Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Gasthaus Lamm (abgegangen)

ID: 178928729315  /  Datum: 19.02.2020
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Wilhelmiterstraße
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 88512
Stadt-Teilort: Mengen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Sigmaringen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8437076013
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,0474° nördliche Breite, 9,3274° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bei dem Gebäude haben sich Reste eines spätmittelalterlichen/frühneuzeitlichen Baubestandes erhalten, der dendrochronologisch in die Zeit um 1541 datiert werden konnte. Inwieweit einzelne Teile der massiven Außenwände noch auf den urkundlich belegten mittelalterlichen Vorgängerbau, den die Pfalzgrafen von Tübingen als Dominikanerkloster eingerichtet haben sollen, zurückgeht, muss dahingestellt werden. Im Bereich der Nordostecke scheinen sich jedenfalls noch geringe Reste der einstigen, mittelalterlichen Stadtmauer erhalten zu haben, während ansonsten von der Massivbausubstanz des 16. Jahrhunderts innerhalb der Außenwände nur noch geringe Reste erhalten geblieben sind.


1. Bauphase:
(1541)
Errichtung des Gebäudes (d)

Im Inneren des Gebäude haben sich in der südlichen Hälfte noch Reste des ursprünglichen Innengerüst des erhalten. Es scheint sich dabei um eine Eichenholzkonstruktion mit quer gespannten Deckengebälk und einem von aufwändigen Säulen etwa in den Viertelspunkten unterstützten Mittellängsunterzug gehandelt zu haben. Zugehörige Innenwände lassen sich momentan nicht nachweisen, für den südlichen Gebäudebereich können Sie über weite Strecken ausgeschlossen werden. Das zugehörige Dachwerks hat sich über der südlichen Gebäudehälfte noch weitgehend vollständig erhalten. Es begann einst am Nordgiebel und lief ursprünglich - wie auch im Unterbau - über den heutigen Südgiebel hinaus nach Süden durch. Insgesamt kann bei diesem Aufbau des Gebäudes eine Wohn- oder Repräsentationsnutzung für die Erbauungszeit ausgeschlossen werden. Vielmehr dürfte es sich um ein Lagergebäude gehandelt haben, dass in Zusammenhang mit städtischen Liegenschaften oder aber mit dem weiter südlich anschließenden ehemaligen Wilhelmiterkloster gesehen werden könnte.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1570 - 1920)
Erst in späteren Ausbauphasen lassen sich im Gebäude Innenwände nachweisen. Während zunächst - zumindest soweit im südlichen Gebäudeteil nachvollziehbar - nur einzelne Kammern abgetrennt wurden, kam es später zur Ausbildung eines Mittellängsflures mit seitlich liegender Treppe und zeitlich aufgereihte Räumen. Mit diesen wohl in das späte 16. oder frühen 19. Jahrhundert zu datierenden Veränderungen einher ging der etappenweise Austausch der ursprünglichen kräftigen, massiven Außenwände durch schwächeres Mauerwerk, was zur Notwendigkeit der Abschirmung des Deckengebälks durch Randunterzüge entlang der Traufseiten entlangführte.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1800 - 1899)
Vermutlich dann im 19. Jahrhundert wurde die nördliche Gebäudehälfte tief greifend umgebaut. Im 1. und 2. Obergeschoss entstanden Säle für den Gastwirtschaftsbetrieb, von denen der obere ein höhergelegtes Deckengebälk besaß. Ein über der nördlichen Gebäudehälfte neu aufgeschlagenes Dachwerk mit integriertem Sprengwerk erlaubte es, den Saal des 2. Obergeschosses stützenfrei auszuführen. Damals wurde auch die Ausstattung der übrigen Räume nochmals umfangreich verändert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1900 - 1999)
Im Laufe des 20. Jahrhunderts kam es dann vor allem nochmals zur Neuausstattung des Saalbereiches im 1. Obergeschoss und zur Aufgabe des Saales im 2. Obergeschoss.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1994)
Abbruch, bis 1996 durch Neubau ersetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung (1994)
  • Bauhistorische Nachuntersuchung (1996)

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Westseite des Gebäudes stand in der Flucht der ehemaligen Stadtmauer. Unmittelbar nördlich an das Gebäude schloss früher das ehemalige Meßkircher Tor an. Südlich des Gebäudes und von diesem durch einen schmalen Zwischenraum getrennt, lehnte sich bis zu ihrem Abbruch im Jahres 1977 die sogenannte Lammscheuer an die Stadtmauer an.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Großes, dreigeschossiges Gebäude über gedrungenem rechteckigem Grundriss mit abgeschrägter nördlicher Giebelseite. Die Außenwände weitgehend massiv ausgeführt, lediglich im 1. und 2. Obergeschoss einzelne Teile in Fachwerk abgezimmert. Satteldach mit Fachwerkgiebeln und First in Längsrichtung. Das Äußere geschossflächig verputzt mit bretter- und blockrahmengefassten Fenstern. Im Inneren unter dem nördlichen Gebäudeteil ein niedriger Kellerraum.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Erdgeschoss im Norden zuletzt die Wirtsstube, im südlicheren Teil ein Längsgang mit zeitlich aufgereihte Räumen. Im 1. Obergeschoss der nördlichen Gebäudehälfte ein vertäfelter Gastwirtschaftssaal mit Nebenräumen, in der südlichen Hälfte ein Längsgang mit zeitlich aufgereihte Nebenräumen. Im 2. Obergeschoss dieselbe Grundrissdisposition, der Saalbereich jedoch modern unterteilt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im Dachraum zwei separate Dachwerke über den beiden Gebäudehälften, im Norden mit höherliegendem Bodenniveau, jedoch von einem gemeinsamen Dach überdeckt.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Verwendete Materialien
    • Putz
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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