Wohnhaus, Gerberstraße 14
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Gerberstraße |
Hausnummer: | 14 |
Postleitzahl: | 78050 |
Stadt-Teilort: | Villingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Schwarzwald-Baar-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8326074020 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus, Gerberstraße 56 (78050 Villingen-Schwenningen)
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Bauphasen
Den als ältesten Teil identifizierten Kern stellen die unteren Bereiche der beiden massiven Giebelscheiben sowie die straßenseitige Traufwand dar. In Anlehnung an die vorhandene, mit ca. 16° sehr flache Dachschräge ist dieser Baukörper in die erste Hälfte des 13. Jh.s zu datieren. In Richtung Norden stand der Bau wohl frei, sodass im Nordgiebel der Einbruch einer Fensteröffnung möglich war. Die ursprüngliche Funktion dieses Kernbaus ist nicht bekannt. Die Wohnliche Nutzung ist erst ab dem 14. Jh. belegt. Mehrere Öffnungen (Nischen?) in der Nordwand lassen vermuten, dass Haus Nr. 14 und Nr. 12 zumindest zeitweise eine besitzrechtliche Einheit bildeten. In welchem Umfang diese Öffnungen ursprünglich sind, wurde nicht näher untersucht.
Um das Jahr 1328 (d) wurde der Kernbau bis zu seiner aktuellen Höhe erweitert. Spätestens in dieser Zeit ist die westliche Rückwand massiv und reicht in ihrere Höhe bis zur Firstpfette. Zur gleichen Zeit ist im Norden ein Nachbarbau vorhanden. Er entwickelt sich weit nach Westen, ist dreigeschossig und besaß ein Satteldach mit einer Dachneigung von ca. 25°. Die zugehörige Dachschräge wie auch ein vermauerter Rofenrest blieben erhalten. Möglicherweise ist die im 1. OG vorhandene (inzwischen eingestürzte) Bretter-Balken-Decke auch ins 14. Jh. zu datieren.
Bezogen auf Haus Nr. 14 sind neben den massiven Mauern noch Reste des Dachwerks erhalten. Es handelt sich um ein Rofendach mit Firstpfette und noch sechs weitere, im oberen Bereich erhaltene Rofen. Dieses Holzwerk ist rauchgeschwärzt, wobei ein ehemaliger Kamin in der Süd-West-Ecke die ehemalige Nutzung zu Wohnzwecken unterstreicht.
Wohl im 17. Jh. wurde im Anschlussbereich zu Haus Nr. 12 neben der Nord-West-Ecke der oberen Pultdachwand auch das gemeinsame Giebeldreieck abgebrochen. Ein Grund für diese Maßnahme war wohl eine Verformung der Pultdachwand sowie die Erhöhung des Dachgiebels von Haus Nr. 12. Ab dieser Zeit übernahm eine Bretterwand die Abtrennung beider Dachräume.
Nach einer weiteren Erhöhung des Dachdreiecks wurde die Bretterwandabtrennung der neuen Situation angepasst.
Im 18. Jh. wurde Haus Nr. 14 modernisiert. In diese Zeit datiert das Gebälk über dem 1. OG, das einen Großraum mit unbekannter ursprünglicher Ausdehnung gen Westen überspannt.
Ins 19. Jh. datiert die Durchfensterung der Straßenfront sowie Südfassade. Der Einbruch von letzterer war erst durch den Abbruch der Eckbebauung von Gerberstraße und Schlößlegasse möglich. Spuren dieser Bebauung sind an der Ostseite der Bauten Schlößlegasse erkennbar. Auf eine ehemalige Anschlussbebauung deutet die Fensterlosigkeit der Ostseite sowie diverse Spuren horizontaler Baustrukturen an.
Ettenheimmünster, Juni 2008
(1328)
(1600 - 1699)
(1800 - 1899)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzanalyse
- Bestandsdokumentation und Sicherungskonstruktion Dach
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung: