Schweinestall aus Ehningen
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Schlossstraße |
Hausnummer: | 12/14 |
Postleitzahl: | 71139 |
Stadt-Teilort: | Ehningen |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Böblingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8115013001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
1. Gebäudeteil: | Freilichtmuseum Beuren, In den Herbstwiesen |
|
|
Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
1. Beinhaltet Bauteil: | Schlegelscheuer aus Beuren, Rathausstraße 1 |
Bauphasen
Der Schweinestall aus Ehningen stellt ein kleines, landwirtschaftliches Nebengebäude dar und besitzt im Innern drei Buchten auf einer Grundfläche von ca. 15 m²; d.h. bis zu drei Schweine konnten darin untergebracht werden. Der Stall soll Teil einer Dreiseithofanlage werden, deren Darbietung im FLM vorgesehen ist. Für diese werden hist. nicht zusammenhängende Gebäuden ebd. (wieder-)aufgebaut und sparen einen annähernd quadratischen Innenhof aus. Neben dem Stall aus Ehningen ist aus Beuren dafür eine Scheuer transloziert worden, während das das zur Komplettierung des Ensembles vorgesehene Wohnhaus aus Frickenhausen, zwar 1988 bereits abgebaut (a) wurde, dessen Wiederaufbau steht bis dato (09/2011) allerdings noch aus.
Allg./Hist. Anmerkung:
Schweine wurden bis ins 18. Jh. in Württemberg nur wenig gehalten und erst mit der verbesserten Dreifelderwirtschaft (bei der Kartoffeln fortan auf der Brache angebaut wurden, wo zuvor die Schweine weideten) war eine Masthaltung der Schweine im Stall möglich. Vgl. die steigenden Zahlen der Schweine in Württemberg von 1816 bis ins Jahr 1883 um 178.837 Stück.
Vgl. http://www.freilichtmuseum-beuren.de/museum/rundgang/schweinestall-aus-ehningen/ [22.10.2011], Steffi Cornelius und Barbara Wehling: Hausgeschichten. Ein Führer durch das Freilichtmuseum Beuren, hrsg. vom Landkreis Esslingen, Esslingen 1995, S. 38-41 und Steffi Cornelius: Kurzführer durch das Freilichtmuseum Beuren, hrsg. vom Landkreis Esslingen, Beuren 2004, S. 11.
(1850)
- Siedlung
- Bauernhof
- Dorf
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Stallgebäude
(1885)
Der mögliche Vorgängerbau müsste sodann eine Feuerstelle gehabt haben und wahrscheinlich auch eine größere Zahl von Öffnungen (vgl. funktionslos eingemauerter Sturz); die frühere Nutzung jedoch bleibt unklar.
(1988 - 1991)
- Siedlung
- Freilichtmuseum
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
Zugeordnete Dokumentationen
- Restauratorische Untersuchung
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Freilichtmuseum
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Stallgebäude
Zonierung:
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Werkstein
- Mischbau
- Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
- Verwendete Materialien
- Backstein
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb., mit einheitlicher Gebindeaufreihung
Das Gebäude überspannt ein Satteldach mit einer einfachen Fachwerkkonstruktion der Giebeldreiecke, die asymmetrisch auf den Schmalseiten des Quaders aufsitzen und zusammen mit dem Dach ca. 60 cm zur Hofseite (Süden) auskragen. Die Dachdeckung erfolgte vermittels Biberschwanzziegeln. Zwischen dem vierten und dem siebten Sparren (von Westen gezählt) befand sich ehem. eine querliegende keilförmige Öffnung, deren Oberkante vom Firstpunkt des vierten Sparrens diagonal zum siebten hin abfiel. An dieser Stelle war der Dachanschluss des abgebrochenen Holzschuppens gewesen, dessen Pultdach mit dem Satteldach des Schweinestalls eine Kehle gebildet hatte.
Aufwendig gearbeiteter Stallboden, der als hölzerner Spalt(en)boden, wie er bis heute üblich ist, ausgeführt wurde: D.h. auf dem gewachsenen Erdboden wurde eine Lage Erde aufgeschüttet, auf der über die gesamte Grundrissfläche ca. 10 cm starke Sandsteinplatten (hier roter Sandstein) verlegt und entlang der Längsseiten ein Steinsockel erstellt wurde, um ein Auflager für die Oberkonstruktion des Bodens zu haben, die aus Rundhölzern bzw., wie im Fall von Ehningen, aus Eichenbrettern/Sandsteinplatten besteht. Die Austrittsöffnungen befinden sich in der Südwand jeweils unter den Türschwellen, wobei sich in situ in Ehningen vor diesen in der Erde Reste von Gülleauffanggruben fanden. Das Gefälle von ca. 10 cm ermöglichte, dass die Jauche nach außen abfließen konnte und die Tiere so trocken standen.