Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Fachwerkhaus

ID: 131210419248  /  Datum: 28.12.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Steinerner Steg
Hausnummer: 8
Postleitzahl: 74523
Stadt-Teilort: Schwäbisch Hall

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127076049
Flurstücknummer: Primärkatasternummer: 192
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12345

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das dreigeschossige, verputzte Fachwerkwohnhaus wurde giebelständig unter Verwendung der mittelalterlichen Stadtmauer, mit gemauertem Erdgeschoss (gotisches Türgewände), drei Vorstößen z.T. auf Knaggen (Fachwerkaufsatz bez. 1711) und Satteldach errichtet. Es befindet sich wahrscheinlich an der Stelle des ehemaligen Judenbades, von dem der mittelalterliche Kern übernommen wurde. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 382).
Aufgrund der Verputzsituation (die Kellermauerwerke sind zudem weitgehend unzugänglich verstellt) konnten bauhistorische Befunde nur spärlich erhoben werden.
Ältester Befund (12. Jahrhundert) ist die Eckquaderung des Torbogens gegen den Kocher. Weiter sind Mauerwerke des frühen 13. Jahrhunderts erhalten.
Insgesamt finden sich eine Fülle von baulichen Veränderungen, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Untersuchung und auf Grundlage einer reinen Sichtbefunderhebung, zeitlich nicht differenziert und definiert werden konnten. Dies gilt auch für die südliche Kellerstirnwand gegen den Kocher (Stadtmauer), wobei die unteren Teile der Stirnwand mit großer Wahrscheinlichkeit nachträgliche Bauaktionen dokumentieren.


1. Bauphase:
(1200 - 1299)
Im Verlauf gegen die Stadt schließt sich in der südöstlichen Widerlagerwand der überwölbten Dohle ein Mauerwerk an, das in Analogie zur Analyse von Mauerwerksstrukturen an der Katharinenvorstadt zumindest im frühen 13. Jahrhundert entstanden ist (Wand c1). Es endet mit einer Eckquaderung die den stadtseitigen Abschluss eines Baukörpers beschreibt.
Im weiteren Verlauf schließen sich zeitlich nicht exakt definierbare Mauerwerkssituationen an, in denen sich Reste einer Durchgangssituation (gegen das Gebäude Steinerner Steg) erhalten haben.
In diesem Bereich weisen einzelne Mauerwerksabschnitte einen massiven Hohlklang auf (Wand c2-c5).
Gegen die nordöstliche Hausfassade des aufstrebenden Baukörpers findet sich abschließend ein Mauerwerk, das mit der beschriebenen Situation des 13. Jahrhunderts große Ähnlichkeiten aufweist.
Der Befund weist Störungen auf und ist zu fragmenthaft erhalten um eine eindeutige Zuordnung zu ermöglichen (Wand c6). (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1390 - 1450)
Höhenbezüge und stadtgeschichtlich relevante Befundsituationen, die sich archäologisch erhalten haben:

