Metzgerei Fritsch
ID:
199118681812
/
Datum:
30.01.2014
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 36 |
Postleitzahl: | 79336 |
Stadt-Teilort: | Herbolzheim |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Emmendingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8316017003 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Weinberghäuschen, An der Sonnhalde 23 (79336 Herbolzheim)
Wohnhaus und Kirchenmauer, Hauptstraße 103 (79336 Herbolzheim)
Wohn- und Geschäftshaus (79336 Herbolzheim, Hauptstraße 105)
Wohnhaus (gepl. Abbruch), Hauptstraße 20 (79336 Herbolzheim)
Margarethen-Kapelle, Hauptstraße 24 (79336 Herbolzheim)
Behrelehof / Krone, Hauptstraße 41 / 41a (79336 Herbolzheim)
sog. Torhaus, Hauptstraße 60 (79336 Herbolzheim)
Kath. Gemeindehaus, Hauptstraße 95 (79336 Herbolzheim)
"Alte Burg", Rusterstraße 8 (79336 Herbolzheim)
Wohnhaus und Kirchenmauer, Hauptstraße 103 (79336 Herbolzheim)
Wohn- und Geschäftshaus (79336 Herbolzheim, Hauptstraße 105)
Wohnhaus (gepl. Abbruch), Hauptstraße 20 (79336 Herbolzheim)
Margarethen-Kapelle, Hauptstraße 24 (79336 Herbolzheim)
Behrelehof / Krone, Hauptstraße 41 / 41a (79336 Herbolzheim)
sog. Torhaus, Hauptstraße 60 (79336 Herbolzheim)
Kath. Gemeindehaus, Hauptstraße 95 (79336 Herbolzheim)
"Alte Burg", Rusterstraße 8 (79336 Herbolzheim)
Bauphasen
1. Bauphase:
(1494 - 1495)
(1494 - 1495)
Errichtung des Hauses (d)
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
2. Bauphase:
(1701 - 1799)
(1701 - 1799)
vermuteter Zeitraum zum Bau des Kellers
Betroffene Gebäudeteile:
- Untergeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchnung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht mit seinem ostwärtigen Giebel zur Hauptstrasse und mit seiner südlichen Traufe zur Schmiedgasse.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude wurde im Verlauf des Jahres 1495(d) als Fachwerkhaus in Eichenholz erbaut.
Bis auf die nördliche Traufe (hier stand bis vor kurzem ein Nachbargebäude) ist das Gebäude vollständig verputzt. Es besitzt zwei Etagen und ein einstöckiges Dach mit Spitzboden. Zur Straße ist ein Halbwalm und zum rückwärtigen Hof ein Vollwalm ausgebildet. Im Unterstock ist ein Fleischergeschäft mit zugehörigen Räumen untergebracht.
Bis auf die nördliche Traufe (hier stand bis vor kurzem ein Nachbargebäude) ist das Gebäude vollständig verputzt. Es besitzt zwei Etagen und ein einstöckiges Dach mit Spitzboden. Zur Straße ist ein Halbwalm und zum rückwärtigen Hof ein Vollwalm ausgebildet. Im Unterstock ist ein Fleischergeschäft mit zugehörigen Räumen untergebracht.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Das tragende Holzgerüst bestand aus stockwerkhohen Ständern, die mit großer Wahrscheinlichkeit im Unterstock einen dreizonigen und zweischiffigen Grundriss untergliederten. Im 1.Oberstock ist die dreizonige Aufteilung beibehalten. Die zweischiffige Anlage legt einen räumlichen Schwerpunkt auf die südliche Schiffbreite. Der Oberstock kragte am Straßengiebel geringfügig über.
Im Unterstock ist ein Fleichergeschäft mit Räumen zur Lagerung und Zubereitung der Wurst- und Fleischwaren, eine Küche und ein Büroraum eingerichtet. Neben dem giebelseitigen Ladeneingang an der Hauptstraße befindet sich der private Eingang am rückwärtigen Giebel. Von hier ist auch der Keller begehbar.
Der 1.Oberstock nimmt die einzelnen Wohnräume auf. Eine Ausziehtreppe ermöglicht den Zugang zum Dachraum, der als Abstellraum genutzt wird.
Im Unterstock ist ein Fleichergeschäft mit Räumen zur Lagerung und Zubereitung der Wurst- und Fleischwaren, eine Küche und ein Büroraum eingerichtet. Neben dem giebelseitigen Ladeneingang an der Hauptstraße befindet sich der private Eingang am rückwärtigen Giebel. Von hier ist auch der Keller begehbar.
Der 1.Oberstock nimmt die einzelnen Wohnräume auf. Eine Ausziehtreppe ermöglicht den Zugang zum Dachraum, der als Abstellraum genutzt wird.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Alle Räume im Unterstock und 1.Oberstock sind entweder verputzt, tapeziert oder gefliest. Vor allem im Unterstock ist durch die moderne Gestaltung des Verkaufsraumes eine weitgehende Umgestaltung des Grundrisses offensichtlich.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Flechtwerk
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Dachform
- Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
Konstruktion/Material:
Dach
Der Dachstuhl ist größtenteils rußgeschwärzt. Als Bauholz wurde nur Eichenholz verwendet. Auffällig ist der hohe Anteil von krummwüchsigem Stammholz, das vom Zimmermann in mehreren Stufen kantig gebeilt wurde.
