Ehem. Klosterkirche
ID:
381219359394
/
Datum:
03.03.2006
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Im Schloss |
Hausnummer: | 2 |
Postleitzahl: | 72074 |
Stadt-Teilort: | Tübingen-Bebenhausen |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Tübingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8416041002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
1. Gebäudeteil: | Klosteranlage (ehemalige Zisterzienserabtei) |
|
|
Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
keine Angabe |
Ehem. Zisterziensterabtei Bebenhausen, Ostflügel, Im Schloss 1 (72074 Bebenhausen)
Klosteranlage (ehemalige Zisterzienserabtei) (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss)
Westflügel mit Winter- und Laienrefektorium (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss 1)
Ehemalige Holz- und Chaisen-Remise (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss 2)
Schreibturm (Inneres Tor), Beim Schloss 6 (72070 Tübingen-Bebenhausen)
Ehemaliges Abtshaus, Schloss, Herrenhaus, Im Schloss 3, 4 (72074 Tübingen-Bebenhausen)
Kapfscher Bau (Infirmerie) (72074 Tübingen-Bebenhausen, Im Schloss 5)
Kasernenhof, Werkstattgebäude, Kasernenhof 14 (72074 Tübingen-Bebenhausen)
Kasernenhof, Scheune, Kasernenhof 6, 8 (72074 Tübingen-Bebenhausen)
Klosteranlage (ehemalige Zisterzienserabtei) (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss)
Westflügel mit Winter- und Laienrefektorium (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss 1)
Ehemalige Holz- und Chaisen-Remise (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss 2)
Schreibturm (Inneres Tor), Beim Schloss 6 (72070 Tübingen-Bebenhausen)
Ehemaliges Abtshaus, Schloss, Herrenhaus, Im Schloss 3, 4 (72074 Tübingen-Bebenhausen)
Kapfscher Bau (Infirmerie) (72074 Tübingen-Bebenhausen, Im Schloss 5)
Kasernenhof, Werkstattgebäude, Kasernenhof 14 (72074 Tübingen-Bebenhausen)
Kasernenhof, Scheune, Kasernenhof 6, 8 (72074 Tübingen-Bebenhausen)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Klosterkirche
1. Bauphase:
(1190 - 1228)
(1190 - 1228)
Beginn des Kirchenbaus
Betroffene Gebäudeteile:
keine
2. Bauphase:
(1200 - 1238)
(1200 - 1238)
Die Südwand des Seitenschiffs stellt neben geringen Resten der Westfassade das einzige bauzeitliche Relikt des Langhauses der Klosterkirche dar. Wenige Meter westlich der Westfassade der Kircheninstandsetzung von 1566 ist deutlich eine Baunaht zu erkennen, die sich von Westen nach Osten in die Höhe treppt. Auch wenn die Steinbearbeitung zu beiden Seiten der Naht einheitlich ist, unterscheiden sich die westlichen Mauerpartien von den östlichen dadurch, dass nur hier ein spezielles Steinmetzzeichen mehrfach auftritt. Es handelt sich um ein kleines, maximal 4cm x 4cm messendes, vergleichsweise tief in die Steinoberfläche eingearbeitetes Kreuz. Dieses Zeichen findet sich auch dem hoch aufragenden Fragment der anschließenden Langhauswestfassade. Daraus kann geschlossen werden, dass die Langhauswestfassade und die westlichen Teile des südlichen Seitenschiffs in einem Zug entstanden sind. Schaftringe an den Säulen des Konversenportals am Westende des südlichen Seitenschiffs deuten darauf hin, dass dies bald nach 1200 geschah.
Ausklinkungen im Fugennetz oberhalb des Konversenportals könnten dahingehend gedeutet werden, dass zunächst die Westfassade zusammen mit dem Portal errichtet wurde und anschließend die Lücke zwischen dem Maueransatz östlich des Portals und dem östlich davon gelegenen Mauerfragment der südlichen Seitenschiffwand geschlossen wurde. Dass beim Hauptschiff und am nördlichen Seitenschiff entsprechend verfahren wurde, kann mangels aufgehender Bausubstanz nur vermutet werden.
Sollte der Westfassade ehemals eine Vorhalle vorgelagert gewesen sein, wäre diese wohl in Teilen bei der Erweiterung des westlichen Klausurflügels, die im frühen 16. Jahrhundert erfolgte, in den Neubau miteinbezogen worden. Dort deutet aber nichts darauf hin, dass ältere Grundmauern oder aufgehendes Mauerwerk integriert wurden. Insofern liegen keine Hinweise vor, dass die bauzeitliche Klosterkirche eine Vorhalle aufwies.
Oberhalb des Konversenportals auf Höhe des Obergeschosses des Westflügels der Klausur ist die Südwand des Seitenschiffs noch hoch erhalten. Sie wird von einem schlitzartig hohen, eindeutig bauzeitlichen Rundbogenfenster durchbrochen. Östlich dieses Fensters liegt eine große und heute gänzlich zugesetzte Rundbogenöffnung. Wie an den Steinen ihres Bogens und zu sehen ist, ist sie nicht bauzeitlich. Dennoch deuten die akkurat gearbeiteten unteren Partien der östlichen Laibung der portalartigen Öffnung darauf hin, dass letztere eine ältere, deutlich kleinere Türöffnung ersetzte. Diese scheint in der Flucht des Mauerzugs gelegen zu haben, welcher ehemals den Raum zwischen dem Westflügel und der Klosterkirche bzw. den Zugang zum Kreuzgang sperrte. Folglich dürfte der Mauerzug anfänglich einen Gang getragen haben, der die Klosterkirche mit dem Konversendorment verband. Zwischen dem Zugang in das südliche Seitenschiff der Kirche und dem oben erwähnten schlitzartigen Fenster könnte zur Bauzeit ein weiteres identisch geformtes und ebenso dimensioniertes Fenster gelegen haben. In diesem Fall, spräche dafür, dass ehemals eine Westempore existierte. Freilich ist an den steinsichtigen Oberflächen im Eck zwischen den Resten der ehemaligen Westfassade und der ehemaligen Südwand des südlichen Seitenschiffs kein Befund vorhanden, der diesen Ansatz bekräftigen würde. Drei Konsolen, die sich an der Wand feststellen lassen, rühren von einem Spritzenhaus des 19. Jahrhunderts her. Allerdings spricht ein indirekter Befund für die ehemalige Existenz einer Westempore: Verlängert man die noch vorhandenen östlichen Partien der südlichen Seitenwand des Mittelschiffs zeichnerisch nach Osten, stimmt deren Flucht nicht mit jener des Pilasteransatzes überein, der sich an dem Ansatz der Westfassade erhalten hat. Letzterer ist geringfügig aus der Flucht der Seitenschiffwand nach Süden verschoben.
Demnach muss der östliche Pfeiler der Mittelschiffwand nicht wie die anderen Pfeiler über langrechteckigem, sondern über quadratischem oder L-förmigem Grundriss errichtet gewesen sein.
Geht man davon aus, dass dieser Befund auf die bauzeitliche nördliche Mittelschiffwand zu spiegeln ist, ergibt sich am westlichen Ende des Mittelschiffs eine besondere Situation, die einerseits für eine Art Eingangshalle spricht und andererseits eine Empore über dieser Halle denkbar erscheinen lässt.
