Jägerhof
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Jägerhof |
Hausnummer: | 2 |
Postleitzahl: | 74782 |
Stadt-Teilort: | Neckarwestheim |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125066004 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Handwerkerwohnhaus mit kleiner Schmiede (74382 Neckarwestheim, Heilbronnerstraße 33)
Bauphasen
Der Jägerhof geht im Kern auf eine spätmittelalterliche Bebauung zurück, deren ursprüngliche Nutzung bislang unklar bleiben muss. Aus dem 15. Jahrhundert dürften die ältesten Bestandteile des Gebäudes stammen, im 16. Jahrhundert wurde das Gebäude neu erbaut und dabei auch der Keller vergrößert. Um 1600 muss das Gebäude ganz oder zumindest teilweise abgegangen sein, als die östliche Scheune über der Kelleraußenwand errichtet wurde. Nach 1607 wurde es mit einer Erdgeschosshalle wieder errichtet; möglicherweise als Küferei. Ab 1738 kam der Jägerhof in den Besitz der Förster- und Jägerfamilie Binder, welche über mehrere Generationen das Haus bewohnt. In dieser Zeit dürfte auch die Bezeichnung Jägerhof aufgekommen sein. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Jägerhof erneut umgebaut. In dieser Zeit wurden vermutlich die gesamten Fachwerkbestandteile im Erdgeschoss sowie das Obergeschoss und Dachtragwerk errichtet. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kam das bedeutende Anwesen in den Besitz der Familie Kayser, welche es bis zuletzt landwirtschaftlich nutzte.
(1400 - 1499)
Beim westlichen Abschnitt des Gewölbekellers handelt es sich um den ältesten noch erhaltenen Bestandteil des heutigen Jägerhofs. Dieser Gewölbekeller dürfte ursprünglich zu einem kleineren, annähernd quadratischen Gebäude gehört haben, welches sich in seiner Gebäudeflucht an der Parzellengrenze orientierte.
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
(1500 - 1599)
Wohl im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde das Grundstück des heutigen Jägerhofs neu überbaut. Dabei wurde ein längerer Baukörper errichtet, welcher von der alten Baulinie des 1. Vorgängerbaus leicht abwich und sich im Osten möglicherweise an einem Bestandsgebäude (Scheune) orientierte. Entlang dieser östlichen Wandflucht wurde die Parzelle später geteilt.
(1608 - 1660)
Noch vor 1607i scheint die aufgehende Bebauung abgegangen zu sein. Ein ursprünglich östlich stehendes Scheunengebäude wurde nämlich laut Inschrift im eichenen Eckständer 1607 errichtet und teilweise über dem östlichen Kellerabschnitt des Jägerhofs erbaut.
Von dieser Scheune konnte sich leider nur noch der datierte Eckständer erhalten, welcher noch heute an seiner ursprünglichen Position, jedoch an einer neuen Scheune steht.
Nachdem die Scheune 1607 errichtet wurde, wurde auch der Jägerhof wieder aufgebaut, musste allerdings mit seiner östlichen Außenwand zurückweichen. Daher wurden im Keller auch die beiden mächtigen Stützen zur Abfangung der östlichen Giebelwand eingestellt.
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1740 - 1759)
Ab 1738 (a) kommt Johann Wolfgang Binder, Liebensteinischer Förster in den Besitz des Gebäudes. Aus dieser Zeit dürfte auch der Name Jägerhof errühren.
Wohl wenige Jahre nachdem Johann Wolfgang Binder das Gebäude erworben hatte, erfolgte eine umfangreiche Erneuerung des Wohnhauses. Es kann davon ausgegangen werden, dass sämtlich Fachwerkbestandteile des heutigen Jägerhofes aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammen und das Gebäude somit in diesen Jahren seine heutige Gestalt erhielt.
In der Erdgeschosshalle wurden Ställe abgeteilt, das Obergeschoss entstand mit seiner Längsmittelflurerschließung völlig neu ebenso wie das gesamt Dachtragwerk.
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
- Wohnhaus
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
(1890 - 1905)
(1923 - 1924)
(1976 - 1977)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauaufnahme, bauhistorische Kurzuntersuchung und archivalische Forschungen
Beschreibung
Der Jägerhof wird durch eine kleine Stichstraße erschlossen, welche ursprünglich Teil der Hauptstraße war und erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts den Namen Jägerhof erhielt.
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Zonierung:
große Raumhöhen, wobei die heutige Binnenstruktur nachträglich eingebaut wurde. Ursprünglich ist hier von einer Erdgeschosshalle auszugehen. Im Obergeschoss befinden sich die Wohn- und Schlafräume sowie die Küche, welche über einen Längsmittelflur erschlossen werden. Die südlichen Wohnräume sind durch eine Enfilade miteinander verbunden.
Im ersten Dachgeschoss zeigt sich erneut ein Längsmittelflur, der die gesamte Hauslänge durchzieht. Hier sind ebenfalls beidseitige Räume (evtl. ehemalige Knechtskammern) angegliedert.
Im zweiten und dritten Dachgeschoss befinden sich jeweils durchgängige Dachräume, die als Lagerräume gedient haben dürften.
Konstruktionen
- Verwendete Materialien
- Holz
- Stein
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Decken
- Balkendecke
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Treppen
- bemerkenswerte Türen
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- besondere Bodenbeläge
- Gestaltungselemente
- Zierglieder im Steinbau
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bruchstein/Wacken
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)