Rathaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Victor-Kretz-Straße |
Hausnummer: | 2 |
Postleitzahl: | 77723 |
Stadt-Teilort: | Gengenbach |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Ortenaukreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8317034010 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Stadtbefestigung, sog. Prälatenturm, An der Schneckenmatt (77723 Gengenbach)
Wohnhaus (abgegangen), Feuergasse 7 (77723 Gengenbach)
Wohnhaus (abgegangen), Feuergasse 9 (77723 Gengenbach)
Amtsgericht, Grabenstraße 17 (77723 Gengenbach)
Ehem. Kloster (77723 Gengenbach, Klosterstraße 14)
Klosterkeller (77723 Gengenbach, Klosterstraße 9)
Kath. Friedhofskirche St. Martin, Leutkirchstraße 36 (77723 Gengenbach)
Bauphasen
Das Rathaus wurde nach Plänen von Victor Kretz bis 1784 (i) fertiggestellt und ersetzte ein älteres Rathaus, welches frei auf dem Marktplatz stand. Ab 1819 (a) wurde der Ratssaal mit Stuck und Marmorierungen von Georg Ortlieb ausgestattet. Diese sind heute nicht mehr erhalten. Darüber hinaus wurden immer wieder Reparaturarbeiten an Decken, Fußböden und Wänden vorgenommen. Diverse Öfen wurden eingebaut oder durch neue ersetzt. Insbesondere für das 2. Obergeschoss liegen Quellen aus dem 19. Jahrhundert für eine wechselnde Nutzung vor, die bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhalten blieb.
Nach zwei Bombentreffern am 4. März 1945 wurde der südliche Teil ab 1946 wiederaufgebaut. In den 1970er Jahren wurden noch einmal mehrere Räume umgestaltet und die Eingangshalle mit einem Glasabschluss versehen. Mit der Einrichtung des Stadtarchivs im Erdgeschoss wurden 1994 die letzten größeren Veränderung vorgenommen.
(1784)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Siedlung
- Stadt
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Rathaus
(1819 - 1820)
- Obergeschoss(e)
(1820 - 1920)
Wohnung, später unterteilt in zwei Wohnungen, ab dem Beginn des 20. Jahrhundert als Notariat mit Wohnräumen und später wieder als Wohnung.
- Obergeschoss(e)
(1946 - 1950)
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
(1971 - 1973)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
(1994)
- Erdgeschoss
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzanalyse
- Auswertung von Bild- und Schriftquellen
Beschreibung
Die schmale Bebauung östlich entlang der heutigen Victor-Kretz-Straße diente der früheren Klostermauer als Rückwand für die Vorderhäuser und dürfte das frühere Bachbett (bis zum Bau des Wehrgrabens verlief der Bach wohl westlich von der Klosterummauerung) überbaut haben. In diese Häuserzeile wurde das Rathaus eingefügt. Der heute zum Rathaus gehörende Klosterkeller hinter dem Gebäude, gehörte bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts noch zum Klosterareal.
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Rathaus
Zonierung:
Das Untergeschoss besteht im südlichen Bereich aus einem großen durch Stützen in zwei Längsachsen unterteilten Raum mit Gewölbe sowie im Norden aus zwei weiteren Kellerräumen. Der nördliche Raum ist trapezförmig, der südlichere L-förmig. Heute gibt es eine Verbindung zum Klosterkeller.
Konstruktionen
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Dachform
- Walmdach
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Werkstein
- Mischbau
- Innenwand aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Verwendete Materialien
- Backstein
- Sandstein
- Ziegel
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Treppen
Im Untergeschoss ist das Mauerwerk in größerem Umfang einsehbar. Dort bestehen die Umfassungs- und Innenwände aus Bruchsteinmauerwerk mit einem Anteil aus Backsteinen und Ziegelbruch.
Mit Ausnahme der Trennwand zum gewölbten nördlichen Bereich im 1. Obergeschoss haben die Innenwände der Obergeschosse eine geringe Stärke, sodass Fachwerkwände zu vermuten sind. Im 3. Obergeschoss liegen im nordwestlichen Bereich Fachwerkinnenwände aus der Bauzeit offen, aufgebaut mit einer einfachen Verriegelung mit vernagelten Zapfungen im Ständer, Feldstreben und einer Ausmauerung. Die Wände von 1. und 2. Obergeschoss dürften ähnlich beschaffen sein, jedoch mit zwei- oder dreifacher Verriegelung.
Vom Dachwerk der Bauzeit haben die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg etwas mehr als die nördliche Hälfte übriggelassen. Es ist mit einem liegenden Stuhl in zwei Geschossen mit Stuhlschwellen und polygonalen, der Dachneigung angepassten Rähmen sowie einer stehenden Mittellängsachse abgezimmert. Es fand für alle Bauteile ausschließlich Nadelholz Verwendung. Als Aussteifung in Dachflächenebene sind paarweise Kopf- und Fußbänder angeschlossen, die zusammen ein X bilden. Unter dem verbliebenen Nordwalm ist ebenfalls ein liegender Stuhl ausgebildet, und in entsprechend flacher ausgebildeten Proportionen ebenso unter den Graten, wo Schwellen und Rähme auf Gehrung aufeinandertreffen. Binder und Sparrenlage des Walms sind parallel zu den Längstraufen ausgerichtet und sie liegen folglich verschwenkt zur Falllinie der Walmfläche, worauf mit einem Parallelogramm-förmigen Sparrenquerschnitt reagiert wurde.
Das als Folge der Kriegszerstörungen neu aufgeschlagene Dachwerk über der südlichen Gebäudehälfte ist ebenfalls in der Form eines liegenden Stuhls aufgebaut. Es wurde nicht versucht, es dem vorausgehenden Bestand getreu nachzubilden.
Das frühere Vorhandensein einer größeren Anzahl von Dachgauben kann anhand nachträglich angesetzter Sparren und anhand von historischen Abbildungen nachvollzogen werden. Da die bestehenden Gauben mit Oculusöffnung ihrer Machart wegen der Bauzeit zugeschrieben werden können, hat man sie wohl einfach versetzt.