Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Pfarrgasse |
Hausnummer: | 10 |
Postleitzahl: | 74354 |
Stadt-Teilort: | Besigheim |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Ludwigsburg (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8118007001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | 106 |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 48,9986° nördliche Breite, 9,1427° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
1. Gebäudeteil: | Pfarrgasse |
|
|
Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
keine Angabe |
Wohnhaus, Türkengasse 10 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Türkengasse 12 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Türkengasse 2 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Türkengasse 3 (74354 Besigheim)
Wohnhaus und Garagen, Türkengasse 4 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Türkengasse 5 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Türkengasse 6 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Türkengasse 7 (74354 Besigheim)
Scheune, Türkengasse 8 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Türkengasse 9 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Vorstadt 1 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Vorstadt 2 (74354 Besigheim)
Wohnhaus mit mittelaltericher Badstube, Vorstadt 3 (74354 Besigheim)
Abgegangenes Wohnhaus, Vorstadt 5a (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Vorstadt 5 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Vorstadt 6 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Vorstadt 7 (74354 Besigheim)
Abgegangene Scheune, Vorstadt 8-1 (74354 Besigheim)
Abgegangenes Gebäude, Vorstadt 8 (74354 Besigheim)
Bauphasen
Das Gebäude Pfarrgasse 10, das älteste erhaltene Pfründhaus (sog. Pfarrpfründe), wurde wohl 1461 errichtet (d) und zählt neben dem historischen Rathaus (1459, d) und dem sog. Dreigiebelhaus (1486-1501, d) zu den drei ältesten Fachwerkgebäuden von Besigheim.
Da das Pfarrpfründhaus gegenüber der Herrschaft Steuerfreiheit genoss, ist es in den Lagerbüchern der Vogtei Besigheim nicht selbst als zinsbar genannt. Zinsbar war nur ein zum Haus gehöriges Hof- und Gartengrundstück. Das Gebäude wird jeweils als "Anstösser" (Angrenzer) an dieses Grundstück genannt.
Das Haus war seit dem Ende des 16. Jh. in privaten Händen und wurde in den folgenden Jahrhunderten wiederholt verkauft. Insbesondere im 19. Jh. sind die Besitzstrukturen kompliziert, da mehrere Besitzer das Gebäude nun gleichzeitig nutzten und Anteile veräußerten und vererbten. Ab dem zweiten Viertel des 20. Jh. ergänzte die gewerbliche Nutzung (Verkauf und Dienstleistung) die bisherigen Funktionen des Hauses mit Wohnen, Tierhaltung und Aufbewahrung
(1461)
- Wohnbauten
- Pfarrhaus
- Dachform
- Schopfwalm (Krüppelwalm)
(1522)
(1555)
(1569)
(1587)
(1616)
(1703)
(1812)
(1879)
(1900)
(1904)
(1928)
- Erdgeschoss
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
(1977)
Besitzer:in
(1522 - 1555)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
(1555 - 1569)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
(1569 - 1587)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
(1587 - 1596)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Garten
(1596 - 1667)
(1667 - 1673)
- Untervogt
(1673 - 1703)
- Stadtschreiber
(1703 - 1727)
(1703 - 1727)
- Pfarrer
(1727)
(1727 - 1738)
(1738 - 1739)
(1739 - 1763)
- Haupt-
- Wasserzoller
(1763 - 1780)
- Gemeinderat
- Weingärtner
(1780 - 1789)
- Weingärtner
(1789)
- Gemeinderat
- Weingärtner
(1789 - 1814)
(1814 - 1829)
(1814 - 1829)
(1829)
- Weingärtner
(1829 - 1830)
- Weingärtner
(1830)
(1830)
(1830 - 1832)
- Weingärtner
(1832 - 1842)
(1842)
(1842)
(1842 - 1856)
(1856 - 1864)
- Weingärtner
(1864 - 1879)
- Weingärtner
(1879 - 1891)
- Weingärtner
(1891 - 1892)
(1892)
- Weingärtner
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Pfarrhaus
- Pfrundhaus
- Wohnhaus
Zonierung:
Konstruktionen
- Mischbau
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Verwendete Materialien
- Holz
- Putz
- Stein
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Fenster
- Bohlenstube
- Fenstererker
- Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
- Gestaltungselemente
- Zierglieder im Holzbau
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
- Detail (Dach)
- Dachüberstand
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst, mehrstöckig
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Flechtwerk
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Dachgerüst, verstärkende Einbauten
- Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
- Ständer
- Stehende und geneigte Quer- und Längsbünde
- Unter-, Überzüge, Pfetten
Eine Vorstellung über den ursprünglichen Zustand des Oberstockes geben die noch heute vorhandenen Auskragungen im Bereich des gassenseitigen Dachdreieckes, wo noch alle Dachebenen überstehen. Analog zur Auskragung im Unterbau hat man dazu die schon erwähnten Stichbalken verbaut. Im Gegensatz zu den ehemals sichtbaren Stirnhölzern im Unterbau sind die Stichenden im Dachdreieck nicht sichtbar; ihre Enden verankern hier kräftig profilierte Saumschwellen. Weitaus schlichter ist der Gegengiebel ausgeführt, der ehemals mehrfach auskragt, jedoch schon um 1511 (d) zurückgesetzt wurde.
Das innere Traggerüst des 1. Dachstocks bildet eine zweifache Kombination aus stehenden und liegenden Stuhlkonstruktionen. Ausgehend von der Pfarrgasse ist in der ersten Innenquerachse eine stehende Stuhlkonstruktion mit vier Ständern abgezimmert. Die Gerüstachse ist gleichzeitig als Wandscheibe mit einer zweifachen Riegelfolge und einer Flechtwerkfüllung ausgebildet. Dies trifft jedoch nur auf die äußeren Abschnitte zu. In der Mitte blieb die Achse auf einer Breite von ca. 1,70 m offen. Zwei bis zum Gassengiebel senkrecht dazu verlaufende Fachwerkwände bilden einen breiten Gang, der zwei seitlich angeordnete Nebenkammern erschließt. Zugleich konnte man über diesen Gang das über die gassenseitige Ladeluke eingeholte Lagergut in den rückwärtigen Dachraum transportieren. Dieser Dachraumabschnitt war ursprünglich offen und in den beiden restlichen Innenquerachsen liegende, unter den Dachschrägen verbaute Stuhlständer abgezimmert. Die einzige Unterteilung des ansonsten offenen Dachraumprofiles bilden die mittig angeordneten Stuhlständer, welche – analog zu den liegenden Hölzern – einen Längsunterzug trageb und das weitgespannte Kehlgebälk so mittig unterstützen.
Der 2. Dachstock diente offensichtlich nur als Lager; hier sind keine Kammerabtrennungen nachweisbar. In den mit den unteren Querachsen identischen Achslagern sind jeweils zwei stehende Ständer angeordnet; sie sind auf die Kehlbalken des ersten Dachstockes aufgezapft. Die Ständer tragen die Stuhlpfetten, welche die mit den Sparren verzapften Kehlbalken unterstützen.
Der offene Dachraum zeigt zum Teil stark ausgeprägte Rauchspuren. Sie sind ein Indiz dafür, dass ursprünglich kein Kamin existierte. In den beiden Dachkammern hingegen sind die in den Dachraum abgeleiteten Rauch- und Rußpartikel kaum zu sehen.
Eine Vielzahl der im Dach verbauten Hölzer zeigen sog. Flöserkerben; ihre Anordnung entlang der Holzkanten verweist auf die Verwendung von geflöstem Kantholz, in der Regel um Tannenholz. Diese Holzart wurde für das aussteifende Gefüge und das tragende Gerüst verwendet; ausgenommen die beiden Giebelscheiben. Soweit erkennbar bestehen die hier abgezimmerten Gerüst- und Gefügehölzer nur aus Eichenholz.