Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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abgegangenes Wohnhaus (A 342 - Sattlergasse 21)

ID: 203487016418  /  Datum: 22.02.2018
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Neue Straße
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 89073
Stadt-Teilort: Ulm

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Ulm (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8421000028
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: Sattlergasse
Historische Gebäudenummer: 21; A 342
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
keine Angabe

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
1. Beinhaltet Bauteil: Ehemalige Bebauung auf dem Gebiet der Neuen Straße in Ulm

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Möglicherweise entstand das Gebäude aus zwei Einheiten, einer westlichen und einer östlichen. Die Lagepläne zeigen an der nördlichen Traufseite einen Rücksprung nach Süden, etwa in der Mitte des Gebäudes, dort wo A 341 nach Westen hin endet und ein Anbau beginnt. An der südlichen Traufseite (zur Sattlergasse hin) ist ebenfalls eine Veränderung in der Fassadenbehandlung zwischen westlichem und östlichem Bereich festzustellen. Während der östliche Bereich über dem 1. Obergeschoss eine leichte Vorkragung aufweist (nach Westen hin abnehmend), zeigt der westliche Bereich eine glatte Wandfläche.
Es wird deshalb folgende These aufgestellt:
Vielleicht wurde ein älteres, dreigeschossiges Steinhaus (westlicher Bereich) durch einen Fachwerkanbau mit steinernem Erdgeschoss in Richtung Osten erweitert. Noch im Mittelalter (vielleicht schon bei der Erweiterung) wurde das gesamte Gebäude mit einem weiteren Geschoss in Fachwerk überbaut. Für eine so frühe Entstehung sprechen die Anblattungen der Fußbänder im Bereich des 3. Obergeschosses und des Giebels zum Marktplatz.
Nach Aussage der Bau- und Feuergeschworenen- Amtsprotokolle wurde im Jahre 1759 an dem Dach gebaut. Es werden Wasserableitungen neu geregelt. Wie weit der Umbau ging, ist nicht näher zu ersehen, er hatte allerdings Auswirkungen auf die Wasserabführung.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Wohnhaus zerstört.


1. Bauphase:
(850 - 1499)
Erweiterung eines älteren, dreigeschossigen Steinhauses (westlicher Bereich) durch einen Fachwerkanbau mit steinernem Erdgeschoss in Richtung Osten.

Wohl noch im Mittelalter (vielleicht schon bei der Erweiterung) Überbauung des gesamten Gebäudes mit einem weiteren Geschoss in Fachwerk. Für eine so frühe Entstehung sprechen die Anblattungen der Fußbänder im Bereich des 3. Obergeschosses und des Giebels zum Marktplatz.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Anbau
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz

2. Bauphase:
(1759)
Umbau des Daches mit Neuregelung der Wasserableitungen
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

3. Bauphase:
(1939 - 1944)
Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1857 - 1858)
Prisäus, Ad.
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt A 342
Angaben laut Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857; Beginn und Ende der Besitzer-Phase damit nicht belegt.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Posamentier
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Besitzer:in:
(1858 - 1877)
Prisäus, Adolf
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt A 342
Angaben laut Ergänzungsband des Gebäudeschätzungsprotokolls von 1858 bis 1877 (Ergänzungsband 1, S. 51); Beginn und Ende der Besitzer-Phase damit nicht belegt.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Kaufmann
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Kurzbeschreibung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohnhaus befand sich in traufseitiger Lage an der Nordseite der Sattlergasse/ Ecke "auf dem Markt", gegenüber des Rathauses.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Viergeschossiges Eckgebäude mit Zughaus auf der Südseite. Geringe Vorkragungen erst über dem 2. Obergeschoss und im östlichen Giebelbereich. Der Westgiebel und die nördliche Traufwand wurden massiv als Brandwände errichtet. Die Stirnseite der nördlichen Traufwand scheint auf alten Fotos gegenüber der Fassadenebene im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss etwas zurückgesetzt. Erst über dem 1. Obergeschoss springt sie auf die Ebene des 2. Obergeschosses vor. Diese Ebene entspricht noch der des Erdgeschosses und des 1. Obergeschosses.
Im Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857 werden zwei gewölbte Keller angegeben.

Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:

,,ein an 2 Seiten freistehendes, an 341 u. 343 angebautes massives u. geriegeltes vierstokig. Wohnhaus am Marktplatz, mit 17' hohem Plattendache mit einem 25' langen 9' breiten Pultdach."
Maße: 58,5' lang, 19,5'/23' breit, 40,5´ hoch
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:

Räume:
Heizbare Zimmer: 6
unheizbare Zimmer u. geypste Kammern: 3
gewöhnliche Kammern: 2
Küchen: 2
Ansonsten: 2 gewölbte Keller, 2 geipste Laden

Ergänzungsband 1, S. 51 :
Räume:
Heizbare Zimmer. 3
Unheizbare Zimmet und geypste Kammern: 8
Gewöhnliche Kammern: 2
Küchen: 1
Ansonsten aufgeführt: 2 gewölbte Keller, 2 heizbare Laden, 2 Dachkammern
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Es ist nicht mit Sicherheit zu sagen, ob es sich in den unteren drei Geschossen um Fachwerk oder massive Mauern handelt. Zumindest das Erdgeschoss dürfte gänzlich aus Stein errichtet gewesen sein, da auch die südliche Traufwand auf einem Baugesuchplan von 1884 gleich breit dargestellt wird wie die nördliche Massivwand. Dass dies zumindest im westlichen Bereich des Gebäudes der Fall war, zeigt ein Foto von ca. 1935, auf dem gegen die Sattlergasse zwei Rundbögen über Fensteröffnungen zu sehen sind. Es ist davon auszugehen, dass sie gemauert waren.
Ebenfalls in dem Baugesuch von 1884 wird eine Vorkragung über dem 1. Obergeschoss gezeigt. Vielleicht wurde damals die Fassade nach vorne gezogen. Die westliche, massive Giebelwand kragt an ihrer zur Sattlergasse hin sichtbaren Stirnseite erst über dem 2. Obergeschoss vor und folgt damit dem dortigen Verlauf der traufseitigen Wandebene. Es scheint also hier, zumindest im westlichen Bereich der Traufseite, keine Vorkragung bestanden zu haben. In der östlichen Hälfte der Traufwand besteht über dem 1. Obergeschoss eine leichte Vorkragung, die auch die Zeichnung von 1884 zeigt.
Im gleichen Baugesuch wird berichtet, dass sich die nördliche Traufwand um 30 cm nach Süden geneigt habe. Diese "Hauptscheidmauer an welche das Haus A 342 angebaut ist" wird als zur Witwe Weil gehörend bezeichnet. Die Fotos zeigen jedoch neben dieser Mauer eine weitere zum Nachbarhaus gehörende Traufwand mit Vorkragungen an deren Stirnseite. Sollte es sich tatsächlich um eine einzige Mauer handeln, so ist nicht auszuschließen, dass es sich um eine ältere Mauer gehandelt hat, die bei späterem Anbau der Gebäude der jeweiligen Fassade angepasst wurde.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877

Dachdeckung: Platten
Umfassungs- u. Giebelwände: ,,massiv u. geriegelt, mit 1 mass. u. 1 ger. Giebel"
Als unzerstörbar geltende Bestandteile : Keine
Keine feuergefährlichen Einrichtungen

Ergänzungsband 1, S. 51 :
"das im Revis.-Prot. beschriebene Wohnhaus desgleichen wie No. 327" lunter Nr. 327 wird beschrieben: ,,wurde verbessert u. verändert ('..)"
Maße: keine Angaben, wohl gleich geblieben.
Dachdeckung: Platten
Als unzerstörbar angesehen: Fundation u. Keller
Zubehörden: ,,die Gasbeleuchtung, 7 Flammen mit Gasometer ohne die Röhren im Boden"

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