Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Wohnhaus (Hofstelle)

ID: 123129505116  /  Datum: 11.09.2018
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Kirchstraße
Hausnummer: 8
Postleitzahl: 79219
Stadt-Teilort: Staufen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315108015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Den ältesten Baubestand bilden weite Teile der massiven Umfassungswände. Nach der im Kellerbereich erkennbaren Mauerstruktur, den einzelnen Mauernischen und dem spitzbogigen Fenstergewände im Straßengiebel ist der massive Kernbestand grob in das 14./ 15. Jahrhundert zu datieren. Um 1718 (d) erfolgte ein grundlegender Umbau des Massivbaus unter Beibehaltung des halberdigen Kellers. 1896 erfolgte der Umbau im Obergeschoss und Dachgeschoss. Dabei wurde unter anderem das hofseitige Dach angehoben,


1. Bauphase:
(1300 - 1499)
Massiver Kernbestand aus dem 14./ 15. Jahrhundert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

2. Bauphase:
(1718)
Um das Jahr 1718 wird der Massivbau unter Beibehaltung des halberdigen Kellers grundlegend umgebaut. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1896)
Die im Jahre 1896 vorhandene Gliederung des Erdgeschosses wie auch die Fensteraufreihung innerhalb der Hofwand können in einem Bauplan von 1896 nachvollzogen werden.
Aus dem gleichen Jahr stammt auch die für das Erdgeschoss vorgesehene Umbauplanung. Danach wurde um 1896 der zwischenzeitlich unterteilte Großraum, zusammen mit der südlich benachbarten Kammer, zu einer breiteren, nahezu die gesamte Gebäudelänge einnehmenden und neu belichteten Werkstatt zusammengelegt. Aus dieser Zeit stammen dann auch das in der Südostecke liegende Klo und die Verlegung des alten Treppenlaufes über den Keller.

Wie aus der Hof- und Straßenansicht ersichtlich, bezog sich der Umbau des Jahres 1896 auch auf das Obergeschoss und das Dachwerk. So entspricht die hofseitige Fensteraufreihung der neuen Gliederung im Erdgeschoss, die dann auch über die Backsteinmauer im Obergeschoss in diese Jahre datiert werden kann.
Auch die hofseitige Dachanhebung ist der Umbauphase von 1896 zuzuordnen, wobei es sich bei den Gauben wohl um spätere Vergrößerungen des 20. Jahrhunderts handelt.

Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht / Wohnhaus (Hofstelle) in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Baugeschichtliche Dokumentation, Dendrochronologische Untersuchung
  • Bauaufnahme
  • Fotodokumentation der Schäden

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um das Hauptgebäude einer südlich der Kirchstraße liegenden Hofstelle. Mit seinem Nordgiebel zur Kirchstraße ausgerichtet, lag die Hofzufahrt östlich des Hauptgebäudes, wobei die zugehörige Scheune rechtwinklig zum Hauptgebäude ausgerichtet ist und mit seiner südlichen Traufwand den rückwärtigen Hofraum begrenzt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Partiell halberdig unterkellert, handelt es sich bei dem Hauptgebäude um einen zweigeschossigen Massivbau mit zweigeschossigem Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Eine schmale Baulücke zu Haus Nr. 6 ist heute nicht mehr zu erkennen, die Lücke hier einschließlich einer darauf aufgelegten Steinrinne geschlossen. Im südöstlichen Bereich des Hausgrundrisses ist ein geringfügig eingetiefter Keller, der ins EG hineinragt.

