Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Sog. Jockeleshof

ID: 209299085419  /  Datum: 20.11.2019
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Winterhaldenweg
Hausnummer: 63
Postleitzahl: 79856
Stadt-Teilort: Hinterzarten

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315052009
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das untersuchte Gebäude wurde in Anlehnung an die inschriftliche Datierung im Jahre 1704 (i) erbaut. Es handelt sich im Kern um einen zweigeschossig abgezimmerten Wohn-Stall-Scheunenbau in Holzgerüstbauweise, der alle Funktionen unter einem gemeinsamen Dach zusammenfasst.
Dem Hauptgebäude zugeordnet ist ein am rückwärtigen Wohnteil angebauter Schuppen, eine vom Hauptgebäude abgesetzte Kapelle, ein ehemaliges Libdinghaus und eine im Talgrund stehende Mühle.

Die Kapelle ist grob in das 18. Jahrhundert zu datieren. Darüber ist eine offenbar jüngere Dachkonstruktion des späten 19. Jahrhunderts mit Dachreiter abgezimmert.
Das im 20. Jahrhundert sanierte Mühlengebäude besteht aus zwei Bauteilen. Ältester Bauteil ist der eigentliche Mühlenraum mit giebelseitigem Mühlrad. Er stammt aus dem Jahre 1732 (d) und wurde um 1818 (d) um die längsrechteckige Sägemühle erweitert.
Das Libdinghaus ist nach der dendrochronologischen Untersuchung auf das Jahr 1812 (d) zu datieren.


1. Bauphase:
(1704)
Das Gebäude wurde in Anlehnung an die inschriftliche Datierung im Jahre 1704 (i) erbaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Wohnstallhaus

2. Bauphase:
(1705 - 1799)
Errichtung der Kapelle grob ins 18. Jahrhundert
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein

3. Bauphase:
(1732)
Der älteste Teil des Mühlengebäudes ist der eigentliche Mühlenraum mit giebelseitigem Mühlrad. Er stammt aus dem Jahre 1732 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle

4. Bauphase:
(1812)
Nach der dendrochronologischen Untersuchung ist das Libdinghaus in das Jahr 1812 (d) zu datieren.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1818)
Erweiterung des Mühlenraums um 1818 (d) um die langrechteckige Sägemühle.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Sägemühle

6. Bauphase:
(1938)
Vollwalm des Hauptgebäude durch Steilgiebel ersetzt, Mühlrad entfernt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht / Sog. Jockeleshof in 79856 Hinterzarten (2019 - Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das untersuchte, mit dem Wohnteil und der darüber liegenden Hocheinfahrt zum ansteigenden Gelände orientierte Wohnstallgebäude befindet sich am Rand der Gemeinde Hinterzarten.
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Wohnstallhaus
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich im Kern um einen zweigeschossig abgezimmerten Wohn-Stall-Scheunenbau in Holzgerüstbauweise, der alle Funktionen unter einem gemeinsamen Dach zusammengefasst sind.
Dem Hauptgebäude zugeordnet ist ein am rückwärtigen Wohnteil angebauter Schuppen, eine vom Hauptgebäude abgesetzte Kapelle, ein ehemaliges Libdinghaus und eine im Talgrund stehende Mühle.

Die Kapelle ist massiv aufgemauert und über drei Fenstern belichtet; der Zugang erfolgt über die Westseite; das Dach verfügt über einen Dachreiter.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Dachform
    • Dachreiter
    • Satteldach
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Hauptgebäude
Das Dachwerk
Bei dem vorhandenen Dachwerk handelt es sich um ein Satteldach mit talseitigem Steilgiebel aus dem Jahre 1983 (a) und einem die bergseitige Hocheinfahrt eindeckenden Halbwalm. Der Verlauf des ursprünglich an der Talseite ausgeführten Vollwalmes ist durch die fächerförmig verlaufenden Rofen noch nachvollziehbar. Die bauzeitliche, ehemals von den heute noch erhaltenen Rofen getragene Dachhaut ist nicht mehr erhalten.
Unterstützt werden die Rofen von mehreren firstparallel verlaufenden Hölzern. Beginnend im First sind dies das Firsträhm, dem im 2. Dachgeschoss zwei Rofenunterzüge, im 1. Dachgeschoss zwei Stuhlrähme und auf der Höhe der Dachbalken zwei Rofenschwellen zuzuordnen sind. Im Bereich der rückwärtigen, weit nach unten reichenden Dachfläche sind bzw. waren zusätzlich noch ein weiterer Unterzug und ein Rähm einer vorgelagerten, zwischenzeitlich fehlenden Tragachse verbaut.
Im oberen Dachbereich, dem 1. und 2. Dachgeschoss, werden die Längshölzer durch sieben, zum Teil unterschiedlich ausgeführte Querbünde getragen. Über dem Wohnteil handelt es sich um abgesprengte Querbünde, die zur Entlastung des Firsträhmes mit einem stehenden Querbund im 2. Dachgeschoss kombiniert sind. In den verbleibenden Querachsen sind nur stehende Querbünde ausgeführt, wobei die Ständer unterschiedliche Längen besitzen.
Die Aussteifung des Traggerüstes in Quer- und Längsrichtung erfolgt durch verblattete Winkelhölzer. Die Aufreihung der drei abgesprengten Querbünde besitzt interessanterweise keine Längsaussteifung.