Auch ein weiterer Befund ist für die Rekonstruktion des bauzeitlichen Langhauses von Bedeutung: An der östlichen Außenwand des südlichen Querschiffs ist das Traufgesims, welches den Stoß des südlichen Seitenschiffdachs an das Querhaus überdeckte, nahezu vollständig erhalten. Am nördlichen Querschiff ist das entsprechende Gesims dagegen gänzlich abgearbeitet. Seine Position ist aber noch deutlich an anders gefärbten Quadern zu erkennen, die nach der Beseitigung des Gesimses in die Mauerschale eingefügt wurden. Die Neigung beider Gesimse stimmt überein, sodass sich auch für die Bauzeit ein symmetrischer Querschnitt des Langhauses ergibt. Allerdings verdeutlicht die Position der beiden beschriebenen Gesimse, dass zwischen ihrer oberen Traufkante und den Traufkanten des Mittelschiffdachs nur eine sehr niedrige Mauerfläche für einen Obergaden blieb. Bedenkt man, dass sich entlang der Oberkanten der Seitenschiffdächer ein Gesims zog und unterhalb der Traufkanten des Mittelschiffdachs ein Profildekor bestehend aus Rundbogenfries, Zahnfries und gekehltem Traufgesims angebracht war, bleiben maximal noch 1m Höhe für die Wandfläche des Obergadens. Sollte dieser von Öffnungen durchbrochen gewesen sein, kann es sich folglich nur um sehr kleine Fenster oder Okuli gehandelt haben. Möglicherweise bestanden aber auch gar keine Öffnungen.
Dies könnte erklären, dass sich an der allein erhaltenen Außenwand des südlichen Seitenschiffs eine dichte Setzung zahlreicher Fenster nachvollziehen lässt, deren Lage nicht mit der Stellung der Pfeiler der Mittelschiffwände korrespondierte.
Ausklinkungen im Fugennetz oberhalb des Konversenportals könnten dahingehend gedeutet werden, dass zunächst die Westfassade zusammen mit dem Portal errichtet wurde und anschließend die Lücke zwischen dem Maueransatz östlich des Portals und dem östlich davon gelegenen Mauerfragment der südlichen Seitenschiffwand geschlossen wurde. Dass beim Hauptschiff und am nördlichen Seitenschiff entsprechend verfahren wurde, kann mangels aufgehender Bausubstanz nur vermutet werden.
Sollte der Westfassade ehemals eine Vorhalle vorgelagert gewesen sein, wäre diese wohl in Teilen bei der Erweiterung des westlichen Klausurflügels, die im frühen 16. Jahrhundert erfolgte, in den Neubau miteinbezogen worden. Dort deutet aber nichts darauf hin, dass ältere Grundmauern oder aufgehendes Mauerwerk integriert wurden. Insofern liegen keine Hinweise vor, dass die bauzeitliche Klosterkirche eine Vorhalle aufwies.
Oberhalb des Konversenportals auf Höhe des Obergeschosses des Westflügels der Klausur ist die Südwand des Seitenschiffs noch hoch erhalten. Sie wird von einem schlitzartig hohen, eindeutig bauzeitlichen Rundbogenfenster durchbrochen. Östlich dieses Fensters liegt eine große und heute gänzlich zugesetzte Rundbogenöffnung. Wie an den Steinen ihres Bogens und zu sehen ist, ist sie nicht bauzeitlich. Dennoch deuten die akkurat gearbeiteten unteren Partien der östlichen Laibung der portalartigen Öffnung darauf hin, dass letztere eine ältere, deutlich kleinere Türöffnung ersetzte. Diese scheint in der Flucht des Mauerzugs gelegen zu haben, welcher ehemals den Raum zwischen dem Westflügel und der Klosterkirche bzw. den Zugang zum Kreuzgang sperrte. Folglich dürfte der Mauerzug anfänglich einen Gang getragen haben, der die Klosterkirche mit dem Konversendorment verband. Zwischen dem Zugang in das südliche Seitenschiff der Kirche und dem oben erwähnten schlitzartigen Fenster könnte zur Bauzeit ein weiteres identisch geformtes und ebenso dimensioniertes Fenster gelegen haben. In diesem Fall, spräche dafür, dass ehemals eine Westempore existierte. Freilich ist an den steinsichtigen Oberflächen im Eck zwischen den Resten der ehemaligen Westfassade und der ehemaligen Südwand des südlichen Seitenschiffs kein Befund vorhanden, der diesen Ansatz bekräftigen würde. Drei Konsolen, die sich an der Wand feststellen lassen, rühren von einem Spritzenhaus des 19. Jahrhunderts her. Allerdings spricht ein indirekter Befund für die ehemalige Existenz einer Westempore: Verlängert man die noch vorhandenen östlichen Partien der südlichen Seitenwand des Mittelschiffs zeichnerisch nach Osten, stimmt deren Flucht nicht mit jener des Pilasteransatzes überein, der sich an dem Ansatz der Westfassade erhalten hat. Letzterer ist geringfügig aus der Flucht der Seitenschiffwand nach Süden verschoben.
Demnach muss der östliche Pfeiler der Mittelschiffwand nicht wie die anderen Pfeiler über langrechteckigem, sondern über quadratischem oder L-förmigem Grundriss errichtet gewesen sein.
Geht man davon aus, dass dieser Befund auf die bauzeitliche nördliche Mittelschiffwand zu spiegeln ist, ergibt sich am westlichen Ende des Mittelschiffs eine besondere Situation, die einerseits für eine Art Eingangshalle spricht und andererseits eine Empore über dieser Halle denkbar erscheinen lässt.
Auch ein weiterer Befund ist für die Rekonstruktion des bauzeitlichen Langhauses von Bedeutung: An der östlichen Außenwand des südlichen Querschiffs ist das Traufgesims, welches den Stoß des südlichen Seitenschiffdachs an das Querhaus überdeckte, nahezu vollständig erhalten. Am nördlichen Querschiff ist das entsprechende Gesims dagegen gänzlich abgearbeitet. Seine Position ist aber noch deutlich an anders gefärbten Quadern zu erkennen, die nach der Beseitigung des Gesimses in die Mauerschale eingefügt wurden. Die Neigung beider Gesimse stimmt überein, sodass sich auch für die Bauzeit ein symmetrischer Querschnitt des Langhauses ergibt. Allerdings verdeutlicht die Position der beiden beschriebenen Gesimse, dass zwischen ihrer oberen Traufkante und den Traufkanten des Mittelschiffdachs nur eine sehr niedrige Mauerfläche für einen Obergaden blieb. Bedenkt man, dass sich entlang der Oberkanten der Seitenschiffdächer ein Gesims zog und unterhalb der Traufkanten des Mittelschiffdachs ein Profildekor bestehend aus Rundbogenfries, Zahnfries und gekehltem Traufgesims angebracht war, bleiben maximal noch 1m Höhe für die Wandfläche des Obergadens. Sollte dieser von Öffnungen durchbrochen gewesen sein, kann es sich folglich nur um sehr kleine Fenster oder Okuli gehandelt haben. Möglicherweise bestanden aber auch gar keine Öffnungen.
Dies könnte erklären, dass sich an der allein erhaltenen Außenwand des südlichen Seitenschiffs eine dichte Setzung zahlreicher Fenster nachvollziehen lässt, deren Lage nicht mit der Stellung der Pfeiler der Mittelschiffwände korrespondierte.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
3. Bauphase:
(1300 - 1350)
(1300 - 1350)
Während der Hochgotik wurden an der Bebenhäuser Klosterkirche unter der Ägide Abts Konrad von Lustnau (Amtszeit 1320-1353) punktuell diverse Modifikationen und Ergänzungen vorgenommen.
Für das Jahr 1335 ist in der Klosterchronik der Bau eines hölzernen Dachreiters überliefert. Im selben Jahr wurde auch das große Fenster an der Ostseite des Chors erstellt.
