Wasserturm am Zollernschloss
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Friedrichstraße |
Hausnummer: | 67/1 |
Postleitzahl: | 72336 |
Stadt-Teilort: | Balingen |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Zollernalbkreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8417002001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Im so genannten Wasserturm des Zollernschloßes in Balingen heben sich umfangreiche Reste eines spätmittelalterlichen Stadtmauerturmes erhalten. Die für das Dachwerk ermittelte Datierung von 1483 dürfte formalen Gesichtspunkten zufolge wohl zugleich die Erbauungszeit des Turmaufbaues darstellen. Aufgrund fehlender Dendrodaten aus den unteren Teilen de Turmes ist eine etwas frühere Entstehung des Turmbaues jedoch nicht auszuschließen.
Im ursprünglichen Zustand zeigte der Turm zwei mit Schießscharten versehene und spätestens ab einer frühen Umbauphase, vermutlich von Anfang an gewölbte Untergeschosse, die separat von außen erschlossen waren. Darauf folgte ein im Inneren sechseckiges Geschoß mit Netz- und Sternrippengewölbe und Maßwerkfenster an der Ostseite, das als einstiges Kapellengeschoß angesehen werden darf. Dessen Einwölbung reichte in das nächstfolgende Geschoß empor, in dem lediglich ein schmaler, nur von außen her erschlossener Wehrgang die Gewölbekuppel umlief. Darüber erhob sich letztendlich ein wohl nur zu Wehrzwecken dienendes Fachwerkobergeschoß mit spitzem Zeltdach.
Eine zweite wichtige Bauphase wird mit dem Umbau zum Gefängnis im frühen 19. Jahrhundert greifbar, als in vier der fünf Geschosse Gefängniszellen eingefügt wurden. Diese, die zugehörigen Flure, Feuerungsbereiche und Treppenanlagen haben die ursprüngliche Erscheinung des Inneren fast vollständig überlagert, haben jedoch außer im Kapellengeschoss, in dem die einstige Einwölbung aufgegeben wurde, sowie hinsichtlich einzelner Veränderungen an den Schießscharten nicht allzu sehr in den mittelalterlichen Baubestand eingegriffen. Damit stellen sowohl die mittelalterlichen Reste als auch jene des 19. Jahrhundert sehr geschlossen überlieferte und eigenes Gewicht besitzende Befundzusammenhänge dar, wie sie in dieser Vollständigkeit und Anschaulichkeit andernorts kaum mehr überliefert sind.
(1483)
- Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
- Stadtbefestigung, allgemein
- Turm
(1800 - 1900)
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Strafanstalt
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauaufnahme und Baugeschichtliche Untersuchung
Beschreibung
- Befestigungsanlage
- allgemein
Zonierung:
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Werkstein
- Gewölbe
- Kuppel
- Rippengewölbe
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit Abstrebung
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Dachform
- Zeltdach/Pyramidendach/-helm