Glashüttensiedlung (Ensemble)
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Eisenwerkstraße |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 76571 |
Stadt-Teilort: | Gaggenau |
|
|
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Rastatt (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8216015004 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
keine Angabe | |
|
|
Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
1. Beinhaltet Bauteil: | Gasthaus Glashütte, Eisenwerkstraße 1 |
2. Beinhaltet Bauteil: | Scheune mit Remise, Eisenwerkstraße |
3. Beinhaltet Bauteil: | ehemalige Schmiede, Eisenwerkstraße 4 |
Gasthaus Glashütte, Eisenwerkstraße 1 (76571 Gaggenau)
ehemalige Schmiede, Eisenwerkstraße 4 (76571 Gaggenau)
Bauphasen
Die besondere, überörtliche Bedeutung der Gaggenauer Glashütte folgt aus ihrer Gründungsgeschichte in der Zeit des Übergangs zu frühen kapitalistischen Wirtschaftsformen in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts dieser Umbruch dokumentiert sich eindrucksvoll auch in der baulichen Konzeption der Gesamtanlage, die damit für die Wirtschafts- und Sozialgeschichte exemplarischen Charakter besitzt.
1772 musste der bisherige Standort am Mittelberg auf obrigkeitliche Anordnung aufgegeben werden. In dieser Situation trat mit Anton Rindeschwender eine typische Unternehmerpersönlichkeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts auf den Plan. Er erwirkte vom Markgrafen die Erlaubnis die Glashütte zu übernehmen und von Mittelberg nach Gaggenau zu verlegen. Damit verschaffte er sich entscheidende Standortvorteile. Insbesondere machte ihn die Lage am Ufer der Murg unabhängig vom umliegenden Waldbestand. Das Wohlwollen des Landesherrn für den tüchtigen Unternehmer garantierte ihm auch die ausreichende Zufuhr aller weiteren benötigten Rohstoffe, z. Bsp. mit dem Bergerecht für ein reiches Quarzsandvorkommen. Nicht zuletzt wurde auch der Transport der fertigen Ware durch die verkehrsgünstige Lage im Murgtal erheblich begünstigt.
Die herkömmlichen Glashütten waren genossenschaftlich organisiert. In Mittelberg besaßen die Meister gemeinsam alle Werkgebäude und technischen Einrichtungen sowie die Wohnhäuser für die Gesellen. Die allgemeine Verwaltung oblag wie einem Bürgermeister oder Vogt dem Obermeister.
(1772 - 1773)
Beschreibung
- Gewerbe- und Industriebauten
- Glashütte
Zonierung:
Eine hölzerne Brücke, der Glasersteg, führte vom Nordufer über die Murg auf einen geräumigen Hof, der dem stattlichen Herrenhaus (1977 abgerissen) vorgelagert war und murgabwärts (westlich) von den Betriebsgebäuden, murgaufwärts (östlich) von der Arbeitersiedlung begrenzt war. Brücke, Hof und Herrenhaus waren axial aufeinander bezogen, die breite angerartige Straße zwischen den Arbeiterhäusern bildete rechtwinklig dazu eine Querachse, deren Straßenraum in gleichmäßigen Abständen von axial aufeinander bezogenen Gebäuden begrenzt war.