Darüber hinaus entstand mit der sogenannten „Lustnau-Kapelle“ an der Stirnseite des nördlichen
Querhauses ein graziler Außenanbau, der aber um oder nach 1535 vollständig beseitigt wurde. Seine Grundmauern wurden 1881 freigelegt. Es handelte sich um einen 4,20m x 8,20m messenden Bau mit einem 5/8-Chor, der über eine Tür an der Stirnseite des nördlichen Querhauses zugänglich war. Diese Tür ist heute noch vollständig erhalten. An der nördlichen Außenwand des nördlichen Querhauses sind auf Höhe mehrere Meter oberhalb der genannten Tür noch die Ansätze des Kreuzrippengewölbes zu sehen, das die Kapelle ehemals überspannte. Offensichtlich handelt es sich um ein Gewölbe mit drei dicht aneinander gesetzten Jochen.
Bei günstigem Lichteinfall sind auch noch die Formen der Kapitelle der Rippen- bzw. Jochanfänger
grob ablesbar. 1353 wurde Konrad von Lustnau in dieser Kapelle begraben. Da der Verbleib von Spolien unklar ist, welche bei der Freilegung der Grundmauern im Jahr 1881 gefunden wurden, können keine Angaben zur Detailgestaltung der Kapelle gemacht werden. Da sie in ihrer Form und ihrem Stil der Rankenmalerei am Gewölbe des Bebenhäuser Sommerrefektoriums (dendrochronologisch auf 1334 datiert) entsprechen, kann mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass Reste einer flächigen Bemalung an der Stirnseite des südlichen Querhauses oberhalb der Empore des 19. Jahrhunderts ebenfalls in die 30er-Jahre des 14. Jahrhunderts datieren. Die spitzbogige Form des Freskenfelds, die sich vor allem oberhalb des heute existenten spätgotischen Gewölbes abzeichnet, und seine Lage knapp unter der ehemaligen Traufkante an der Stirnseite des südlichen Querhauses bleiben rätselhaft und können nicht abschließend interpretiert werden. Köhler geht davon aus, dass das Freskenfeld ebenso wie eine rechteckige türartige Öffnung, die in seinen östlichen Rand einschneidet, im Zusammenhang mit einer Schwalbennestorgel zu sehen sind, die vom Dorment im Ostflügel der Klausur her zugänglich gewesen sei. Jedoch ist vor Ort deutlich erkennbar, dass die türartige Öffnung später als das Freskenfeld datieren muss, da sie dieses stört und das Motiv der Fresken nicht auf sie reagiert. Zudem ist fraglich, ob das Dach des Ostflügels zu diesem Zeitpunkt bereits bis an die Stirnseite des südlichen Querschiffs heranreichte. Aufgrund ihres Formenkanons und insbesondere ihres horizontalen Abschlusses, der nicht für eine Erstellung während der Spätgotik spricht, ist auch für die beiden Strebepfeiler an den östlichen Ecken des Chors eine Entstehung in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zu vermuten.
Es ist wahrscheinlich, dass der Verlust an Mauersubstanz, den der Einbruch des großen Prachtfensters mit sich brachte, diese Maßnahme erforderlich machte.
Ob ein Fenster, dessen Reste sich sowohl an der Innen- als auch der Außenseite der Südwand des Chors erhalten haben, ebenfalls dieser Zeit entstammt, kann mangels aussagekräftiger Detailformen nicht abschließend geklärt werden. Ebenso bleibt offen, wann das Ziborium, das an der Nordseite des Chorraums im Bereich der bauzeitlichen Sakramentsnische vermutet werden kann und eine erkerartige Konstruktion (Totenleuchte oder Witterungsschutz für ein zwei- oder dreidimensionales Bildnis), die mutmaßlich auf der Außenseite des Chors ein Pendant zu dem Ziborium bildete, entstand. Im Hinblick auf die rege, stilistisch hoch anspruchsvolle Bautätigkeit, die Abt Konrad von Lustnau in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entfaltete, liegt die Vermutung nahe, dass das Sakramentshaus und der erkerartige Anbau auf der Außenseite des Chors auch dieser Phase zuzuordnen sind. Vor diesem Hintergrund ist umgekehrt zu vermuten, dass das erwähnte Fenster an der Südseite des Chors erst gegen Mitte des 15. Jahrhunderts entstand. Denn die unsaubere Einfügung seiner Laibungssteine, die Auszwickungen mit Ziegelbruchstücken notwendig machte, entspricht nicht der sehr akkuraten Ausführung, die sich an den geringen Reste der Lustnaukapelle (insbesondere der Kapellenpforte an der Stirnwand des nördlichen Querhauses), aber auch an den Resten der Empore des frühen 15. Jahrhunderts im südlichen Querschiff ablesen lässt.
Für das Jahr 1335 ist in der Klosterchronik der Bau eines hölzernen Dachreiters überliefert. Im selben Jahr wurde auch das große Fenster an der Ostseite des Chors erstellt.
Darüber hinaus entstand mit der sogenannten „Lustnau-Kapelle“ an der Stirnseite des nördlichen
Querhauses ein graziler Außenanbau, der aber um oder nach 1535 vollständig beseitigt wurde. Seine Grundmauern wurden 1881 freigelegt. Es handelte sich um einen 4,20m x 8,20m messenden Bau mit einem 5/8-Chor, der über eine Tür an der Stirnseite des nördlichen Querhauses zugänglich war. Diese Tür ist heute noch vollständig erhalten. An der nördlichen Außenwand des nördlichen Querhauses sind auf Höhe mehrere Meter oberhalb der genannten Tür noch die Ansätze des Kreuzrippengewölbes zu sehen, das die Kapelle ehemals überspannte. Offensichtlich handelt es sich um ein Gewölbe mit drei dicht aneinander gesetzten Jochen.
Bei günstigem Lichteinfall sind auch noch die Formen der Kapitelle der Rippen- bzw. Jochanfänger
grob ablesbar. 1353 wurde Konrad von Lustnau in dieser Kapelle begraben. Da der Verbleib von Spolien unklar ist, welche bei der Freilegung der Grundmauern im Jahr 1881 gefunden wurden, können keine Angaben zur Detailgestaltung der Kapelle gemacht werden. Da sie in ihrer Form und ihrem Stil der Rankenmalerei am Gewölbe des Bebenhäuser Sommerrefektoriums (dendrochronologisch auf 1334 datiert) entsprechen, kann mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass Reste einer flächigen Bemalung an der Stirnseite des südlichen Querhauses oberhalb der Empore des 19. Jahrhunderts ebenfalls in die 30er-Jahre des 14. Jahrhunderts datieren. Die spitzbogige Form des Freskenfelds, die sich vor allem oberhalb des heute existenten spätgotischen Gewölbes abzeichnet, und seine Lage knapp unter der ehemaligen Traufkante an der Stirnseite des südlichen Querhauses bleiben rätselhaft und können nicht abschließend interpretiert werden. Köhler geht davon aus, dass das Freskenfeld ebenso wie eine rechteckige türartige Öffnung, die in seinen östlichen Rand einschneidet, im Zusammenhang mit einer Schwalbennestorgel zu sehen sind, die vom Dorment im Ostflügel der Klausur her zugänglich gewesen sei. Jedoch ist vor Ort deutlich erkennbar, dass die türartige Öffnung später als das Freskenfeld datieren muss, da sie dieses stört und das Motiv der Fresken nicht auf sie reagiert. Zudem ist fraglich, ob das Dach des Ostflügels zu diesem Zeitpunkt bereits bis an die Stirnseite des südlichen Querschiffs heranreichte. Aufgrund ihres Formenkanons und insbesondere ihres horizontalen Abschlusses, der nicht für eine Erstellung während der Spätgotik spricht, ist auch für die beiden Strebepfeiler an den östlichen Ecken des Chors eine Entstehung in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zu vermuten.
Es ist wahrscheinlich, dass der Verlust an Mauersubstanz, den der Einbruch des großen Prachtfensters mit sich brachte, diese Maßnahme erforderlich machte.
Ob ein Fenster, dessen Reste sich sowohl an der Innen- als auch der Außenseite der Südwand des Chors erhalten haben, ebenfalls dieser Zeit entstammt, kann mangels aussagekräftiger Detailformen nicht abschließend geklärt werden. Ebenso bleibt offen, wann das Ziborium, das an der Nordseite des Chorraums im Bereich der bauzeitlichen Sakramentsnische vermutet werden kann und eine erkerartige Konstruktion (Totenleuchte oder Witterungsschutz für ein zwei- oder dreidimensionales Bildnis), die mutmaßlich auf der Außenseite des Chors ein Pendant zu dem Ziborium bildete, entstand. Im Hinblick auf die rege, stilistisch hoch anspruchsvolle Bautätigkeit, die Abt Konrad von Lustnau in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entfaltete, liegt die Vermutung nahe, dass das Sakramentshaus und der erkerartige Anbau auf der Außenseite des Chors auch dieser Phase zuzuordnen sind. Vor diesem Hintergrund ist umgekehrt zu vermuten, dass das erwähnte Fenster an der Südseite des Chors erst gegen Mitte des 15. Jahrhunderts entstand. Denn die unsaubere Einfügung seiner Laibungssteine, die Auszwickungen mit Ziegelbruchstücken notwendig machte, entspricht nicht der sehr akkuraten Ausführung, die sich an den geringen Reste der Lustnaukapelle (insbesondere der Kapellenpforte an der Stirnwand des nördlichen Querhauses), aber auch an den Resten der Empore des frühen 15. Jahrhunderts im südlichen Querschiff ablesen lässt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
4. Bauphase:
(1335 - 1340)
(1335 - 1340)
Chorostfenster wird vergrößert
Betroffene Gebäudeteile:
keine
5. Bauphase:
(1407 - 1409)
(1407 - 1409)
Errichtung des Vierungsturms
Der steinerne Dachreiter über der Vierung der Klosterkirche stellt als Kabinettstück spätgotischer Architektur zweifelsohne das in jeder Hinsicht markanteste Element des Klosterensembles dar.
Aus schriftlichen Quellen geht hervor, dass er zwischen 1407 und 1409 im Auftrag des Abts Peter von Gomaringen errichtet wurde12. Anhand identischer Detailformen (Pflanzendekor auf den erhaltenen Kapitellen der Empore im südlichen Querschiff und den Krabben an den Wimpergen des Dachreiters) ist ersichtlich, dass zeitgleich oder zeitnah dazu im südlichen Querschiff eine hohe Empore installiert wurde. Diese war vom Obergeschoss des anschließenden Ostflügels der Klausur zugänglich. Diese Empore wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt – möglicherweise bereits im frühen 16. Jahrhundert – beseitigt.
Der steinerne Dachreiter über der Vierung der Klosterkirche stellt als Kabinettstück spätgotischer Architektur zweifelsohne das in jeder Hinsicht markanteste Element des Klosterensembles dar.
Aus schriftlichen Quellen geht hervor, dass er zwischen 1407 und 1409 im Auftrag des Abts Peter von Gomaringen errichtet wurde12. Anhand identischer Detailformen (Pflanzendekor auf den erhaltenen Kapitellen der Empore im südlichen Querschiff und den Krabben an den Wimpergen des Dachreiters) ist ersichtlich, dass zeitgleich oder zeitnah dazu im südlichen Querschiff eine hohe Empore installiert wurde. Diese war vom Obergeschoss des anschließenden Ostflügels der Klausur zugänglich. Diese Empore wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt – möglicherweise bereits im frühen 16. Jahrhundert – beseitigt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
6. Bauphase:
(1450 - 1530)
(1450 - 1530)
Im fortgeschrittenen 15. Jahrhundert wurden im Chorbereich der Bebenhäuser Klosterkirche umfangreiche Modifikationen vorgenommen, die den Außenbau aber kaum betrafen.
Zunächst wurde auf der Südseite des Chors ein schmales hohes und gleichzeitig tief ansetzendes Fenster erstellt, dessen beide unteren Ecken zumindest an der ehemaligen Außenwand noch sichtbar sind. An den betreffenden Steinen sind ähnlich wie an den Fenstergewänden späterer Fenster keine Ansätze für Profile zu sehen. Auch die vergleichsweise unsaubere Einarbeitung der Gewände dieses Fensters in den angrenzenden Mauerwerksverband, die einen Einsatz von Ziegelbruchauszwickungen notwendig machte, spricht für eine „späte“ Entstehung – d.h. eine Entstehung nach den aufwendigen und akkurat ausgeführten Baumaßnahmen des 14. und des frühen 15. Jahrhunderts. Die Position des Fensters reagierte auf den östlichen Abschluss der südlichen Seitenkapellen einerseits und eventuell auf eine ältere – vermutlich bauzeitliche – spitzbogige (Sedilien-)Nische andererseits, die vermutlich unmittelbar westlich neben dem Fenster existierte.
Wie an einer groß aufgemalten Jahreszahl zu sehen ist, wurde 1466 das Netzgewölbe über dem nördlichen Querhaus erstellt. Durch entsprechende Jahreszahlen wird das Gewölbe über der Vierung auf 1467 datiert; das über dem südlichen Querhaus auf 1522. Das Gewölbe über dem Chor ist nicht entsprechend gekennzeichnet, es stammt aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls aus der Zeit um oder vor 1522.
Neben den Gewölben wurden an den Ostwänden der beiden Querschiffe und der südlichen und nördlichen Wand des Chors große Maßwerkfenster erstellt. An den Gewänden dieser Fenster sowie auf ihren Maßwerken finden sich mehrere Steinmetzzeichen, wovon einige auch am Kreuzgang der Klausur auftreten. Ein Zeichen, das an den Fenstern mehrfach vorhanden ist, z.T. in prominenter Position im Zentrum des Maßwerks, tritt auch an den Fenstern der Ostfassade der „Neuen Sakristei“ und an dem Bogen auf, der sich zwischen der Neuen und der „Alten Sakristei“ spannt. Demnach wurde dieser Bogen zeitgleich oder zeitnah sowohl zu den Maßwerkfenstern an der Nord- und der Südwand des Chors, jenen an den Ostwänden der Querschiffe als auch den Rechteckfenstern in der Ostwand der „Neuen Sakristei“ erstellt.
Offensichtlich standen diese Maßnahmen in Zusammenhang mit einer umfangreichen Modifikation im Bereich der südlichen Seitenkapellen. Diese wurden zu einem ungeteilten Raum (der späteren „Neuen Sakristei“) zusammengefügt und gleichzeitig nach Osten erweitert, indem die bauzeitliche Mauer, die sie zuvor nach Osten hin gemeinsam abschloss, um rund 2m nach Osten transloziert wurde, sodass sie mit der anschließenden Ostfassade des Ostflügels der Klausur einheitlich fluchtete.
Das nördliche Ende der Mauer traf aber nun auf das mutmaßlich im fortgeschrittenen 15. Jahrhundert an der Südseite des Chors östlich der Sediliennische gelegene Fenster. Letzteres wurde nun zugesetzt. Die Sediliennische wurde gleichzeitig nach Osten hin erweitert.
Aufgrund des Versetzens des Mauerzugs war es andererseits möglich, die Nordwand des Ostflügels bzw. den Wandabschnitt im Nordosten der „Alten Sakristei“ beinahe auf ganzer Breite zu durchbrechen (und den Durchbruch mittels des erwähnten Bogens zu sichern), sodass der neu geschaffene Raum im Bereich der südlichen Seitenkapellen von nun an zusammen mit der „Alten Sakristei“ eine L-förmige Raumeinheit bildete. Diese Einheit diente zweifelsohne als Sakristei.
