abgegangenes Gebäude (A 302 - Langestraße 32)
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Neue Straße |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 89073 |
Stadt-Teilort: | Ulm |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Ulm (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8421000028 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | Langestraße |
Historische Gebäudenummer: | 32; A 302 |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
keine Angabe | |
|
|
Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
1. Beinhaltet Bauteil: | Ehemalige Bebauung auf dem Gebiet der Neuen Straße in Ulm |
Güter- und Rangierbahnhof (Ulm)
Wohnhaus, Büchsengasse 16 (89073 Ulm)
Wohnhaus, Fischergasse 15 (89073 Ulm)
Wohnhaus, Fischergasse 3 (89073 Ulm)
Kelleranlage Frauenstraße 34, Frauenstraße 34 (89073 Ulm)
Fachwerkhaus, Hafengasse 21 (89073 Ulm)
Wohnhaus, Herdbruckerstraße 13 (89073 Ulm)
Münster Unserer Lieben Frau, Münsterplatz 1 (89073 Ulm)
Nikolauskapelle (89073 Ulm, Neue Straße 102)
abgegangenes Wohn- und Geschäftshaus (89073 Ulm, Neue Straße 58, 5)
Kohlenstadel , Rabengasse 11 (89073 Ulm)
Ehem. Bürgerhaus (89073 Ulm, Rabengasse 14)
Wohnhaus, Schwörhausgasse 16 (89073 Ulm)
Garnsiede (89073 Ulm, Schwörhausgasse 3)
Ensemble, Seelengraben 24, 26 und 28 (89073 Ulm)
Wohnhaus, Seelengraben 24 (89073 Ulm)
Wohnhaus, Seelengraben 26 (89073 Ulm)
Stallgebäude, Seelengraben 28 (89073 Ulm)
Ehem. Stegbad (89073 Ulm, Weinhofberg 7)
Bauphasen
Ein Gebäude lässt sich indirekt über einen Verkauf des Hauses A 303 im Jahr 1630 fassen.
Damals wurden die Nachbarn von A 303 genannt. Für A 302 käme Theobald Schwarz d. J. als Besitzer in Frage. Die in den Umbauplänen von 1875 gezeigte Dachkonstruktion mit liegendem Stuhl kann nach bisherigen Erkenntnissen in Ulm frühestens in der 1. Hälfte des 15. Jh. entstanden sein, so dass eine Errichtung des Gebäudes im 15./ 16. Jh. wahrscheinlich ist.
Im Verkaufsprotokoll des Gebäudes A 304 vom 18. 4. 1736 wurde ein Revers von 1529 genannt, der eine Regelung mit A 302 betraf. Das Datum dieses Reverses stellt somit einen „terminus ante quem“ für die Entstehung eines Gebäudes an der Stelle dar.
1875 wurde es abgebrochen und 1876 ein neues Gebäude errichtet. Der ältere Kellerraum wurde dabei übernommen und erweitert. Eine frühere Datierung des Kellers vor der Entstehung des Gebäudes des 15./ 16. Jh. ist nicht auszuschließen.
Während des Zweiten Weltkrieges ging das Gebäude verloren.
(1400 - 1599)
- Siedlung
- Stadt
(1875)
(1876)
(1939 - 1945)
Besitzer:in
(1857 - 1877)
Angaben laut Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877; Beginn und Ende der Besitzer-Phase damit nicht belegt.
- Drechsler
Zugeordnete Dokumentationen
- Kurzbeschreibung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:
A 302
Beschreibung: ein zwischen 301 und 303 eingebautes an 2 S. freistehendes massives u. geriegeltes dreistokiges Wohnhaus beim ehemal. Postamt mit 23,5' hohem Plattendache.
Maße: 34' lang, 23/24' breit, 30,5' hoch
A 302a
Beschreibung: an 301 u. 304 angelehnter einstokiger Schuppen auf Freipfosten mit 9´ hohem Platten-Pultdache.
Maße: 24' lang, 8' breit, 7,5' hoch.