Die ursprüngliche Dachkonstruktion ist ein dreifach stehender Dachstuhl. Die Stuhlständer sind nicht mehr vollständig erhalten.
Am ostwärtigen Giebel weisen alle drei Stuhlpfetten Zapfenlöcher für die ehemals hier aufgestellten Ständer auf. Die eng anliegenden Blattsassen an den Pfetten (für ein hier endendes Kopfband) bestätigen die Ständerstellung ebenfalls. In einem Abstand von ca. 4,60m sind die Stuhlständer aller drei Längsachsen vorhanden. In einem weiteren Abstand von ca. 3,75m ebenfalls. Die äußeren Pfetten sind nach 2,50m abgesägt. Die mittlere Pfette endet nach ca 1,00 m.
Die Kürzung der Pfetten ist das Ergebnis einer jüngeren Vollwalmausbildung. Die einzelnen Sparren bis zum rückwärtigen Giebel sind aufsteigend vom Dachbalken vorhanden und sind dort wo sie in die Gradlinie des Walmes einschneiden abgesägt. Neben den wiederverwendeten Sparrenresten (mit Balttsassen für die Kehlbalken) im Walmbereich, weisen auch die Unterstützungshölzer am Ende der äußeren Pfetten darauf hin, dass die Stuhllängspfetten ursprünglich bis zum rückwärtigen Giebel reichten.
Der Einschnitt des Vollwalmes ist in erster Linie auf die starke Neigung des Dachwerks zurückzuführen.
Die ursprüngliche Ständerstellung, wobei die inneren Ständer vorhanden sind, ergibt eine Aufreihung von vier Querachsen, einschließlich der Giebel. Die inneren Querachsen = Querbinder sind in ihrem Aufbau größtenteils erhalten.
Zusätzlich zu den Stuhlständern sind in den inneren Querachsen Türständer eingebaut. Alle Ständer sind auf den jeweiligen Bunddachbalken aufgezapft.
Die Aussteifung des tragenden Dachgerüstes erfolgt durch aufgeblattete Gefügehölzer. Innerhalb den Längsachsen sind lediglich Kopfbänder verbaut. Die Winkelsicherung in den Querachsen wird durch Steigbänder an den äußeren Stuhlständern, sowie über hoch ansetzende Fußbänder an den mittigen Stuhlständern, erreicht.
Durch die Ständerstellung wird ein dreizoniger Dachgrundriss erkennbar.
Die Bundseitenausrichtung ist so angelegt, dass die mittlere Zone mit innen anliegenden Bundseiten versehen ist. Die äußeren Zonen besitzen die Bundseiten außen. Die inneren Querbinder sind gleichzeitig als Wandscheiben ausgebildet. Sie sind ein-fach verriegelt. Der Wandaufbau besteht aus einer Flechtwerkfüllung und einem Lehmauftrag. Wie die Stackungslöcher an den Unterseiten der Sparren zeigen, reichte dieser Wandaufbau bis unter den First.
Auf den Stuhlpfetten sind die Kehlbalken der Leergespärre aufgelegt. An ihren Enden sind sie mit den Sparren überblattet. Eine zweite Aussteifung der Leer- und Bindergespärre erfolgte über einen verblatteten Hahnblaken im Bereich des Spitzbodens. Heute ist keiner dieser Hahnbalken mehr vorhanden. Aufschluss über den ursprünglichen Straßengiebel ergab das erste Sparrenpaar nach dem Giebel. Es weist unterhalb des Firstes Blattsassen für die Aufnahme eines zusätzlichen Hahnbalkens auf. Die breitkantigen und im Querschnitt von unten nach oben abnehmenden Sparren sind am First miteinander verblattet. An den Fußpunkten sind sie in die Dachbalken gezapft. Teilweise sind die mit Holznägeln aufgenagelten Aufschieblinge noch vorhanden. Zur Schmiedstrasse stehen die Dachbalken ca. 20cm über das Traufrähm des Oberstockes hinaus.
Die Kehlbalken tragen noch teilweise den aufgelegten Dielenboden. Er ist an seiner Unterseite rußgeschwärzt.
Die im Dachraum vorhandenen Rußspuren geben in Verbindung mit konstruktiven Befunden, Hinweise auf die ursprüngliche Nutzung der einzelnen Dachzonen.
So fällt auf, dass die zur Straßen- und Hofzone zeigenden Querwandoberflächen kaum Rauchspuren aufweisen.
Von besonderem Interesse sind die Befunde innerhalb der Querachse 2. Der mittige Stuhlständer besitzt am Fußpunkt eine schräg herausgebeilte Vertiefung. Der im Ständer eingezapfte Riegel ist in Anlehnung an den Ständer im Querschnitt zurückgenommen. Riegel, Fußband und Ständer sind teilweise noch mit Resten eines Lehmauftrages versehen. Darunter ist die Holzoberfläche rußfrei. Die auf dem Ständer aufliegende Pfette ist über die Hälfte der mittigen Zonenbreite ebenfalls nicht rußgeschwärzt.
Alle Befunde zusammen lassen die Vermutung zu, dass hier ein mit Flechtwerk und Lehm geschlossener Rauchkasten aufgebaut war. In diesem Rauchkasten wurden von unten die Rauchgase eingeleitet, gesammelt und gekühlt in den Dachraum abgegeben.
Insgesamt ist die mittige Zone als Rauchzone anzusprechen, die durch die geschlossenen Querwände vom übrigen, mehr oder weniger rauchfreien Dachraum abgeschottet war. Die im 1.Dachstock vorhandenen Giebelräume sind als Kammern zu Lagerzwecken oder als Wohnschlafkammern zum zeitweiligen Aufenthalt von Menschen zu deuten.
1.Oberstock
Hinsichtlich der ursprünglichen Gerüstausbildung, Grundrissanordnung und Raumnutzung sind für den weitgehend verputzten Oberstock vorerst Befunde aus dem Dachwerk anzugeben.
Am Dachbalken der 2 Querachse konnte die Blattsasse für ein zur nördlichen Traufe ausgerichtetes Kopfband aufgenommen werden. Der gleiche Befund trifft auch auf die 3 Querachse zu. Nur ist das Kopfband zur Schmiedgasse orientiert.
Die teilweise Entfernung der Dachbodendielung ergab, dass die Unterstützung der Dachbalken durch ein außermittiges, nach Norden versetztes, firstparalleles Rähmholz erfolgte.
Durch die oben genannten Blattsassen, sowie durch die Lage des Längsrähmes ist die ursprüngliche Grundrissanordnung im 1.Oberstock weitgehend vorgegeben. Die Lage der Blattsassen an den Bunddachbalken belegt, dass die Bundseitenausrichtung im Zuge der Oberstockquerachsen mit denen des Dachstuhles identisch ist.
Neben dem dreizonigen Grundriss ist die zweischiffige Aufteilung, mit dem breiten Schiff im Süden, erfaßt. Diese Aussage kann durch die Befunde im 1.Oberstock gefestigt und erweitert werden.
Unterhalb des vom Dache aus erschlossenen Längsrähmes ist über die gesamte Hauslänge eine tragende Wand vorhanden. Im Schnittpunkt mit den vom Dach übertragenen Querachsen ist im 1.Oberstock die Querachse 2 vollständig, die Querachse 3 im Bereich des südlichen Schiffes, vorhanden. Gestört durch die moderne Treppenhausanlage, wird der weitere Verlauf dieser Querachse durch den Deckensprung erfasst. In Verbindung mit dem Treppeneinbau und der Deckenanhebung im südlichen Schiff wurden hier die ehemaligen Dachbalken herausgeschnitten.
Daß es sich bei den aufgezeigten Quer- und Längswänden um die originale Lage der jeweiligen Wandscheiben handelt zeigen unter anderem die Zimmerecken. Sie sind in der Mehrzahl durch hervorstehende, oder abgeschrägte Verblendungen verkleidet. Dahinter werden die originalen Bundständer des tragenden Gerüstaufbaus vermutet. Auf die bisher nachgewiesenen Ständer wird weiter unten eingegangen.
Die Ecküberstände der inneren Längswand befinden sich alle im südlichen Schiff. Die Bundseite dieser Längswand zeigt demnach nach Norden. Damit ist das südliche Schiff mit außen anliegenden Bundseiten versehen.
Über den Gerüst- und Gefügeaufbau des 1.Oberstockes gibt es die durch den Abbruch des Nachbarhauses sichtbare Traufwand im Norden Aufschluss.
Auf den Deckenbalken des Unterstocks ist ein Dielenboden aufgebracht. Auf diesem stehen im Schnittpunkt mit den Querachsen 1 und 2 die Bundständer. Ein dritter Ständer wird durch die Ziegelausmauerung und das Zapfenloch im Traufrähm, innerhalb Querachse 3, nachgewiesen.
Auf den Bundständern liegt das Traufrähm. Es ist zwar zum Teil stark vermodert, scheint jedoch am rückwärtigen Giebel wieder in vollem Querschnitt vorhanden zu sein. Auf dem Rähm sind die Dachbalken aufgekämmt.
Die Aussteifung erfolgte durch angeblattete Gefügehölzer. Das Fußband am Giebeleckständer war ehemals mit einem reich geschmücktem Blatt versehen. Ein zweites Steigband ist am Bundständer der Querachse 3 zu vermuten.
Der Wandaufbau ist ein-fach verriegelt. Auf dem Riegel sitzen die Fensterstiele. Als Sturzholz ist unterhalb des Rähm ein weiteres Holz eingebaut. Das Flechtwerk mit Stroh-Lehm-Bewurf ist innerhalb der ersten Zone vollständig erhalten.
Reste einer roten Farbfassung am Giebelständer lassen einen roten Anstrich des ursprünglichen Sichtfachwerkes vermuten.