Um diese vom Innenraum der Kirche abzugrenzen, wurden die bauzeitlichen Öffnungen, durch welche die südlichen Seitenkapellen zuvor zugänglich waren, vollständig zugesetzt.
Eine nähere zeitliche Einordnung dieser Umbauten kann nicht vollzogen werden. Die Maßwerke der Fenster an der Süd- und der Nordwand des Chors sowie an den Ostwänden der Querhäuser tendieren in ihrem Scheitelbereich mitunter zu einer eigenwilligen Betonung der Vertikalen, die auch an den Maßwerken der Fenster am Westflügel des Kreuzgangs beobachtet werden kann.
Da einige Steinmetzzeichen Pendants im Bereich des Kreuzgangs finden, kann ein Anbringen der Maßwerkfenster sowie der Umbau der südlichen Seitenkapellen und der „Neuen Sakristei“ im späten 15. Jahrhundert bzw. in der Zeit um 1500 vermutet werden.
Zeitnah dazu muss an der Stirnseite des Kirchenchors eine einfache Kapelle entstanden sein, deren Form auf historischen Ansichten und Plänen dokumentiert ist. Es handelte sich um einen niedrigen, über polygonalem Grundriss errichteten Bau, der unterhalb des großen Prachtfensters aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Art einer Apsis vorsprang. Er wurde durch ein einzelnes, an seiner Ostseite angeordnetes rechteckiges Fenster beleuchtet und war von einem sehr flachen Kreuzrippengewölbe überfangen. Diese Kapelle wurde im späten 19. Jahrhundert abgerissen. Die unteren Teil des Prachtfensters, die beim Bau der Kapelle gekappt wurden, wurden anschließend rekonstruierend wiederhergestellt. Von der Kapelle, deren Mauern offenbar stumpf gegen die Chormauer gesetzt waren, zeugen heute nur noch Mörtelreste, die das Profil des Traufgesimses der Kapelle grob nachvollziehen lassen.
Für den unteren Abschluss zweier zweifelsohne gotischer Doppelfenster, die unmittelbar nebeneinander in den romanischen Mauerverband der Südwand des südlichen Seitenschiffs der Kirche gearbeitet wurden, kann keine nähere Eingrenzung ihrer Zeitstellung vorgenommen werden. Die Form der Gewändereste deutet aber auf eine Entstehung in der Spätgotik hin.
Zunächst wurde auf der Südseite des Chors ein schmales hohes und gleichzeitig tief ansetzendes Fenster erstellt, dessen beide unteren Ecken zumindest an der ehemaligen Außenwand noch sichtbar sind. An den betreffenden Steinen sind ähnlich wie an den Fenstergewänden späterer Fenster keine Ansätze für Profile zu sehen. Auch die vergleichsweise unsaubere Einarbeitung der Gewände dieses Fensters in den angrenzenden Mauerwerksverband, die einen Einsatz von Ziegelbruchauszwickungen notwendig machte, spricht für eine „späte“ Entstehung – d.h. eine Entstehung nach den aufwendigen und akkurat ausgeführten Baumaßnahmen des 14. und des frühen 15. Jahrhunderts. Die Position des Fensters reagierte auf den östlichen Abschluss der südlichen Seitenkapellen einerseits und eventuell auf eine ältere – vermutlich bauzeitliche – spitzbogige (Sedilien-)Nische andererseits, die vermutlich unmittelbar westlich neben dem Fenster existierte.
Wie an einer groß aufgemalten Jahreszahl zu sehen ist, wurde 1466 das Netzgewölbe über dem nördlichen Querhaus erstellt. Durch entsprechende Jahreszahlen wird das Gewölbe über der Vierung auf 1467 datiert; das über dem südlichen Querhaus auf 1522. Das Gewölbe über dem Chor ist nicht entsprechend gekennzeichnet, es stammt aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls aus der Zeit um oder vor 1522.
Neben den Gewölben wurden an den Ostwänden der beiden Querschiffe und der südlichen und nördlichen Wand des Chors große Maßwerkfenster erstellt. An den Gewänden dieser Fenster sowie auf ihren Maßwerken finden sich mehrere Steinmetzzeichen, wovon einige auch am Kreuzgang der Klausur auftreten. Ein Zeichen, das an den Fenstern mehrfach vorhanden ist, z.T. in prominenter Position im Zentrum des Maßwerks, tritt auch an den Fenstern der Ostfassade der „Neuen Sakristei“ und an dem Bogen auf, der sich zwischen der Neuen und der „Alten Sakristei“ spannt. Demnach wurde dieser Bogen zeitgleich oder zeitnah sowohl zu den Maßwerkfenstern an der Nord- und der Südwand des Chors, jenen an den Ostwänden der Querschiffe als auch den Rechteckfenstern in der Ostwand der „Neuen Sakristei“ erstellt.
Offensichtlich standen diese Maßnahmen in Zusammenhang mit einer umfangreichen Modifikation im Bereich der südlichen Seitenkapellen. Diese wurden zu einem ungeteilten Raum (der späteren „Neuen Sakristei“) zusammengefügt und gleichzeitig nach Osten erweitert, indem die bauzeitliche Mauer, die sie zuvor nach Osten hin gemeinsam abschloss, um rund 2m nach Osten transloziert wurde, sodass sie mit der anschließenden Ostfassade des Ostflügels der Klausur einheitlich fluchtete.
Das nördliche Ende der Mauer traf aber nun auf das mutmaßlich im fortgeschrittenen 15. Jahrhundert an der Südseite des Chors östlich der Sediliennische gelegene Fenster. Letzteres wurde nun zugesetzt. Die Sediliennische wurde gleichzeitig nach Osten hin erweitert.
Aufgrund des Versetzens des Mauerzugs war es andererseits möglich, die Nordwand des Ostflügels bzw. den Wandabschnitt im Nordosten der „Alten Sakristei“ beinahe auf ganzer Breite zu durchbrechen (und den Durchbruch mittels des erwähnten Bogens zu sichern), sodass der neu geschaffene Raum im Bereich der südlichen Seitenkapellen von nun an zusammen mit der „Alten Sakristei“ eine L-förmige Raumeinheit bildete. Diese Einheit diente zweifelsohne als Sakristei.
Um diese vom Innenraum der Kirche abzugrenzen, wurden die bauzeitlichen Öffnungen, durch welche die südlichen Seitenkapellen zuvor zugänglich waren, vollständig zugesetzt.
Eine nähere zeitliche Einordnung dieser Umbauten kann nicht vollzogen werden. Die Maßwerke der Fenster an der Süd- und der Nordwand des Chors sowie an den Ostwänden der Querhäuser tendieren in ihrem Scheitelbereich mitunter zu einer eigenwilligen Betonung der Vertikalen, die auch an den Maßwerken der Fenster am Westflügel des Kreuzgangs beobachtet werden kann.
Da einige Steinmetzzeichen Pendants im Bereich des Kreuzgangs finden, kann ein Anbringen der Maßwerkfenster sowie der Umbau der südlichen Seitenkapellen und der „Neuen Sakristei“ im späten 15. Jahrhundert bzw. in der Zeit um 1500 vermutet werden.
