Rathaus Stühlingen
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Schlossstraße |
Hausnummer: | 9 |
Postleitzahl: | 79708 |
Stadt-Teilort: | Stühlingen |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Waldshut (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8337106026 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
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Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus (79780 Stühlingen, Gerberstraße 23)
Altkath. Sebastianskapelle (Stadtkapelle), Herrengasse 1 (79780 Stühlingen)
Kath. Pfarrkirche Heilig Kreuz, Kalvarienbergstraße 2 (79780 Stühlingen)
Kath. Pfarrhaus, Kalvarienbergstraße 4 (79780 Stühlingen)
Klosteranlage, Loretoweg 12, 14 (79780 Stühlingen)
Schloss Hohenlupfen, Schloßstraße 22/24 (79780 Stühlingen)
Wohn-Wirtschaftshaus, Schloßstraße 7 (79780 Stühlingen)
Bauphasen
Eine erstmalige Erwähnung eines Rathauses auf der jetzigen Liegenschaft in Stühlingen ist im Jahr 1610 nachzuweisen. Das Rathaus von 1610 wird als zweigeschossiger Bau mit gotischen Stilformen beschrieben. Die Binnenstruktur sah Räume für den Einzelhandel im Erdgeschoss, einen Ratssaal und die Gerichtsstube im Obergeschoss, sowie eine Wohnung des Stadtknechts, später des Polizeidieners, vor. Auch eine Gefängniszelle wird erwähnt. In der Zeit von 1610 bis 1904 sind Veränderungen am Bestandsbau belegt. So wurde nach Abbruch bzw. Einsturz des oberen Stadttores 1846, dessen Glocke in den Turm des Rathauses eingebaut.
Bei dem Brand im Jahr 1904 brannte das Rathaus bis auf seine Grundmauern nieder, woraufhin es bis 1906 wieder neu aufgebaut wurde. Nach der Fertigstellung diente das neue Rathauses neben der Nutzung als Gemeindeverwaltung auch für die Gewerbeschule.
Aufgrund des höhen Platzbedarfs wurden 1967 Umbauten, wofür die Raumstrukturen im Inneren den neuzeitlichen Anforderungen angepasst wurden.
(1610 - 1906)
Gewände und Zierteile wurden vermutlich ersetzt und der Gestaltungssprache des beginnenden 20. Jh.s angeglichen.

- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Rathaus
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
(1904 - 1906)
Zudem hat sich der bauzeitliche Dachstuhl als Holzkonstruktion, sowie der Turmaufsatz in Holzbauweise mit seinem Glockenstuhl als Stahlkonstruktion erhalten. Auch die hölzerne Treppe der geschossweisen Erschließung ist der Erbauungszeit zuzuordnen.

- Dachgeschoss(e)
- Ausstattung
(1906 - 1950)
(1950 - 1980)

- Dachgeschoss(e)
- Ausstattung
(1980 - 2024)

- Dachgeschoss(e)
- Ausstattung
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
- Restauratorische Untersuchung
Beschreibung
In den Mittelachsen der Traufseiten befinden sich je ein Eingang zum Rathaus. Der Haupteingang über die Schlossstraße an der Nordostfassade ist dabei mit einem Risalit mit Zwerchhaus hervorgehoben. Rückwärtig in Richtung Südosten ist dem Gebäude ein Erker angegliedert, der von der Geländeoberkante über beide Vollgeschosse aufragt und mit einem Pultdach an die Außenwand des Hauptbaus anschließt. Achsmittig im ersten Obergeschoss der Nordwestfassade befindet sich ein Ziererker, der sich zum Vorplatz in Richtung Hanglage präsentiert. Das Satteldach des Hauptbaus ist in Nordwest-Südostrichtung ausgerichtet. Die Traufe ist als einfache flache Kastentraufe aus Holz ausgeführt. Das Dach ist mit einem Falzziegel eingedeckt. Beide Giebelfassaden sind mit Staffelgiebeln mit Zinnen ausgeführt, an welche die Dachflächen rückseitig anschließen. Die Dachlandschaft ist geprägt von unterschiedlichen Gauben, sowie dem an der Nordostfassade hervortretendem Risalit mit Zwerchhaus. Vier Gauben reihen sich entlang den Fassadenachsen der Nordostfassade. Die Gauben sind einheitlich gestaltet. Jede besitzt ein Zeltdach mit bekrönender Metallkugel.
Am Nordwestende des Daches geht über dem First ein Turm auf quadratischer Grundfläche mit Zeltdach auf. Die Turmwände sind mit Kupferblechen bekleidet und besitzen Öffnungen mit schallrichtenden Lamellen. An der Ostecke des Baus bindet eine Wand mit Tordurchfahrt zum Hinterhof an das Nachbargebäude an und schließt damit die Fassadenflucht der Schlossstraße. Die Durchfahrt ist mit versetzten und auf Lücke angeordneten Ziegelsteinen geschlossen.
Die Fenster des Erdgeschosses schließen mit einem segmentbogigen Sturz ab, die Fenster des Obergeschosses mit einem geraden Sturz. Die Gebäudeecken sind mit einer Solitärquaderung hervorgehoben.
Zonierung:
Konstruktionen
Die Dachkonstruktion mit Kehlbalkenlagen ist scheinbar als liegender Stuhl mit sechs Achsen und fünf Jochen ausgebildet. Die liegenden Stuhlstreben sind mit Kopfbändern an die Kehlbalken gebunden. Bei einer vorausgegangenen Sanierung wurden die Kopfbänder durch Stahlflansche ersetzt. Bügen binden an den Kniestock an. In der zweiten Dachebene tragen Firstständer auf die Kehlbalkenlage ab, die mit Kopfbändern in der Firstachse zusätzliche Kräfte aufnehmen. In der zweiten Dachebene sind nachträgliche Ertüchtigungsmaßnahmen in Form von Verstärkungen/Aufdoppelungen der Konstruktion und Stahlanflanschungen sichtbar.