Wohn- und Lagerhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Rosengasse |
Hausnummer: | 22 |
Postleitzahl: | 78050 |
Stadt-Teilort: | Villingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Schwarzwald-Baar-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8326074020 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus, Gerberstraße 15-21 (78050 Villingen, Gerberstraße 15-21)
Wohnhaus, Gerberstraße 21 (78050 Villingen, Gerberstraße 21)
Wohnhaus, Gerberstraße 22 (78050 Villingen, Gerberstraße 22)
Wohnhaus, Nieder Strasse 50 (78060 Villingen, Niedere Straße 50)
Wohn- und Geschäftshaus, Niedere Straße 52 (78050 Villingen, Niedere Straße 52)
Wohnhaus, Niedere Straße 54 (78050 Villingen, Niedere Straße 54)
Wohnhaus, Niedere Straße 56 (78050 Villingen, Niedere Straße 56)
Wohn- und Geschäftshaus, Niederer Straße 62 (78050 Villingen, Niedere Straße 62)
Wohnhaus, Niedere Straße 6 (78050 Villingen, Niedere Straße 6)
Wohnhaus, Niedere Straße 70 (78050 Villingen, Niedere Straße 70)
Wohnhaus, Niedere Straße 82 (78050 Villingen, Niedere Straße 82)
Stadtmauer bei Obere Straße 30 (78050 Villingen, Obere Straße 30)
Wohnhaus, Rietgasse 14 (78050 Villingen, Rietgasse 14)
Wohnhaus, Rietgasse 18 (78050 Villingen, Rietgasse 18)
Wohnhaus, Rietstraße 16 (78050 Villingen, Rietstraße 16)
Wohnhaus, Schlößlegasse 4 (78050 Villingen, Schlößlegasse 4)
Wohnhaus, Schlößlegasse 6 (78050 Villingen, Schlößlegasse 6)
Wohnhaus, Schlößlegasse 9 (78050 Villingen, Schlößlegasse 9)
Wohnhaus, Turmgasse 6 (78050 Villingen, Turmgasse 6)
Bauphasen
Der bei der Untersuchung angetroffenen Ausbauzustand des Gebäudes erschwerte fundierte Aussagen zu den ältesten Bauphasen. Orientiert an den Mauerstärken, könnte der südliche Bereich den ältesten Kern darstellen, dem eventuell schon von Beginn an die Nordwand zuzuordnen ist. Diese begrenzt offensichtlich eine ehem. Durchfahrt, während im Süden ein in sich abgeschlossener Baukörper zu vermuten ist. Sicher ist, dass spätestens mit der Abzimmerung des vorhandenen Dachwerks um 1473 (d) das Gebäude seine heutigen Ausmaße erreicht hatte.
Für diesen Zeitpunkt sind dann auch die ersten Hinweise zur Funktion und Nutzung des Gebäudes möglich, wobei es sich mit großer Sicherheit um einen Lagerbau handelte. Denn es fehlt z.B. im 1. OG jedweder Hinweis auf eine der älteren Bauphase zuzuschreibenden Wohnnutzung. So zeigen beide Giebelwände des Dachwerks keine Kaminspuren und eine parallel zur Rosengasse verlaufende Deckenöffnung ist wohl als Abwurfschacht zu verstehen.
Die ältesten Befunde einer Wohnnutzung liegen für den südlichen Massivteil vor. Im EG ebd. kann in Anlehnung an die Straße eine Stube und an diese angrenzend eine Küche mit Feuerstelle lokalisiert werden. In Anlehnung an das Gebälk ist dieser Befund jedoch nicht in die Zeit der Dachstuhlabzimmerung zu datieren, sondern datiert wohl, zusammen mit dem Gebälk über der Einfahrt, in das frühe 17.Jh. Es ist dennoch davon auszugehen, dass diese Modernisierungsmaßnahme einer älteren Nutzung entsprach. Demnach läge südlich der Einfahrt eine Art Kontor, während für den restlichen Baukörper, einschließlich des Dachraumes, eine großflächige Lagernutzung anzunehmen ist. Diesem Lagerraum ist wohl auch eine, vor einigen Jahrzehnten abgebrochene Galerie zuzuordnen (s), die sich an der rückwärtigen Traufe befand. Die Galerie war über eine noch im 19. Jh. befahrbare, von der Kapuzinergasse abzweigende Sackgasse erreichbar.
(1473)
(1600 - 1699)
(1700 - 1799)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Dokumentation
- Restauratorische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Lagergebäude
Zonierung:
Konstruktionen
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Das tragende Gerüst bildet ein dreifach stehendes Stuhlgerüst. In drei Querachsen angeordnet, war es am Nordgiebel in einen ehem. Fachwerkgiebel integriert, während die beiden verbleibenden Querachsen keine Wandfüllungen besaßen.
Die Ständer stehen auf Binderbalken, welche anders als das darunter verlegte Deckengebälk quer zur Firstrichtung verlaufen.
Die nördliche Binderquerachse steht vollständig auf der Massivwand des Unterbaus, die mittige Querachse nur mit zwei von drei Ständern, die südliche Achse nur mit dem mittigen Ständer. Im 2. Dachstock ist ein mittig stehendes Stuhlgerüst abgezimmert. Es war nur in den beiden südlichen Querachsen ausgeführt, da sich das Dachwerk vom Kopfende des mittigen Ständers nach Norden hin abwalmte.
Das Ständergerüst unterstützte insg. neun Sparrengebinde. Davon waren, bedingt durch den Halbwalm, fünf Gebinde vollständig augebildet. Die eigentliche Entlastung der Gebinde erfolgte über die Kehlbalken. Sie sind mit den Sparren verblattet und den Stuhlpfetten aufgekämmt. Am Fußpunkt hängen die Sparren wie Rofen über die Mauerschwelle und definieren somit das Dach als Pfettendach. Ein Zugholz ist nur in den Binderquerachsen vorhanden.
Die Aussteifung des Ständergerüstes erfolgt durch angeblattete Fuß-, Kopf-und Steigbänder. Im 17. Jh. wurde der Walm abgebrochen und der ehem. Fachwerkgiebel durch den vorhandenen Massivgiebel ersetzt. Damit einher ging der Einbau mehrere Dachkammern.
Aussagen zum Schadensbild:
Das angetroffene Schadensbild wird geprägt durch die Setzungen innerhalb der südlichen Binderquerachse. Bedingt durch die Gründung des mittigen Stuhlständers auf der Massivwand knickt die gesamte Querachse über der Mittelpfette ab. Gleiches gilt für das benachbarte Leergebinde, wobei mit zunehmender Entfernung von der ursächlichen Binderquerachse die Verformung abnimmt. Ein Befund der auch auf die Pfetten zutrifft.
Ursache für die Verformung ist die Setzung der äußeren Stuhlständer. Sie ist im Westen weitaus größer als im Osten. Während der westliche Ständer durch einen später eingebauten Überzug abgefangen wurde, ist die Gründung des östlichen Ständers unbekannt. Unbekannt ist auch die Spannweite des gedoppelten und untereinander verbolzten Überzugs. Auf ihm steht heute die gesamte rückwärtige Stuhllänge, einschließlich der modernen Rückwand der eingebauten Wohnung.
Völlig zerstört ist die kopfzonige Ausbildung des westlichen Stuhlständers. Kehlbalken, Pfette und Ständer sind verfault.
Stark verformt und überlastet sind die Altsparren. Als Ursachen sind zu große Spannweiten zwischen den Pfetten sowie zu große Abstände zwischen den Sparren, verbunden mit der Veränderung der Dacheindeckung (Schindel zu Ziegel) auszumachen.
Stark verformt ist auch die Mittelpfette, was aus der heute nicht mehr vorhandenen Lagernutzung resultierte.