Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 174519909117  /  Datum: 24.09.2013
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Sachsenstraße
Hausnummer: 25
Postleitzahl: 97922
Stadt-Teilort: Sachsenflur

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Main-Tauber-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8128139024
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Schlösschen (97922 Lauda-Königshofen/Sachsenflur, Sachsenstr. 10/12)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Von dem ursprünglichen Gebäude hat sich bis zum heutigen Zeitpunkt nur das Dachwerk mit seiner zergliederten Unterfirstkonstruktion und die Kammergliederung erhalten.
Zu einem späteren Zeitpunkt (18.Jh.) wurde das Gebäude vom First bis zum Keller in zwei eigenständige Wohneinheiten unterteilt. Dabei wurde die ursprüngliche Grundrißgliederung stark verändert. Neue Wände, in der Regel mit Bruchstein- und Ziegelausfachungen ersetzen die alten Flechtwerkwände. Von der alten Konstruktion ist dabei nur ein ganz geringer Bruchteil übrig geblieben.


1. Bauphase:
(1562)
Errichtung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude steht mit einem kleinen Vorraum giebelständig zur Straße. Auf einem massiven Sockel, der zum Teil vor die Umfassungswände des Überbaus übersteht, ist ein einstöckiges Fachwerkgebäude aufgeschlagen.
Das Fachwerk der sichtbaren Traufe und des Straßengiebels ist sichtbar.
Im rückwärtigen Hofraum befinden sich mehrere Scheunen in langgestreckter Anordnung.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Erbaut wurde ein dreizoniges Gebäude mit straßenseitiger Stube und Kammer, sowie benachbarter Küche innerhalb der ersten Zone, mittiger Fluranlage und rückwärtiger Kammerzone.
Über eine zweiläufige Außentreppe ist der in zwei Wohneinheiten unterteilte Unterstock erreichbar. Unter der Treppenanlage und am rückwärtigen Giebel führt je ein ebenerdiger Eingang in den, über das Hofniveau reichenden, gewölbten Keller.
Auf dem Unterstock ist ein einstöckiges Dachwerk mit Spitzboden, Krüppelwalm am Straßengiebel und Steilgiebel am hinteren Hausabschluss aufgeschlagen. Zwei parallel verlaufende Treppen, jeweils neben der Trennwand der beiden Wohneinheiten, führen in den Dachraum. Hier waren mehrere abgetrennte Kammern angeordnet, die teilweise bewohnt waren, bzw. der Lagerung von Gütern dienten. Dazu war am rückwärtigen Giebel eine Ladeluke vorhanden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Zum Zeitpunkt der Untersuchung war das gesamte Gebäude durch eine begonnene "Sanierung" stark gestört. So waren z.B. im Dachraum und am rückwärtigen Giebel fast alle originalen Flechtwerkfüllungen herausgeschlagen. Aber auch ohne Eingriffe ist das Gebäude in hohem Maße in seiner Standsicherheit gefährdet. Der gesamte Baukörper neigt sich stark nach hinten, das Kellergewölbe ist stark deformiert und die im Verlaufe der Jahrhunderte veränderten Lastabtragungen im Innern des Hauses, waren durch das vorhandene Holzgerüst nur durch Verformungen aufnehmbar.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Dach
Das vorhandene Dachwerk stellt eine einheitliche, bis auf die Entfernung der Flechtwerkfüllung, kaum gestörte Gerüst- und Gefügekonstruktion dar.
Das tragende Dachgerüst besteht aus einem zweifach stehenden Stuhl mit einer mittigen, firstparallelen Unterfirstkonstruktion in zergliederter Ständerausbildung. Die Längsaussteifung der äußeren Stuhlständer erfolgt in der Regel durch beidseitig verzapfte Kopfbänder. Die mittige Stuhlachse ist durch Wandstreben bzw. wandhohe Ständerstreben ausgesteift. Hier waren zusätzlich Riegel für eine firstparallele Wandausbildung eingebaut. Innerhalb den Querachsen sind Fußstreben, Wand- und Ständerstreben in Verbindung mit Riegeln und Türständer, für ehemals mit Flechtwerk geschlossene Wände, verbaut. Auf der Spitzbodenebene erfolgte die Längsaussteifung der Unterfirstständer durch verzapfte Kopfstreben.
Die Ständerstellung ergibt einen dreizonigen Dachgrundriß. Die äußeren Zonen sind zweischiffig gegliedert. Entsprechend der Gerüststellung, Türlagen und Wandausbildungen sind je Zone zwei Dachkammern nachweisbar. Innerhalb der rückwärtigen Zone ist von der Dachkammer zur Erschließungstraufe ein kleiner Stauraum, unter der Dachschräge, abgetrennt. Die Kammer an der gegenüberliegenden Traufe besitzt am rückwärtigen Giebel eine Ladeöffnung.
Hinsichtlich der Nutzung ergibt das Kehlgebälk einige Hinweise. Über den Kammern der Erschließungsseite sind die Hölzer nicht vom Rauch geschwärzt, während die Sparren und Kehlbalken über der mittigen Zone und den beiden übrigen Kammern schwarz sind.
Ein weiterer abgetrennter Dachraum befindet sich im Spitzbodenbereich innerhalb der straßenseitigen Zone.
Bemerkenswert ist die Ausbildung des mittigen Gespärres in der rückwärtigen Zone. Hahn- und Kehlbalken sind hier an die Sparren angeblattet.
Alle Dachhölzer sind aus Eichenholz. Die vom Zimmermann eingeritzten Abbundzeichen wurden lückenhaft aufgenommen. Danach handelt es sich bei der straßenseitigen Giebelquerachse um die Achse Nr. 1. Zum rückwärtigen Giebel ist eine steigende Folge bis 4 Striche erkennbar. Die Unterscheidung der Längsachsen erfolgte durch steigende Strichfolgen an der Erschließungsseite und durch steigende Ausstichzahl an der Gegenachse. Die mittige Längsachse besitzt neben den Strichmarkierungen ein dünn geritzte X als Zusatzzeichen.

Unterstock
Tragende Bauhölzer der Dachbalkenlage sind zwei innere Längsunterzüge und die Traufrähme. Konstruktiv ist dadurch eine dreischiffige Gliederung vorgegeben.
Der parallel zur Erschließungsseite verlaufende Innenunterzug besitzt am straßenseitigen Ende ein schräg nach unten verlaufendes Zapfenloch für eine zum Giebelständer reichende Kopfstrebe. Den vorhandenen Giebelständer fehlt das entsprechende Zapfenloch. Der Unterzug ist beidseitig profiliert. Die Profilierung reicht über die heutige Flurtrennwand und endet kurz vor einem Zapfenloch. Der Unterzug ist an dieser Stelle abgesägt. Das Zapfenloch nimmt Bezug auf die durch das Dachgerüst vorgegeben Querachse II. Nach ca. 2,20m ist der Unterzug wieder vorhanden. Auch hier ist ein Zapfenloch in vertikaler Abstimmung mit der Dachquerachse ausgestemmt. Der den Unterzug tragende Ständer ist nicht original. An der Unterseite des bis zum rückwärtigen Giebel verlaufenden Unterzuges befinden sich keine Zapfenlöcher. Eine Profilierung ist nicht vorhanden. Am Giebel lagert der Unterzug auf einem von drei original erhaltenen Ständern.
Der zweite innere Unterzug ist über die gesamte Hauslänge erhalten. In Anlehnung an den rückwärtigen Giebel ist durch ein waagrechtes Zapfenloch am Giebelständer und ein Zapfenloch an der Unterseite des Unterzuges eine ehemalige Türöffnung rekonstruierbar. Der Unterzug besitzt an seiner Unterseite leere Stakungslöcher. Unter der Dachquerachse III steht noch ein alter Bundständer. In einem Abstand von ca. 2,30m vom straßenseitigen Giebel besitzt der Unterzug ein Zapfenloch von 35cm Breite und zwei Holznagellöcher.
In Verbindung mit einem weiteren Zapfenloch (a=72cm) und den Befunden im Dach (zusätzliche Türständer neben Bundständer) wird an dieser Stelle eine Türöffnung in Anlehnung an einen Bundständer vermutet. Dadurch wird der Ansatz einer Querwand angedeutet.
Der beschriebene Restbestand (3 Bundständer,2 Längsunterzüge, sowie Teile der beiden Traufrähme) lässt folgende Grundrißgliederung und Nutzung erkennen.
In Abstimmung mit der Dachunterteilung war der Unterstock in drei Zonen gegliedert. Innerhalb der straßenseitigen Zone lag in Anlehnung an die Erschließungsseite die Stube. Das Gebälk über der Stube wurde durch einen mittigen, schmuckhaft profilierten Unterzug abgefangen. Die zur Stube gehörenden Umfassungswände sind umfassend ausgewechselt. Im rückwärtigen Bereich dieser Zone befand sich die zur Straße orientierte Kammer, mit der zur Hausmitte gelegenen Küche. Auch hier sind keine originalen Wandaufbauten erhalten. Die mittige Zone nahm den Flur, die Hauserschließung und die Treppenanlage in den Dachraum auf. Der rückwärtigen Zone sind zwei Kammern ohne nähere Nutzungsangabe zuzuordnen, wobei die Kammer zur Erschließungsseite durch die mittige Dachbalkenabfangung größer angelegt werden konnte. Originale Wandaufbauten sind an keiner Stelle erhalten.

Keller
Der vorhandene Keller nimmt in seiner Lage keinen Bezug auf die Ausrichtung des Fachwerkhauses. Er ist nur gering in das Erdreich eingelassen. Seitliche Wandung und Gewölbe sind in grob geschlagenen Hausteinen, in der Regel flache Ausführung, errichtet.
Bei den vorhandenen Einbauten handelt es sich um nachträgliche Unterstützungen und Abtrennungen. Die Unterstützungen wurden durch die außerordentlich starken Verformungen des Gewölbes notwendig. Die Abtrennungen sind das Ergebnis der späteren Hausunterteilung.
Dies bezieht sich auch auf die vorhandenen Kellerzugänge. Der Zugang am rückwärtigen Giebel wurde später eingebrochen. Bei dem traufseitigen Zugang handelt es sich zumindest um eine nachträgliche Erweiterung. Allem Anschein nach überlagert der heutige Zugang den älteren Kellerabgang, der möglicherweise auch unmittelbar daneben angeordnet war.
Bei den restlichen Kelleröffnungen handelt es sich um Licht- und Belüftungsschächte. An der sraßenseitigen Schmalseite wird eine ehemalige Nische durch eine Unterstützungswand verdeckt.

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