Remise wird durch ein zweiflügliges Tor auf der Westseite erschlossen. Remisentor und Tennentor sind mit einem vorgezogenen Schleppdach überfangen.
Konstruktionen
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Flechtwerk
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, l. geb. mit Sparrenschwelle
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst, einstöckig
Insgesamt fällt am Gebäude die inhomogene Konstruktion auf. Neben die „altmodischen“ Konstruktionsdetails wie die Steigblattstreben im Windverband des 1.DG, die Art der Auskragung des Nordgiebels ohne Stichgebälk nur über die Rähmköpfe oder die längsgebundenen Sparrenfußpunkte in der mittleren Querzone treten gleichzeitig durchaus „moderne“ Konstruktionsdetails wie die Sparrenfußpunkte mit Stichgebälk und Wechselbalken in den äußeren Querzonen. Dies zeugt von einem sehr experimentellen und individuellen Fachwerkgefüge.