Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 206322368718  /  Datum: 29.04.2011
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Brunnenstraße
Hausnummer: 34
Postleitzahl: 78050
Stadt-Teilort: Villingen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Schwarzwald-Baar-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8326074020
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bauphase 13.Jahrhundert:
Der älteste erkannte Befund, der straßenseitige Bereich der Ostwand, datiert ins 13. Jahrhundert; wo genau dieser im Süden ansetzt ist unbekannt, das Ende ist jedenfalls exakt zu bestimmen. Ob es sich bei den dort angetroffenen Quadern um den Eckverband eines ehemaligen Nachbargebäudes handelt, oder ob der Mauerverband als das gesetzte Ende eines zum untersuchten Gebäude gehörigen Mauerzuges anzusprechen ist, muss bis zu einer näheren Untersuchung des Nachbargebäudes offen bleiben.

Bauphase 14. Jahrhundet:
Um die Jahre 1317/18 (d) werden in einer gemeinsamen Bautätigkeit die für das Haus Nr. 34 und 32 vorhandenen Bautiefen erreicht. Dazu werden die Quader des 13.Jahrhunderts abgespitzt, um so zwischen dem vorhandenen Bestand und der nach Norden verlaufenden Mauerverlängerung eine "Verzahnung" zu erreichen. Ca. 80 cm vor dem nach Osten verlaufenden Eckverband des Hauses Nr. 32 knickt die Rückwand des untersuchten Gebäudes nach Westen ab. In Anlehnung an die gemeinsame Brandwand ist im Mauerverband ein Portal integriert. Es besitzt einen in Backstein gesetzten Spitzbogen. Ein mächtiger Sturz mit Vertiefung für die Türwendebohle reicht weit über die Pfortennische. Das Sturzholz lagert in der Brandwand und liegt deutlich tiefer als das vorhandene Deckengebälk. Eine Nische in der Brandwand ermöglicht für die Tür einen Schwenkbereich um 90°. Mit ihrer unteren Begrenzung definiert sie die ungefähre Lage der Türschwelle. Im weiteren Verlauf der Rückwand war westlich, im Bereich der heutigen Tür wohl eine Fensteröffnung angelegt. Dies lässt sich einerseits aus den vorhandenen Putzresten an der Ostlaibung sowie aus dem an dieser Stelle abgesägten, ehemals die Öffnung überdeckenden Holzsturz erschließen.
Im weiteren Verlauf nach Westen ist die Rückwand stark gestört und erst mit der Ecksituation und dem nach Süden verlaufenden Mauerzug wieder umfassend erhalten. Zum originalen Bestand gehört wohl eine kleine vermauerte Nische im rückwärtigen Bereich, während die große, schrankhohe Nische erst viel später ausgebrochen wurde.
Der südliche Abschluss der Westwand war wohl nahezu identisch mit der heutigen Situation. Dies gilt nicht für die straßenseitige Traufwand. Sie schwenkte in ihrem Ostverlauf ursprünglich weiter nach Norden. Daraus ergab sich gegenüber der heutigen Hausflucht von Nr. 32 ein deutlicher Rücksprung.
Hinsichtlich der Vertikalstruktur ist für den Baukörper des frühen 14. Jahrhunderts ein dreigeschossiger Aufbau mit Satteldach belegt. Die ursprüngliche Dachneigung ist unter der heutigen Dachschräge erhalten. Die in diesem Profil vorhandenen Öffnungsreste lassen sich zum jetztigen Zeitpunkt nicht genauer zuordnen und wird erst nach einer Untersuchung des Nachbargebäudes Nr. 32 möglich.
Reste des ehemaligen Dachwerks sind im heutigen Dach verbaut und datieren in die Jahre um 1317/18 (d).
Um 1383 (d) wird der vorhandene Bestand modernisiert. Dies trifft zumindest auf das Gebälk über dem Erdgeschoss zu. Es wird ein neues, durch einen Brettereinschub nach oben isolierendes und auch von der Gestaltung her, moderneres Gebälk eingebaut. Die im erhaltenen Gebälk vorhandenen Nuten ermöglichen eine weitgehende Rekonstruktin des Grundrisses im EG. Entsprechend können westlich einer Erschließungsachse zwei unterschiedlich breite Raumeinheiten fixiert werden. Über ihre ursprüngliche Funktion und Nutzung sind keine genauen Angaben möglich. Im Zuge der Erschließungsachse ist die Treppenanlage zu vermuten. Bemerkenswert ist die Tiefe des vorderen Raumes, da sie mit der heutigen Achse im 1. OG nicht übereinstimmt. Mit hoher Sicherheit sind auch die Gebälkbalken über dem 1. und 2. OG ins 14. Jahrhundert zu datieren. Ob es sich dabei um das Altgebälk des frühen 14. Jahrhunderts handelt, bleibt ungewiss. Sicher ist, dass außer den beiden Brandwänden kein weiterer Altbestand mehr vorhanden ist.

Bauphase 17./18. Jahrhundert:
Dieser Zeitebene sind in erster Linie die Innenwände zuzuordnen. Ihre absolute Datierung ist kaum möglich, da das konstrukive Holzwerk in der Mehrzahl aus älteren wiederverwendeten Hölzern besteht. Die wichtigste Innenwand ist die mittige, in Firstrichtung verlaufende Querwand. Im Erdgeschoss war sie zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht mehr vorhanden. Seitlich der Erschließungsachse gliederte sie den Hausgrundriss in einen vorderen und hinteren Abschnitt. Während zur Straße hin eine Werkstatt bzw. ein Laden vermutet wird, befand sich wohl dahinter ein Lager. Die gemeinsame Trennwand des EG geht aus einem Plan von 1937 hervor. Hinsichtlich ihrer Lage orientiert sie sich noch weitgehend am Altbestand des späten 14. Jahrhunderts. Im vorliegenden Fall trennt die Wand das hintere Lager von einem vorderen Zimmer ab und ersetzt in diesem Zustand eine eventuell massive Querwand.
In den Obergeschossen liegt die Querwand weiter südlich. Für ihren Einbau wurde im EG ein neuer, kräftiger Balken eingezogen. Auf dieser Etage gliedert die Querwand den Hausgrundriss in einen Wohnteil (Stube/Schlafkammer) an der Straße und einen Wirtschaftsteil mit Küche und Treppenhaus im rückwärtigen Bereich. Entsprechend der funktionalen Abhängigkeit von Küche und Stube befand sich an der gemeinsamen Trennwand der Kamin und in der Küche der Herd sowie die Hinterladeröffnung für den in der Stube eingebauten Ofen. Eine weitere Heizung war nicht vorhanden.
Eine analoge Gliederung ist auch für das 2. OG belegt.

Bauphase 19./20. Jahrhundert:
Um das Jahr 1831 (d) erfolgte ein gravierender Umbau, bei dem sowohl die rückwärtige als auch straßenseitige Traufwand grundsätzlich erneuert wurden. Auf diese Weise wurde an der Südseite mit dem Nachbarhaus eine gemeinsame Straßenflucht erzielt und mit der Sanierung der Rückwand zugleich die bis dato eingetretenen Verformungen behob wurden. Notwendig wurde die statische Sicherung der Nordwand auch aufgrund des neuen Daches. Das alte, aus dem frühen 14. Jh. stammende Satteldach wurde ersetzt durch ein an der Rücktraufe um eine Ebene angehobenes Dachwerk, wobei sich an den Dachwerkprofilen der Nachbarbauten orientiert wurde.
Für die Wohnebene ist nicht auszuschließen, dass in diesem Zusammenhang auch eine weitgehend Erneuerung der Nord-Süd-Wände erfolgte. Die Ausstattung des 19. Jahrhunderts prägt die vorhandene Innen- und Außenaustattung.


1. Bauphase:
(1317 - 1318)
Errichtung des Dachwerks (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1383)
Erste Moderniesierungsmaßnahmen (vgl. Gebälk EG).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1831)
Weitreichende Umbaumaßnahmen (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Querschnitt / Wohnhaus in 78050 Villingen (01.10.1997 - Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzanalyse
  • Restauratorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
In Zentrumsnähe
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreigeschossiger Massivbau
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Inneneinrichtung aus dem 19. Jh.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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