Wohn- und Geschäftshaus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 101 |
Postleitzahl: | 88512 |
Stadt-Teilort: | Mengen |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Sigmaringen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8437076013 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 112 (88512 Mengen)
Wohnhaus und Scheune, Hauptstraße 114 (88512 Mengen)
Wohn- und Geschäftshaus (88512 Mengen, Hauptstraße 115/117)
Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 119 (88512 Mengen)
Martinskirche, Hauptstraße 68 (88512 Mengen)
Gasthaus "zum Rebstock", Hauptstraße 93 (88512 Mengen)
Heimatmuseum, ehem. "Alte Post", Hauptstraße 96 (88512 Mengen)
Fachwerkhaus, Hauptstraße 98 (88512 Mengen)
Wohnhaus, Hofstraße 1 (88512 Mengen)
Wohn- und Geschäftshaus (ehem Stadthof des Klosters Wald), Hofstraße 7 (88512 Mengen)
Wohnhaus (Villa), Karlstraße 16 (88512 Mengen)
Kath. Liebfrauenkirche, Kirchplatz 6 (88512 Mengen)
Grabenmühle, Reischachstraße 11 (88512 Mengen)
"Alter Fuchs", "Fuchsete" (88512 Mengen, Schwarzadlerstraße 15)
Ehem. Gasthaus Lamm (abgegangen), Wilhelmiterstraße 9 (88512 Mengen)
Bauphasen
Zur Datierung der älteren mittelalterlichen Bauphase wurden den zugehörigen Konstruktionshölzern mehrere Bohrproben zur Dendrochronologischen Auswertung entnommen. Die ausgewerteten Proben datieren Sommerfällung 1438 bzw. besitzen Fällungszeiträume, die auf einen Einschlag in derselben Einschlagperiode schließen lassen. Da Bauholz im historischen Bauwesen nach Möglichkeit saftfrisch verzimmerten wurde, kann mit einer Wahrscheinlichkeit von einem Abbund der untersuchten Holzkonstruktion im Sommer 1438, allenfalls unmittelbar danach, ausgegangen werden.
Die vorhandenen Befunde lassen eine überaus wechselvolle und interessante Baugeschichte erkennen.
Phase 1
Der älteste Bestand lässt sich im mittleren und südlichen Drittel des Gebäudes erkennen. Im Erd- und Obergeschoss haben sich Teile des Deckengebälks und einer innenliegenden Trag- und Wandachse erhalten. Darüber hat sich ein mittelalterliches Dachwerk mit Steilgiebeln gegen Norden und Süden in umfangreichen Resten erhalten. Diese Konstruktion konnte den Druck chronologisch auf 1438 datiert werden und stellt damit eine der ältesten bislang bekannten Hauskonstruktionen in Mengen dar.
Phase 2
Eine jüngere mittelalterliche Phase wird mit der nordseitigen Verlängerung des Gebäudes greifbar. Diese Maßnahme ist zeitgleich knapp nach der Entstehung des Kernbaues anzusetzen. Allem Anschein nach reichte dieser Bau ursprünglich 5-6 m weiter nach Norden, als dies heute der Fall ist. In der Nordwestecke kam dabei eine große Stube zu liegen, während der Dachraum nicht weiter fest unterteilt war. Vermutlich gleichzeitige Änderungen im Kernbau sind die Vermehrung der Gespärre im südlichen Dachabschnitt und Erneuerungen an Deckengebälk und Innenwänden in Erd-und Obergeschoss. Vielleicht ist jener Phase auch die Blockstufentreppe vom Erd- und Obergeschoss zuzuordnen.
Phase 3
In einer 1. frühneuzeitlichen Veränderungsphase (3A) wurde der nördliche Giebel auf die heutige Achse zurückgenommen. Den vorhandenen gebogenen Streben zufolge fand diese Veränderung im 16. Jahrhundert statt. Später sind dann die Erneuerung der traufseitigen Fachwerkaußenwände (3B) und die mittige Längsteilung aller Geschosse, in der sich eine besitzrechtliche Zweiteilung des Gebäudes ausdrücken dürfte.
Phase 4
Der jüngsten wichtigen Veränderungsphase zuzuordnen sind dann die Entstehung des Dachaufbaus an der Südostecke und die Wohnungseinbauten im Dachraum, die hier 2 neue Wohneinheiten schufen. Zeitlich ähnlich gelagert ist eine Neuausstattung im Bereich des 1. Obergeschosses mit neuen Türen und Türrahmen, die in die 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts datieren dürfte. Jüngere Veränderungen haben dann nur noch partiell in die vorhandene Substanz eingegriffen und dem Gebäude so ein überdurchschnittlich hohes Maß an historischer Authentizität bewahrt.
(1438)
- Dachgeschoss(e)
- Siedlung
- Stadt
(1438 - 1499)
(1500 - 1599)
(1800 - 1850)
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Ausstattung
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Zonierung: