Großer Kursaal
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Königsplatz |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 70372 |
Stadt-Teilort: | Stuttgart |
|
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Stuttgart (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8111000002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 63, Marktstraße 63 (70372 Stuttgart - Bad Cannstatt)
Fachwerkhaus, Brählesgasse 21 (70372 Stuttgart)
Altes Bezirksrathaus, Rathaus, Marktplatz 2 (70372 Stuttgart)
Wohngebäude (70372 Stuttgart, Spreuergasse 6)
Subtropenterrassen, Wilhelma (Stuttgart)
Wilhelmatheater (70376 Stuttgart, Wilhelma 9)
Bauphasen
An der Stelle des Kursaals stand zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine kleine Ölmühle, die von dem Wasser der Mineralquellen betrieben wurde, deren gleichbleibende Temperatur von 18,3 °C auch den Winterbetrieb ermöglichte. Diese Quelle wurde im Jahr 1773 auf herrschaftliche Kosten durch Bergleute erbohrt, da man dort ein ergiebiges Kochsalzlager vermutete. Mit den Jahren erhielt diese Quelle einen bedeutenden Ruf als Heilquelle, so dass die Anlage von Spazierwegen und besonderen Bequemlichkeiten für die wachsende Zahl der Kurgäste nötig wurde.
Schon im Juli 1815 berichtete der Oberamtmann Eckard von Cannstatt an den König über „einige polizeiwidrige Gegenstände bei der königlichen Mineralquelle am Sulzer-Rain.”
Nikolaus von Thouret (damals noch Hofbaumeister) erhält auf diesen Bericht den Befehl, umgehend die dringlichsten Verbesserungen vorzunehmen und die so nötige Bedürfnisanstalt einzurichten, die an die Ölmühle angebaut werden müsse.
Im Jahr 1819, nachdem die Quelle teilweise ausgeblieben war und neu gefaßt werden mußte, wurde von Thouret ein Rindenpavillon mit Strohdach neben der Ölmühle erstellt. Zwölf mit Rinde verkleidete Säulen mit einer Andeutung ionischer Kapitelle aus Rundhölzern trugen Gesims und Strohdach über einer kreisrunden Brunnenschale. Dieser Pavillon war der unmittelbare Vorläufer des späteren Kursaals.
Mit der Gründung des Brunnenvereins am 16. April 1821 begann schließlich eine gezielte Entwicklung der Brunnenanlage. Als Aufgabe des Vereins wurden die Herstellung einer Verbindung für Fußgänger und Fahrer von der Stadt zum Sulzerrain sowie die Vergrößerung des Platzes um die Quelle und die Beseitigung der Ölmühle bezeichnet und dazu wurde um freiwillige Beiträge gebeten. Ende 1821 wurde die Ölmühle samt den umliegenden
Krautgärten aufgekauft und abgebrochen.
Die wichtigste Aufgabe für die Erschließung der Brunnenanlage war zunächst ihre zweckmäßige Verbindung mit dem Stadtkern. Thouret plante daher zunächst die breite Alleenanlage. Sie lag ursprünglich axial zum Mittelbau des Großen Kursaals und war
einst mit Platanen besetzt. Der Glanzpunkt der Brunnenanlage bildet bis heute noch der
Große Kursaal mit seinen Anlagen. Ein erster Entwurf Thourets für den Kursaal von 1821 liegt noch vor. Jedoch wurde das Gebäude in einigen Punkten anders ausgeführt als auf diesem Plan ersichtlich.
Der Große Kursaal wurde zwischen 1825 und 1841 durch Nikolaus von Thouret als langgestreckter eingeschossiger Saalbau mit rund 66 m Länge und einschließlich des Hauptgesimses 7 m Höhe geplant und erbaut. Der Saal wird im Äußeren wie im Inneren durch eine strenge Lisenenarchitektur gegliedert. Diese Architektur wird nach außen in der Mitte durch einen halbkreisförmigen offenen Säulenvorbau (Rotunde) unterbrochen, dessen Achse von der ursprünglichen Allee aufgenommen wurde.
(1821)
baulichen Anlagen konzipiert und mehrheitlich durch private Spenden finanziert.
(1824)
(1825 - 1826)
(1834)
(1835)
(1837)
(1838)
Hüttenverwaltung in Königsbronn beziehen.
(1841)
des Kursaals beendet wurden: „Malerey des Promenadensaales ganz vollendet, Nebencabinette tapeziert und mit Fayence-Öfen versehen, Fenster-Vorhänge angebracht ...”. 1847 stellte der Stuttgarter Schriftsteller Hartmann fest, dass der „prächtige Cursaal im pompejanischen Style” nunmehr in seinem Inneren fertig sei und von nun an bei unfreundlicher Witterung „als Surrogat für die Bewegung im Freien” dienen könne. Der Saal war in der Art einer luftigen Laube ausgemalt. Die Felder zwischen den Pilastern schmückten Darstellungen von dreizehn, hauptsächlich württembergischen Bädern. Die Decken des Saales und der beiden Vorräume waren ganz im klassizistischen Geist mit Kassetten
geschmückt, die nach Thourets Entwürfen der Hofstukkateur Fosetta angefertigt hatte.
(1853)
(1881)
(1889)
(1890)
unterteilt und der mittige Haupteingang des Saales abgeändert. Außerdem wurde der Bergabhang zum Brunnenhof neu gefasst und befestigt und schließlich wurde ein hölzerner Wandelgang auf der östlichen Seite (Rückseite) des Kursaals erbaut.
(1910)
(1914 - 1921)
(1928)
(1943)
(1946 - 1948)
(1948 - 1949)
Über die tatsächlich durchgeführten Instandsetzungsmaßnahmen liegen leider keine Pläne und Angaben vor, jedoch lassen sich aus einem Kostenanschlag folgende Maßnahmen ableiten.
Vorrangige Arbeiten:
- Umdeckung der Dachfläche
- Instandsetzung der Dachkonstruktion
- Gipserarbeiten (Deckenputz 600 qm, Stuckgesimse 255 m,
Wandputz, Stuckarbeiten wie Rosetten, Kapitelle)
- Maurerarbeiten
- Steinhauerarbeiten (14 Fensterbänke)
- Glaserarbeiten (14 Rekordfenster, 2 Türen, 1 halbrunde Glaswand, 1 rundes Fenster, 2 einfache Fenster, eine 2flüglige Eingangstüre, 1 Notausgangstüre hinter Bühne)
- Schreinerarbeiten (eine 2flüglige Ausgangstüre zum Brunnenhof, 2 Türen zu Nebenräumen, neuer Eichen-Parkettboden in Würfelform)
Weitere, nachrangige Arbeiten:
- Abwaschen und Ablaugen von Decken und Friesen 400 qm
- Leimfarbe auf Decke 380 qm
- Wandfriese mit Mineralfarbe 180 qm
- Lisenen und Wandflächen abwaschen, ablaugen, grundieren, spachteln und 3maliger Ölfarbanstrich 520 qm
- 3maliger Ölfarbanstrich auf Fenster 940 qm
- Ziehen von Verzierungsstrichen 300 lfm
- farbige Behandlung der Kapitelle 42 Stück
- 16 Marmorfenstersimse
- Entlüftungskanäle im Dachraum
Am 03. September 1949 fand die feierliche Einweihung des instandgesetzten Großen Kursaals statt.
(1952)
(1958 - 1962)
(1976 - 1978)
heutigen Beleuchtungskörper (Kronleuchter und Wandleuchter) sowie die Lautsprecheranlage installiert.
(1981)
(2007 - 2010)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische und restauratorische Untersuchung, Bauaufnahme
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
- Kurhaus
haben. Den einzigen architektonischen Schmuck bildet ansonsten ein rundumlaufender Triglyphenfries mit Tropfenleiste, dessen Metopen mit Reliefs verziert sind.
Zonierung:
Marienbad, Niedernau, Rippoldsau, Liebenzell, Baden-Baden und Wildbad. Diese Wandmalereien wurden im Jahr 1889 in Landschaftsbilder umgeändert. Nach Teilzerstörungen im Zweiten Weltkrieg und Instandsetzungsmaßnahmen in der Mitte des 20. Jh. gingen diese Malereien weitestgehend verloren.
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Decken
- Balkendecke
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- Portikus
- Steinbau Mauerwerk
- Werkstein