Die Stellung der Bundständer bestätigt die oben aufgezeigte Zonenordnung ebenfalls.
Um den unter dem Verputzt vermutenden Originalbestand näher zu erfassen, wurde die Giebelfassade zur Straße parziell geöffnet. Die lückenhafte Untersuchung ergab folgende Befunde:
Alle drei Giebelständer sind vorhanden und belegen die oben genannte Schiffgliederung.
Die Ständer waren ursprünglich durch angeblattete Gefügehölzer ausgesteift. Welche Ausbildungsart im einzelnen angewendet wurde kann erst nach vollständiger Freilegung bestimmt werden. Für den nördlichen Eckständer ist eine sich gegenseitig überblattende K-Austreifung gesichert.
Die Giebelwand war ursprünglich ein-fach verriegelt und nicht verbohlt. Der heutige Wandaufbau ist nicht original.
Die eingetretene Neigung des Giebels wurde durch vertikal aufgenagelte Futterhölzer ausgeglichen.
Giebelwand des 1.Oberstocks und Dachgiebel bildeten ursprünglich eine vertikale Einheit.
Für die ursprüngliche Nutzung des 1.Oberstocks sind neben den Befunden aus dem Dach, dem Grundrisszuschnitt und seiner Ausrichtung, auch einzelne Anhaltspunkte aus dem Oberstock verwertbar.
Innerhalb der straßenseitigen Zone ist der südostwärtige Raum mit einer Stuckdecke versehen. Die Trennwand innerhalb der Querachse 2 baucht zum benachbarten Raum innerhalb der mittigen Zone aus. Die Ausbauchung der Wand liegt in vertikaler Abstimmung mit dem im Dachstock erschlossenen Rauchkasten und dem damit verbundenen Rauchabzug.
In Verbindung mit dem Hinweis der Oma, daß sich im südostwärtigen Raum in früherer Zeit die Stube befand, lassen sich die einzelnen Befunde wie folgt auswerten:
Der 1.Oberstock war in seinem Grundriss dreizonig und zweischiffig gegliedert. Innerhalb der straßenseitigen Zone befand sich im Süden die Stube. Sie war nicht verbohlt, sondern mit Flechtwerkwänden umschlossen. Nach Norden schloss sich eine Kammer an. Bei diesem Zimmer handelt es sich vermutlich um den Schlafraum.
In Anlehnung an die Stube lag in der mittigen Zone die Küche. Von hier wurde der Stubenofen über eine Hinterladeröffnung beschickt. Die ursprüngliche Herdstelle ist teilweise an der heutigen Türöffnung zur Stube zu vermuten. Ein Rauchfang (parallel zur Stubenwand?) sammelte den aufsteigenden Rauch von Herdstelle und dem Rauchabzugsloch vom Ofen und führte ihn über eine Öffnung in den Rauchkasten im Dach.
Den restlichen Zonenbereich wird wohl das Treppenhaus eingenommen haben. Innerhalb der Hofzone sind zwei Kammern anzunehmen. Da die Umfassungswände aller genannten Räume zum größtenteil noch stehen, ist zu erwarten, dass nach Abschlagen des Putzes die aufgeführte Nutzung weiter belegt werden kann.
Hinsichtlich der Fassadengestaltung kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, daß unter dem Putz alle Anhalte (bezogen auf die Fachwerkausbildung und Fenstergliederung) für den ursprünglichen Wandaufbau vorhanden sind. Für die Innenwände sind zusätzlich noch originale Wandaufbauten und Öffnungen zu erwarten.
Über dem heutigen Treppenhaus sind die Dachbalken herausgeschnitten.
Über der ursprünglichen Küche sind sie noch vorhanden, so dass die Rauchöffnung und die Vorrichtung für die Rauchfangaufhängung noch im Deckenaufbau vorhanden ist.
Hinsichtlich der ursprünglichen Deckenausbildung über der Stube sind unter dem Putz der Stuckdecke nähere Hinweise zu erwarten.
Untersuchungen auf eine farbliche Ausstattung der Innenräume waren nicht möglich.
Unterstock
Für den Unterstock sind nur in einem geringen Umfang gesicherte Aussagen möglich. Die Lage der Querwände in Bezug auf die Querachsen des Oberstocks lassen erkennen, dass es sich bei der vorspringenden Wandscheibe zwischen Verkaufsladen und Zubereitung um eine ältere Trennwand handeln könnte. Dies wird durch die ehemalige Stellung eines Bundständers in der Nordtraufe nochmals bestätigt. Die eigentliche Wand ist vollständig gefliest. Der Deckenbalken innerhalb dieser Querachse scheint zumindest bis zur Hausmitte vorhanden zu sein.
Eine weitere Querwand ist zwischen Küche und Kühlraum und in weiterer Fortsetzung hinter dem Wandschrank zu vermuten.
Als ältere Wand ist die starke, mehrmals springende innere Längswand im hinteren Hausbereich anzusprechen. Die Wandstärke spricht jedoch eher dafür, dass es sich um einen nachträglichen Ersatz der ursprünglichen Wand handelt. Aussagen darüber sind erst nach Freilegung der Wand und nach Untersuchungen des weitgehend noch original vorhandenen Deckengebälkes möglich.
