Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Rosengasse |
Hausnummer: | 13 |
Postleitzahl: | 74336 |
Stadt-Teilort: | Brackenheim |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125013002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Schloss Brackenheim, Schlossplatz 1-3 (74336 Brackenheim)
Bauphasen
Der Kernbau stammt aus dem Jahre 1580 (d). Von diesem Gebäudeteil ist zumindest im Oberstock und im Dachbereich ein großer Umfang von originalen Bauteilen nachweisbar. Im Oberstock ist ein abgewinkelter Freiraum, der ursprünglich wohl als Lagerraum diente, nahezu vollständig erhalten. Hinsichtlich den restlichen Raumeinheiten sind keine gesicherten Aussagen möglich. Ein gewölbtes Portal, eine große Toreinfahrt und ein 1580 datierter Eingang erschließen das Gebäude. Der ansonsten offene Dachraum besaß zur Eichbrunnenstraße eine Dachkammer. Hier war ehemals ein Vollwalm angelegt.
Im Jahre 1594 (d) wurde das Gebäude zur Eichbrunnenstraße verlängert. Dem weitgehend wohl als Lager genutzten Gebäude wurde eine Wohnzone angegliedert. Der alte Vollwalm wurde abgebaut und zwei separat erschlossene Dachkammern angelegt. Danach wurde die alte Walmkonstruktion weitgehend wiederverwendet.
(1579 - 1594)
(1594)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
(1830)
- Untergeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune mit Sondernutzung
Zonierung:
Konstruktionen
Das Dachwerk ist in zwei unterschiedliche Bauphasen zu untergliedern. Ausgehend vom rückwärtigen Steilgiebel, sind von der ältesten Konstruktion (1579/80) vier Binderquerachsen erhalten. Hinsichtlich der Gebindemarkierung ist dieser Abschnitt durch die römischen Zahlenfolge I bis XIIII erkennbar. Zusätzlich ist dieser Abschnitt durch die Pfettenstöße begrenzt.
Abgezimmert ist in diesem Bereich eine liegende, verzapfte Stuhlkonstruktion auf Schwellen im 1. und 2. Dachstockwerk.
Die innerhalb der Gebinde XIIII abgezimmerte Binderkonstruktion ist im 1. Dachstock als Wandscheibe ausgeführt, die nachträglich bis zum First geschlossen wurde. Ehemals war im 1. Dachstock eine Türöffnung angelegt. Sie führte ursprünglich in einen großen, giebelseitigen Dachraum, welcher durch eine Walmausbildung abgeschlossen war.
Die zweite Bauphase datiert in die Jahre 1593/94 (d). Hinsichtlich der Dachkonstruktion besteht kein wesentlicher Unterschied zur älteren Gerüstausbildung. Erkennbar wird dieser Abschnitt durch die gegenläufige Markierungsfolge der Zahlenfolge von I bis XIIII sowie der eigenständigen Bindermarkierung.
Innerhalb dieses Dachbereiches sind zwei Dachkammern angelegt, die durch den Vollwalm begrenzt werden. Bemerkenswert ist, dasses sich bei dem Vollwalm zumindest in Teilen um die versetzte Walmkonstruktion der älteren Bauphase handelt.
Bemerkungen zum 1. Oberstock:
Ausgehend von den Dachwerkbefunden, ist die älteste Holzkonstruktion annähernd über den selben Grundrissbereich wie im Dach erfassbar. Erkennbar ist ein winkelförmiger Freiraum. Er nimmt in Anlehnung an den Steilgiebel die gesamte Hausbreite ein und winkelt parallel zur rückwärtigen Traufe auf zwei Schiffbreiten und auf einer Länge von einer großen Querzone ab.
Den restlichen Grundrissbereich nimmt ein nicht näher fixierbarer Raum an der Gassentraufe ein. Er ist zum jetzigen Zeitpunkt durch eine jüngere Trennwand unterteilt.
Aussagen über den bewohnten Hausbereich sind nur in geringem Umfang möglich. In Anlehnung an den ältesten Hausbereich ist eine Flurzone und im verbleibenden Restgrundriss eine Wohnzone mit dreischiffiger Gliederung zu vermuten.
Aussagen zum Erdgeschoss:
In Hinblick auf die ältesten Befunde war zum Zeitpunkt der Untersuchung nur die Gassentraufe zu untersuchen.
Unterhalb der oben erwähnten Flurzone ist ein ehemals großes Portal zum Teil zugemauert. Den erst nimmt ein Türgewände mit Rundbogensturz ein. Dieses Gewände ist mit hoher Sicherheit der Zeit um 1594 zuzuordnen und verstärkt die These, dass zu diesem Zeitpunkt im OG die Flurzone angelegt wurde. Neben der Türe befindet sich eine Baufuge. Neben der großen Toreinfahrt befindet sich der alte, heute verengte Zugang aus dem Jahre 1580.
Eine weitere inschriftliche Datierung 1594 befindet sich am jüngeren Giebel und bestätigt den dendrochronologisch ermittelten Anbauzeitpunkt.
Die Jahreszahl 1830 am Kellerportal datiert wohl den nachträglichen Einbau des halberdigen Kellers.