Das ehemalige Gesellschaftshaus "Zur Katz"
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Katzgasse |
Hausnummer: | 3 |
Postleitzahl: | 7750 |
Stadt-Teilort: | Konstanz |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Konstanz (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8335043012 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhäuser Bodanplatz 14 und 16 (78462 Konstanz, Bodanplatz 14, 16)
Stadtmauer und Graben, Bodanstraße 20-26 (78462 Konstanz)
Wohn- und Geschäftshaus, Dammgasse 10 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Gerichtgasse 4 (78462 Konstanz)
Wohnhaus Hüetlinstraße 2, 78462 Konstanz (78462 Konstanz, Hüetlinstr. 2)
Wohn- und Geschäftshaus, Hüetlinstraße 11 (78462 Konstanz)
Wohnhaus (Historischer Dachziegelbestand), Hussenstraße 10 (78426 Konstanz)
Wohn-Geschäftshaus, Hussenstraße 13 (78426 Konstanz)
Wohn-Geschäftshaus, Hussenstraße 15 (78426 Konstanz)
Eckhaus „zum Bub(en)“, Hussenstraße 1 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Neugasse 29 (78426 Konstanz)
Gast- und Wohnhaus, Obere Laube 69 (78426 Konstanz)
Wohn-Geschäftshaus (Renaissancegiebel), Obermarkt 1 (78426 Konstanz)
Dreifaltigkeitskirche, auch Augustinerkirche, Rosgartenstraße 25 (78462 Konstanz)
Rosgartenmuseum (Leinersaal) (78426 Konstanz, Rosgartenstraße 3-5)
Schottenkapelle, Schottenstraße 26 (78426 Konstanz)
Wohnhaus (78426 Konstanz, Wessenbergstraße 30)
Hofgebäude, Zollernstraße 4 (78426 Konstanz)
Vorderhaus, Zollernstraße 4 (78426 Konstanz)
Bauphasen
Das von der Wessenbergstrasse , vom Stephansplatz und der späteren Katzgasse umgrenzte Areal weist seit dem Ende des 13. Jahrhunderts eine kontinuierliche bauliche Entwicklung auf, die zweihundert Jahre später ihren Abschluss in der Katzgasse fand. Im Stadtgrundriss fällt die Lage des Bauweks auf: Das ehemalige Geschlechterhaus liegt deutlich abseits von den ansonsten in Teilen des Stadtgebietes konzentrierten Zunfthäusern und von der überwiegenden Mehrzahl der Patrizierhäuser selbst. Mit Ausnahme des Wohnturmes am Stephansplatz ist im 15. Jahrhundert keine weitere Bebauung auf der Parzelle, die von dort bis zur Katzgasse reichte, nachgewiesen. Im Jahre 1424 (a) erwarb die Gesellschaft der Geschlechter das ca. 80 m tiefe Grundstück in der damaligen Münstergasse, die unmittelbar aufs Hauptportal der Bischofskirche zuzog. Indem die Gesellaschaftsgenossen auf das hier entstehende Haus den Namen ihres alten Gesellschaftshauses "zur Katz" übertrugen wurde aus der Münstergasse allmählich die Katzgasse.
1424-29 (a) dauerte der Bau an. Ab 1429 konnte die Gesellschaft das neue Gebäude für Festveranstaltungen nutzen. Das Haus diente dem Konstanzer Patriziat als Mittelpunkt des Gesellschaftslebens. 1548 verlor Konstanz seinen reichsstädtischen Status und die Privilegien der Gesellschaft "Zur Katze" wurden aufgehoben. Das Haus blieb jedoch Versammlungsort der vornehmen Klasse. Im 17. Jahrhundert begann der Niedergang des Gesellschaftshauses in der Katzgasse. Rauschende Feste fanden damals im Saal nicht mehr statt. Die Patrizier kamen nur noch sporadisch zusammen. Die Kosten für den laufenden Bauunterhalt des Gebäudes standen in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen. Nachdem es allmählich seine eigentliche Funktion verloren hatte, wurde es als Lagergebäude für die verschiedensten Zwecke verwendet. Zeitweise, zwischen 1674 und 1676 (a), diente der große Saal im Obergeschoss sogar als Getreideschüttboden. 1679 gestattete die Gesellschaft dem Spital, links und rechts vom Durchgang Fachwerkwände aufzustellen, um so zwei große Räume als Weinkeller abzuteilen. Durch die Vermietung konnte es sich die Gesellschaft erlauben, ihr kaum noch genutztes Zunfthaus weiterhin zu unterhalten. Bis in das 18. Jahrhundert hinein befand sich das Gebäude im Besitz der Gesellschaft. Danach wurde es für verschiedene Nutzungen zweckentfremdet. 1821 (a) kaufte der Konstanzer Samenhändler und Lithograf Andreas Pecht das Haus. Pecht teilte die Erdgeschosshalle in zwei in zwei Geschosse mit Wohn- und Werkstatträumen ab. Zu diesem Zweck änderte er die Befensterung. Im Saal des Obergeschosses wurde die lithografische Werkstatt eingerichtet. Gleichzeitig wurde ein innenliegendes Treppenhaus installiert. 1869 (a) brannte der Dachstuhl ab. Das Feuer zog die hofseitige Außenmauer und das Obergeschoss stark in Mitleidenschaft. Beim Wiederaufbau wurde die aus der Erbauunszeit stammende Vertäfelung und die Mittelstütze dieses Stockwerks zugunsten einer völlig neuen Geschossaufteilung entfernt. Ein flach geneigtes Dach ersetzte den Vorgänger. Durch Erhöhung der hofseitigen Traufe wurde ein weiteres Vollgeschoss gewonnen. Aus dem ursprünglich zweigeschossigen Repräsentationsbau des 15. Jahrhunderts wurde somit ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus.
(1424 - 1429)
(1443 - 1444)
(1515 - 1544)
- Anbau
(1679)
- Erdgeschoss
(1821)
- Erdgeschoss
(1869)
- Dachgeschoss(e)
(1994 - 1997)
Zugeordnete Dokumentationen
- Photogrammetrische Aufnahmen (insg. 20)
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
- Dendrochronologische Untersuchung
- Restauratorische Voruntersuchungen
- Schadensaufnahme der Steinfassade Nord und Süd
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Lagergebäude
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Zunfthaus
- Residenz- und Hofhaltungsbauten
- Palais
Zonierung:
Über der Erdgeschosshalle wurde der Festsaal des Gesellschaftshauses errichtet, der über die ganze Länge des Hauses läuft und in der Mitte von einer eichenen Säule gestützt wird.
Über die ursprüngliche Dachkonstruktion liegen keine Aufzeichnungen vor. Lediglich aufgrund eines Fotos nach dem Brand im Jahr 1821 lassen sich einige grobe Aussagen machen. An dem Brandabdruck auf der Innenseite des Ostgiebels lässt sich ein dreistöckiger stehender Stuhl erkennen.
Konstruktionen
- Verwendete Materialien
- Stein
- Decken
- Einschubdecke