Zeitnah dazu muss an der Stirnseite des Kirchenchors eine einfache Kapelle entstanden sein, deren Form auf historischen Ansichten und Plänen dokumentiert ist. Es handelte sich um einen niedrigen, über polygonalem Grundriss errichteten Bau, der unterhalb des großen Prachtfensters aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Art einer Apsis vorsprang. Er wurde durch ein einzelnes, an seiner Ostseite angeordnetes rechteckiges Fenster beleuchtet und war von einem sehr flachen Kreuzrippengewölbe überfangen. Diese Kapelle wurde im späten 19. Jahrhundert abgerissen. Die unteren Teil des Prachtfensters, die beim Bau der Kapelle gekappt wurden, wurden anschließend rekonstruierend wiederhergestellt. Von der Kapelle, deren Mauern offenbar stumpf gegen die Chormauer gesetzt waren, zeugen heute nur noch Mörtelreste, die das Profil des Traufgesimses der Kapelle grob nachvollziehen lassen.
Für den unteren Abschluss zweier zweifelsohne gotischer Doppelfenster, die unmittelbar nebeneinander in den romanischen Mauerverband der Südwand des südlichen Seitenschiffs der Kirche gearbeitet wurden, kann keine nähere Eingrenzung ihrer Zeitstellung vorgenommen werden. Die Form der Gewändereste deutet aber auf eine Entstehung in der Spätgotik hin.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
7. Bauphase:
(1466 - 1467)
(1466 - 1467)
Einwölbung von nördlichem Querhaus und der Vierung
Betroffene Gebäudeteile:
keine
8. Bauphase:
(1522)
(1522)
Querhaus und Chor werden eingewölbt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
9. Bauphase:
(1550 - 1600)
(1550 - 1600)
1534 wurde im Zuge der Einführung der Reformation das Kloster aufgehoben. Kurz darauf, 1537, wurde das Langhaus der Bebenhäuser Klosterkirche im Zuge der Umwandlung des Ensembles in eine evangelische Klosterschule auf Anordnung Herzog Ulrichs von Württemberg zum größten Teil abgetragen und das dabei gewonnene Material zum Ausbau des Schlosses Hohentübingen verwendet. Rund dreißig Jahre später wurde unter Herzog Christoph von Württemberg ein deutlich kürzerer Ersatz für das abgerissene Langhaus geschaffen.
Die Gestaltung desselben orientierte sich sowohl an Formensprache der romanischen als auch jener der gotischen Bauteile des verbliebenen Kirchentorsos. Er kann daher als ein früher Versuch denkmalgerechten Entwerfens und Bauens gewertet werden. Beim Bau des Mittelschiffs wurde an die romanischen Reste angesetzt und die Form der Pfeiler und der diese verbindenden, gedrückten Spitzbögen übernommen. Allerdings wurden die Steine der Bögen so bearbeitet, dass sich nur nach unten hin ein regelmäßiger Bogen ergab. Die Oberkanten der Steine wurden dagegen unregelmäßig bearbeitet, sodass sich ein Fugenbild ergibt, das sich deutlich von demjenigen der erhaltenen bauzeitlichen Bögen unterscheidet. Die darüber aufsteigenden Seitenwände des Mittelschiffs wurden aus Bruchsteinen errichtet. Auf den Putz, mit dem dieses Mauerwerk verdeckt wurde, wurde ein Fugennetz aufgemalt, welches das Quaderwerk der bauzeitlichen Ansätze der Mittelschiffwände imitiert.
Der Außenbau wurde weitgehend in gotischer Formensprache gehalten. Lediglich die Form der Okuli in den Obergaden des Hauptschiffs und die gedrückte Form der Gewölbe über demselben und den Seitenschiffen deutet auf die Entstehung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
1567 war der Bau vollendet (Dendroproben aus dem Dachstuhl). An dem Neubau finden sich nur zwei Steinmetzzeichen Im Inneren der Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch den Bildhauer Konrad Wagner die noch heute existierende Kanzel in kräftigen Formen der Renaissance geschaffen.
Die Gestaltung desselben orientierte sich sowohl an Formensprache der romanischen als auch jener der gotischen Bauteile des verbliebenen Kirchentorsos. Er kann daher als ein früher Versuch denkmalgerechten Entwerfens und Bauens gewertet werden. Beim Bau des Mittelschiffs wurde an die romanischen Reste angesetzt und die Form der Pfeiler und der diese verbindenden, gedrückten Spitzbögen übernommen. Allerdings wurden die Steine der Bögen so bearbeitet, dass sich nur nach unten hin ein regelmäßiger Bogen ergab. Die Oberkanten der Steine wurden dagegen unregelmäßig bearbeitet, sodass sich ein Fugenbild ergibt, das sich deutlich von demjenigen der erhaltenen bauzeitlichen Bögen unterscheidet. Die darüber aufsteigenden Seitenwände des Mittelschiffs wurden aus Bruchsteinen errichtet. Auf den Putz, mit dem dieses Mauerwerk verdeckt wurde, wurde ein Fugennetz aufgemalt, welches das Quaderwerk der bauzeitlichen Ansätze der Mittelschiffwände imitiert.
Der Außenbau wurde weitgehend in gotischer Formensprache gehalten. Lediglich die Form der Okuli in den Obergaden des Hauptschiffs und die gedrückte Form der Gewölbe über demselben und den Seitenschiffen deutet auf die Entstehung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
1567 war der Bau vollendet (Dendroproben aus dem Dachstuhl). An dem Neubau finden sich nur zwei Steinmetzzeichen Im Inneren der Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch den Bildhauer Konrad Wagner die noch heute existierende Kanzel in kräftigen Formen der Renaissance geschaffen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
10. Bauphase:
(1566 - 1568)
(1566 - 1568)
Abriss der sechs westlichen Joche des Langhauses und Wiederaufbau des Langhauses über drei Joche.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
11. Bauphase:
(1600 - 1799)
(1600 - 1799)
Für das 17. Jahrhundert können keine Baumaßnahmen an der Klosterkirche selbst nachgewiesen werden. Nach dendrochronologischem Befund wurde zwischen 1672 und 1674 allein das Dach über dem an die Kirche angrenzenden Kreuzgang erneuert.
Auch für das 18. Jahrhundert sind keine größeren Baumaßnahmen an der Bebenhäuser Klosterkirche zu verzeichnen. Es können lediglich dendrochronologisch und inschriftlich Instandsetzungsmaßnahmen am Glocken- und am Dachstuhl sowie Ausbesserungen am Dachreiter nachgewiesen werden.
Darüber hinaus wurde die Ausstattung der Kirche barock überformt. Vermutlich stammen die Holztafelbilder, die heute über der historistischen Empore im südlichen Querschiff hängen, aus dieser Zeit. Sie könnten ehemals an einem barocken Vorgänger der genannten Empore angebracht gewesen sein. Dass ein solcher Vorgänger existiert haben dürfte, deutet sich einerseits auf Plänen aus den 60er und 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts an. Denn auf diesen Plänen ist die Tür, über welche die historistische Empore heute zugänglich ist, im Gegensatz zu letztgenannter bereits dargestellt, die erst 1899/1900 errichtet wurde. Andererseits spricht auch der hölzerne Rahmen der Tür für eine Zeitstellung vor 1800.
Auch für das 18. Jahrhundert sind keine größeren Baumaßnahmen an der Bebenhäuser Klosterkirche zu verzeichnen. Es können lediglich dendrochronologisch und inschriftlich Instandsetzungsmaßnahmen am Glocken- und am Dachstuhl sowie Ausbesserungen am Dachreiter nachgewiesen werden.
