Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Baugeischichte des Hauses konnte nur unzureichend entschlüsselt werden, da die konstruktionsglieder nur im zweiten Dachstock und sehr partiell innerhalb des ersten Dachstocks und des Sockelgeschosses einsehbar sind.
Die Dachkonstruktion setzt sich aus drei zeitlich unterschiedlich enstandenen Gerüstabschnitten zusammen, die jeweils etwa ein Drittel der Gebäudelänge umfassen.
Der mittige Gerüstabschnitt weist liegende Stühle in beiden Dachstockwerken und zusätzlich einen einfach stehenden Stuhl im ersten Dachstock auf. Er stellt den ältesten Gerüstabschnitt dar, wie die Pfettenstöße deutlich machen. Er konnte auf 1649/50 (d) datiert werden.
Der östlich anschließende Abschnitt ist im ersten Dachstock liegend und mittig stehend, im zweiten Dachstock zweifach liegend ausgebildet und entstand um 1787/88 (d).
Westlich schließt ein in beiden Dachstockwerken stehender Stuhl an, der jedoch weitgehend aus wiederverwendeten Hölzern zusammengesetzt worden ist und nicht datiert werden konnte.
Das Gebäude dürfte wohl kaum durch die einfache Summierung dreier Gerüstabschnitte entstanden sein, denn der älteste, mittlere Abschnitt allein kann kein vollständiges Haus darstellen. Das Zufügen zumindest eines der beiden äußeren Abschnitte setzte also den Abbruch eines Teiles des ursprünglichen Gebäudes voraus.

Umgebung, Lage:

Das Gebäude steht auf der Remsinsel vor dem Beinsteiner Torturm.

Lagedetail:

• Siedlung
  • Stadt

Bauwerkstyp:

• Wohnbauten
  • Wohn- und Geschäftshaus

Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):

Das Gebäude setzt sich aus einem recht rudimentär erhaltenen, massiven Sockelgeschoß, einem Fachwerkoberstock und einem traufseitig zur Straße gerichteten, beidseitig mit einem Krüppelwalm versehenen Satteldach zusammen. An Rücktraufe und Westgiebel sind verschiedene Anbauten angefügt.

Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:

Der Oberstock ist heute durch einen Längsflur erschlossen, an den sich beidseitig die Räume reihen. Das östliche Ende des Flures ist als Küche abgetrennt. Die in der Dachkonstruktion beobachtete Aufteilung in drei Gerüstabschnitte spiegelt sich auch hier wieder in Form einer Aufweitung des Flures am Anschluß des östlichen und durch einen querverlaufenden Unterzug am Anschluss des westlichen Abschnitts. Ein Unterzug vor der Rücktraufe im Bereich des mittleren Gebäudeabschnittes deutet möglicherweise auf eine Verbreiterung des Gebäudes im Zusammenhang mit einem der Anbauten hin.

Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):

Das Sockelgeschoß ist sehr stark umgebaut und von den ursprünglichen Außenwänden sind nur noch bescheidene Reste vorhanden. Ein freiliegender Bereich innerhalb des mittleren Gerüstabschnittes zeigt ein Quergebälk auf einem Längsunterzug, der dem Verlauf der rückwärtigen Flurwand des Oberstocks entspricht, aber keine Anzeichen einer ehemaligen Wandfüllung zeigt. Im Gegensatz zum Nachbargebäude Winnender Straße 2, wo der Boden des Sockelgeschosses etwa 80cm unter dem Straßenniveau liegt, verläuft der Boden im untersuchten Gebäude straßeneben. Eine Erklärung hierfür könnte in einer ursprünglich größeren Geschoßhöhe zu suchen sein, bedingt durch eine landwirtschaftliche Nutzung, worauf ein Aufzugsloch vom zweiten Dachstock in den Spitzboden hinweist.
Die Bausubstanz ist nur im zweiten Dachstock vollständig einzusehenm wo ein hoher Anteil der Hölzer starken Schädlingsbefall aufweist. Durch die starken Umbauten im Sockelgeschoss wird sich wohl noch das eine oder andere Problem stellen.

Bestand/Ausstattung:

keine Angaben

Konstruktionsdetail:

keine Angaben

Konstruktion/Material:

keine Angaben