Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Altes Schloss

ID: 351316039155  /  Datum: 06.06.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Schillerplatz
Hausnummer: 6
Postleitzahl: 70173
Stadt-Teilort: Stuttgart

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Stuttgart (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8111000050
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Altes Schloss wurde zwischen 1553 und 1570 an Stelle einer älteren Burganlage errichtet. Mit dem Neubau des Neuen Schlosses in der Mitte des 18. Jahrhunderts verlor das Alte Schloss allmählich an Bedeutung. 1931 brannte die Dürnitz weitestgehend aus. Der Wiederaufbau wurde durch Paul Schmitthenner geleitet. 1943/44 wurde die Dürnitz erneut bei Fliegerangriffen zerstört; zudem erlitten die Arkadenflügel teils erhebliche Schäden. Ab 1946 wurde das Alte Schloss bis in die 1970er Jahre hinein wieder aufgebaut.


1. Bauphase:
(1292 - 1312)
Erbauung einer Burganlage 1292-1312 (a, d)
Unter der Herrschaft von Graf Eberhard I. (der Erlauchte) von Württemberg (* 1265 / † 1325) wurde zwischen 1292 und 1312 eine massive Burganlage errichtet, deren bauliche Überreste bei archäologischen Untersuchungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts in den Fundamenten der heutigen Schlossanlage nachgewiesen werden konnten. Eberhard I. von Württemberg ersetzte die Zweiheit Württemberg und Beutelsbach, mit dem bis dato namengebenden Burgsitz bei Stuttgart-Rotenberg durch die werdende Residenzstadt Stuttgart.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Burg, allgemein

2. Bauphase:
(1553 - 1570)
Umbau der Burganlage zum Schloss 1553-1570 (a)
Unter Herzog Christoph von Württemberg (* 1515 / † 1568) wurde mit dem Umbau der einstigen Wasserburg zum Schloss im Jahr 1553 begonnen. Zunächst wurde durch den damaligen württembergischen Baumeister Aberlin Tretsch der Dürnitzbau umgestaltet; dabei wurde das alte Dach abgebrochen und das Gebäude um ein Geschoss erhöht. Nach Abschluss der Arbeiten am Dürnitzbau 1557 wurde der Anbau an der südöstlichen Außenseite, das sog. Archiv (1558) erstellt. Es folgten die Neubaumaßnahmen des nördlichen und westlichen Arkadenflügels sowie der Reittreppe (1559). 1562 wurde die Schlosskirche geweiht. Erst 1572 folgte die Errichtung des Westturms, 1578 die des Ostturms.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Schloss

3. Bauphase:
(1618 - 1648)
Während des 30jährigen Krieges wurde das Alte Schloss geplündert und als Herzog Eberhard III. im Jahr 1638 nach Stuttgart zurückkehrte, fand er es so verwüstet, dass er es vorerst überhaupt
nicht beziehen konnte.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1686 - 1687)
Durch den herzoglichen Baumeister Mathias Weiß wurden 1687 (i) der Südturm sowie der Erker beim Ostturm erbaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1735 - 1775)
Die Bauarbeiten im 18. Jahrhundert bezogen sich überwiegend auf Reparaturen. Vor allem machte die wasserdichte Abdeckung der Terrasse über dem Archivbau immer wieder zu schaffen. Im Jahr 1735 lieferte der Oberbaumeister Leopoldo Retti Pläne für Veränderungen
im Innern des Schlosses. 1738 musste die Schlosskirche repariert werden, weil höchste Gefahr im Verzug wäre. Auch sollte über das schadhafte Bauwesen am Schloss „in und um
die sogenannte Altane und übrige schadhafte Zimmer” berichtet werden. Schon 1736 hatte daher Herzog Karl Alexander von Württemberg eine durchgreifende Umgestaltung vor allem des von der fürstlichen Familie bewohnten Stockwerks bei der Altane im alten Bau beschlossen.
Durch die Erbauung des Neuen Schlosses ab 1746 wurden die zunächst angedachten umfangreichen Umbaumaßnahmen am Alten Schloss eingestellt. Fortan wurden nur noch kleine Eingriffe und Umbauten vorgenommen. 1775 wurde durch F. H. Fischer im Westflügel die katholische Hofkapelle eingebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1820 - 1842)
Durch den Reichsdeputationshauptschluss wurden zahlreiche kleinere Territorien Württemberg zugeordnet. Zugleich wurde das Herzogtum Württemberg 1805/06 durch Napoleon zum Königreich erhoben. Dieser Aufstieg hatte auch Konsequenzen für das
Alte Schloss: das Land besaß nun etwa den doppelten Umfang und entsprechend angestiegen war der jetzt königliche Hofstaat. In der Schlosskirche wurde zunächst die Bibliothek des säkularisierten Stiftes Weingarten untergebracht; 1820 zog die Hofapotheke hier ein. Im Alten Schloss wurden weitere Beamtenwohnungen eingerichtet. 1842 wurden die beiden, das Erscheinungsbild der Nordfront prägenden Küchenkamine abgebrochen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1931 - 1935)
Die bis dahin größte Katastrophe in der Geschichte des Alten Schlosses ereignete sich am 21. Dezember 1931. Ein Großfeuer, das über 42 Stunden lang wütete, zerstörte den ältesten Teil des Schlosses, die Dürnitz, und die beiden sie flankierenden Türme. Trotz der schwierigen ökonomischen Lage mitten in der Weltwirtschaftskrise stand die Wiederherstellung der einstigen Residenz der württembergischen Herzöge und damit des identifikatorischen Mittelpunktes des alten Württembergs außer Frage.
Bei einem architektonischen Wettbewerb zum Wiederaufbau der Dürnitz wurden 1932 zwei zweite Preise vergeben, einer davon an Professor Paul Schmitthenner, der andere an den Regierungsbaumeister Kicherer.
Paul Schmitthenner wurde mit der Ausführung beauftragt. Anlässlich der Überarbeitung aller Dachflächen über das ursprüngliche Programm des Wettbewerbs hinaus und mit der Entfernung aller Wohnungen und Büroräume des Polizeipräsidiums wurden auch die Dachräume der Arkadenflügel zum Schillerplatz hin durch Schmitthenner neu gestaltet. In Fachwerk mit rohen Ziegeln, in weiß geschlämmten Ziegelwänden oder Naturholzvertäfelungen, mit Terrakottaböden, Solnhofener Platten, Holzbalkendecken oder
weiß-grau abgesetzten Wandflächen gestaltete Schmitthenner den Innenausbau offensichtlich ganz eigenständig in dem für ihn typischen Materialkanon und Formenrepertoire.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1943 - 1944)
In Folge des Zweiten Weltkriegs brannte bereits 1943 nach einem Fliegerangriff das Dach über der Schlosskirche ab, welches später durch ein Notdach geflickt wurde. Am 01. März 1944 und erneut am 26. Juli 1944 wurde das Alte Schloss bei Fliegerangriffen stark beschädigt. Dabei wurde die noch nicht gänzlich wiederhergestellte Dürnitz sowie der nördliche Teil der Arkadengalerien im Hof weitestgehend vernichtet. Die übrigen Flügel zum Schillerplatz hin waren teils nur mit dem Verlust des Daches davongekommen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1946 - 1971)
Wiederaufbau des Alten Schlosses
Zunächst wurden 1946 Bestandspläne des zerstörten Schlosses angefertigt. Geplant wurden zugleich Notüberdachungen für die wichtigsten Bereiche wie etwa den Gewölbekeller unter der Dürnitz und die Schlosskirche. Oberbaurat Kiefner erachtete ein Notdach über der Schlosskirche jedoch nicht für sinnvoll und riet gleich zur Errichtung eines endgültigen Daches; so äußerte er sich am 20. Mai 1947 in einem Schreiben wie folgt: „Es sind noch
Reste der Dachkonstruktion vorhanden, die wieder verwendet werden können. Namentlich besteht noch ein Teil der Fachwerkswände der Dachhalle [im Südwestflügel]”. Außerdem
führt er in einem Kostenanschlag folgende Maurerarbeiten auf: „Ausriegelung der Felder in der Dachhalle mit dünnen Handstrichziegeln in Mustern nach Angabe”. Am 20. September
1947 sind die Vorarbeiten am Dachstock des Westflügels durchgeführt; die Ergänzungen des Uhrturms sind in Arbeit.
Nachdem Schmitthenner im Dezember 1945 sein Resthonorar für den Wiederaufbau der 1930er Jahre einforderte, trat er beim Nachkriegswiederaufbau zunächst nicht in Erscheinung. Erst 1956 wird für den Wiederaufbau der Dürnitz erneut Professor Schmitthenner beauftragt. Paul Schmitthenner legte 1958/60 Entwürfe für die Instandsetzung vor, bis schließlich 1963 mit den Arbeiten an der Dürnitz begonnen wurde. Als es 1968 zu Streitigkeiten bezüglich der Ausstellungsmöblierung kam, löste Schmitthenner seinen Vertrag vor Fertigstellung des Innenausbaus auf. Die restlichen Arbeiten wurden bis 1971 unter der Leitung des staatlichen Hochbauamtes und des neuen Direktors Siegfried Junghans ausgeführt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht des Alten Schlosses von Norden (2008) / Altes Schloss in 70173 Stuttgart, Stuttgart-Mitte
Schlosshof mit Blick auf die Altane im 2. Obergeschoss und den westlichen Arkadenflügel (2008) / Altes Schloss in 70173 Stuttgart, Stuttgart-Mitte

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung der Arkadenflügel im 2. OG und 1. DG

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Alte Schloss befindet sich im Zentrum Stuttgarts. Es ist umgeben von dem nördlich angrenzenden Schlossplatz, dem östlichen Karlsplatz und dem Schillerplatz im Westen. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Stuttgarter Stiftskirche und das in der Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Neue Schloss.
Lagedetail:
  • Schlossanlage
    • allgemein
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Schloss
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Beim Alten Schloss handelt es sich um eine Vierflügelanlage. Rückgrat bildet das fünfgeschossige Haupthaus, die sog. Dürnitz im Südosten. Richtung Westen erstrecken sich die drei, jeweils dreigeschossigen Arkadenflügel, die den Schlosshof umgeben. Die Ost-,
Süd- und Westecken werden jeweils durch massige Rundtürme akzentuiert.
Der Südwestflügel wird größtenteils durch die Schlosskirche ausgefüllt. In allen drei Geschossen sind den Hofflügeln Arkadengänge mit Kreuzrippengewölben auf korinthisierenden Säulen vorgeblendet, die dem höfischen Zeremoniell und der Erschließung der Wohnräume dienten. Damit wurde das von der italienischen
Frührenaissance übernommene Motiv der Arkade aufgenommen und in einer der spätgotischen Bauhüttentradition verpflichteten, eigenen Weise umformuliert. Die Arkadenflügel sind in der Dachzone in regelmäßigem Rhythmus durch pagodenhafte
Pavillons bzw. Dachhäuser gegliedert. Bemerkenswert ist ferner die Reittreppe, die sich im Schlosshof an die nordwestliche Längsseite der Dürnitz anlagert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Außenmauerwerk in den Vollgeschossen der Arkadenflügel dürfte noch größtenteils auf die Erbauungszeit (16. Jh.) zurückgehen. Die Dachgeschosszonen sowie die Dürnitz wurden hingegen durch einen Brand im Jahr 1931 bzw. durch Fliegerangriffe 1943/44 stark beschädigt oder gänzlich zerstört und stammen entsprechend aus der Zeit des Nachkriegswiederaufbau.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Stein
  • Dachform
    • Flachdach
    • Pagodendach
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
    • Zeltdach/Pyramidendach/-helm
    • Zwerchhaus/-häuser
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Decken
    • Balkendecke
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • bemerkenswerte Treppen
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
    • besondere Bodenbeläge
    • Hauskapelle
    • Portikus
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
  • Gewölbe
    • Kreuzgratgewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Werkstein
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Holzverschalung
Konstruktion/Material:
Es handelt sich weitestgehend um einen massiv aus Sandsteinquadern erbauten Schlossbau, wobei zumeist jüngere Bauteile der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus Ziegelmauerwerk bestehen.

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