Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 106206903214  /  Datum: 14.03.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Landolinsplatz
Hausnummer: 4
Postleitzahl: 73728
Stadt-Teilort: Esslingen am Neckar

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116019003
Flurstücknummer: 415
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,7427° nördliche Breite, 9,3113° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die aufgefundenen Ständerhölzer und Achsenverhältnisse des aufstrebenden Gefüges lassen sich dendrochronologisch auf das Jahr 1288 (d) datieren. Augenscheinlich ist der Bau im 13. Jahrhundert unmittelbar an eine Stadtmauerpartie angefügt worden. Möglicherweise entstand diese Mauerpartie sogar zusammen mit dem heutigen Kellergeschoss. Hierfür spricht die Tatsache, dass die Kellerumfassungswände einschließlich der mit den späteren Gewölbebögen ausgestatteten Innenachsen mauerwerksseitig sauber verzahnte Eckeverbände besitzen und dass der ablesbare, einst obertägige Mauerkörper an der Nordseite des Objektes unmittelbar auf diese Verhältnisse aufgesetzt war. 1610 (d) erhielt das Gebäude ein Satteldach und um 1655 (d) entstand die westliche Giebelwand als Ersatz einer Vorgängersituation. Im 19. Jahrhundert wurde die nördliche, obertägige Hauspartie mit dem Abbruch der massigen Wand und deren Ersatz in Fachwerk verändert.


1. Bauphase:
(1288)
Die hier aufgefundenen Ständerhölzer und Achsenverhältnisse des aufstrebenden Gefüges lassen trotz sehr umfangreicher Eingriffe während der vergangenen Jahrhunderte immer noch einen Ursprung des Hauses in den Jahren um 1288/ 89 (d) deutlich erkennen. Augenscheinlich ist der Bau im 13. Jh. unmittelbar an eine Stadtmauerpartie angefügt worden. Möglicherweise entstand diese Mauerpartie sogar zusammen mit dem heutigen Kellergeschoss. Hierfür spricht die Tatsache, dass die Kellerumfassungswände einschließlich der mit den späteren Gewölbebögen ausgestatteten Innenachsen mauerwerksseitig sauber verzahnte Eckeverbände besitzen und dass der ablesbare, einst obertägige Mauerkörper an der Nordseite des Objektes unmittelbar auf diese Verhältnisse aufgesetzt war.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1610)
Mit der „Weißen Mauer“ ist ein im Kandler`schen Plan in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Objekt noch abgebildeter Mauerzug gemeint, auf welchen spätestens mit dem Generalumbau 1610 vermutlich zunächst nur das Dachwerk unseres Objektes aufgesetzt wurde. Augenscheinlich war diese Mauer 1610 noch mindestens teilweise bis in die Erdgeschosshöhe des Hauses erhalten bzw. wurde auf die mit dem Bauvorgang geplante Höhe auf Oberkante EG hierzu reduziert.

Eine dendrochronologische Datierung belget eine Entstehung des Satteldaches um 1610 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

3. Bauphase:
(1655)
westliche Giebelwand um 1655 (d) als Ersatz einer Vorgängersituation.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1773 - 1774)
Auszug aus dem Werk von Rojnica, Ursula und Sonnenstuhl-Fekete, Iris: Die Kandlerschen Risse und das Esslinger Häuseranschlagsprotokoll von 1773/ 74, Esslingen: Stadtarchiv 1997

"(…) No.101 Herrn Fridrich Wilhelm Günther, Physicus Ordinarius

Eine zweystöckigte Behausung bey der Weißen Mauer samt dem darhinter an das Gäßle stoßende Höfle, worinnen sowohl Stallungen, Brenn- und Waschstatt sich befindet, zwischen dem gemeinen Gäßle gegen Herrn Forstmeister Nagels Scheuer und Gardten einer- und Herrn Castenspfleger Neundorfen Scheuer andererseiths, vornen auf gemeine Gaß gegen die Stadtmauer
und hinden auf Besizers aigenen Gardthen stoßend, worinnen ein Röhrbronnen. Das Hauß hat Kelterngerechtigkeit und neben einem getremten Keller einen gewölbten Keller zu 175 Aymer, sonst aigen.
Anschlag 1800 Gulden. (…)“
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1800 - 1899)
Die nördliche, obertägige Hauspartie wurde dann im 19. Jh., mit dem Abbruch der massigen Wand und deren Ersatz, in Fachwerk verändert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Nordseite
Links des Objektes die “Mauergasse“
Rechts: Adresse  „Landolinsplatz 2“
 / Wohnhaus in 73728 Esslingen am Neckar (06.03.2007)

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohnhaus befindet sich am nördlichen Altstadtrand. Es steht traufseitig an der Südseite des Landolinsplatzes.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger und verputzter Satteldach mit auskragendem Obergeschoss.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude erhebt sich auf einem ca. 22 x 15 m großen Grundriss.

Es ist an seiner Westpartie auf einer Fläche von ca. 13 x 11 m mit einem später eingewölbten Keller ausgestattet. Der Baukörper erhebt sich in zwei Vollgeschossen und drei Dachebenen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Nach eingehender Inaugenscheinnahme der freiliegenden Fassadenkonstruktion und des gesamten Fachwerk- und Dachwerkaufbaus zeigen sich umfangreiche Schadensbilder an der hinsichtlich ihres Ursprungsalters (1288) und ihrer vorhandenen Ausdehnung bemerkenswerten statischen Gesamtkonstruktion.

Die ebenfalls stark durch Moder, Fäulnis und historische Überlastungen geschwächten Umbau- und Ergänzungsbereiche aus dem 17.- 19. Jh. zwingen darüber hinaus zu erheblichen Aufwendungen für Sprieskonstruktionen und denkmalgerechten Reparaturmaßnahmen bei den notwendigen Zimmererarbeiten bzw. bei der Gefacheerhaltung.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Verwendete Materialien
    • Putz
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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