Einen Einblick in den Aufbau des Unterstockes gibt die nördliche Traufe.
Die Deckenbalken sind auf einem Rähmholz aufgekämmt.Eine Nut an der Unterseite sowie die Balttsassen zur Querachse 2 zeigen, dass der Unterstock ursprünglich in Fachwerk und Flechtwerkzäunung errichtet war. Ein Zapfenloch am Giebeleck zeigt an, dass der Oberstock ehemals geringfügig überstand. Die Entfernung der Flechtwerkwände und die Abfangung des Überbaus durch massive Bruchsteinwände, ist mit einer späteren Umbauphase des 18.Jh. in Verbindung zu bringen.
Ob die gefasste Giebelecke unterhalb der Auskragung noch jünger ist, ist nicht entschieden.
Die Umfassungswände sind ca. 60cm dick. Die schräg zugeschnittenen Fensteröffnungen sind mit einem Steingewände gefasst. Ein flach gewölbter Sturz begrenzt die Fensterhöhe. Die Zusammenfassung der Befunde lässt folgende erste Aussagen zu:
Der Unterstock war ebenfalls in Fachwerk errichtet.
Allem Anschein nach lag hier ebenfalls ein dreizoniger Grundriss vor. Durch die massive Längswand wird eine zweischiffige, mittige Aufteilung vorgegeben.
zur ursprünglichen Nutzung des Unterstockes können keine Aussagen gemacht werden. Aufschluss darüber wäre nur durch eine nähere Untersuchung der Innenwände und des Deckengebälks möglich.
Wohl im Verlauf des 18.Jh. wurde der Fachwerkstock durch massive Wände ersetzt.
Keller
Das heutige Hofniveau liegt um ca. 1,00 m tiefer als das Gelände an der Hauptstraße. Über 5 Stufen ist ein niedriger Keller erschlossen. Der Sturzstein des Kellereinganges ist leicht gewölbt.
Boden und Decke sind betoniert. Zwei Kellerfenster belichten den Keller. Der Einbau einer Ziegelwand, sowie der Einzug einer betonierten Zwischendecke erfolgte als Abfangung jüngerer Einbauten im Unterstock.
Der Keller erstreckte sich in seiner Länge über die beiden rückwärtigen Zonenbereiche. In seiner Breite reicht er von der südlichen Traufe bis zur mittigen Längswand im Unterstock.
Der Keller wird als nachträglicher Einbau des 18. Jh. gewertet.
Der Dachstuhl ist größtenteils rußgeschwärzt. Als Bauholz wurde nur Eichenholz verwendet. Auffällig ist der hohe Anteil von krummwüchsigem Stammholz, das vom Zimmermann in mehreren Stufen kantig gebeilt wurde.
Die ursprüngliche Dachkonstruktion ist ein dreifach stehender Dachstuhl. Die Stuhlständer sind nicht mehr vollständig erhalten.
Am ostwärtigen Giebel weisen alle drei Stuhlpfetten Zapfenlöcher für die ehemals hier aufgestellten Ständer auf. Die eng anliegenden Blattsassen an den Pfetten (für ein hier endendes Kopfband) bestätigen die Ständerstellung ebenfalls. In einem Abstand von ca. 4,60m sind die Stuhlständer aller drei Längsachsen vorhanden. In einem weiteren Abstand von ca. 3,75m ebenfalls. Die äußeren Pfetten sind nach 2,50m abgesägt. Die mittlere Pfette endet nach ca 1,00 m.
Die Kürzung der Pfetten ist das Ergebnis einer jüngeren Vollwalmausbildung. Die einzelnen Sparren bis zum rückwärtigen Giebel sind aufsteigend vom Dachbalken vorhanden und sind dort wo sie in die Gradlinie des Walmes einschneiden abgesägt. Neben den wiederverwendeten Sparrenresten (mit Balttsassen für die Kehlbalken) im Walmbereich, weisen auch die Unterstützungshölzer am Ende der äußeren Pfetten darauf hin, dass die Stuhllängspfetten ursprünglich bis zum rückwärtigen Giebel reichten.
Der Einschnitt des Vollwalmes ist in erster Linie auf die starke Neigung des Dachwerks zurückzuführen.
Die ursprüngliche Ständerstellung, wobei die inneren Ständer vorhanden sind, ergibt eine Aufreihung von vier Querachsen, einschließlich der Giebel. Die inneren Querachsen = Querbinder sind in ihrem Aufbau größtenteils erhalten.
Zusätzlich zu den Stuhlständern sind in den inneren Querachsen Türständer eingebaut. Alle Ständer sind auf den jeweiligen Bunddachbalken aufgezapft.
Die Aussteifung des tragenden Dachgerüstes erfolgt durch aufgeblattete Gefügehölzer. Innerhalb den Längsachsen sind lediglich Kopfbänder verbaut. Die Winkelsicherung in den Querachsen wird durch Steigbänder an den äußeren Stuhlständern, sowie über hoch ansetzende Fußbänder an den mittigen Stuhlständern, erreicht.