Diese frühgotische Bauaktion des Steinernen Steg 7 besitzt im nordwestlichen Anschluss, also unter dem heutigen Gebäude Steinerner Steg 8 einen Lichthof (oder Garten), dessen Niveau (definiert durch die Fensterfassungen des frühgotischen Erdgeschosses) nicht höher als ca 274.20 üNN gelegen hat.
Spätestens mit Errichtung des Gebäudes Steinerner Steg 8 wird die gesamte Fläche zwischen den Gebäuden Haalstraße 5-7, Steinerner Steg 6, 7 und 8 und Haalstraße 9 bis zur Stadtmauer ca 4m auf ein Niveau von 278.45 üNN aufgefüllt.
Aufgrund der Mauerwerksanalyse im 2. UG des Gebäudes Steinerner Steg 8 erfolgte diese Umgestaltung zwischen Ende des 14. Jahrhunderts bis Mitte / Ende des 15. Jahrhunderts. Die nicht unterkellerte Fläche des Erdgeschossgrundrisses beinhaltet archäologisch die Veränderung der topographischen Situation im 15. Jahrhundert.
Die Überdohlung (Einbau des Gewölbes über einen vermutlichen Gassenverlauf) definiert , wie zuvor erwähnt,das frühstmögliche Baualter des Gebäudes Steinerner Steg. Die Oberkante der Gewölbevermauerung an der Ostfassade des Gebäudes - das Erdgeschossniveau. Letztere liegt bei etwa 278.10 üNN. Die Unterkante des Sandsteinspitzbogens (Hauseingang) liegt bei 278.45 üNN.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1400 - 1499)
Die Widerlagerwand (Wandzug b- b6) stellt eine weitgehend einheitliche Bauphase des 15. Jahrhunderts dar. In diese Zeitstellung ist auch die Gewölbevermauerung zu setzen.
Die Öffnung des Torbogens gegen den Kocher wird gleichzeitig zugemauert. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1500 - 1699)
Einbau des Gewölbes über dem 1. Untergeschoss im 16. / 17. Jahrhundert. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1800 - 1993)
Etwa mittig zu Wandzug b und in den Kellerraum hineinragend versetzt zur Baufluchtlinie des Wandzuges b findet sich eine weitere Eckquaderung als isolierter Einzelbefund. Diese Situation wurde in jüngster Zeit (19. / 20. Jahrhundert) durch die Vorblendung von Backsteinmauern (wohl aus statischen Gründen notwendig) zusätzlich teilweise überdeckt, bzw. gestört.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die vorgefundene Situatione verschiedene Bauphasen dokumentiert, die in Zusammenhang mit der Errichtung der umliegenden aufstrebenden Bebauung zu verstehen sind. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Lageplan 2007 (Vorlage LV-BW) / Fachwerkhaus in 74523 Schwäbisch Hall
Seite zum Kocher, 2007. Foto: Dietmar Hencke (StadtA SHA Server Häuserlexikon) / Fachwerkhaus in 74523 Schwäbisch Hall

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Voruntersuchung -Untersuchung der Kelleranlage und Analyse von Mauerwerksstrukturen-

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude befindet sich im Steinernen Steg, in unmittelbarer Nähe zum Kocher. Die unterirdische Bebauung ist gegen die kocherseitige Stadtmauer gestellt. Weiter befinden sich in der Nähe der Hafenmarkt und das Rathaus.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über der zweigeschossigen Kellerbebauung erhebt sich ein viergeschossiges Fachwerkgebäude.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Keine Aussagen, auch sind keine Pläne des Erdgeschossgrundrisses vorhanden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Ältester Befund (12. Jahrhundert) ist die Eckquaderung des Torbogens gegen den Kocher. Weiter sind Mauerwerke des frühen 13. Jahrhunderts erhalten.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Gebäude weist eine zweigeschossige Bebauung im Untergrund auf.
Halbgeschossig ins Erdgeschoss hineinreichend findet sich, in versetzter Lage zur Bebauung des 2. Untergeschosses, in der südwestlichen Ecke des Erdgeschossgrundrisses der aufstrebenden Bausubstanz ein Gewölbekeller. Die südliche Kellerstirnwand ist zugleich die Stadtmauer. Die Wände sind verputzt.
Das zweite Untergeschoss stellt eine Abwasserdohle dar, die über einen Kanaldeckel im Hofbereich zwischen den Gebäuden im Haal 5 bis 7, Steinerner Steg 7 und Steinerner Steg 8 begangen werden kann. Die Dohle unterschneidet die Gebäudelängsachse Steinerner Steg 8 und setzt sich unter dem Hofbereich parallel zur rückwärtigen Fassade des Anbaus an das Gebäude Haalstraße 5-7 fort, ist aber in diesem Bereich nicht begehbar. Gegen den Kocher befinden sich Eckquaderungen (Tuffsteinquader) als Reste eines Torbogens.

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