Zonierung:
A 302
Räume: 3 heizbare Zin'tmer,3 gewöhnliche Kammerq 2 Küchen, I gewölbter Keller
A 302a
Räume: kein Eintrag
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Holzgerüstbau
- allgemein
Zunächst plante man 1875 nur einen Umbau des bestehenden Gebäudes, wodurch Pläne mit Darstellung der älteren Gebäudestruktur erhalten blieben. Aus diesen Darstellungen geht hervor, dass die westliche Giebelwand bis zum First massiv ausgeführt war, die östliche ab Traufhöhe als Fachwerkkonstruktion bestand. Hier lief die Dachhaut offenbar auch weiter und schloss an das Nachbargebäude A 301 an. Dieses Zwischendach blieb bei Abbruch und Neubau von A 302 wohl erhalten, denn auf alten Aufnahmen ist ein tiefer als das neue Dach des viergeschossigen Gebäudes verlaufendes Satteldach zu erkennen. Wahrscheinlich muss der Dachraum dieses Zwischendaches zu A 301 gezählt werden, denn in den Grundrissplänen von A 302 ist keine Öffnung des Daches in Richtung Osten verzeichnet.
Dem Plan zum Umbaugesuch ist auch die frühere Grundrisseinteilung der einzelnen Geschosse zu entnehmen. Demnach handelte es sich vor 1875 um eine zweischiffige und zweizonige Hausteilung, wobei die westliche Zone breiter angelegt war als die östliche. Im Nordwesten befand sich im 1. und im 2. OG jeweils eine Stube mit Bohlen-Balken-Decke. Südlich daran anschließend dürfte sich die Küche mit Heizmöglichkeit für die Stube befunden haben.
In den Plänen wurde hier gelb (als abzubrechend) ein wohl besteigbarer Kamin eingezeichnet, dessen Schlot auf dem Ansichtsplan hinter dem First auf der Südseite des Gebäudes zu erkennen ist. Ein weiterer, ebenfalls noch besteigbarer Kamin muss in der östlichen Zone ab dem 1. Obergeschoss entlang der östlichen Giebelwand nach oben gezogen sein. Vielleicht beruht dies auf einer zwischenzeitlichen Verlegung der Küche in die östliche Zone. Die östliche Zone diente ansonsten auch als Erschließungszone. Was dies betrifft, kann von einer relativ alten Situation ausgegangen werden, zumal der Eingang in die östliche Zone mit Eselsrücken- Sturz dargestellt wurde.
Keller:
Der überwölbte Kellerraum nahm nur etwa 2/3 der Gebäudetiefe ein. Im Westen wurde er von der offenbar zum Nachbargebäude A 303 gehörenden Mauer abgeschlossen Dies nutzte man 1875/ 76, um den Raum nach Süden entlang dieser Mauer zu erweitern. Im Osten und Süden zog man dabei in dem erweiterten Bereich neue Mauern ein. Hinzu kam ebenfalls eine neue Erschließung in der Südostecke unter dem für das gesamte Haus neu geplanten Treppenhaus.
Man plante auch das Gewölbe auf seiner Ostseite zu ersetzen und nach Süden hin zu erweitern. Eine frühere Erschließung wird aus den Plänen nicht direkt ersichtlich.
Möglicherweise befand sie sich jedoch im Bereich des zu ersetzen angegebenen östlichen Bereiches des Gewölbes über eine Luke im früheren Hausflur. Hierauf lässt auch die als abzubrechen gelb eingezeichnete Binnengliederung des Kellers schließen. Hieraus ergäbe sich ein Flurbereich, von dem zwei untereinander auch durch eine Öffnung in Verbindung stehende Kellerräume nach Westen und nach Süden hin erschlossen werden konnten. Hierbei muss es sich jedoch nicht um die ursprüngliche Erschließung gehandelt haben. Weitere mögliche Erschließungsbereiche finden sich in der Nordwestecke in Form zweier eingezeichneter Nischen. Hier wäre ein Durchgang zum Nachbarhaus A 303 denkbar.
In der Nordwestecke plante man 1875 eine Vormauerung und die damit einhergehende Reduzierung der Nischen.
Der alten Fassadenansicht zufolge bestanden früher zwei Kellerfenster nach Norden zur Langestraße. Beim Neubau sollte ebenfalls nach Norden ein neues Kellerfenster ausgebrochen werden.
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:
A 302
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: massiv u. geriegelt mit 1 mass. u. 1 ger. Giebel - zu 301 theils eigene, theils keine Wände
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: Fundation, Keller u. eis. Öfen
A 302a
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: mit einer eigenen Seite
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: keine