Regiswindiskirche
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Kirchbergstraße |
Hausnummer: | 16 |
Postleitzahl: | 74348 |
Stadt-Teilort: | Lauffen a. N. |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125056003 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus (74348 Lauffen am Neckar, Kiesstraße 13)
Regiswindiskapelle St. Anna (74348 Lauffen am Neckar, Kirchbergstraße 14)
Neckarkanal Schleuse Lauffen (74348 Lauffen, Kanalstraße 9)
Bauphasen
Die Grundsteinlegung ist für 1227 (a) überliefert. Mit den eigentlichen Bauarbeiten wurde aber wohl erst wesentlich später begonnen. Das Schiff wurde als dreischiffige Basilika konzipiert, der Chorbau ist bis heute noch weitgehend ursprünglich überliefert. Dazwischen erhebt sich ein Pseudo-Vierungsturm, der mehrfach erheblich umgebaut wurde. Einige Maßwerkfenster aus der Bauzeit sind noch erhalten, stilistisch sind sie ins Ende des 13. Jahrhunderts einzuordnen. Die Ostteile datieren in die Zeit um 1300.
Die außergewöhnlichen Steinmetzzeichen lassen keine Bauunterbrechung erkennen, was für den späteren Baubeginn spricht.
Große Sonnenuhren finden sich auf der West- und Südseite. Sie wurden wohl in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts (g) angebracht und um 1506 (i) ergänzt. 1507 wurde an der südlichen Außenwand des Chores die Steinskulpturengruppe "Ölberg", vermutlich durch den Heilbronner Steinmetz- Meister Hans S(e)yfer, angebracht.
1564 wurden Schiff und Turm bei einem Kirchenbrand stark beschädigt und danach als Hallenkirche wiederaufgebaut. Die Baunaht ist an den Langhauswänden ablesbar: Aufstockung ab ca. 2/3 der Mauerhöhe, Vergrößerung der Fenster, Verwendung von durch den Brand geröteten Schilfsandsteinen des ursprünglichen Kirchenbaues. Nur im oberen Drittel und um die Fenster finden sich Zangenlöcher. Aus der Zeit um 1576 (i) stammen die Renaissancemalereien des Langhauses.
1778 (d, a) wurde der Turmhelm mit Welscher Haube errichtet. 1927-29 (a) erfolgte eine umfassende Sanierung der Außenfassaden. Während einer weiteren umfangreichen Sanierung von 1956 bis 1959 wurden 1957 (a) die Renaissancemalerei wieder freigelegt.
Südlich der Kirche befindet sich die kleine Regiswindiskapelle, bei der es sich ursprünglich um eine Friedhofskapelle handelte und welche um 1240 erbaut wurde. Ihr Chor wurde um 1400 errichtet.
(1227)
- Siedlung
- Dorf
- Sakralbauten
- Kirche, allgemein
(1240)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Sakralbauten
- Kapelle, allgemein
(1250 - 1300)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Steinbau Mauerwerk
- Werkstein
- Verwendete Materialien
- Stein
(1300)
(1400)
(1506)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Ausstattung
- Ausstattungsgegenstände, Architekturglieder
- kein Eintrag
(1507)
- Erdgeschoss
- Ausstattungsgegenstände, Architekturglieder
- Skulptur, Plastik
(1564 - 1573)
Renaissanceausmalung des Langhauses bis 1573
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Verwendete Materialien
- Stein
- Steinbau Mauerwerk
- Werkstein
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
(1778)
- Dachgeschoss(e)
- Dachform
- Welsche Haube
(1927 - 1929)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Steinbau Mauerwerk
- Werkstein
(1956 - 1959)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Sakralbauten
- Kirche, allgemein
Zugeordnete Dokumentationen
- Baubegleitende baugeschichtliche Untersuchung
Beschreibung
Das in karolingische Zeit zurückreichende Gebiet mit Kirche und Kapelle auf der linken Flussseite ist, neben der Burg auf der Neckarinsel (11. Jh.) und der Stadt am rechten ansteigenden Flussufer, eines von drei Zentren der Stadt Lauffen.
- Siedlung
- Stadt
- Sakralbauten
- Kirche, allgemein
Baumaterial: Schilfsandstein
Vierungsturm mit Welscher Haube von 1778 (d,a), Schieferdeckung
Regiswindiskapelle:
Kleiner, zweigeschossiger und quadratischer Bau mit bekrönender, gequaderter Achteckpyramide als Dachabschluss. Der Chor ist dreiseitig geschlossen.
Zonierung:
Außen: West- und Nordwand kürzlich restauriert, Südwand derzeitig in Restaurierung
Roll- und Schleifwerkbemalung um die Arkadenbögen bzw. Fenster und Bemalung der Pfeiler, um 1564/ 73, 1957 (a) freigelegt.
Wand- und Gewölbemalereien im Chor; Gewölbeanfänger in Haupt- und Seitenschiffen; Flachdecke aus Holz ersetzt das beim Brand des Langhauses 1564 zerstörte Netzgewölbe, das nur noch in Resten vorhanden ist; Empore im südlichen Seitenschiff; Holzkanzel; Altar; Chororgel; Taufstein; Chorfenster von Angelika Weingardt (2008).
Grabnische der hl. Regiswindis im Chor, das kleine Gehäuse mit Stabwerkprofilen und Netzgewölben.
Außen:
An den Außenwänden des Chores und des Langhauses befinden sich zahlreiche Steinmetzzeichen.
An der nördlichen Außenwand des Chores sind Fragmente einer Wandmalerei auf dem Stein erkennbar - mehrere Figurengruppen zeigen Nimben.
An der Südseite des Chores ist die Steinskulpturengruppe "Ölberg", von 1507, Meister Hans? Steinmetz aus Heilbronn, angebracht, deren Zustand stark reduziert ist.
Sonnenuhren: insgesamt ca. 6, 4 am Chor, je eine an der Westwand und an der Südwand des Chores, 1506 verändert.
Konstruktionen
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Dachgerüst, verstärkende Einbauten
- Hängewerk
- Dachform
- Welsche Haube
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung