Wohnhaus
ID:
214233816119
/
Datum:
03.07.2013
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Marktplatz |
Hausnummer: | 6 |
Postleitzahl: | 74206 |
Stadt-Teilort: | Bad Wimpfen |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125007002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus, Apothekergasse 13 (74206 Bad Wimpfen)
Blauer Turm (74206 Bad Wimpfen, Burgviertel 9)
Wohnhaus, Corneliastraße 54 (74206 Bad Wimpfen)
Ehem. Bürgerspital, Hauptstraße 45 (74206 Bad Wimpfen)
Ehrenberghaus, Klostergasse 10 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Salzgasse 20 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Schwibbogen 2 (74206 Bad Wimpfen)
Blauer Turm (74206 Bad Wimpfen, Burgviertel 9)
Wohnhaus, Corneliastraße 54 (74206 Bad Wimpfen)
Ehem. Bürgerspital, Hauptstraße 45 (74206 Bad Wimpfen)
Ehrenberghaus, Klostergasse 10 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Salzgasse 20 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Schwibbogen 2 (74206 Bad Wimpfen)
Bauphasen
1. Bauphase:
(1265 - 1266)
(1265 - 1266)
Errichtung des Gebäudes (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht traufstänig am Marktplatz.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Haus ist platzseitig verputzt. Über ein romanisches Eingangsportal an der Nordseite gelangt man ins Erdgeschoss. Auf einem massiven Unterbau mit einem wohl nachträglichen Kellergewölbe ist ein mächtiges Eichengebälk mit Querschnitten von 35 x 35 cm verlegt. Über diesem Massivteil ist ein zweigeschossiges Ständergerüst abgezimmert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Grundriss: ca. 12,30 x 9,60 m; Mauerstärken bis ca. 1,30 m.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Flechtwerk
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
- Unterbaugerüst, einstöckig
- Dachgerüst, verstärkende Einbauten
- Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
- Unter-, Überzüge, Pfetten
Konstruktion/Material:
Der rechteckige, ca. 12,30 m lange und 9,60 m breite Baukörper weist z.T. noch die alten Mauerstärken bis ca. 1,30 m. Auf einem massiven Unterbau mit einem wohl nachträglichen Kellergewölbe ist ein mächtiges Eichengebälk mit Querschnitten von 35 x 35 cm verlegt. Die Deckenbalken sind quer gespannt und lagern an den Mauerinnenkanten auf einem ebenfalls eichenen Mauerholz. Insgesamt beträgt die Auflagerlänge der Balken ca. 35-38 cm. Auf den Balken ist ein kräftiger Dielenboden aufgelegt.
Über diesem Massivteil ist ein zweigeschossiges Ständergerüst angezimmert. Die Ständer der Außenwände stehen auf einem Schwellenkranz. Dieser liegt auf einer niedrigen Mauer, die wiederum auf der Mauerkrone des Unterbaus aufgemauert ist. Je 5 Ständer bilden das tragende Gerüst der Längswände, während innerhalb der Giebelseiten einschließlich der Eckständer 3 Ständer aufgestellt sind. Die Ständer der Traufwände greifen mit Zapfen in die durchlaufenden Rähmhölzer. Im Hausinneren ist im oberen Teil des Überbaus der Rest eines zentralen, aufwendig profilierten Ständers erhalten. Über eine kopfzonige Schale unterstützt er einen mittigen, ebenfalls reich profilierten Längsunterzug. Auf diesem Längsholz wie auch auf den beiden Traufrähmen ist ein Quergebälk aufgelegt. Die lichte Höhe von der Oberkante des Dielenbodens bis zur Unterkante der Balkenlage beträgt ca. 4,50 m.
Die zimmermannstechnische Ausbildung der Gerüstaussteifung ist nicht einheitlich ausgeführt. Im Rahmen der rückwärtigen Traufwand und wohl auch an der westlichen Giebelseite sind zwischen den Ständern wandhohe Streben eingebaut. Sie sind in die Schwelle gezapft und mit dem Rähmholz überblattet. Die Streben der Längswand überblatten eine annähernd in halber Wandhöhe eingebaute Riegelfolge. Die Riegel sind in die Ständer eingezapft, jedoch nicht durch Holznägel gesichert.
An der Markttraufe wurde eine völlig andere Art der Gerüstausteifung angewandt. Hier fixieren flach geneigte Winkelhölzer die Fuß- und Kopfbereiche der Gerüstständer. Soweit dies durch die Untersuchungen an der Innenseite und lückenhafte Befundöffnungen des Außenputzes bislang erkennbar ist, waren Kopf- und Fußbänder beidseitig angeblattet.
Im Hausinnern wurden bislang nur Hinweise auf eine kopfzonige Aussteifung erkannt. So handelte es sich z.B. an den Auflagerenden des mittigen Längsunterzuges beidseits um verblattete Kopfbänder, während die kopfzonigen Winkelhölzer am zentralen Ständer mit dem Unterzug verblattet und in den Ständer eingezapft waren.