Darüber hinaus wurde die Ausstattung der Kirche barock überformt. Vermutlich stammen die Holztafelbilder, die heute über der historistischen Empore im südlichen Querschiff hängen, aus dieser Zeit. Sie könnten ehemals an einem barocken Vorgänger der genannten Empore angebracht gewesen sein. Dass ein solcher Vorgänger existiert haben dürfte, deutet sich einerseits auf Plänen aus den 60er und 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts an. Denn auf diesen Plänen ist die Tür, über welche die historistische Empore heute zugänglich ist, im Gegensatz zu letztgenannter bereits dargestellt, die erst 1899/1900 errichtet wurde. Andererseits spricht auch der hölzerne Rahmen der Tür für eine Zeitstellung vor 1800.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
12. Bauphase:
(1883 - 1884)
(1883 - 1884)
Die barocken Ausstattungselemente wurden im späten 19. Jahrhundert (1883-1884) in einem groß angelegten Rückbau weitgehend beseitigt, um dem ursprünglichen mittelalterlichen Raumeindruck näher zu kommen. Die apsisartige Kapelle an der Stirnseite des Chors wurde im Zuge dieser Maßnahmen abgerissen. Ferner wurde auch die Treppe zum Dorment im Ostflügel der Klausur und damit zusammenhängend das Armarium unterhalb der Treppe modifiziert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
13. Bauphase:
(1899 - 1900)
(1899 - 1900)
Im Jahr 1899 oder kurz darauf wurde im südlichen Querschiff die heute noch existente Empore in historistischen Formen errichtet. Offenbar stellt sie einen Ersatz für die Planung eines „Prälatenstands“ dar, welcher die Grundfläche der Empore des frühen 15. Jahrhunderts hätte aufweisen sollen. Die neogotische Empore am westlichen Ende des Langschiffs dürfte wenig später und zeitgleich erstellt worden sein.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
14. Bauphase:
(1900 - 2012)
(1900 - 2012)
Während des 20. Jahrhunderts wurden an der Bebenhäuser Klosterkirche nur punktuell Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten vorgenommen. Dabei stand in den 1960ern und zwischen 2009 und 2012 der Dachreiter im Fokus.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Untersuchungen und Befund der Fassungen an der Kanzel
- Bauhistorische Untersuchung und Bauaufnahme
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Die Klosterkirche liegt im Nordosten des historischen Klosterareals; nördlich der Klausurgebäude.
Ehemals schloss die Kirche die gesamte Klausur des Klosters nach Norden hin, d.h. auf einer Länge von rund 60 m, ab.
Ehemals schloss die Kirche die gesamte Klausur des Klosters nach Norden hin, d.h. auf einer Länge von rund 60 m, ab.
Lagedetail:
- Klosteranlage
- allgemein
Bauwerkstyp:
- Sakralbauten
- Kloster, allgemein
- Klosterkirche
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Kirchenbau bestehend aus Chor, Quer- und Langhaus, dieses verkürzt nur über drei Joche. Über der Vierung schlankes Oktogon mit Turmhelm aus durchbrochenem Maßwerk.
Es handelte sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit erhöhtem Mittelschiff und geradem Abschluss des Chors und der Querschiffe.
Im Zug der Reformation wurde die Kirche um 1537 bis auf den Chorbereich abgerissen. Um 1566 wurde das Langhaus in verkürzter Form, d.h. 16 m Länge, wiedererrichtet. Dabei wurde die Unterteilung in ein erhöhtes Mittelschiff mit zwei niedrigeren Seitenschiffen vom Ursprungsbau übernommen. In dieser reduzierten Variante ist die Kirche bis heute erhalten geblieben (Länge rund 30 m).
Im Bereich der westlichen Hälfte des bauzeitlichen Langhauses dehnt sich heute eine Grünfläche aus. Diese wird nach Süden hin von der Südwand des bauzeitlichen südlichen Seitenschiffs begrenzt, die gleichzeitig die Nordwand des nördlichen Kreuzgangflügels bildet. Die West- und die Nordfassade des Langhauses werden jeweils durch massige Stützpfeiler strukturiert, die jeweils in Achse der Pfeiler zwischen dem Mittel- und den Seitenschiffen angeordnet sind (sowohl in Längs- als auch Querrichtung).
An der nordöstlichen Ecke ist ein entsprechend kräftiger Stützpfeiler diagonal dazu angeordnet.
Zudem wird die westliche Giebelfassade durch mehrere horizontal verlaufende Gesimse gegliedert.
Auch an den östlichen Ecken des Chors sind zur Ausrichtung der Kirche diagonal ausgerichtete Strebepfeiler positioniert, die aber im Gegensatz zu dem Pfeiler an der Nordostecke des Langhauses keinen schrägen, sondern einen horizontalen oberen Abschluss aufweisen.
An der Ostseite des nördlichen Querschiffs bzw. im Eck zwischen dem nördlichen Querschiff und Chor springen zwei gegenüber der Flucht der Stirnwand des nördlichen Querhauses leicht eingezogene Seitenkapellen rechtwinklig nach Osten vor. Sie werden von einem einfachen nach Osten gerichteten Pultdach überfangen.
Auf der Südseite des Chors finden diese Seitenkapellen in Form der sogenannten „Neuen Sakristei“ ein Pendant, welche die Fläche zwischen der Südseite des Chors und dem nördlichen Abschluss des Ostflügels der Klausur vollständig einnimmt. Auch sie wird von einem nach Osten gerichteten Pultdach überfangen.
Das Mittelschiff des Langhauses, die beiden Querschiffe sowie der Chorraum werden von schlichten Satteldächern überfangen. Anstelle eines einfachen Dachreiters, wie er sonst an Klosterkirchen der Zisterzienser üblich war, erhebt sich in Bebenhausen am Kreuzungspunkt der Dächer der Querschiffe und des Langhauses ein feingliedriger, laternenartiger, vollständig aus natursteinernen Werkstücken gefügter Vierungsturm in spätgotischer Form.
Die Seitenschiffe des Langhauses werden von einfachen Pultdächern abgeschlossen. Das Pultdach über dem nördlichen Flügel des Kreuzgangs der Klausur stößt rund 1,8 m unterhalb der Traufe des südlichen Seitenschiffdachs an die Südwand des Seitenschiffs. Demzufolge ergibt sich von Süden betrachtet eine Staffelung dreier Dachflächen.
Es handelte sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit erhöhtem Mittelschiff und geradem Abschluss des Chors und der Querschiffe.
Im Zug der Reformation wurde die Kirche um 1537 bis auf den Chorbereich abgerissen. Um 1566 wurde das Langhaus in verkürzter Form, d.h. 16 m Länge, wiedererrichtet. Dabei wurde die Unterteilung in ein erhöhtes Mittelschiff mit zwei niedrigeren Seitenschiffen vom Ursprungsbau übernommen. In dieser reduzierten Variante ist die Kirche bis heute erhalten geblieben (Länge rund 30 m).
Im Bereich der westlichen Hälfte des bauzeitlichen Langhauses dehnt sich heute eine Grünfläche aus. Diese wird nach Süden hin von der Südwand des bauzeitlichen südlichen Seitenschiffs begrenzt, die gleichzeitig die Nordwand des nördlichen Kreuzgangflügels bildet. Die West- und die Nordfassade des Langhauses werden jeweils durch massige Stützpfeiler strukturiert, die jeweils in Achse der Pfeiler zwischen dem Mittel- und den Seitenschiffen angeordnet sind (sowohl in Längs- als auch Querrichtung).
An der nordöstlichen Ecke ist ein entsprechend kräftiger Stützpfeiler diagonal dazu angeordnet.
Zudem wird die westliche Giebelfassade durch mehrere horizontal verlaufende Gesimse gegliedert.
Auch an den östlichen Ecken des Chors sind zur Ausrichtung der Kirche diagonal ausgerichtete Strebepfeiler positioniert, die aber im Gegensatz zu dem Pfeiler an der Nordostecke des Langhauses keinen schrägen, sondern einen horizontalen oberen Abschluss aufweisen.
