Zehnthaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 21 |
Postleitzahl: | 74388 |
Stadt-Teilort: | Talheim |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125094010 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Schmidbergsches Schlösschen (74388 Talheim, Auf der Burg 1)
Hessensches Schloss (74388 Talheim, Auf der Burg 2)
Bauphasen
Im Zehnthof hatten die Bauern den zehnten Teil ihrer Feldfrüchte, zumTeil auch ihrer Tiere und Tiererzeugnisse abzugeben. Diese Einnahme diente zur Unterhaltung der Kirche und der dazu gehörigen Pfarrei.
Zehntherr war für Talheim der Bischof von Würzburg, zu dessen Diözese Talheim gehörte. Er verlieh den Hof und den Kirchenzehnten im 13. Jahrhundert an die Herren von Talheim. Sie waren fast 400 Jahre im Besitz des Hofs und damit mit der Aufgabe betraut, die Talheimer Kilianskirche zu erhalten, die Pfarrer anzustellen und für deren Unterhalt zu sorgen.
1597 haben die Herren von Talheim den Zehnthof (vermutlich ein Vorgängerbau des heutigen Zehnthauses) an die Echter von Mespelbrunn verkauft. Es ist zu vermuten, dass die Echter auch den Neubau veranlassten, der im Jahre 1607 (d) fertiggestellt war. Nach 50 Jahren wurde das Gebäude an den Wormser Kämmerer Wolf von Dalberg veräußert. Beide Besitzer sind wohl Ihrer Verpflichtung zur Erhaltung von Kirche und Pfarrei nicht nachgekommen, was zu Streitereien mit den Talheimer Ganerben führte. Als Folge davon zog der Bischof das Lehen wieder ein, so dass das Bistum von 1719 bis 1803 den Zehnthof in eigener Regie betrieb. Man kann vermuten, dass die nicht ortsansässigen Zehntherren den Hof ab 1600 durch einen Zehntvogt, der im Ostteil des Hofes wohnte, verwalten ließen. Diese Vogtswohnung wurde 1779-81 durch einen Querbau vergrößert. 1803 wurde im Rahmen der Säkularisierung des Kirchenguts der Fürst von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg als Zehntherr eingesetzt, der den Hof 1852 für 3 275 Gulden an die Gemeinde Talheim verkaufte, dabei wurden auch die Zehntrechte abgelöst. 10 Jahre später, 1862, kauften die Brüder Johann Ulrich und Peter Wörner den Hof für 7 410 Gulden. Seither gehört der Zehnthof Familie Wörner, die ihn seit über 142 Jahren besitzt. Nur die Herren von Talheim haben ihn länger in Besitz gehabt. In über 800 Jahren sind nur 7 Besitzer zu verzeichnen, die Gemeinde Talheim spielte dabei mit 10 Jahren die geringste Rolle. (D.Gaa).
Das Gebäude soll verkauft werden, Kaufinteressenten und mögliche Investoren werden gesucht.
(1605 - 1607)
- Einzellage
- allgemein
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Zehnthaus
- Zehntscheune
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
(1779 - 1782)
- Einzellage
- allgemein
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Zehnthaus
- Zehntscheune
- Mischbau
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
(1880 - 2004)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
- Scheune
- Wohnstallhaus
(2004 - 2005)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauaufnahme und bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
- Einzellage
- allgemein
- Siedlung
- Dorf
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
- Scheune
Zonierung:
Der größere Wohnbereich ist im Erdgeschoss konstruktiv ebenfalls dreischiffig und zweizonig gegliedert und besitzt als Erschließungselement eine massive Natursteinspindeltreppe vom Keller bis zum Dachgeschoss. Im Untergeschoss befindet sich ein mächtiger Gewölbekeller, der sich über die ganze Länge des Kernbaus erstreckt.
Im Erdgeschoss gibt es ehemalige Stallungen und Werkstätten sowie eine Wohneinheit im östlichen Gebäudeteil mit einer Stube in der nordöstlichen Gebäudeecke. Im Obergeschoss gibt es ebenfalls eine Wohneinheit mit Stuben im Vorbau. Dahinter reihen sich in der östlichen Gebäudehälfte Kammern und Küche auf, in der Mitte Erschließungszonen und ein Abortgang, an der Südseite weitere Nebenräume.
Konstruktionen
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Dachform
- Satteldach
- Detail (Ausstattung)
- Abtritt
- bemerkenswerte Fenster
- bemerkenswerte Treppen
- bemerkenswerte Türen
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- Floßspuren
- Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Mischbau
- Innenwand aus Holz
- Innenwand aus Stein