Durch die Ständerstellung wird ein dreizoniger Dachgrundriss erkennbar.
Die Bundseitenausrichtung ist so angelegt, dass die mittlere Zone mit innen anliegenden Bundseiten versehen ist. Die äußeren Zonen besitzen die Bundseiten außen. Die inneren Querbinder sind gleichzeitig als Wandscheiben ausgebildet. Sie sind ein-fach verriegelt. Der Wandaufbau besteht aus einer Flechtwerkfüllung und einem Lehmauftrag. Wie die Stackungslöcher an den Unterseiten der Sparren zeigen, reichte dieser Wandaufbau bis unter den First.
Auf den Stuhlpfetten sind die Kehlbalken der Leergespärre aufgelegt. An ihren Enden sind sie mit den Sparren überblattet. Eine zweite Aussteifung der Leer- und Bindergespärre erfolgte über einen verblatteten Hahnblaken im Bereich des Spitzbodens. Heute ist keiner dieser Hahnbalken mehr vorhanden. Aufschluss über den ursprünglichen Straßengiebel ergab das erste Sparrenpaar nach dem Giebel. Es weist unterhalb des Firstes Blattsassen für die Aufnahme eines zusätzlichen Hahnbalkens auf. Die breitkantigen und im Querschnitt von unten nach oben abnehmenden Sparren sind am First miteinander verblattet. An den Fußpunkten sind sie in die Dachbalken gezapft. Teilweise sind die mit Holznägeln aufgenagelten Aufschieblinge noch vorhanden. Zur Schmiedstrasse stehen die Dachbalken ca. 20cm über das Traufrähm des Oberstockes hinaus.
Die Kehlbalken tragen noch teilweise den aufgelegten Dielenboden. Er ist an seiner Unterseite rußgeschwärzt.
Die im Dachraum vorhandenen Rußspuren geben in Verbindung mit konstruktiven Befunden, Hinweise auf die ursprüngliche Nutzung der einzelnen Dachzonen.
So fällt auf, dass die zur Straßen- und Hofzone zeigenden Querwandoberflächen kaum Rauchspuren aufweisen.
Von besonderem Interesse sind die Befunde innerhalb der Querachse 2. Der mittige Stuhlständer besitzt am Fußpunkt eine schräg herausgebeilte Vertiefung. Der im Ständer eingezapfte Riegel ist in Anlehnung an den Ständer im Querschnitt zurückgenommen. Riegel, Fußband und Ständer sind teilweise noch mit Resten eines Lehmauftrages versehen. Darunter ist die Holzoberfläche rußfrei. Die auf dem Ständer aufliegende Pfette ist über die Hälfte der mittigen Zonenbreite ebenfalls nicht rußgeschwärzt.
Alle Befunde zusammen lassen die Vermutung zu, dass hier ein mit Flechtwerk und Lehm geschlossener Rauchkasten aufgebaut war. In diesem Rauchkasten wurden von unten die Rauchgase eingeleitet, gesammelt und gekühlt in den Dachraum abgegeben.
Insgesamt ist die mittige Zone als Rauchzone anzusprechen, die durch die geschlossenen Querwände vom übrigen, mehr oder weniger rauchfreien Dachraum abgeschottet war. Die im 1.Dachstock vorhandenen Giebelräume sind als Kammern zu Lagerzwecken oder als Wohnschlafkammern zum zeitweiligen Aufenthalt von Menschen zu deuten.
1.Oberstock
Hinsichtlich der ursprünglichen Gerüstausbildung, Grundrissanordnung und Raumnutzung sind für den weitgehend verputzten Oberstock vorerst Befunde aus dem Dachwerk anzugeben.
Am Dachbalken der 2 Querachse konnte die Blattsasse für ein zur nördlichen Traufe ausgerichtetes Kopfband aufgenommen werden. Der gleiche Befund trifft auch auf die 3 Querachse zu. Nur ist das Kopfband zur Schmiedgasse orientiert.
Die teilweise Entfernung der Dachbodendielung ergab, dass die Unterstützung der Dachbalken durch ein außermittiges, nach Norden versetztes, firstparalleles Rähmholz erfolgte.
Durch die oben genannten Blattsassen, sowie durch die Lage des Längsrähmes ist die ursprüngliche Grundrissanordnung im 1.Oberstock weitgehend vorgegeben. Die Lage der Blattsassen an den Bunddachbalken belegt, dass die Bundseitenausrichtung im Zuge der Oberstockquerachsen mit denen des Dachstuhles identisch ist.
Neben dem dreizonigen Grundriss ist die zweischiffige Aufteilung, mit dem breiten Schiff im Süden, erfaßt. Diese Aussage kann durch die Befunde im 1.Oberstock gefestigt und erweitert werden.
Unterhalb des vom Dache aus erschlossenen Längsrähmes ist über die gesamte Hauslänge eine tragende Wand vorhanden. Im Schnittpunkt mit den vom Dach übertragenen Querachsen ist im 1.Oberstock die Querachse 2 vollständig, die Querachse 3 im Bereich des südlichen Schiffes, vorhanden. Gestört durch die moderne Treppenhausanlage, wird der weitere Verlauf dieser Querachse durch den Deckensprung erfasst. In Verbindung mit dem Treppeneinbau und der Deckenanhebung im südlichen Schiff wurden hier die ehemaligen Dachbalken herausgeschnitten.
Daß es sich bei den aufgezeigten Quer- und Längswänden um die originale Lage der jeweiligen Wandscheiben handelt zeigen unter anderem die Zimmerecken. Sie sind in der Mehrzahl durch hervorstehende, oder abgeschrägte Verblendungen verkleidet. Dahinter werden die originalen Bundständer des tragenden Gerüstaufbaus vermutet. Auf die bisher nachgewiesenen Ständer wird weiter unten eingegangen.
Die Ecküberstände der inneren Längswand befinden sich alle im südlichen Schiff. Die Bundseite dieser Längswand zeigt demnach nach Norden. Damit ist das südliche Schiff mit außen anliegenden Bundseiten versehen.
Über den Gerüst- und Gefügeaufbau des 1.Oberstockes gibt es die durch den Abbruch des Nachbarhauses sichtbare Traufwand im Norden Aufschluss.
Auf den Deckenbalken des Unterstocks ist ein Dielenboden aufgebracht. Auf diesem stehen im Schnittpunkt mit den Querachsen 1 und 2 die Bundständer. Ein dritter Ständer wird durch die Ziegelausmauerung und das Zapfenloch im Traufrähm, innerhalb Querachse 3, nachgewiesen.
Auf den Bundständern liegt das Traufrähm. Es ist zwar zum Teil stark vermodert, scheint jedoch am rückwärtigen Giebel wieder in vollem Querschnitt vorhanden zu sein. Auf dem Rähm sind die Dachbalken aufgekämmt.
Die Aussteifung erfolgte durch angeblattete Gefügehölzer. Das Fußband am Giebeleckständer war ehemals mit einem reich geschmücktem Blatt versehen. Ein zweites Steigband ist am Bundständer der Querachse 3 zu vermuten.
Der Wandaufbau ist ein-fach verriegelt. Auf dem Riegel sitzen die Fensterstiele. Als Sturzholz ist unterhalb des Rähm ein weiteres Holz eingebaut. Das Flechtwerk mit Stroh-Lehm-Bewurf ist innerhalb der ersten Zone vollständig erhalten.
Reste einer roten Farbfassung am Giebelständer lassen einen roten Anstrich des ursprünglichen Sichtfachwerkes vermuten.
Die Stellung der Bundständer bestätigt die oben aufgezeigte Zonenordnung ebenfalls.
Um den unter dem Verputzt vermutenden Originalbestand näher zu erfassen, wurde die Giebelfassade zur Straße parziell geöffnet. Die lückenhafte Untersuchung ergab folgende Befunde:
Alle drei Giebelständer sind vorhanden und belegen die oben genannte Schiffgliederung.
Die Ständer waren ursprünglich durch angeblattete Gefügehölzer ausgesteift. Welche Ausbildungsart im einzelnen angewendet wurde kann erst nach vollständiger Freilegung bestimmt werden. Für den nördlichen Eckständer ist eine sich gegenseitig überblattende K-Austreifung gesichert.
Die Giebelwand war ursprünglich ein-fach verriegelt und nicht verbohlt. Der heutige Wandaufbau ist nicht original.
Die eingetretene Neigung des Giebels wurde durch vertikal aufgenagelte Futterhölzer ausgeglichen.
Giebelwand des 1.Oberstocks und Dachgiebel bildeten ursprünglich eine vertikale Einheit.
Für die ursprüngliche Nutzung des 1.Oberstocks sind neben den Befunden aus dem Dach, dem Grundrisszuschnitt und seiner Ausrichtung, auch einzelne Anhaltspunkte aus dem Oberstock verwertbar.
Innerhalb der straßenseitigen Zone ist der südostwärtige Raum mit einer Stuckdecke versehen. Die Trennwand innerhalb der Querachse 2 baucht zum benachbarten Raum innerhalb der mittigen Zone aus. Die Ausbauchung der Wand liegt in vertikaler Abstimmung mit dem im Dachstock erschlossenen Rauchkasten und dem damit verbundenen Rauchabzug.
In Verbindung mit dem Hinweis der Oma, daß sich im südostwärtigen Raum in früherer Zeit die Stube befand, lassen sich die einzelnen Befunde wie folgt auswerten:
Der 1.Oberstock war in seinem Grundriss dreizonig und zweischiffig gegliedert. Innerhalb der straßenseitigen Zone befand sich im Süden die Stube. Sie war nicht verbohlt, sondern mit Flechtwerkwänden umschlossen. Nach Norden schloss sich eine Kammer an. Bei diesem Zimmer handelt es sich vermutlich um den Schlafraum.