Das Obergeschoss
Im Wohnteil lassen sich im Kern zwei unterschiedlich breite Querzonen abgrenzen. Beginnend an der Erschließungstraufe, befinden sich in der breiten Zone zwei hintereinander liegende Raumeinheiten. Bezogen auf ihre ursprüngliche Nutzung sind dies die von unten, über einen Stubenkasten zugängliche und später unterteilte Stubenkammer sowie der daran angrenzende, ehemals nach unten offene Küchenraum. Den Abschluss bilden zwei nebeneinander liegende Kammern, von denen die innere Kammer in die schmale Flurzone reicht und von hier auch erschlossen ist. Die schmale Zone des Wohnteiles nimmt den über die gesamte Hausbreite reichenden Flur mit den zugehörigen Treppenläufen auf. Zum angrenzenden Ökonomiebereich ist der Flur durch eine geschlossene Wand abgeschottet.
Mit der auf den Flur folgenden Zone setzt der Ökonomieteil an. Angrenzend an den Wohnteil beginnt er mit dem nach unten offenen Raum der ehemaligen, die gesamte Gebäudebreite durchziehenden Dreschtenne.
Im Vergleich dazu sind bzw. waren die abschließenden drei Querzonen in zwei verschiedene Nutzungsbereiche unterteilt. So waren entlang der Erschließungstraufe drei Kammern aufgereiht. Erreichbar waren sie über eine am Flur beginnende Außengalerie.
Während sowohl die inneren Trennwände wie auch das Deckengebälk abgängig sind, haben sich im Zuge der Erschließungswand neben einzelnen Tür- und Fensteröffnungen auch noch bauzeitliche Wandaufbauten erhalten. Der verbleibende Grundriss hinter den Kammern diente als Heulager und war zur Dreschtenne offen.

Das Erdgeschoss
Die im Obergeschoss aufgezeigte Grundrissgliederung war auch im Erdgeschoss ausgeführt. Danach lagen innerhalb des Wohnteiles an der Erschließungstraufe die Stube, gefolgt von der Küche und den beiden Kammern, die zu einem späteren Zeitpunkt wohl zur eigenständigen Wohneinheit (Altenteil) umgebaut wurden. Im angetroffenen Zustand als Abstellkammer benutzt, wurde mit dem Anbau an der rückwärtigen Traufe ein Verbindungsgang abgetrennt.
An den Wohnteil schlossen sich in Firstrichtung die Dreschtenne und die erste von zwei durch die mittige Futtertenne getrennte Stallzone an. Anders als im Obergeschoss ist die abschließende Giebelwand der letzten Stallzone nahezu vollständig erhalten.
Eine besondere Beachtung verdient der rückwärtige Abschluss des Hofes. Danach ist die heutige Rückwand als ursprünglich interner Raumabschluss zu werten. Innerhalb des überdachten Gesamtvolumens stehend, war ihr nämlich ein relativ breiter, die gesamte Hauslänge durchziehender und überdachter Gang vorgelagert.
Ein vergleichbarer Vorraum ist in Anlehnung an die im Zuge der beiden Traufwände fehlenden Längsaussteifung auch entlang des rückwärtigen Giebels zu vermuten. Danach war der ehemalige Vollwalm weit nach unten abgeschleppt, bevor er im Jahre 1938 zum Steilgiebel umgebaut wurde und das im Jahre 1887 unter dem Walm eingebaute eiserne Mühlrad entfernt wurde.

Die Kapelle
Massiv aufgemauert ist die am Westgiebel zugängliche und über drei Fenster belichtete Kapelle. Darüber ist eine offenbar jüngere Dachkonstruktion des späten 19. Jahrhunderts mit Dachreiter abgezimmert. Im Dachraum befinden sich die Reste von Schüttböden, wobei wohl ältere Holzteile wiederverwendet sind.

Libding
Im Erdgeschoss massiv aufgemauert ist darauf ein einstöckiger Fachwerkbau abgezimmert. Den Abschluss bildet ein Satteldach mit beidseitigem Steilgiebel.
Sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss sind jeweils eine Wohneinheit mit Küche und Stube angelegt.
Die ursprüngliche Längenausdehnung des Gebäudes ist über die konstruktive Analyse des Dachwerkes ersichtlich. Danach war das Gebäude ursprünglich ca. 1,50 m kürzer.
Das tragende Gerüst bilden drei abgestrebte Querbünde, wobei die äußeren Bünde ursprünglich die verbretterten Giebel bildeten.
Innerhalb der rückwärtigen Dachfläche ist die ehemalige Anlage einer Gaube nachweisbar.

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