Ehemalige Ratsschänke
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Zunfthausgasse / Altstadtstraße |
Hausnummer: | 2 / 5 |
Postleitzahl: | 75031 |
Stadt-Teilort: | Eppingen |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125026007 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus, Bahnhofstraße 11 (75031 Eppingen)
Wohn- und Geschäftshaus (Alte Post), Brettener Straße 2, 2/1 (75031 Eppingen)
Wohnhaus, Brettener Straße 8 (75031 Eppingen)
Wohngebäude (75031 Eppingen, Kettengasse 21)
SALVE-Häuser (75031 Eppingen, Kirchgasse 3-5)
Stadtmauer, Leiergasse 23-31 (75031 Eppingen)
Wohnhaus, Linsenviertel 17 (75031 Eppingen)
Ehem. Gasthaus "Rössle", Rappenauer Straße 2 (75031 Eppingen)
Bauphasen
Das Gebäude Zunfthausgasse 2 in Eppingen besitzt eine sehr differenzierte Baugeschichte. Der südliche Baukörper wird im Kern von einem spätmittelalterlichen Fachwerkhaus (1483?) gebildet, während der nördliche Baukörper bis auf den älteren Gewölbekeller im Wesentlichen aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammt.
Im ursprünglichen Zustand besaß der südliche Bau im gemauerten Sockel nur einen einzelnen straßenseitigern Untergeschossraum. Der heute direkt nördlich anschließende Gewölbekeller wurde erst später angelegt und stellte zugleich eine Verbindung zum damals schon bestehenden Keller unter dem nördlichen Gebäudeteil her. Im Erdgeschoss befand sich südseitig eine große Bohlenstube. In der mittleren Zone folgte ein großer Flur, der zugleich als Küche diente und am südlichen Ende der Ostwand den Hauseingang aufnahm. Möglicherweise befand sich in der mittleren Zone auch ein Aufgang zum Obergeschoss. In der heute stark veränderten nördlichen Zone könnte sich analog zu den genauer belegten Verhältnissen im Obergeschoß ein weiterer Einzelraum befunden haben. Im Obergeschoß wiederholte sich diese Raumgliederung in identischer Form. In beiden Geschossen wurde die mittlere Zone erst in jüngster Zeit in einen kleinen Küchenraum und ein nordseitiges Treppenhaus unterteilt. Früher schon, wohl im 18. Jahrhundert, fand das Einschieben eines Zwischengeschosses in der nördlichen Zone statt, das dort die Aufgabe der mittelalterlichen Deckenbalkenlagen mit sich brachte. Ebenso wurden im Laufe der Zeit der größte Teil der Westwand, fast die gesamte Nordwand sowie der nördliche Teil der Ostwand durch neue Wandscheiben ersetzt. Ein zu erschließendes zweites Fachwerkobergeschoß ist heute gänzlich abgängig. Der Kniestockausbildung an der westlichen Traufseite zufolge muss es schon früh abgegangen sein. Das heutige Dachwerk wurde neuzeitlich, aber unter Verwendung mittelalterlicher Bauhölzer wohl des Vorgängerdaches abgezimmert. Lediglich der Walm an der Südseite wurde vollständig in neuem Bauholz abgebunden.
Im Bereich des nördlichen Baukörpers dürfte lediglich der große Gewölbekeller auf die Zeit vor dem 19. Jahrhundert zurückgehen. Dessen ursprünglicher Zugang befand sich an der Ostseite, während an der Westseite ein oder zwei Kellerfenster angeordnet waren, die einen ursprünglich gleichbreiten Baukörper belegen. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Zugang an der Ostseite aufgegeben und eine Treppe nach Westen hin angelegt. Auch die Südwand wurde bei einer Reparaturmaßnahme erneuert. Die Umfassungsmauern des Oberbaues entstanden im Wesentlichen um 1855, wobei an der Nordseite die Südwand des nördlichen Nachbarhauses als Außenwand genutzt werden konnte. Im ursprünglichen Zustand besaß das Gebäude im Erdgeschoß südseitig eine hohe Tenne, an die sich nach Norden hin ein gleichfalls recht hoher vermutlicher Stallbereich anschloss. Später wurde die Tenne im Süden aufgegeben und durch eine Zwischendecke unterteilt. Nach einem Brandschaden, der wohl auf Kriegsschäden 1945 zurückgeht, wurden schließlich der obere Teil der Querwand, die Decken und das Dachwerk modern erneuert.
Mit dieser wechselhaften Abfolge von Veränderungen zeigt das Gebäude eine vom Spätmittelalter bis in das 20. Jahrhundert hineinreichende Baugeschichte.
(1483)
(1700 - 1800)
(1800 - 1900)
(1855)
(1945)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Konstruktionen
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
- Steinbau Mauerwerk
- Werkstein
- Detail (Ausstattung)
- Bohlenstube
- Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
- Decken
- Balken-Bretter-Decke
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachform
- Mansardgiebeldach
- Satteldach mit beidseitigem Vollwalm