Die gleiche Variation der Verbindungstechnik wurde für die mittige Querachse gewählt.
Durch die Anordnung der inneren Queraussteifung kommt den mittigen Ständern der Traufwände die Funktion von Bundständern zu, während die benachbarten Ständer eher als Zwischenständer anzusprechen sind. Diese Unterscheidung wird durch den ehemaligen Einbau von Geschossriegeln in Querrichtung unterstützt, welche ursprünglich zwischen den Bundständern und dem mittigen Ständer eingebaut waren. Auf den Riegeln lagerte ein in Längsrichtung verlaufendes Zwischengebälk. Das Gebälk ist heute noch z. T. vorhanden. Es ist beidseits gefast, wobei die Fasen unmittelbar vor der Riegelunterstützung enden. Am Gegenende lagern die Deckenbalken auf Riegeln innerhalb der Giebelwänden. Auch hier sind die auslaufenden Fasen vorhanden. Bemerkenswert ist, dass die Zwischendecke ohne jeglichen Verbund mit dem Gerüst eingebaut wurde. So liegen die ersten inneren Feldbalken unmittelbar neben den Riegeln in den Traufwänden. Dadurch, dass das Gebälk auf Sicht profiliert wurde, ist als ehemaliger Deckenaufbau lediglich ein Dielenbelag anzunehmen.
Von dem ältesten Wandaufbau haben sich hohe Flechtwerkfüllungen in den Giebelscheiben erhalten. Sorgfältige Nuten an den Rähmunterseiten sowie innerhalb des Querbundes lassen aber vermuten, dass ehemals Bretterwände vorhanden waren.
Am Ostgiebel wurde wohl schon in der ersten Hälfte des 16. Jh. ein Haus angebaut. Dadurch ist zu vermuten, dass in diesem Giebelbereich noch aufschlussreiche Befunde erhalten sind.
Wie schon angesprochen, ist auf den Längshölzern eine Querbalkenlage vorhanden. Auf dem mittigen Unterzug liegen die Balken lose auf; sie sind mit den Rähmhölzern verkämmt. An den abgesägten Balkenenden sind die Reste von Blattsassen erkennbar. Hier waren ursprünglich Sparren angeblattet. Innerhalb der neuen Dachkonstruktion sind 9 dieser Sparren wiederum als Sparren verwendet. Auf der Länge des Traufwandabschnitts, der durch die beiden Zwischenständer begrenzt wird, sind insgesamt 7 Dachbalken verlegt. Durch die vorhandenen Befunde an den Dachbalken, den wieder verwendeten Sparren wie auch durch die im neuen Dach erhaltenen Kehlbalken ist die zimmermannstechnische Ausbildung des alten Dachwerks eindeutig rekonstruierbar. Danach hat die ursprüngliche Dachneigung mindestens 48° Grad betragen. Die einzelnen Gebinde besaßen jeweils einen Kehl- und Hahnbalken sowie zwei senkrecht ansteigende Sparrenunterstützungshölzer. Diese Ausbildung trifft jedoch nur auf 5 von den 7 Dachgebinden zu. Beachtenswert ist, dass sie Dachbalken eine weitere senkrecht nach oben ansteigende Blattsasse besitzen. Hier wird jeweils ein Dachständer (sog. Kaiserstiel) vermutet, an den sich an beiden Giebelseiten ein dachhoher Walm anlehnt. Diese Vermutung wird durch weitere Befunde verstärkt. So fehlen den drei Dachbalkenvor den Giebelachsen die Blattsassen für die Sparrenunterstützungshölzer und die Giebeldachbalken besitzen im Abstand von ca. 1,20 m schräg eingehauene Holznägel, die als Hinweis für die ehemalige Aufnagelung der Walmhölzer gewertet werden.
Alle beim Bau des Hauses verwendeten Hölzer sind aus Eichenholz.
Über diesem Massivteil ist ein zweigeschossiges Ständergerüst angezimmert. Die Ständer der Außenwände stehen auf einem Schwellenkranz. Dieser liegt auf einer niedrigen Mauer, die wiederum auf der Mauerkrone des Unterbaus aufgemauert ist. Je 5 Ständer bilden das tragende Gerüst der Längswände, während innerhalb der Giebelseiten einschließlich der Eckständer 3 Ständer aufgestellt sind. Die Ständer der Traufwände greifen mit Zapfen in die durchlaufenden Rähmhölzer. Im Hausinneren ist im oberen Teil des Überbaus der Rest eines zentralen, aufwendig profilierten Ständers erhalten. Über eine kopfzonige Schale unterstützt er einen mittigen, ebenfalls reich profilierten Längsunterzug. Auf diesem Längsholz wie auch auf den beiden Traufrähmen ist ein Quergebälk aufgelegt. Die lichte Höhe von der Oberkante des Dielenbodens bis zur Unterkante der Balkenlage beträgt ca. 4,50 m.