An der Ostseite des nördlichen Querschiffs bzw. im Eck zwischen dem nördlichen Querschiff und Chor springen zwei gegenüber der Flucht der Stirnwand des nördlichen Querhauses leicht eingezogene Seitenkapellen rechtwinklig nach Osten vor. Sie werden von einem einfachen nach Osten gerichteten Pultdach überfangen.
Auf der Südseite des Chors finden diese Seitenkapellen in Form der sogenannten „Neuen Sakristei“ ein Pendant, welche die Fläche zwischen der Südseite des Chors und dem nördlichen Abschluss des Ostflügels der Klausur vollständig einnimmt. Auch sie wird von einem nach Osten gerichteten Pultdach überfangen.
Das Mittelschiff des Langhauses, die beiden Querschiffe sowie der Chorraum werden von schlichten Satteldächern überfangen. Anstelle eines einfachen Dachreiters, wie er sonst an Klosterkirchen der Zisterzienser üblich war, erhebt sich in Bebenhausen am Kreuzungspunkt der Dächer der Querschiffe und des Langhauses ein feingliedriger, laternenartiger, vollständig aus natursteinernen Werkstücken gefügter Vierungsturm in spätgotischer Form.
Die Seitenschiffe des Langhauses werden von einfachen Pultdächern abgeschlossen. Das Pultdach über dem nördlichen Flügel des Kreuzgangs der Klausur stößt rund 1,8 m unterhalb der Traufe des südlichen Seitenschiffdachs an die Südwand des Seitenschiffs. Demzufolge ergibt sich von Süden betrachtet eine Staffelung dreier Dachflächen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Dreischiffige, flachgedeckte Pfeilerbasilika mit Vierung, Querhausarmen und gerade geschlossenem Chorquadrat von je zwei tonnengewölbten Seitenkapellen flankiert.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Bis auf Abbruch und teilweise wiederaufbau des Langhauses im 16. Jahrhundert nahezu vollständig erhalten.
Bestand/Ausstattung:
Originalverglasung der Chorfenster und Malereien teilweise erhalten. Zahlreiche Grabplatten, Epitaphien und eine Renaissancekanzel.
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Quader
- Werkstein
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Die Mauern der Kirche sind nahezu vollständig aus Stubensandstein errichtet, der in der näheren Umgebung gebrochen wurde („Pliezhäuser Sandstein“). Die romanischen Mauerpartien der Kirche sind durchgehend in hochwertigem Quadermauerwerk gehalten, wobei die Höhe der Quaderschichten nicht einheitlich ist. Später errichtete Mauerpartien, d.h. insbesondere jene des reduzierten Wiederaufbaus des Langhauses aus den 60er-Jahren des 16. Jahrhunderts sind aus Bruchsteinen mit reichlich Mörtelzugabe aufgemauert. Die Mauerflächen sind sowohl innen als auch außen verputzt. Lediglich an Pfeilern, Gewänden von Maueröffnungen, Gebäudeecken, Strebepfeilern und Gesimsen sind akkurat gearbeitete unverputzte Werkstücke vorhanden. Diese bestehen wiederum aus Stubensandstein.
Die nördliche Außenwand des nördlichen Seitenschiffs des Längshauses wird durch drei hohe Maßwerkfenster erhellt, die regelmäßig zwischen den an die Außenwand anschließenden Stützpfeilern angeordnet sind. Die Westfassade ist konsequent symmetrisch gestaltet.
Über dem mittig positionierten Zugang ist ein großes Maßwerkfenster angeordnet, welches das Mittelschiff erhellt. Im Giebel darüber sind in Achse des Zugangs und des Maßwerkfensters mehrere Öffnungen symmetrisch dazu angeordnet. Zu beiden Seiten davon sind in Achse der Seitenschiffe zwei Maßwerkfenster positioniert.
Das südliche Triforium des Mittelschiffs sowie die niedrige Partie der südlichen Seitenschiffwand, die oberhalb des Ansatzes des Kreuzgangdachs liegt, werden jeweils von drei Okkuli durchbrochen, die jeweils in Achse zu den Maßwerkfenstern des nördlichen Seitenschiffs liegen.
Die Giebelflächen der Querschiffe und der Stirnseite des Chors werden von den darunter gelegenen Fassadenflächen durch einen Rundbogen- und Zahnfries geschieden, der sich auf gleicher Höhe auch entlang der Traufkanten des Chors und der Querschiffe zieht. Mit Ausnahme der Stirnseiten und der östlichen Wände der Querschiffe werden die einzelnen Fassadenabschnitte im Chor- und Vierungsbereich der Klosterkirche von jeweils einem mittig angeordneten Maßwerkfenster durchbrochen; das an der Stirnseite des Chors übertrifft dabei die anderen an Größe und Komplexität des Maßwerks.
Über dem südlichen Querhaus haben sich Teile des bauzeitlichen (spätes 12. Jahrhundert), durch eine zweifache Kehlbalkenlage gestützten Sparrendachs erhalten. Bei den Dächern über dem Chor und dem nördlichen Querschiff handelt es sich jeweils um ein Sparrendach über einem doppelt stehenden Stuhl. Das um 1567 errichtete Dachwerk über dem Mittelschiff des Langhauses wurde aufgrund der Nutzung des Dachraums als Speicherboden besonders akkurat und aufwändig ausgeführt. Es handelt sich um ein Sparrendach über doppelt liegendem Stuhl, das durch ein Hängewerk ergänzt ist.
Die nördliche Außenwand des nördlichen Seitenschiffs des Längshauses wird durch drei hohe Maßwerkfenster erhellt, die regelmäßig zwischen den an die Außenwand anschließenden Stützpfeilern angeordnet sind. Die Westfassade ist konsequent symmetrisch gestaltet.
Über dem mittig positionierten Zugang ist ein großes Maßwerkfenster angeordnet, welches das Mittelschiff erhellt. Im Giebel darüber sind in Achse des Zugangs und des Maßwerkfensters mehrere Öffnungen symmetrisch dazu angeordnet. Zu beiden Seiten davon sind in Achse der Seitenschiffe zwei Maßwerkfenster positioniert.
Das südliche Triforium des Mittelschiffs sowie die niedrige Partie der südlichen Seitenschiffwand, die oberhalb des Ansatzes des Kreuzgangdachs liegt, werden jeweils von drei Okkuli durchbrochen, die jeweils in Achse zu den Maßwerkfenstern des nördlichen Seitenschiffs liegen.
Die Giebelflächen der Querschiffe und der Stirnseite des Chors werden von den darunter gelegenen Fassadenflächen durch einen Rundbogen- und Zahnfries geschieden, der sich auf gleicher Höhe auch entlang der Traufkanten des Chors und der Querschiffe zieht. Mit Ausnahme der Stirnseiten und der östlichen Wände der Querschiffe werden die einzelnen Fassadenabschnitte im Chor- und Vierungsbereich der Klosterkirche von jeweils einem mittig angeordneten Maßwerkfenster durchbrochen; das an der Stirnseite des Chors übertrifft dabei die anderen an Größe und Komplexität des Maßwerks.
Über dem südlichen Querhaus haben sich Teile des bauzeitlichen (spätes 12. Jahrhundert), durch eine zweifache Kehlbalkenlage gestützten Sparrendachs erhalten. Bei den Dächern über dem Chor und dem nördlichen Querschiff handelt es sich jeweils um ein Sparrendach über einem doppelt stehenden Stuhl. Das um 1567 errichtete Dachwerk über dem Mittelschiff des Langhauses wurde aufgrund der Nutzung des Dachraums als Speicherboden besonders akkurat und aufwändig ausgeführt. Es handelt sich um ein Sparrendach über doppelt liegendem Stuhl, das durch ein Hängewerk ergänzt ist.