Wohn- und Geschäftshaus
ID:
105201367017
/
Datum:
03.11.2014
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 62 |
Postleitzahl: | 78628 |
Stadt-Teilort: | Rottweil |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Rottweil (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8325049025 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 11 (78628 Rottweil)
Wohnhaus (78628 Rottweil, Hauptstraße 48)
Wohn- und Geschäftshaus, Hochbrücktorstraße 16 (78628 Rottweil)
Ehem. Katzensteigmühle, Ausdinghaus (abgegangen), In der Au 1/2 (78628 Rottweil)
Heilig-Kreuz-Münster, Münsterplatz 1 (78628 Rottweil)
Kraftwerk (ehem. Pulverfabrik), Neckartal 68 (78628 Rottweil)
Rundbehälter (Salienmuseum), Unteres Bohrhaus 1 (78628 Rottweil)
Wohnhaus (78628 Rottweil, Hauptstraße 48)
Wohn- und Geschäftshaus, Hochbrücktorstraße 16 (78628 Rottweil)
Ehem. Katzensteigmühle, Ausdinghaus (abgegangen), In der Au 1/2 (78628 Rottweil)
Heilig-Kreuz-Münster, Münsterplatz 1 (78628 Rottweil)
Kraftwerk (ehem. Pulverfabrik), Neckartal 68 (78628 Rottweil)
Rundbehälter (Salienmuseum), Unteres Bohrhaus 1 (78628 Rottweil)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Das Bürgerhaus wurde der dendrochronologischen Altersbestimmung zufolge 1287/ 88 errichtet. Hinweise auf das frühe Erbauungsdatum geben außerdem zwei gotische Spitzbogenfenster am Ostgiebel und ein frühgotisches Doppelfenster an der südlichen Traufseite.
Im 19. Jahrhundert wurde die Fassade grün verputzt. Eine Aufnahme des Hauses aus dem Jahr 1920 belegt die Gestaltung der Erdgeschoss-Fassade mit Rauputzrustika, welche in der Folge glatt verputzt wurde. In den 1980er Jahre erhielt die Fassade einen roten Fassadenanstrich. Bis Ende 2016 wurde der Dachstuhl saniert und die Fassade erneut grün verputzt.
1. Bauphase:
(1287 - 1288)
(1287 - 1288)
Abzimmerung des Dachwerkes und Errichtung des Gebäudes (d).
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
2. Bauphase:
(1800 - 1899)
(1800 - 1899)
Grüner Außenputz.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
- Verwendete Materialien
- Putz
3. Bauphase:
(1980 - 1989)
(1980 - 1989)
Roter Außenputz.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
- Verwendete Materialien
- Putz
4. Bauphase:
(2016)
(2016)
Bis Ende 2016 wurde der Dachstuhl saniert und die Außenfassade neu gestrichen.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
- Verwendete Materialien
- Putz
Besitzer:in
1. Besitzer:in:
(1350 - 1422)
(1350 - 1422)
Wirt
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt bis 1422 das Haus. Ab wann, ist nicht gesichert.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine
2. Besitzer:in:
(1422 - 1427)
(1422 - 1427)
Ulinger, Ulrich und Guta
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwirbt das Haus
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
- Schultheiß
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Dendrochronologische Datierung Dachwerk
- Restauratorische Voruntersuchung
- Anmerkungen zur Sanierung von Dachwerk und Stuckmörtellaibungen
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Wohnhaus befindet sich am Ostrand der hist. Altstadt von Rottweil und steht traufseitig zur Hauptstraße, welche die Altstadt von West nach Ost durchläuft.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude steht traufständig ausgerichtet mit vier Vollgeschossen und Satteldach fast am unteren Ende der Unteren Hauptstraße. Die Fassade wird in den oberen Geschossen durch den über zwei Geschosse reichenden Erker und Zwillings- bzw. Drillingsfenster mit profilierten Gewänden gegliedert. Neben einer mittig angeordneten, rundbogigen Holzbrettertüre führen eine neuere Ladentüre und eine rechteckige Rahmen-Füllungstür mit auskragendem, geradem Gesims ins das Gebäudeinnere. Der frei aufragende Ostgiebel zeigt zwei gotische Spitzbogenfenster. Die zum Neckar ausgerichtete Traufseite besitzt neben einer hölzernen Laube ein frühgotisches Doppelfenster und ein weiteres mit Bogenblende (a).
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Ladentüre erst ab den 1950er Jahren zugesetzt (Aufnahme von 1950 zeigt hier noch ein großes Schaufenster). Ursprünglich befand sich wohl hier der Zugang zur Stallung (a). Die Holzvertäfelungen des Erkers waren bis zum Neuanstrich in einheitlichem Gelb ( 2006) mit ornamentalen und floralen Malereien (vermutlich aus den 1970/ 80er Jahren) bzw. um 1920 mit aufgemalten Inschriften versehen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach
- Detail (Ausstattung)
- Fenstererker
- Verwendete Materialien
- Putz
Konstruktion/Material:
Der östliche, talseitige Massivgiebel ragt über das Nachbarhaus Nr.64 hinaus und weist zwei gestreckt hochformatige, spitzbogige Fensteröffnungen auf. Sie zeigen von außen keine Gewände, sondern scheinen direkt aus dem Außenputz bzw. Mauerwerk ausgeschnitten zu sein (das rechte der beiden ist bei einer Ausbesserung rundbogig geflickt worden). An der rückwärtigen Traufseite, die direkt an der Hangkante steht, ist (von der anderen Seite des Neckars aus) im 3. Obergeschoss ein Doppelfenster in derselben Machart zu sehen.