Die zimmermannstechnische Ausbildung der Gerüstaussteifung ist nicht einheitlich ausgeführt. Im Rahmen der rückwärtigen Traufwand und wohl auch an der westlichen Giebelseite sind zwischen den Ständern wandhohe Streben eingebaut. Sie sind in die Schwelle gezapft und mit dem Rähmholz überblattet. Die Streben der Längswand überblatten eine annähernd in halber Wandhöhe eingebaute Riegelfolge. Die Riegel sind in die Ständer eingezapft, jedoch nicht durch Holznägel gesichert.
An der Markttraufe wurde eine völlig andere Art der Gerüstausteifung angewandt. Hier fixieren flach geneigte Winkelhölzer die Fuß- und Kopfbereiche der Gerüstständer. Soweit dies durch die Untersuchungen an der Innenseite und lückenhafte Befundöffnungen des Außenputzes bislang erkennbar ist, waren Kopf- und Fußbänder beidseitig angeblattet.
Im Hausinnern wurden bislang nur Hinweise auf eine kopfzonige Aussteifung erkannt. So handelte es sich z.B. an den Auflagerenden des mittigen Längsunterzuges beidseits um verblattete Kopfbänder, während die kopfzonigen Winkelhölzer am zentralen Ständer mit dem Unterzug verblattet und in den Ständer eingezapft waren.
Die gleiche Variation der Verbindungstechnik wurde für die mittige Querachse gewählt.
Durch die Anordnung der inneren Queraussteifung kommt den mittigen Ständern der Traufwände die Funktion von Bundständern zu, während die benachbarten Ständer eher als Zwischenständer anzusprechen sind. Diese Unterscheidung wird durch den ehemaligen Einbau von Geschossriegeln in Querrichtung unterstützt, welche ursprünglich zwischen den Bundständern und dem mittigen Ständer eingebaut waren. Auf den Riegeln lagerte ein in Längsrichtung verlaufendes Zwischengebälk. Das Gebälk ist heute noch z. T. vorhanden. Es ist beidseits gefast, wobei die Fasen unmittelbar vor der Riegelunterstützung enden. Am Gegenende lagern die Deckenbalken auf Riegeln innerhalb der Giebelwänden. Auch hier sind die auslaufenden Fasen vorhanden. Bemerkenswert ist, dass die Zwischendecke ohne jeglichen Verbund mit dem Gerüst eingebaut wurde. So liegen die ersten inneren Feldbalken unmittelbar neben den Riegeln in den Traufwänden. Dadurch, dass das Gebälk auf Sicht profiliert wurde, ist als ehemaliger Deckenaufbau lediglich ein Dielenbelag anzunehmen.
Von dem ältesten Wandaufbau haben sich hohe Flechtwerkfüllungen in den Giebelscheiben erhalten. Sorgfältige Nuten an den Rähmunterseiten sowie innerhalb des Querbundes lassen aber vermuten, dass ehemals Bretterwände vorhanden waren.
Am Ostgiebel wurde wohl schon in der ersten Hälfte des 16. Jh. ein Haus angebaut. Dadurch ist zu vermuten, dass in diesem Giebelbereich noch aufschlussreiche Befunde erhalten sind.
Wie schon angesprochen, ist auf den Längshölzern eine Querbalkenlage vorhanden. Auf dem mittigen Unterzug liegen die Balken lose auf; sie sind mit den Rähmhölzern verkämmt. An den abgesägten Balkenenden sind die Reste von Blattsassen erkennbar. Hier waren ursprünglich Sparren angeblattet. Innerhalb der neuen Dachkonstruktion sind 9 dieser Sparren wiederum als Sparren verwendet. Auf der Länge des Traufwandabschnitts, der durch die beiden Zwischenständer begrenzt wird, sind insgesamt 7 Dachbalken verlegt. Durch die vorhandenen Befunde an den Dachbalken, den wieder verwendeten Sparren wie auch durch die im neuen Dach erhaltenen Kehlbalken ist die zimmermannstechnische Ausbildung des alten Dachwerks eindeutig rekonstruierbar. Danach hat die ursprüngliche Dachneigung mindestens 48° Grad betragen. Die einzelnen Gebinde besaßen jeweils einen Kehl- und Hahnbalken sowie zwei senkrecht ansteigende Sparrenunterstützungshölzer. Diese Ausbildung trifft jedoch nur auf 5 von den 7 Dachgebinden zu. Beachtenswert ist, dass sie Dachbalken eine weitere senkrecht nach oben ansteigende Blattsasse besitzen. Hier wird jeweils ein Dachständer (sog. Kaiserstiel) vermutet, an den sich an beiden Giebelseiten ein dachhoher Walm anlehnt. Diese Vermutung wird durch weitere Befunde verstärkt. So fehlen den drei Dachbalkenvor den Giebelachsen die Blattsassen für die Sparrenunterstützungshölzer und die Giebeldachbalken besitzen im Abstand von ca. 1,20 m schräg eingehauene Holznägel, die als Hinweis für die ehemalige Aufnagelung der Walmhölzer gewertet werden.
Alle beim Bau des Hauses verwendeten Hölzer sind aus Eichenholz.