Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus, sog. Pfaff-Judas-Haus

ID: 321311079173  /  Datum: 09.11.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Brüdergasse
Hausnummer: 27
Postleitzahl: 74532
Stadt-Teilort: Schwäbisch Hall

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127076049
Flurstücknummer: 658
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12345

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Dendrochronologische Untersuchungen des Dachstuhls datieren den Bau auf 1395/96 (d). Das ehemals freiliegende Fachwerk des Rückgiebels mit den verblatteten Steigbändern, die im Hohenlohnischen und Mittelfränkischen bis um 1450 auftreten, weisen ebenfalls auf diese Entstehungszeit. In regelmässigen Intervallen waren grössere Reparaturen erforderlich. Die Raumdisposition dürfte in den meisten Geschossen das Ergebnis von Umbauten im 17. und 18. Jahrhundert sein. 1684 fand eine umfangreiche Hausreparatur statt, bei der viele Fachwerkfelder mit Ziegeln neu ausgefacht und eine Feuerwand erstellt wurden. In diesem Jahr wurde vermutlich auch erst das zweite Obergeschoss zu einer beheizbaren Wohnung ausgebaut. 1689 wurde das Fachwerk vermutlich des Westgiebels vollständig erneuert und eine Dachkammer eingebaut. Bis um 1700 war das Gebäude Pfarrhaus der Johanniterkirche St. Johann. 1863 richtete die Hospitalverwaltung, die das Haus und den dahinter liegenden Garten erworben hatte, eine Kleinkinderschule, die sogenannte Paulinenschule, im Haus ein, die bis 1888 betrieben wurde. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg wurden die alten Aborte auf der Rückseite des Hauses abgebrochen und durch moderne Etagentoiletten mit Wasserspülung ersetzt. Nach dem Abbruch des angebauten Kleinhauses im Jahre 1955 wurde der Giebel des Wohnhauses instandgesetzt.


1. Bauphase:
(1395 - 1396)
(d), Datierung des Dachwerks
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1600 - 1800)
diverse Umbauten
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Pfarrhaus

3. Bauphase:
(1684)
(a), umfangreiche Hausreparatur und vermutlich Ausbau des zweiten Obergeschosses zu beheiztem Wohnraum
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Pfarrhaus

4. Bauphase:
(1689)
(a), vollständige Erneuerung vermutlich des Westgiebels
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Pfarrhaus

5. Bauphase:
(1863 - 1888)
(a), Einrichtung einer Kleinkinderschule
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten

6. Bauphase:
(1945 - 1950)
(a), unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg Abbruch der alten Aborte und Ersatz durch moderne Etagen-WCs mit Wasserspülung
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1955)
(a), Instandsetzung des Westgiebels
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht von Nordwesten, Juni 2007 (Foto: Dietmar Hencke (StadtA SHA Server Häuserlexikon) / Wohnhaus, sog. Pfaff-Judas-Haus in 74532 Schwäbisch Hall
Ansicht von Nordosten, 1977 (Foto: StadtA SHA FS 02790b) / Wohnhaus, sog. Pfaff-Judas-Haus in 74532 Schwäbisch Hall

Zugeordnete Dokumentationen

  • Michael Kamp: Gebäude und ihre Geschichte - archivalische Hausforschung und ihre Geschichte, Beispiel: Das Wohnhaus Brüdergasse 27 in Schwäbisch Hall. (Artikel aus: Arbeitskreis für Hausforschung Baden-Württemberg (Hrsg.): Südwestdeutsche Beiträge zur historischen Bauforschung, Band I, Freiburg i. Br. 1992, S.103-113.)

Beschreibung

Umgebung, Lage:
exponiert am Übergang von der Brüdergasse in die Lange Straße, der Hauptstrasse der Katharinenvorstadt gelegen
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
stattliches, dreigeschossiges Gebäude mit steilem Halbwalmdach über quadratischem Grundriss
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Erdgeschoss beherbergte früher eine Stallung, heute ist es in drei Räume mit Treppenhaus und Stichflur zum südlich angebauten Abtritt unterteilt. Die beiden Fachwerkgeschosse darüber sind etwa zweischiffig und zweizonig gegliedert. Die Treppenaufgänge befinden sich je in der Südostecke des Hauses. Im ersten Obergeschoss ist im Nordwesten eine Wohnstube erhalten. Eine kleinere Bohlenstube gab es wohl ursprünglich auch im zweiten Obergeschoss im Südwesten. Im Dachgeschoss sind zwei Dachkammern eingebaut.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude ist mit einiger Originalsubstanz und historischer Bausubstanz aus den Umbauphasen gut erhalten. Es wurde erst in jüngerer Vergangenheit saniert.
Bestand/Ausstattung:
Im ersten Obergeschoss hat sich eine Wohnstube mit segmentbogiger, geschnitzter Bohlen-Balkendecke aus dem späten 15. Jahrhundert gut erhalten.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Verwendete Materialien
    • Holz
    • Stein
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Backstein/Lehmziegel
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
Konstruktion/Material:
Über einem etwas niedrigeren, gemauerten Erdgeschoss und einem gewölbten Keller erheben sich zwei Obergeschosse in Fachwerkkonstruktion, das oberste traufseitig jeweils mit kräftigen Vorstößen. Darüber befindet sich ein Halbwalmdach.

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