Zwei weitere Öffnungen im Ostgiebel erscheinen innerhalb des Dachraums des Hauses Nr.64. Sie sind beide zugemauert. Die besser erhaltene der beiden liegt auf Höhe des 3.Obergeschosses etwa unterhalb der linken der beiden Öffnungen im Giebeldreieck, während die andere, nur rudimentär erhaltene Öffnung ein Geschoss tiefer, näher an die vordere Traufwand herangerückt ist. Sowohl die beiden vermauerten als auch die beiden Öffnungen im Giebeldreieck weisen dieselbe Form als auch dieselben Abmessungen auf. Die erhaltenen bzw. zugänglichen Teile der Öffnungen lassen auf eine einheitliche Gestaltung schließen, wie sie beim höher gelegenen der beiden vermauerten Fenster sich noch weitgehend ablesen lässt.
Die heute vermauerte, spitzbogige Öffnung misst 45cm in der Breite und etwas über 106 cm in der Höhe (zum Vergleich die Fensteröffnungen im Giebeldreieck mit 45 x 108 cm). Der Stuckmörtel der seitlichen Innenwandung bildet an der Außenwandfläche eine scharfe Kante zu einem hochrechteckigen Rahmen von etwa 12 cm Breite um die Öffnung herum (oben von der Spitze des Spitzbogens gemessen, im Simsbereich weggebrochen), der etwas über einen halben Zentimeter vortritt und den Kalkmörtel des Mauerwerks überlagert. Der Stuckmörtel endet mit diesem Rahmen oder ist noch einige Zentimeter in die Wandfläche in den Kalkmörtel hineingeführt. Beim Aufmauern des Bruchsteinmauerwerkes wurde der Fugenmörtel außen eben gestrichen, in einer Weise, die die Spitzen der Steine noch etwas herausschauen ließ. Der Kalkmörtel ist mit einem sehr groben Zusatz hergestellt, mit einer Körnung bis 2 cm Durchmesser, und ist heute sehr lose. Dagegen ist der Stuckmörtel außerordentlich hart.
Von einer Kalktünche sind auf der Wandfläche nur sehr geringe Reste nachweisbar. Die Stuckmörtelflächen der Wandungen und des Rahmens waren anscheinend ungefaßt. Eine Tünche auf dem Mauerwerk dürfte wohl schon ursprünglich aufgetragen worden sein, da der Kalkmörtel und der unregelmäßig darin ausgestrichene Stuckmörtel eine sehr unterschiedliche Färbung aufgewiesen hatten.
Zur Tiefe der Wandung bzw. zu einer innenliegenden, breiteren Fensternische lassen sich keine weiteren Aussagen treffen; es kann lediglich zwischen Wandung und Ausmauerung 40 cm tief gestochert werden. Hier können die beiden Fensteröffnungen im Giebeldreieck weiterhelfen, wo breitere, sich zum Innenraum hin noch aufweitende Nischen vorhanden sind, die nach oben von Holzbohlen abgeschlossen sind und nach unten nur bis zum Sims der Öffnung selbst reichen. Die Tiefe der Wandungen beträgt hier etwa 35 cm, die Tiefe der Nische 41cm. Mögliche Hinweise auf eine Verschlussmöglichkeit sind von jüngeren Fensterrahmungen überdeckt.
Im Dachraum lassen sich noch weitere Beobachtungen zum Thema anstellen. So ist im Westgiebel eine weitere zugemauerte Fensteröffnung aus Stuckmörtel zu sehen, die jedoch erheblich kleiner und schmäler, etwa 14 x 60 cm, und ohne Spitzbogen ausgeformt ist. Nach innen mit einer ähnlichen, entsprechend kleineren Fensternische mit Brettsturz. Sie ist näher zur Vordertraufe und direkt unter die Dachfläche gerückt, so als ob sie gerade noch über die Dachfläche des westlich anschließenden Nachbarhauses gereicht hätte. Weiterhin erscheint an der Innenfläche des Ostgiebels knapp über die Dielung ein Wechsel zwischen dem Verputz des Giebeldreiecks aus Kalkmörtel und einem Verputz aus Stuckmörtel von unten her, getrennt durch den Abdruck einer Dielung. Möglicherweise ist die gesamte Innenwandfläche im 3.Obergeschoss mit Stuckmörtel überzogen worden
Der Dachstuhl des Gebäudes ist weitgehend erhalten und dendrochronologisch auf 1288 datiert. Der Massivgiebel wurde wohl im Zusammenhang mit dem Dachstuhl errichtet, dessen Pfetten im Mauerwerk aufliegen. Es gibt zumindest keinerlei Funde die auf eine spätere Errichtung von Giebelmauerwerk bzw. Dachstuhl hinweisen könnten. Die Fensteröffnungen wären somit auch auf 1288 zu datieren.