Während es sich bei den Fenstergewänden im 1. Dachstock um Spolien handelt, ist der Spitzbogensturz als Rest des ehem. Erdgeschosszuganges zu werten. Dieser Befund kann mit den im 1. Obergeschoss ausgeführten Fenstergewänden in Zusammenhang gebracht werden. Sie datieren in das 18./19. Jh. und sind offensichtlich das Ergebnis einer in dieser Zeit erfolgten Gebäudemodernisierung.
Bestand/Ausstattung:
Erhalten hat sich der Rest des ehemaligen Zufahrtsportals an der östlichen Hausecke.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Mischbau
    • Innenwand aus Holz
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Der Umbau von 1718 (d)
Das Erdgeschoss
Um das Jahr 1718 wird der Massivbau unter Beibehaltung des halberdigen Kellers grundlegend umgebaut. Erschlossen über den straßenseitigen Giebel, gelang man direkt in einen Großraum, von dem das gefaste Gebälk mit zugehöriger Decke nahezu vollständig erhalten ist. Reste der farblichen Ausstattung sind zwischen den Balkenfelder entlang der Ostwand erkennbar. Die westliche Begrenzung des Großraumes erfolgte über eine zweifach verriegelte Fachwerkwand. Sie besitzt noch den Rest einer in den angrenzenden Westraum führenden Türöffnung. Die südliche Begrenzung des Großraumes wird durch einen ungefasten Deckenbalken mit zimmerungstechnischen Hinweisen auf eine ehemals darunter verlaufende Fachwerkwand erkennbar.
Im Winkel zwischen Großraum und Nebenraum ist das Treppenhaus zu vermuten, wobei das damalige Treppenloch mehrfach vergrößert wurde. An das Treppenhaus grenzt in Richtung Süden der halberdige Keller an. Im Kern zur ältesten Substanz gehörig, wurde er zu einem späteren Zeitpunkt in zwei separat erschlossene Kellerräume unterteilt. Der Kellerraum lässt im Osten Platz für einen ehemals am Großraum ansetzenden, zum rückwärtigen Giebel führenden Flur. Dessen östliche Begrenzung bildete eine firstparallele Tragachse, deren Verlauf über die Ausnehmungen an den Deckenbalkenunterseiten ablesbar ist. Im Bereich des Flures war die Tragachse möglicherweise als Wand ausgeführt, während sie innerhalb des Großraumes aus einem von einer Säule unterstützten Unterzug bestand. Den verbleibenden Grundriss zwischen Flur und Großraum nahm der südöstliche Eckraum ein.

Das Obergeschoss
Die räumliche Aufteilung des Obergeschosses folgt einer Gliederung in drei Querzonen. Dabei nahm die straßenseitige Zone im Osten die Wohnstube mit gefasten Balken und die westlich benachbarte Schlafkammer auf. Beheizbar war offenbar nur die Stube, wobei die zugehörige Feuerwand innerhalb der südlichen Querwand noch ablesbar ist. Gleiches gilt für die daran angrenzende, innerhalb der mittigen Zone liegende Feuerstelle. Deren ehemalige Rauchabführung ist am ausgeschnittenen Deckenbalken ablesbar.
Dass es sich bei der mittigen Zone um einen offenen und ungeteilten, unter anderem auch als Treppenhaus genutzten Raum handelte, belegen der gefaste Unterzug und die am südlichen Unterzugauflager nachgewiesene Türöffnung. Über diese Öffnung war die südliche Zone erschlossen, wobei im Westen eine Kammer abgetrennt war.

Das Dachgeschoss
Der im Obergeschoss ausgeführten Grundrissgliederung mit drei Querzonen folgt auch die Gliederung der Dachkonstruktion. Hierbei handelte es sich um ein Sparrendach, verstärkt durch abgesprengte Querbünde in vier Querachsen. Während die beiden inneren Querbünde in Fachwerkwände eingebunden sind, wurden die äußeren Querbünde vor die Massivgiebel gestellt.
Innerhalb der straßenseitigen Zone waren zwei Dachkammern angelegt. Die zugehörigen Türöffnungen sind noch erhalten. Zugänglich waren die beiden Dachkammern über die mittige Zone. Diese nahm nicht nur die Vertikalerschließung auf, sondern ermöglichte auch den Zugang in die südliche Zone. Im Gegensatz zur nördlichen Zone war hier nur eine Kammer ausgewiesen.
.

Quick-Response-Code

qrCode