In Anlehnung an die Stube lag in der mittigen Zone die Küche. Von hier wurde der Stubenofen über eine Hinterladeröffnung beschickt. Die ursprüngliche Herdstelle ist teilweise an der heutigen Türöffnung zur Stube zu vermuten. Ein Rauchfang (parallel zur Stubenwand?) sammelte den aufsteigenden Rauch von Herdstelle und dem Rauchabzugsloch vom Ofen und führte ihn über eine Öffnung in den Rauchkasten im Dach.
Den restlichen Zonenbereich wird wohl das Treppenhaus eingenommen haben. Innerhalb der Hofzone sind zwei Kammern anzunehmen. Da die Umfassungswände aller genannten Räume zum größtenteil noch stehen, ist zu erwarten, dass nach Abschlagen des Putzes die aufgeführte Nutzung weiter belegt werden kann.
Hinsichtlich der Fassadengestaltung kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, daß unter dem Putz alle Anhalte (bezogen auf die Fachwerkausbildung und Fenstergliederung) für den ursprünglichen Wandaufbau vorhanden sind. Für die Innenwände sind zusätzlich noch originale Wandaufbauten und Öffnungen zu erwarten.
Über dem heutigen Treppenhaus sind die Dachbalken herausgeschnitten.
Über der ursprünglichen Küche sind sie noch vorhanden, so dass die Rauchöffnung und die Vorrichtung für die Rauchfangaufhängung noch im Deckenaufbau vorhanden ist.
Hinsichtlich der ursprünglichen Deckenausbildung über der Stube sind unter dem Putz der Stuckdecke nähere Hinweise zu erwarten.
Untersuchungen auf eine farbliche Ausstattung der Innenräume waren nicht möglich.
Unterstock
Für den Unterstock sind nur in einem geringen Umfang gesicherte Aussagen möglich. Die Lage der Querwände in Bezug auf die Querachsen des Oberstocks lassen erkennen, dass es sich bei der vorspringenden Wandscheibe zwischen Verkaufsladen und Zubereitung um eine ältere Trennwand handeln könnte. Dies wird durch die ehemalige Stellung eines Bundständers in der Nordtraufe nochmals bestätigt. Die eigentliche Wand ist vollständig gefliest. Der Deckenbalken innerhalb dieser Querachse scheint zumindest bis zur Hausmitte vorhanden zu sein.
Eine weitere Querwand ist zwischen Küche und Kühlraum und in weiterer Fortsetzung hinter dem Wandschrank zu vermuten.
Als ältere Wand ist die starke, mehrmals springende innere Längswand im hinteren Hausbereich anzusprechen. Die Wandstärke spricht jedoch eher dafür, dass es sich um einen nachträglichen Ersatz der ursprünglichen Wand handelt. Aussagen darüber sind erst nach Freilegung der Wand und nach Untersuchungen des weitgehend noch original vorhandenen Deckengebälkes möglich.
Einen Einblick in den Aufbau des Unterstockes gibt die nördliche Traufe.
Die Deckenbalken sind auf einem Rähmholz aufgekämmt.Eine Nut an der Unterseite sowie die Balttsassen zur Querachse 2 zeigen, dass der Unterstock ursprünglich in Fachwerk und Flechtwerkzäunung errichtet war. Ein Zapfenloch am Giebeleck zeigt an, dass der Oberstock ehemals geringfügig überstand. Die Entfernung der Flechtwerkwände und die Abfangung des Überbaus durch massive Bruchsteinwände, ist mit einer späteren Umbauphase des 18.Jh. in Verbindung zu bringen.
Ob die gefasste Giebelecke unterhalb der Auskragung noch jünger ist, ist nicht entschieden.
Die Umfassungswände sind ca. 60cm dick. Die schräg zugeschnittenen Fensteröffnungen sind mit einem Steingewände gefasst. Ein flach gewölbter Sturz begrenzt die Fensterhöhe. Die Zusammenfassung der Befunde lässt folgende erste Aussagen zu:
Der Unterstock war ebenfalls in Fachwerk errichtet.
Allem Anschein nach lag hier ebenfalls ein dreizoniger Grundriss vor. Durch die massive Längswand wird eine zweischiffige, mittige Aufteilung vorgegeben.
zur ursprünglichen Nutzung des Unterstockes können keine Aussagen gemacht werden. Aufschluss darüber wäre nur durch eine nähere Untersuchung der Innenwände und des Deckengebälks möglich.
Wohl im Verlauf des 18.Jh. wurde der Fachwerkstock durch massive Wände ersetzt.
Keller
Das heutige Hofniveau liegt um ca. 1,00 m tiefer als das Gelände an der Hauptstraße. Über 5 Stufen ist ein niedriger Keller erschlossen. Der Sturzstein des Kellereinganges ist leicht gewölbt.
Boden und Decke sind betoniert. Zwei Kellerfenster belichten den Keller. Der Einbau einer Ziegelwand, sowie der Einzug einer betonierten Zwischendecke erfolgte als Abfangung jüngerer Einbauten im Unterstock.
Der Keller erstreckte sich in seiner Länge über die beiden rückwärtigen Zonenbereiche. In seiner Breite reicht er von der südlichen Traufe bis zur mittigen Längswand im Unterstock.
Der Keller wird als nachträglicher Einbau des 18. Jh. gewertet.