Zwei weitere Öffnungen im Ostgiebel erscheinen innerhalb des Dachraums des Hauses Nr.64. Sie sind beide zugemauert. Die besser erhaltene der beiden liegt auf Höhe des 3.Obergeschosses etwa unterhalb der linken der beiden Öffnungen im Giebeldreieck, während die andere, nur rudimentär erhaltene Öffnung ein Geschoss tiefer, näher an die vordere Traufwand herangerückt ist. Sowohl die beiden vermauerten als auch die beiden Öffnungen im Giebeldreieck weisen dieselbe Form als auch dieselben Abmessungen auf. Die erhaltenen bzw. zugänglichen Teile der Öffnungen lassen auf eine einheitliche Gestaltung schließen, wie sie beim höher gelegenen der beiden vermauerten Fenster sich noch weitgehend ablesen lässt.
Die heute vermauerte, spitzbogige Öffnung misst 45cm in der Breite und etwas über 106 cm in der Höhe (zum Vergleich die Fensteröffnungen im Giebeldreieck mit 45 x 108 cm). Der Stuckmörtel der seitlichen Innenwandung bildet an der Außenwandfläche eine scharfe Kante zu einem hochrechteckigen Rahmen von etwa 12 cm Breite um die Öffnung herum (oben von der Spitze des Spitzbogens gemessen, im Simsbereich weggebrochen), der etwas über einen halben Zentimeter vortritt und den Kalkmörtel des Mauerwerks überlagert. Der Stuckmörtel endet mit diesem Rahmen oder ist noch einige Zentimeter in die Wandfläche in den Kalkmörtel hineingeführt. Beim Aufmauern des Bruchsteinmauerwerkes wurde der Fugenmörtel außen eben gestrichen, in einer Weise, die die Spitzen der Steine noch etwas herausschauen ließ. Der Kalkmörtel ist mit einem sehr groben Zusatz hergestellt, mit einer Körnung bis 2 cm Durchmesser, und ist heute sehr lose. Dagegen ist der Stuckmörtel außerordentlich hart.
Von einer Kalktünche sind auf der Wandfläche nur sehr geringe Reste nachweisbar. Die Stuckmörtelflächen der Wandungen und des Rahmens waren anscheinend ungefaßt. Eine Tünche auf dem Mauerwerk dürfte wohl schon ursprünglich aufgetragen worden sein, da der Kalkmörtel und der unregelmäßig darin ausgestrichene Stuckmörtel eine sehr unterschiedliche Färbung aufgewiesen hatten.
Zur Tiefe der Wandung bzw. zu einer innenliegenden, breiteren Fensternische lassen sich keine weiteren Aussagen treffen; es kann lediglich zwischen Wandung und Ausmauerung 40 cm tief gestochert werden. Hier können die beiden Fensteröffnungen im Giebeldreieck weiterhelfen, wo breitere, sich zum Innenraum hin noch aufweitende Nischen vorhanden sind, die nach oben von Holzbohlen abgeschlossen sind und nach unten nur bis zum Sims der Öffnung selbst reichen. Die Tiefe der Wandungen beträgt hier etwa 35 cm, die Tiefe der Nische 41cm. Mögliche Hinweise auf eine Verschlussmöglichkeit sind von jüngeren Fensterrahmungen überdeckt.
Im Dachraum lassen sich noch weitere Beobachtungen zum Thema anstellen. So ist im Westgiebel eine weitere zugemauerte Fensteröffnung aus Stuckmörtel zu sehen, die jedoch erheblich kleiner und schmäler, etwa 14 x 60 cm, und ohne Spitzbogen ausgeformt ist. Nach innen mit einer ähnlichen, entsprechend kleineren Fensternische mit Brettsturz. Sie ist näher zur Vordertraufe und direkt unter die Dachfläche gerückt, so als ob sie gerade noch über die Dachfläche des westlich anschließenden Nachbarhauses gereicht hätte. Weiterhin erscheint an der Innenfläche des Ostgiebels knapp über die Dielung ein Wechsel zwischen dem Verputz des Giebeldreiecks aus Kalkmörtel und einem Verputz aus Stuckmörtel von unten her, getrennt durch den Abdruck einer Dielung. Möglicherweise ist die gesamte Innenwandfläche im 3.Obergeschoss mit Stuckmörtel überzogen worden
Der Dachstuhl des Gebäudes ist weitgehend erhalten und dendrochronologisch auf 1288 datiert. Der Massivgiebel wurde wohl im Zusammenhang mit dem Dachstuhl errichtet, dessen Pfetten im Mauerwerk aufliegen. Es gibt zumindest keinerlei Funde die auf eine spätere Errichtung von Giebelmauerwerk bzw. Dachstuhl hinweisen könnten. Die Fensteröffnungen wären somit auch auf 1288 zu datieren.