Ehem. Benediktinerinnenkloster Urspring, heute Urspringschule
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Urspring |
Hausnummer: | 1-22 |
Postleitzahl: | 89601 |
Stadt-Teilort: | Schelklingen-Urspring |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Alb-Donau-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8425108019 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 48,3810° nördliche Breite, 9,7176° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
keine Angabe | |
|
|
Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
1. Beinhaltet Bauteil: | Ehem. Kloster Urspring / ehem. Amtsschreiberei (Gärtnerhaus), Urspring 16 |
2. Beinhaltet Bauteil: | Ehem. Kloster Urspring, sog. Unterer Gastbau (Mädchenhaus), Urspring 2 |
Bauphasen
Die Entstehung des ehem. Benediktinerinnenklosters in Urspring ist urkundlich erstmals 1179 erwähnt. Das Kloster ging aus der Schenkung der Kirche von Urspring durch die Brüder von Schelklingen an das Kloster St. Georgen im Jahr 1127 hervor. Bis 1802 bestand es als Benediktinerinnenpriorat.
Die Quellenlage zum Kloster wird erst ab dem 13. Jahrhundert deutlicher. Während der Kämpfe zwischen dem staufischen König Konrad IV. und Anhängern der päpstlichen Partei im Jahr 1246/ 1247 wurde das Kloster zerstört. Anschließend begann das zuvor ärmliche Kloster eine selbständigere Stellung und zunehmend an Eigenbesitz zu gewinnen.
Der Überlieferung nach wurde der gesamte Klosterkomplex ab 1481 neu errichtet. Die Klosterkirche St. Ulrich, die bereits ab 900 bestand, geht in ihrer heutigen Grundform auf das Erbauungsjahr 1485 zurück. Sie wurde nach einem Brand ab 1627 fast vollständig neu errichtet. Das sog. Hellhaus bzw. Obere Gasthaus von 1495 diente als Instituts- und Kostgebäude der Unterrichtung adeliger Töchter. 1520 wurde das Mädchenhaus, auch sog. Unterer Gastbau, errichtet. Die Abtei als Wohnung der Meisterin bzw. Äbtissin wurde 1622 erstmals erwähnt. Im Ostflügel der Klausur lassen sich Teile des EGs und 1. OGs bis in das späte 15. Jahrhundert zurückdatieren, so auch der im EG des Ostflügels liegende Kreuzgang und der Narthex an der westlichen Seite der Klosterkirche. Weitere Gebäude der Klosteranlage sind die ehem. Oberamtei wohl aus dem 18. Jahrhundert, die ehem. Amtsschreiberei und Forstverwaltung aus dem Jahr 1681 (i) und die Herz-Jesu-Kapelle von 1708/ 09. Zur Klosteranlage gehörte außerdem ein umfriedeter Klostergarten, der sich vor dem ehem. Oberen Tor befand. Die gesamte Anlage mit dem Urspringstopf waren durch Mauern mit einem Rundturm in der östlichen Mauerseite umfasst.
1806 erfolgte die Aufhebung des Kloster Ursprings. Von 1832 bis 1906 wurden die Klostergebäude und -kirche als Fabrik genutzt. Seit 1930 ist die Urspringschule hier untergebracht. Den ehem. Klostergebäuden wurde neue Nutzungen zugeführt und durch neue Gebäude erweitert, u.a. durch die Neue Schule in den 1970er Jahren. Ab Mitte der 1980er Jahre erfolgte die schrittweise Sanierung der historischen Klostergebäude.
(1179)
- Klosteranlage
- allgemein
(1481)
(1806)
(1832 - 1906)
- Gewerbe- und Industriebauten
- Fabrik
(1930)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Schule, Kindergarten
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Schule, Kindergarten
Außerhalb der Klausur, aber noch innerhalb der Klostermauern, befanden sich im Osten die beiden Gastbauten, um die Klausur herum die ehem. Wirtschaftsgebäude des Maiereiguts, das Priorat und die Verwaltungsgebäude des Klosters (Oberamtei mit Wohnung und Dienstgebäude des Klosteroberamtmannes; zweigeschossige Amtsschreiberei (Wohnung und Dienstgebäude des Amtsschreibers und Forstverwalters, als auch Kanzlei im 1. OG).
Zu den Wirtschaftsgebäuden gehörten das Bruderhaus aus dem 16. Jh., südlich des Südflügels der Klausur (darin Klostermühle und Brauhaus, im DG Fruchtböden); gegenüber der Frucht- und Zehntstadel; daneben die Wagnerei mit Schmiede und der untere Pferdestall mit Wagenschopf; am unteren Tor lag das Schweinehaus, nördlich des oberen Tors das Gastallgebäude und das Schafhaus zwischen Oberamtei und Kirche.
Die die Klosteranlage umgebende Klostermauer besaß zwei Durchgangstore, das untere und das obere Tor.
Zonierung: